DE2637504A1 - Verfahren zum loeschen von kalk - Google Patents

Verfahren zum loeschen von kalk

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DE2637504A1
DE2637504A1 DE19762637504 DE2637504A DE2637504A1 DE 2637504 A1 DE2637504 A1 DE 2637504A1 DE 19762637504 DE19762637504 DE 19762637504 DE 2637504 A DE2637504 A DE 2637504A DE 2637504 A1 DE2637504 A1 DE 2637504A1
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Guenter Dipl Chem Dr Rer Frank
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RWK RHEIN WESTFAEL KALKWERKE
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RWK RHEIN WESTFAEL KALKWERKE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2/00Lime, magnesia or dolomite
    • C04B2/02Lime
    • C04B2/04Slaking

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Löschen von Kalk
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von Kalk mit ttberschußwasser, Diese Art der Kalklöschung wird üblicherweise Naßlöschung genannt und führt zu einer Ralkhydratsuspension. Im Wasser bzw. im Kalk vorhandene Verunreinigungen wie z.B. Chloride und insbesondere Sulfate führen bei der Löschung zu starker Löschgrießebildung.
  • Unter Löschgrieße sollen hier in Anlehnung an die Literatur (G. Pohl, Zement-Kalk-Gips 8 (1955), Seiten 393-397, Der Einfluß von S04-Ionen beim Löschen von Weißkalk) die nach dem Löschen vorhandenen Anteile > 0.09 mm verstanden werden.
  • Andere Eigenschaften der Kalkhydratsuspension, wie Sedimentvolumen und Reaktionsfähigkeit werden durch solche das Löschen beeinflußende Stoffe häufig in gleicher Weise verschlechtert: doch besteht keine eindeutige Abhängigkeit zwischen Grießebildung einerseits und Sedimentvolumen sowie Reaktionsfähigkeit andererseits.
  • Wegen dieser nachteiligen Eigenschaften von insbesondere im Löschwasser vorhandenen Verunreinigungen wird seitens der Ralkhersteller und der Hersteller von Löschanlagen immer wieder darauf hingewiesen, zur Naßlöschung von Kalk möglichst reines Wasser zu nehmen. Dies ist eine Forderung, die sicher nicht überall realisiert werden kann, so daß häufiger mit stärker sulfathaltigem Wasser zwangsläufig gelöscht wird, wobei die dadurch bedingten Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
  • Bei der zunehmenden Bedeutung des Umweltschutzes geht man immer mehr dazu über, Wasser im Kreislauf zu verwenden.
  • So ist es bei der Rauchgasentschwefelung mit Kalk, deren Endprodukt Gips ist, üblich, das in dem Prozeß anfallende Gipswasser im Kreislauf wieder zu verwenden und dann auch mit sulfathaltigem Wasser zu löschen. Die bei dieser Art der Löschung entstehenden Löschgrieße führen jedoch zu starken Verschleißerscheinungen in Rohren und Pumpen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das es gestattet, auch einen verunreinigten, insbesondere sulfathaltigen Kalk zur Löschung zu verwenden und/oder mit einen verunreinigten, insbesondere sulfathaltigen Löschwasser zu löschen, ohne die vorbeschriebenen Nachteile, insbesondere den erhöhten Löschgrießeanfall zu zeigen.
  • Erfindungsgemäß besteht die Löschung der Aufgabe darin, die Löschung mit - insbesondere durch Sulfat - verunreinigtem Kalk bzw. Wasser unter Anwendung hoher Scherkräfte vorzunehmen.
  • Für die Durchführung des Verfahrens - die Anwendung hoher Scherkräfte bei der Löschung - wurde als Vorrichtung ein Rührer hoher Drehzahl vorgesehen, der die hohen Scherkräfte erzeugt. (Als Maß für die Scherkräfte kann die Umfangsgeschwindigkeit angesehen werden, dietbei Versuchen bei 0,66 m/s lag.) Es ist wohl bekannt (Tonindustrie-Zeitung 89 (1965), Seiten 197-202, W. Ohnemüller, Die Eigenschaften naß mechanisch aufbereiteter Kalkhydrate), die Kalklöschung unter Anwendung hoher Scherkräfte durchzuführen, wobei ein verbessertes Sedimentvolumen erreicht werden soll.
  • Über eine mögliche Veränderung der sich bildenden Löschgrieße wird in der vorgenannten Vorveröffentlichung nichts berichtet. Für die untersuchten Trockenhydrate die hauptsächlich Untersuchungsgegenstand waren, wird sogar wegen der verschlechterten Reaktionsfähigkeit gefolgert, daß durch den Aufbereitungsprozess keine Kristalle zerstört werden, sondern ehe Beseitigung der Fehlordnung eintritt.
  • überraschenderweise wurde gefunden, daß unter Anwendung hoher Scherkräfte die nachteilige Wirkung von Verunreinigungen,insbesondere Sulfat im Kalk bzw. im Löschwasser, die zu einer erhöhten Löschgrießebildung führt, vermieden werden kann.
  • Die in der Tabelle 1 aufgefdhrten Ergebnisse von Löschversuchen zeigen diese erfindungsgemäße Maßnahme am Beispiel eines sulfathaltigen Löschwassers.
  • Für die Löschversuche wurde ein Weißfeinkalk mit einem ttJ-Wert von 3,9 min verwendet. Dieser gab bei einer Löschung im Dewar-Gefäß mit destilliertem Wasser - gemäß Prüfverfahren Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie E.V. Arbeitsblatt 1 (Januar 1971) - eine Kalksuspension mit einem Sedimentvolumen von 582 ml und einen Löschgrießeanteil von 0,73 g; das sind 0,49 %, bezogen auf die eingesetzte Kalkmenge von 150 g.
  • Erfolgte die Löschung in gleicher Weise anstatt mit destilliertem Wasser mit einem gesättigten Gipswasser, so wurde nur noch ein Sedimentvolumen von 380 ml ermittelt und die Löschgrießerückstände erhöhten sich auf 40,8 g = 27,2 %.
  • Wurde nun die Löschung mit Gipswasser unter Anwendung hoher Scherkräfte vorgenommen, erzeugt mit einem Rührer hoher Drehzahl bei einer Drehzahl von 8 000 Upm in einem Stahlbecher, so wurdqnein Sedimentvolumen von 600 ml und eine Löschgrießemenge won 0,84 g = 0,56 % festgestellt.
  • Es wurden also etwa die gleichen Werte erhalten wie bei der Löschung mit destilliertem Wasser, die bei geringen Drehzahlen durchgeführt wurde. Daraus ist ersichtlich, daß der Einfluß der SO4- Ionen beim Löschen kompensiert wird, wenn während des Löschens hohe Scherkräfte angewendet werden.
  • Bei den Versuchen wurden die hohen Scherkräfte mittels eines Rührers hoher Drehzahl erzeugt, wobei die Umfangsgeschwindigkeit 0,66 m/s betrug. Es liegt selbstverständlich im Bereich der Erfindung, andere Maßnahmen zu treffen, die zur Erzeugung hoher Scherkräfte führen.
  • Es wurde auch untersucht, ob die bei der Löschung in Gegenwart von Sulfationen entstehenden Löschgrieße durch eine nachträgliche Behandlung der Kalkhydratsuspensionen unter Anwendung hoher Scherkräfte verringert werden können.
  • Die in Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse entsprechender Versuche zeigen, daß gemäß der Erfindung auch eine nachträgliche Anwendung hoher Scherkräfte zu einer Reduzierung der Löschgrießemenge führt. Der Effekt ist allerdings nicht so ausgeprägt wie bei der Anwendung der Scherkräfte während des Löschens. Für die Praxis können die erzielbaren Ergebnisse jedoch in manchen Fällen ausreichend sein, so daß dann nur ein Gerät zur Nachbehandlung einer auf konventionelle Weise hergestellten Kalkmilch erforderlich ist.
  • Als Beispiel für andere Verunreinigungen als Sulfate sind in Tabelle 3 Versuchsergebnisse bei der Löschung mit und ohne Calciumchloridzusatz angeführt. Es ist zu erkennen, daß der Einfluß der Chlorid-Ionen an Löschgrießebildung und Sedimentvolumen weniger ausgeprägt ist wie der Einfluß der Sulfat-Ionen. Bei einer Konzentration von 10 g Cl/Liter (= 0,28 Aquivalente/Liter) werden 5,74 g Löschgrieße (= 3,83 %) erhalten, während gesättigtes Gipswasser 0,03 Äquivalente/Liter 40,8 g = 27,2 % Löschgrieße ergab, Wenn jedoch die Löschung mit chloridhaltigen Wasser unter Anwendung hoher Scherkräfte erfolgt, erhält man etwa die gleichen Werte wie bei einer normalen Löschung mit destilliertem Wasser. Es zeigt sich also auch bei den Chlorid-Ionen, daß der negative Einfluß insbesondere auf die Löschgrießebildung beim Löschen durch Anwendung hoher Scherkräfte während des Löschvorganges zu kompensieren ist.
  • Tabelle 1 Löschen mit und ohne Sulfat Löschgefäß Dewar Dewar Stahlbecher Drehzahl Upm 250 250 8 ooo Löschwasser - destiliertes gesättigtes gesättigtes H20 Gipswasser Gipswasser Kalkmenge g 150 150 150 Löschwassermenge ml 600 600 600 tu min 3,9 lo,3 Sedimentvolumen ml 582 380 600 Löschgrieße o,o9 mm g o,73 40,8 o,84 Tabelle 2 Löschen mit Gipswasser Vergleich zwischen der Löschung mit Anwendung hoher Scherkräfte während des Löschens und einer normalen Löschung mit nachträglicher Anwendung hoher Scherkräfte Aufbringen der Scherkräfte während des Löschens nach dem Löschem Löschgefäß Stahlbecher Dewar Drehzahl beim Löschen (Upm) 8 000 250 Drehzahl nach dem Löschen (Upm) - 8 000 Gefäß für die Nachbehandlung - Stahlbecher Löschwasser gesättigtes Gipswasser gesättigtes Gipswasser Sedimentvolumen (ml) 600 560 Löschgrieße 0,09 mm (g) 0,84 2,52 Tabelle 3 Löschen mit und ohne Chloridzusatz Löschgefäß Dewar Dewar Dewar Stahlbecher Drehzahl Upm 250 250 250 8000 CaCl2-Wasser Löschwasser destilliertes CaCl2- CaCl2-Wasser Wasser Wasser Chloridkonzentration g C@/@ @ 1 10 10 im Löschwasser g Cl/l O 1 10 10 Kalkmenge g 150 150 150150 Löschwassermenge ml 600 6000 600 600 tU min 3,9 2,6 1,15 -Sedimentvolumen ml 582 580 440 585 Löschgrieße g o,73 1,81 5,74 l,oo

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1.
    Verfahren zum Löschen von Kalk mit überschußwasser, wobei ein verunreinigter Kalk und/oder ein verunreinigtes Löschwasser verwendet wird und die Verunreinigungen insbesondere aus Sulfaten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß während des Löschvorganges oder danach hohe Scherkräfte angewendet werden.
  2. 2.
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die SCherkräfte mittels eines Rührers erzeugt werden, dessen Umfangsgeschwindigkeit >0,3 m/s beträgt.
  3. 3.
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Löschen mit verunreinigtem Uberschußwasser entstehende Kalkhydratsuspension hohen Scherkräften ausgesetzt wird.
DE19762637504 1976-08-20 1976-08-20 Verfahren zum loeschen von kalk Withdrawn DE2637504A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3438620A1 (de) * 1984-02-04 1985-08-08 Sicowa Verfahrenstech Verfahren zum verzoegern der loeschgeschwindigkeit von branntkalken
EP0327902A1 (de) * 1988-02-11 1989-08-16 Rheinische Kalksteinwerke GmbH. Verfahren zur Herstellung von trockenem, feindispersem Calciumhydroxid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3438620A1 (de) * 1984-02-04 1985-08-08 Sicowa Verfahrenstech Verfahren zum verzoegern der loeschgeschwindigkeit von branntkalken
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