DE2637267A1 - Verbessertes verfahren zur raffination von rohen oelen, fetten oder wachsen - Google Patents

Verbessertes verfahren zur raffination von rohen oelen, fetten oder wachsen

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DE2637267A1
DE2637267A1 DE19762637267 DE2637267A DE2637267A1 DE 2637267 A1 DE2637267 A1 DE 2637267A1 DE 19762637267 DE19762637267 DE 19762637267 DE 2637267 A DE2637267 A DE 2637267A DE 2637267 A1 DE2637267 A1 DE 2637267A1
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
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    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
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Description

Dr. Michael Harm
Patentanwalt
Ludwigstr. 67
6300 Gießen 1 H St/He (938)
REWO Chemische Fabrik GmbH, 6497 Steinau 1
Verbessertes Verfahren zur Raffination von rohen Ölen, Fetten oder Wachsen
Priorität: 21. August 1975« Großbritannien« Anm. Nr. 34,714/75
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Raffination von rohen Ölen, Fetten oder Wachsen, tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Öle, Fette oder Wachse werden der Einfachheit halber im folgenden nur als Öle bezeichnet. Die Bezeichnung Öle schließt jeweils auch Fette und Wachse ein.
Tierische und pflanzliche Öle sind natürlich sehr wertvoll, aber sie fallen normalerweise als Gemische der erwünschten Öle mit verschiedenen Verunreinigungen an. Nahezu alle derartigen Öle sind Glyceride oder langkettige Alkoholester von Fettsäuren, verunreinigt mit freien Fettsäuren. Für viele Zwecke, insbesondere wenn eßbare Produkte erwünscht sind, ist es erforderlich, die rohen Öle durch Entfernen der freien Fettsäuren zu raffinieren. Diese' Entsäuerung wird üblicherweise durch Behandlung der rohen Öle mit wäßrigem Alkali (wie verdünnter Natronlauge oder Natriumcarbonatlösung) durchgeführt, an die sich mehrere Waschvorgänge mit Wasser anschließen, sowohl als auch Entfärbung' durch Adsorptionsmittel unter Verwendung von aktivierten Bleicherden falls dies erforderlich ist. In einigen Fällen mag es wünschenswert sein, die entsäuerten Öle zu desodorisieren. Dies erfolgt mittels Durchleiten von Dampf oder Inertgas durch das Öl bei erhöhter Temperatur und unter vermindertem Druck. Bei diesen herkömmlichen Raffinationsverfahren mittels Alkali werden die in den rohen ölen enthaltenen freien Fettsäuren in Seifen überführt,
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die durch Waschen entfernt werden. Dieser Methode der Raffination von rohen Ölen haftet der Nachteil an, daß die Seifen mit dem Waschwasser mizellare Lösungen bilden, die merkliche Mengen von Neutralöl einschließen. Das führt nicht nur zu Verlusten der erwünschten Neutralöle, sondern auch zu einer Verunreinigung der Fettsäuren mit Neutralölen, wenn diese aus den Waschwässern des Raffinationsverfahrens rückgewonnen werden. Darüber hinaus arbeitet das konventionelle Alkali-Raffinationsverfahren nur gut, wenn das rohe Öl nur kleine Mengen von Fettsäuren enthält. Bei höheren Fettsäuregehalten des rohen Öls bereitet es überdies große Schwierigkeiten, eine angemessene Trennung zu erreichen. Während dies bei frisch extrahierten Ölen in der Regel kein großes Problem darstellt, weisen Öle, die längere Zeit unter ungünstigen Bedingungen gelagert wurden, überreichliche Anteile an Fettsäuren auf. Die Alkali-Raffination solcher Öle hat häufig in mehreren aufeinander folgenden Stufen zu erfolgen und es kann gerade dann unmöglich werden, gereinigte Produkte zu gewinnen, weil sich stabile Emulsionen bilden.
Zur Überwindung der Probleme der Emulsionsbildung wurde die Verwendung von Zentrifugen oder vergleichbaren mechanischen Einrichtungen vorgeschlagen, um die Trennung von Öl- und Wasserphasen, zu unterstützen und zu beschleunigen. Gerade die auf diese Weise mechanisch unterstützte Trennung vermeidet nicht die erheblichen Verluste an Neutralöl, die dadurch entstehen, daß Neutralöl von der Seife eingeschlossen und in die wäßrige Phase mitgenommen wird.
Zur Verbesserung der Trennung und zur Reduzierung der Verluste des erwünschten Neutralöls durch Übergang in die wäßrige Phase wurde vorgeschlagen, bestimmte Stoffe der wäßrigen Phase zuzufügen. Diese bestimmten Stoffe sollen bewirken, daß die Seifenlösung mehr den Charakter einer echten Lösung annimmt.
Stoffe dieses Typs umfassen Natrium-Resinat, Natrium-Oleat, Natrium- oder Kaliumsalze von Alkylbenzolsulfonsäuren (z.B.
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Benzol-, Toluol-, Xylol- oder Isopropylbenzol-Sulfonsaure), freie organische Säuren (z.B. Salicylsäure und Naphtensäure) und niedermolekulare Alkohole (z.B. Methanol, Äthanol und Isopropanol).
Leider wird, wenn auch immer die Einführung derartiger Stoffe in die wäßrige Phase die Trennung verbessern mag, es dann aus wirtschaftlichen Gründen notwendig, diese Stoffe später wieder aus der wäßrigen Phase zurückzugewinnen. Die Rückgewinnung dieser Substanzen ist lästig und zeitaufwendig und Verluste während der Rückgewinnung sind unvermeidlich.
Ferner sind viele dieser Stoffe (oder darin enthaltene Verunreinigungen) bis zu einem gewissen Grade toxisch, auf jeden Fall in einem Umfang, daß es nicht vertretbar ist, daß solche Stoffe auch nur in Spuren in den erwünschten Ölen vorhanden sind. Das gilt insbesondere dann, wenn das Öl für Speisezwecke verwendet werden soll.
Als weiterer Nachteil kommt noch zusätzlich hinzu die schwerwiegende Feuergefährlichkeit, wenn flüchtige und entzündbare Stoffe (z.B. Methanol, Äthanol oder Isopropanol) in großen Mengen gebraucht werden, um die Trennung des Öls von der Seifenlösung zu.verbessern.
Es wurde nun gefunden, daß die Entsäuerung von rohen tierischen und pflanzlichen Ölen mittels wäßrigen Alkalilösungen sehr verbessert werden kann, wenn wesentliche Anteile bestimmter Polyole der wäßrigen Phase zugesetzt werden. Unter Polyolen werden hier mehrwertige Alkohole mit zwei oder mehr Hydroxylgruppen im Molekül verstanden, die eine gute Wasserrlöslichkeit besitzen.
Gerade rohe Öle mit sehr hohem Gehalt an freier Fettsäure können unter diesen Bedingungen rasch und in einer Stufe mit extrem niedrigen Verlusten an dem erwünschten Neutralöl entsäuert werden. Obwohl auch dabei eine geringe Verunreinigung
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des Öls durch das Polyol erfolgt, ist das nicht von Nachteil, denn das "bevorzugte Polyol, Glycerin, ist nicht toxisch, in der Natur weit verbreitet und ist insbesondere selbst eine Komponente der auch als Glyceride zu bezeichnenden Öle. Außerdem ist die Rückgewinnung des Glycerins aus der wäßrigen Seifenlösung nach Gebrauch direkt begünstigt und kann ohne große Verluste erfolgen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Raffinieren roher Öle, Fette oder Wachse tierischen oder pflanzlichen Ursprunges, die Fettsäuren als Verunreinigungen enthalten, durch Entsäuern der-: rohen Öle, Fette oder. Wachse .mit wäßrigen Alkalilösungen, Trennen der gereinigten Produkte von der gebildeten Seifenmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man die rohen Öle, Fette oder Wachse mit einer wäßrigen Alkalilösung, die mindestens ein organischen Polyol enthält, entsäuert.
Die Alkalilösung, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, ist, abgesehen von den zugesetzten Polyolen, die gleiche, die bei der konventionellen alkalischen Entsäuerung von rohen Ölen verwendet wird. Als geeignetes Alkali kann z.B. Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat in den üblicherweise gebräuchlichen Konzentrationen verwendet werden. Mehr als allgemeiner Hinweis zu verstehen ist die Angabe, daß eine wäßrige Lösung mit 20 bis 25 Gew.% Natriumhydroxid normalerweise zufriedenstellende Wirkung hat.
Für eine vollständige Entsäuerung ist mindestens die Menge an Alkali erforderlich, die dem stöchiometrischen Äquivalent der Fettsäuren der rohen Öle entspricht. Über das stöchiometrisch erforderliche Äquivalent hinausgehende überschüssige Mengen an Alkali mögen zeitweise erforderlich sein zur Verbesserung der Geschmacks- und Farbeigenschaften der raffinierten Öle. Normalerweise wird eine zufriedenstellende Entsäuerung dann erreicht, wenn man mit 100 bis 130% der zur Neutralisation der Fettsäuren erforderlichen stöchiometrischen Menge Alkali entsäuert. 110 bis 120% der zur Neutralisation der Fettsäuren erforderlichen stöchiometrischen Menge an Alkali werden zur Entsäuerung gewöhnlich bevorzugt.
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Die meisten wasserlöslichen organischen Polyole sind für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbar. Insbesondere verwendbar sind mehrwertige gesättigte aliphatische Alkohole, die auch als Polyole bezeichnet werden können und in der Regel 2 bis 6 Kohlenstoffatome und 2 bis 4 Hydroxylgruppen im Molekül enthalten. Beispiele dafür sind Äthylenglycöl, Glycerin, 1,2-Propandiol und Diole, ..Triole oder Teträole von Butan, Pentan oder Hexan. Da die meisten dieser Polyole in geringem Maße toxisch sind, wird das nicht-toxische Glycerin als mehrwertiger, gesättigter, aliphatischer Alkohol ganz besonders bevorzugt. .' ' ·
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Um die verbesserte Trennung zwischen dem Öl und der wäßrigen Phase gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zu erreichen, ist es zweckmäßig, daß die Alkalilösung 1/2 Gewichtsteil bis 4 Gewichtsteile organisches Polyol auf 1 Gewichtsteil wäßrige Alkalilösung enthält. Niedrigere Gewichtsverhältnisse von Polyol/Alkalilösung als 1/2 verursachen schlechte Trennung und höhere Gewichtsverhältnisse von Polyol/Alkalilösung als 4/1 ergeben keine weitere Verbesserung der Trennung und sind deshalb unwirtschaftlich. Xm Falle der Verwendung des bevorzugten Polyols, Glycerin,' ist es vorteilhaft, daß die Alkalilösung etwa 1,5 Gewichtsteile organisches Polyol auf 1 Gewichtsteil wäßrige Alkalilösung enthält^ wenn die Menge an freier Fettsäure in dem rohen Öl, Fett oder Wachs größer als etwa 10 Gew.% ist. Wenn die zu behandelnden rohen Öle weniger als 10 Gew.% freier Fettsäure enthalten^ ist es vorteilhaft, höhere Verhältnisse von Polyol zu Alkali anzuwenden. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es besonders günstigj daß die Alkalilösung 2 Gewichtsteile bis 2,5 Gewichtsteil® organisches Polyol auf 1 Gewiehtsteil wäßrige Alkalilösung enthält s wenn die Menge an freier Fettsäure in dem rohen Ql9 Fett, ©dar1 Wachs geringer als etwa 10 Gew.% ist.
Die Temperatur 9 "bei der die Entsäuerung ausgeführt wird, ist nicht kritisch» s©l®ag@ beide, dgs öl und die wäßrige Phase,
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di@ auch Seifenmasse oder Soapstock genannt wird, flüssig sind und niedrige Viskosität aufweisen. Allgemein wird darauf hingewiesen, daß die üblicherweise angewandten Temperaturen zwischen 400C und 95°C liegen. Üblicherweise wird das Verfahren bei normalem Druck ausgeführt, es kann jedoch auch bei erhöhtem oder vermindertem Druck durchgeführt werden.
Di© Produkte, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden, sind erstens das erwünschte neutrale Öl in guter Ausbeute und exzellenter Reinheit und zweitens die wäßrige Seifenmasse (soapstock), von der das gewünschte Neutralöl abgetrennt wurde.
Die Anwesenheit des Polyols in der wäßrigen alkalischen Phase macht es möglich, aus dem rohen Öl nicht nur die freien Fettsäuren, sondern ebenso polare Verunreinigungen, wie Proteine, Aldehyde und farbgebende Stoffe (chromophores) zu entfernen. Derartige Verunreinigungen sind hydrophiler als die glyceridisehen Öle aber geringfügig weniger hydrophil als die Seifen.
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren raffinierte Öl ist nach einmaliger Entsäuerung deshalb meistens im wesentlichen vergleichbar mit der Qualität von Ölen, die nach konventionellen mehrstufigen Raffinationsverfahren, wie Entsäuerung durch Alkalien, Entfärbung durch Adsorptionsmittel und Desodorisierung erhalten werden. Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren nicht ausschließt, den Waschvorgang mit Polyol/Alkalilösungen zu wiederholen, ist %s meistens möglich, die Zahl der Raffinationsschritte auf einen zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß mit seiner Hilfe auch rohe Öle mit sehr hohen Gehalten an freien Fettsäuren raffiniert werden können. Derartige rohe Öle lassen sich mit den Verfahren der konventionellen alkalischen Entsäuerung nicht ausreichend rasch und wirtschaftlich verarbeiten, weil sich dabei stabile Emulsionen zwischen dem Öl und der wäßrigen Seifenlösung bilden und/oder zu große VerInste an Neutralöl auftreten.
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Das andere Produkt des Raffinationsverfahrens, die wäßrige, Polyol enthaltende Seifenmasse (soapstock), kann mit Mineralsäuren, "bevorzugt Schwefelsäure, behandelt werden, um die freien Fettsäuren daraus abzuscheiden.
Die Behandlung mit den Mineralsäuren wird vorteilhaft bei Temperaturen zwischen 700C und 95°C ausgeführt, damit die Viskosität des Gemisches Polyol/Seifenlösung so niedrig als möglich ist. Nach der Ansäuerung trennt sich das Gemisch sehr schnell in zwei klar definierte Schichten. Infolge der Anwesenheit von Glycerin oder anderen Polyolen ist die Trennung um ein Vielfaches schneller als die Trennung beim Teilen des Soapstockes durch Mineralsäuren aus konventionellen Raffinationsverfahren. Tatsächlich ist die feststellbare Geschwindigkeit der Trennung in Gegenwart wesentlicher Mengen von Polyol in der wäßrigen Seifenlösung hoch genug, so daß es möglich ist, die Teilung der Seifenlösung durch Mineralsäuren als kontinuierliches Verfahren auszuführen. Die ölige Oberschicht, die beim Ansäuern erhalten wird, besteht aus Fettsäuren. Im Vergleich zu Fettsäuren, die nach herkömmlichen Entsäuerungsverfahren gewonnen wurden, enthalten diese Fettsäuren außerordentlich geringe Verunreinigungen an Neutralöl. Ein quantitativer Ausdruck des Verunreinungsgrades der rückgewonnenen Fettsäure mit Neutralöl und infolgedessen ein Maß für die Effektivität des Raffinationsverfahrens ist der sogenannte Raffinationsfäktor (refining factor). Je ■' niedriger der Raffinationsfaktor ist, desto besser ist die Effektivität der Entsäuerung.
Der Raffinationsfaktor ist definiert als: .
χ bedeutet das Gewicht des Neutralöles und y das Gewicht der Fettsäure in der öligen Schicht, die nach Ansäuern des Soapstockes mit Mineralsäure erhalten wird.
Ein Raffinationsfaktor im Bereich.von 1,6 bis 2,5 oder größer wird üblicherweise bei der normalen alkalischen Entsäuerung von Rohölen erreicht. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Raf-
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finationsverfahrens kann ein Raffinationsfaktor von kleiner 1,3 erreicht werden.
Die wäßrige Unterschicht, die sich nach dem Ansäuern des Soapstockes bildet, enthält Natriumsulfat, Wasser, Glycerin und kleine Verunreinigungen, wie Proteine, Aldehyde und färbende Stoffe.
Die ölige Oberschicht kann von der wäßrigen Unterschicht dekantiert werden und die letztere kann in die Einzelbestandteile durch konventionelle physikalische Methoden zerlegt werden· Es treten nur geringe Verluste von Glycerin auf und das gesamte zurückgewonnene Glycerin kann yorteilhafterweise im Kreis geführt werden und zur Entsäuerung weiterer Chargen von rohen Ölen Verwendung finden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Beispiel 1
66 Teile von Palmkernöl mit einem Säurewert von 14,3 mg KOH/g werden auf eine Temperatur von 90°C erwärmt. 6,5 Teile Glycerin und 3,0 Teile 20%ige Natronlauge werden unter Rühren hinzugefügt. Die Mischung beläßt man zur Trennung in zwei klar definierte Schichten für die Zeit von 15 Minuten bei einer Temperatur von 900C. Die untere Schicht, enthaltend Glycerin, Wasser und Seife, wird entfernt. Die ölige Phase wird unter Vakuum getrocknet. 62,1 Teile trockenes, leicht gefärbtes Palmkernöl mit einem Säurewert von 0,14 mg KOH/g werden erhalten. Das Gemisch aus Glycerin, Wasser und Seife wird mit 50%iger Schwefelsäure angesäuert, auf einen pH-Wert von 6 in einem separaten Gefäß. 3,9 Teile Wasser-unlösliche Palmkernöl-Fettsäuren trennen sich als obere Phase ab. Eine Analyse ergibt, daß diese Fettsäuren einen Säurewert von 230 und eine Verseifungszahl (saponification value) von 253 aufweisen. Der Raffinationsfaktor beträgt 1,1»
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Vergleichsversuch
Zum Vergleich werden 66 Teile des gleichen Palmkernöls wie in Beispiel 1 A bei einer Temperatur von 9O0C mit 4 Teilen 20%iger Natriumhydroxidlösung behandelt. Nach 4 Stunden bei 9O°C zeigt sich noch keine merkliche Trennung und das Gemisch hat ein seifiges, opakes Aussehen. Die weitere Zugabe von Wasser verbessert die Trennung nicht. ':·
Beispiel 2
50 Teile1" Rindertalg, der mehrere Monate ohne Kühlung gelagert war und einen Säurewert von 14,0 mg KOH/g aufweist, wird unter Rühren auf eine Temperatur von 90°C erwärmt. 2,4 Teile 255^iger Natriumhydroxidlösung und 5 Teile Glycerin werden zu dem Rindertalg zugefügt. Nach Beendigung des Rührens tritt eine scharfe Trennung in zwei Schichten innerhalb von 10 Minuten ein. Die obere Schicht (raffinierter Talg, 46,5 Teile) weist einen Säurewert von 0,3 mg KOH/g auf. Die Fettsäuren (3,5 Teile), die aus der Unterschicht durch Behandeln mit 50%iger Schwefelsäure rückgewonnen werden, haben einen Säurewert von 180 mg KOH/g und eine Verseifungszahl von 214 mg KOH/g. Der Raffinationsfaktor beträgt 1,2.
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Claims (6)

Patentansprüche %
1. Verfahren zum Raffinieren roher Öle, Fette oder Wachse tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, die Fettsäuren als Verunreinigungen enthalten, durch Entsäuern der rohen Öle,Fette oder Wachse mit wäßrigen Alkalilösungen, Trennen der gereinigten Produkte von der gebildeten Seifenmasse, dadurch gekennzeichnet , daß man die rohen Öle, Fette oder Wachse mit einer wäßrigen Alkalilösung, die mindestens ein organischen Polyol enthält, entsäuert.
2«. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch^ gekennzeichnet , daß die Alkalilösung 1/2 Gewichtsteil bis 4 Gewichtsteile organisches Polyol auf 1 Gewichtsteil wäßrige Alkalilösung enthält.
3« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Alkalilösung 2,0 Gewichtsteile bis 2,5 Gewichtsteile organisches Polyol auf 1 Gewichtsteil wäßrige Alkalilösung enthält, wenn die Menge an freier Fettsäure'in dem rohen Öl, Fett oder Wachs geringer als etwa 10 Gew.% ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Alkalilösung etwa 1,5 Gewichtsteile organisches Polyol auf 1 Gewichtsteil wäßrige Alkalilösung enthält, wenn die Menge an freier Fettsäure in dem rohen Öl, Fett oder Wachs größer als etwa 10 Q&w.% ist.
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5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 6, dadurch gekennzeichnet , daß man als organisches
Polyol einen mehrwertigen, gesättigten, aliphatischen Alkohol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und 2 bis 4 Hydroxylgruppen im Molekül -verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 7, da.durch gekennzeichnet , daß man als mehrwertigen, gesättigten, aliphatischen Alkohol Glycerin verwendet.
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DE19762637267 1975-08-21 1976-08-19 Verbessertes verfahren zur raffination von rohen oelen, fetten oder wachsen Withdrawn DE2637267A1 (de)

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