DE2633636A1 - Farbstoffabwasserreinigung - Google Patents

Farbstoffabwasserreinigung

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DE2633636A1
DE2633636A1 DE19762633636 DE2633636A DE2633636A1 DE 2633636 A1 DE2633636 A1 DE 2633636A1 DE 19762633636 DE19762633636 DE 19762633636 DE 2633636 A DE2633636 A DE 2633636A DE 2633636 A1 DE2633636 A1 DE 2633636A1
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water
dicyandiamide
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John N Carbone
George S Dominguez
Jayanti V Isharani
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Description

CIBA-GElGY AG. CH-4002 Basel
CBA-GEIGY
Case 1-10017/GC 753/= Leutsc'r-land
FAKBSTOFFABWASSERKEINIGUNG
709807/1017 ORIGINAL INSPECTED
Vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung und Klärung von.durch einen Dispersionsfarbstoff und/oder Pigment gefärbtem Abwasser.
Wohlbekannterweise ist die Reinigung und Klärung von mit Farbstoff und Pigment gefärbten Abwässern ein äusserst lästiges Problem für die FarbstoffIndustrie. Viele herkömmliche Koagulier- und Adsorptionsmittel haben sich für viele organische Farbstoffklassen als verhältnismässig unwirksam erwiesen. Ferner sind viele handelsübliche, zur Koagulierung von wasserunlöslichen Farbstoffen v/irksame Koagulanzien bei der Koagulation von wasserlöslichen Farbstoffen und kolloidal dispergierten Farbstoffen in wässriger Umgebung unwirksam.
So hat man beispielsweise Mittel wie Aluminiumsulfat, Aktivkohle, Eisen-(ll)-chlorid und Chlor zur Entfernung färbender Verbindungen aus industriellem Farbstoffabwasser verwendet. Es hat sich aber gezeigt, dass die für eine wirksame Entfernung erforderliche Menge, als* Teile pro Million Mittel für Teile pro Million Farbstoff ausgedrückt, sehr hoch liegt. Derartige Mittel haben sich auch als verhältnismässig unwirksam bei der Entfernung von Dispersionsfarbstoffen und basischen Farbstoffen aus Farbstoffabwasser erwiesen.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung und Klärung industriellen Abwassers, das als Rückstandsstoffe Dispersionsfarbstoffe und/oder Pigmente enthält, zu schaffen. Das neuartige Verfahren ist
709807/1017
. ■ > 2633536
dadurch gekennzeichnet, dass man besagtem Abwasser eine wirksame Menge eines wasserlöslichen Dicyandiamid/Formaldehydkondensats und einen Elektrolyten zusetzt und das resultierende Koagulat vom Abwasser abtrennt. Die Grosse des biologischen Sauerstoffbedarfs (BSB) und chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) besagten industriellen Abwassers wird dementsprechend verringert. Das Abwasser kann aus Textilfabriken und Farbstoffherstellungsanlagen stammen.
Die aus farbigem Abwasser wirksam entfernbaren Farbstoff typen umfassen praktisch alle organischen Dispersions- und Pigmentfarbstoffklassen. Liegen jedoch zusätzlich organische Direktfarbstoffe, Küpenfarbstoffe, Naphtholfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe.,, -reaktive Farbstoffe, Säurefarbstoffe, basische Farbstoffe, kationische Farbstoffe, Cuprophenylfarbstoffe, diazotierte Farbstoffe, vormetallisierte Farbstoffe, öllösliche Farben und/oder Gemische davon in industriellem Abwasser vor, so kann man diese nach vorliegendem Verfahren erheblich vermindern oder entfernen.
Das vorliegende Verfahren kann man so durchführen, dass man besagtem farbigen Abwasser eine wirksame Menge eines ' wasserlöslichen Kondensationsprodukts aus Formaldehyd und Dicyandiamid zusetzt und anschliessend soviel Elektrolyt dazugibt, dass das Formaldehyd/Dicyandiamidkondensationsprodükt koaguliert und gleichzeitig den Farbstoff ausflockt. Das
Kondensat/Farbstoffkoagulat ist dann aus dem Abwasser nach herkömmlichen Methoden, wie Absetzen oder Filtrieren leicht entfernbar.· Ueberraschenderweise besitzt das erhaltene
7 0 9807/ 1 0.1 1N ' ν
Koagulat ein hohes Schüttgewicht, ist verhältnismässig wenig gelatinös und weist einen geringen Wassergehalt auf.
Im Gegensatz zu Verfahren des Standes der Technik kann somit die Beseitigung des Koagulats leichter und wirtschaftlicher durchgeführt werden.
Alternativ ist die oben gestellte Aufgabe auch dadurch lösbar, dass man dem gefärbten Farbstoffabwasser genügend Elektrolyt zusetzt und anschliessend eine wirksame Menge des wasserlöslichen Formaldehyd/Dicyandiamidkondensats dazugibt, vorzugsweise in Form seiner wässrigen Lösung, so dass das Kondensat+Farbstoff, was nach herkömmlichen Methoden leicht aus dem Abwasser entfernt wird, koaguliert.
Man kann praktisch jeden starken Elektrolyten, oder Gemische starker Electrolyte, als geeigneten, verfahrensgemäss verwendbaren Elektrolyten einsetzen.
So kann man wasserlösliche anorganische Salze, die starke Elektrolyse mit Kationen wie Na+, K+, Li+, Rb+, Mg ,Al ,Ba , Sr ,Ca , Fe , Ni , Sn++, Cu++, Fe+++, Bi+++, Cr+++, Sb+++, As+4"1" und dergleichen und mit Anionen wie Cl", Br", J", F", CN"", NO2", ClO", ClO-,", HSO5", SCN", Cr2O7 , SO^ , SO, , CO3 , PO^ und dergleichen sind, für das vorliegende Verfahren verwenden.
¥eiterhin sind organische Elektrolyse wie Tetramethyl- ' ammoniumchlorid, Natriumacetat, Natriumoxalat, Natriumäthylsulf onat und dergleichen verwendbar.
Bevorzugte geeignete Elektrolyte schliessen Natriumchlorid,Natriumsulfat, Natriumphosphat, Eisen-(III)-chlorid,
709807/101 7
Eisen-(III)-sulfat, Aluminiumsulfat und Aluminiumchlorid ein.
Natriumsulfat, Aluminiumsulfat und Eisen-(III)-chlorid werden u.a. als Elektrolyse besonders "bevorzugt.
Weiterhin kann man für Zwecke der vorliegenden Erfindung mit Vorteil Meerwasser als Elektrolytlösung verwenden.
Das erfindungsgemäss verwendete Dicyandiamid/Formaldehydkondensationsprodukt kann man vorteilhaft durch Umsetzung von Dicyandiamid mit Formaldehyd und Ammoniumchlorid in Gegenwart von Wasser herstellen.
Das Verhältnis Dicyandiamid zu Formaldehyd zu Ammoniumchlorid kann in verhältnismässig weiten Grenzen schwanken. Jedoch beträgt das Molverhältnis Dicyandiamid zu Formaldehyd zu Ammoniumchlorid vorzugsweise 1 : 1,5-2,5 : 0,3-0,7,·
Ein Verhältnis der Reaktionsteilnehmer, in Mol, Dicyandiamid zu Formaldehyd zu Ammoniumchlorid von 1 : 2 : 0,5 wird besonders bevorzugt. ■
Vorteilhafterweise versetzt man eine wässrige Formaldehydlösung, unter Vermischen,- mit Dicyandiamid'. Dann gibt man unter schnellem Rühren des Gemisches langsam das Ammoniumchlorid dazu. Wenn nötig, kühlt man das Reaktionsgefäss, so dass die exotherme Reaktionstemperatur nicht über 1000C steigt. Nach Zusatz des Ammoniumchlorids ergibt sich als Endprodukt eine klare Lösung mit einem pH zwischen etwa 5»2 und 5>8. Danach erhitzt man das Reaktionsgemisch 1-5 Stunden, vorzugsweise 3-5 Stunden, vorsichtig zum Rückfluss und kühlt es dann ab. Wenn erwünscht, kann man das Reaktionsprodukt mit Wasser verdünnen. .
.7 09807/1017
Alternativ kann man ein Gemisch von Wasser und einem organischen Lösungsmittel verwenden. Bei diesem Vorgehen mischt man Wasser, Ammoniumchlorid und ein organisches Lösungsmittel wie Methanol zusammen. Das Gemisch wird erwärmt, . · z. B. auf 40-700C, und mit Dicyandiamid versetzt. Sofern die Umsetzung exotherm ist, wird die Reaktionstemperatur auf beispielsweise 800C steigen. Darauf gibt man Paraformaldehyd in Einzelmengen zum Reaktionsgemisch. Die exotherme Reaktion wird die Temperatur etwas erhöhen, z. B. auf 80"bis 900C. - Dann lässt man die Reaktion zwischen 800C und Rückflusstemperatur ablaufen, bis sich eine Lösung ergibt, was beispielsweise 1-3 Stunden erfordert. Dann wird das Reäktionsgemisch abgekühlt und, wenn erwünscht, mit Wasser weiter verdünnt.
Wie der Fachmain leicht erkennt, kann sich das farbstoffhaltige Koagulum hohen Schüttgewichts mit oder ohne Verwendung handelsüblicher Absetzhilfsmittel absetzen. Eine Ausführungsform der Erfindung umfasst daher die Verwendung von Absetzhilfsmitteln, auch als Filterhilfsmittel bekannt, wie Polyacrylamid, so dass sich das Koagulum schnell aus dem Abwasser absetzt.
Zusätzlich kann man das Verfahren gemäss vorliegender Erfindung zur Entfernung von Farbstoffen aus Abwasser zusammen mit anderen handelsüblichen Verfahren zur .Farbstoffabfallbehandlung, wie Kohleadsorption, Chlorierung, Sauer stoff anreicherung, _ Umkehrosmbsebehandlungen und dergleichen, verwenden.. Eine Ausfiilhrungsform der Erfindung schliesst
709807/1017
daher die Anwendung solcher bekannten Verfahren in Nacheinanderschaltung mit dem Verfahren vorliegender Erfindung ein.
Beispielsweise wurde gefunden, dass man das Verfahren vorliegender Erfindung mit hervorragenden Ergebnissen in Nacheinanderschaltung mit der in U.S. Patent 3 822 205 beschriebenen Farbstoffabfallbehandlung anwenden kann.- So ist das Verfahren vorliegender Erfindung vor oder nach dem Farbstoffabfallbehandlungsverfahren des U.S. Patents 3 822 205 anwendbar.
Das Verhältnis von Dicyandiamid/Formaldehydkondensationsprodukt zu bei diesem Verfahren angewendetem Elektrolyt liegt vorteilhaft bei mindestens 25 Teilen pro Million (ppm) Kondensationsprodukt zu mindestens 25 ppm Elektrolyt, bezogen auf das zu behandelnde, mit Farbstoff oder Pigment gefärbte Abwasser.
Aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt man ein Verhältnis Kondensationsprodukt zu Elektrolyt von 25-250 ppm Kondensationsprodukt : 25-5Q0 ppm starkem Elektrolyt. Für eine optimale Wirksamkeit wird dieses Verhältnis natürlich je nach Art des gewählten Elektrolyten etwas schwanken, aber die Bestimmung der optimalen Wirksamkeit liegt durchaus innerhalb der Fähigkeiten eines gewöhnlichen Handwerkers.
Das Verhältnis Dicyandiamid/Formaldehydkondensationsprodukt zu dem im farbstoff-gefärbten Abwasser vorliegenden Farbstoff wird im allgemeinen im Bereich zwischen 25-100 ppm Kondensationsprodukt : 1-500 ppm Farbstoff liegen.
Man kann das Verfahren vorliegender Erfindung chargenweise oder auf kontinuierliche Art ausführen.
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So umfasst eine Ausführungsform vorliegender Erfindung eine kontinuierliche Methode zur Reinigung und Klärung eines mit Farbstoff gefärbten Abwassers,' wie eines industriellen Farbstoffabwassers.
Diese Ausführungsform besteht in einer Behandlung rohen Farbstoff- oder Pigmentabwassers nach einem kontinuierlichen Verfahren einschliesslich eines automatisierten Rückführungssystems mit .
1) einem Ueberwachungssystem, das die Farbstoff- oder Pigmentkonzentration im rohen Farbstoffabwassereinlauf mittels eines · ersten FühTergeräts misst, welches ein erstes Signal erzeugt, dessen Amplitude der Farbstoff- oder Pigmentkonzentration in besagtem Einlauf proportional ist;
2) einem ersten Komparator, der die Amplitude besagten ersten Signales um eine vorgegebene Amplitude reduziert, wobei "die vorgegebene Amplitude einer vorgegebenen Farbgrenze entspricht;
3) einem Rechnersystem, das die Menge des dem Farbstoff- oder Pigmentabwassereinlauf zugesetzten Kondensationsprodukts und, wenn erwünscht, Elektrolyten im Verhältnis zum reduzierten ersten Signal steuert und dadurch die Entfernung des Farbstoffs aus dem Abwasser bewirkt;
4) einem Bestätigungssystem, das die Farbstoff- oder Pigmentkonzentration im behandelten Abwasserauslauf mittels eines zweiten Fühlergeräts misst, welches ein zweites Signal erzeugt, dessen Amplitude der Farbstoffkonzentration in besagtem Auslauf proportional ist und
- 8 709807/1017
5) einem zweiten Komparator, der die Amplitude besagten zweiten Signales um eine vorgegebene, der vorgegebenen Farbgrenze entsprechende Amplitude reduziert, wobei das reduzierte zweite Signal dem Rechnersystem eingegeben wird, um die Farbstoffkonzentration unter besagte vorgegebene./ Farbgrenze zu senken. Wenn dementsprechend die Amplitude des zweiten Signals grosser als besagte vorgegebene Amplitude ist, wirkt das reduzierte zweite Signal auf das besagte Rechnersystem ein, um die Zugabegeschwindigkeit des besagten Kondensationsprodukts und,wenn erwünscht, die besagte Menge des Elektrolyten bei der Zugabe zum Farbstoffabwasser zu erhöhen.
Liegt die Amplitude des zweiten Signals gegebenenfalls erheblich unter der vorgegebenen Amplitude, so kann das resultierende reduzierte zweite Signal besagtem Rechnersystem eingegeben werden, um die Zugabegeschwindigkeit des besagten Kondensationsprodukts und, wenn erwünscht, die besagte Menge des Elektrolyten zu dämpfen oder abzuschwächen. Bei diesem wahlweisen Vorgehen'wird die Farbstoff- oder Pigmentkonzentration auf eine Konzentration mit vorgegebenen oberen und unteren Grenzen reduziert.
Wie der Fachmann leicht erkennt, wird durch ein solches kontinuierliches System der Farbstoff oder das Pigment aus dem Abwasser wirksam und rationell, auf wirtschaftliche, kontinuierliche, automatisierte Art und Weise entfernt, sogar wenn die im Einlauf vorliegende Farbstoff- oder Pigmentkonzentration in weiten Grenzen schwankt.
"Die Ueberwachungs- und Bestätigungssystemesind im
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40 ' 2633536
allgemeinen von gleicher Art. ^^-zugsweise verwendet man Spektrophotometer oder Kolorimeter mit kontinuierlicher Ablesung zum Fühlen der Farbstoffkonzentration im Einlauf und Auslauf. Im infraroten oder ultravioletten Spektralbereich arbeitende Spektrophotometer sind verwendbar.
Besonders bevorzugt werden als Fühlergeräte Kolorimeter angewandt, die auf kontinuierliche, prozessgekoppelte Art und Weise betrieben werden können. Derartige Kolorimeter sind in der Technik wohlbekannt.
Das einfachste derartige Kolorimetergerät besteht aus einer Lichtquelle und einem Photometer, zwischen denen das Abwasser strömt. In einem solchen Gerät ist das zum Photometer durchgelassene Licht der Farbstoff- oder Pigmentkonzentration umgekehrt proportional, und das erzeugte Signal ist der Konzentration direkt proportional.
"Die bei dieser Ausführungsform der Erfindung verwendbaren Rechnersysteme liegen durchaus innerhalb der Fähigkeiten eines Handwerkers.
Gemäss vorliegendem Verfahren erhält das herkömmliche Rechnersystem somit eine primäre vorwärtssteuernde, dem reduzierten ersten Signal entsprechende Eingabe und regelt die Zugabegeschwindigkeit des Kondensationsproduktes und gegebenenfalls des Elektrolyten zum farbstoffhaltigen Abwasser, proportional der Amplitude des besagten reduzierten ersten Signals. Zusätzlich erhält das Rechnersystem eine sekundäre rückgeführte, dem reduzierten zweiten Signal entsprechende Eingabe, die mit dem reduzierten ersten Signal integriert wird, so dass die
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regulierte Zugabegeschwindigkeit soweit erhöht wird, dass die Farbstoff- oder Pigmentkonzentration, im Fall dass die Amplitude des zweiten Signals grosser als die besagte vorgegebene Amplitude ist, unter die vorgegebene Farbgrenze gesenkt wird.
Bei der wahlweiseri Ausführungsform dieses automatisierten Vorgehens kann sich das besagte reduzierte zweite Signal durch Integration mit dem reduzierten ersten Signal natürlich sowohl zur Abschwächung oder Dämpfung als auch zur Erhöhung der Zugabegeschwindigkeit des Kondensationsproduktes und gegebenenfalls der Elektrolyten auswirken und somit die Zugabegeschwindigkeit so regulieren, dass der Abwasserauslauf eine Farbstoff- oder Pigmentkonzentration innerhalb der vorgegebenen oberen und unteren Grenzen enthält.
Alle Teile und Prozentangaben beziehen sich' auf das Gewicht, wenn nicht anders angegeben. Herstellungsvorschriften
A. 970 Teile 37 %-iger wässriger Formaldehyd werden in einem Reaktionsgefäss vorgelegt. Unter Vermischen gibt man 494 Teile Dicyandiamid dazu. Unter Rühren des Gemisches versetzt man innerhalb einer Zeitspanne von 15 Minuten mit 100 Teilen Ammoniumchlorid. Nach etwa 10 Minuten Vermischen gibt man weitere 25 Teile Ammoniumchlorid innerhalb einer zusätzlichen Zeitspanne von 10 Minuten dazu. An.-· schliessend versetzt man unter Kühlung mit weiteren 49 Teilen Ammoniumchlorid innerhalb einer Zeitspanne von 15 Minuten. Die Temperatur steigt auf 60-700C. Zu diesem Zeitpunkt
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weist das Produkt einen pH zwischen etwa 5»2 und 5»8 auf. Danach erhitzt man das Reaktionsgemisch für etwa 4 Stunden zum Rückfluss. Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt und mit soviel ¥asser versetzt, dass das Endprodukt bei 25°C ein spezifisches Gewicht von 1,132 bis 1,134 aufweist. B. Man versetzt 3 000 Teile Wasser mit 989 Teilen Ammoniumchlorid und 375 Teilen Methanol· Man erhitzt das Gemisch auf etwa 60°C. Dicyandiamid wird langsam diesem Gemisch zugesetzt. Die Temperatur steigt auf ungefähr 800C. Man versetzt dieses Gemisch mit 2 QOO Teilen Paraformaldehyd in 8 gleichen Portionen von je 250 Teilen. Die Temperatur steigt auf 80 bis 900C. Man hält 2 Stunden bei 900C, bis das Gemisch in Lösung ist. Man kühlt das Produkt ab und verdünnt mit Wasser auf ein spezifisches Gewicht von etwa 1,132 bis 1,134 bei 25°C.
Beispiel 1
Man vermischt eine Probe wässrigen, ein rohes Färbst off abfallgemi sch aus Dispersionsfarbstoffen enthaltenden Ablaufs aus einer Polyesterfärberei mit 250 Teilen pro Million Al2(SO^)5, versetzt mit 50 Teilen pro Million Kondensat aus Herstellungsvorschrift A und entfernt den ausgeflockten Farbstoff daraus durch Filtrieren. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben, worin ADMI die in American Dyestuff Manufacturing Institute-Einheiten bewertete Farbkonzentration darstellt; BSB,- ist der in mg/Liter gemessene biologische Sauerstoffbedarf (5 Tage); CSB ist der in mg/Liter gemessene chemische Sauerstoffbedarf; OGK ist der in mg/Liter
- 12 709807/1017
gemessene organische Gesamtkohlenstoff und die Tensidmenge wird in mg/Liter gemessen.
ADMI-Farb-
einheiten
BSB1-
5
mg/1
CSB
mg/1
OGK
mg/1
Tensid
mg/1
Unbehan-
delt
Behandelt
483
84
194
77
782
299
204
178
12
3,8
Das behandelte Abwasser wird für eine normale Färbeoperation benutzt. Die Resultate werden mit der Verwendung von Frischwasser in der gleichen Färbeoperation verglichen. Die Ergebnisse sind wie folgt:
Fri s chwas s er
Behandeltes
Wasser
Farbton
Gleich
Ausbeute
Gleich
Brillanz Gleich
pH-
Gleich
Dies zeigt, dass das behandelte Abwasser gemäss vorliegender Erfindung in die Färberei zurückgeführt werden kann und genügend rein und klar ist, um die Färbeoperationen bei der Verwendung derartigen behandelten Wassers nicht zu beeinträchtigen . ·
Beispiel 2
Eine Probe von ein Gemisch aus Säure- und Dispersionsfarbstoffen enthaltendem Abwasserauslauf von einer Triacetat-, Polyester-, Nylon- und Acetatmaterialien färbenden Druckerei wird durch Zusatz von 500 ppm AL·, (SO^K und 50 ppm des Kon-
- 13 709807/1017
/fit
densats aus Vorschrift B und Entfernung des ausgefällten Farbstoff ausflockungsmittel durch Filtrieren behandelt. Die Ergebnisse sind wie folgt:
ADMI-Farb-
einheiten
BSB5
mg/1
CSB
mg/1
OGK
mg/1
Tensid
mg/1
Unbehandelt
Behandelt
780
80
132
42
860
284
493
120
13
3
Beispiel 3
Man bereitet ein synthetisches Abfallwasser unter Verwendung eines Gemisches von verschiedenen Farbstoff- und Pigmentklassen (500 ppm-aus jeder Farbstoff- und Pigmentklasse):
70980.7
f Mn
Farbstoff GeIb Rot Blau
Direkt- Direct Yellow 50 Direct Red 2 Direct Blue 25
Reaktiv- Reactive Yellow 6 Reactive Red 4 2 GE Reactive
Blue 41
Küpen- Vat Yellow 2 Vat Red 13 Vat Blue 6
Diazo-
phenyl-
Direct
Orange 73
Direct
Red 55
Direct
Blue 120A
Pigment- Re s in-b onde d
Yellow F
Resin-bonded
Red G
Resin-bonded
Blue GL
Disper-
sions™
Disperse
Yellow 42
Disperse
Red 50
Disperse
Blue 125
kat
ionisch
Basic
Yellow 11
Basic
.Violet 16
Basic
Blue 41
Säure- Acid
Yellow 159
Acid
Red 114
Acid
Blue 231
vormetal-
lisiert
Acid
Yellow 129
Acid
Red 259
Acid
Blue 225
Dieses synthetische Abfallwasser behandelt man durch Zusatz von 500 ppm AIp(SO, )^ und 50 ppm des Kondensats aus vorschrift B. Die Ergebnisse sind wie folgt:
ADMI-Farb-
einheiten
OGK
mg/1
Unbehandelt
Behandelt
4664
95
123
48
- 15 -
709807/1017

Claims (6)

  1. PATENTANSPRUECHE
    (l) Verfahren zur Reinigung industriellen Abwassers, das als Rückstandsstoffe"Dispersionsfarbstoffe und/oder Pigmente enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man besagtem Abwasser eine wirksame Menge eines wasserlöslichen Dicyandiamid/Formaldehydkondensats und einen Elektrolyten zusetzt und das resultierende Koagulat vom Abwasser" abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens 25 Gewichtsteile Elektrolyt pro Million Gewichtsteile gefärbten Abwassers zusetzt.
  3. 3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens 25 Gewichtsteile Kondensat pro Million Teile Abwasser zusetzt.
  4. 4· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass das Kondensat ein Dicyandiamid/Formaldehyd/Ammoniumchloridkondens ati onsprodukt ist.
  5. 5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt ein wasserlösliches an-.organisches Salz ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Salz Natriumsulfat, Aluminiumsulfat, Eisen-(Hl)-Chlorid oder ein Gemisch davon ist.
    - 16 -
    709807/10 17
DE19762633636 1975-07-31 1976-07-27 Farbstoffabwasserreinigung Pending DE2633636A1 (de)

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