DE2633358A1 - Polyaethylenterephthalatrohstoff - Google Patents
PolyaethylenterephthalatrohstoffInfo
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Description
KALLE Niederlassung der Hoechst AG K 2472 Wiesbaden-Biebrich 22. Juli 1976
WLJ-Dr.Kn-df
Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen PoIyäthylenterephthalatrohstoff, ein Verfahren zur Herstellung
desselben sowie dessen Verwendung.
Die Herstellung von Polyäthylenterephthalat durch Polykondensation unter Verwendung von Katalysatoren, z.B. Antimonoxyden, ist seit langem hinreichend bekannt und bedarf keiner
besonderen Beschreibung.
Es gehört weiterhin zum Stand der Technik, bei der vor der Polykondensation stattfindenden Umesterung Katalysatoren, z.B.
in Form von Calcium-, Lithium-, Mangan- und Zinksalzen zuzusetzen.
Die Katalysatoren werden hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt
der wirtschaftlichen Rohstoffherstel1ung ausgesucht, wobei
u.a. auf schnellere Reaktionszeiten, günstige Farbeinstellung
usw. hingearbeitet wurde.
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Es ist weiterhin aus der GB-PS 9 51 768 bekannt, Polymeren, z.B. auch Polyäthylenterephthalat, Pigmente wie CaI eiumcarbonat,
CaIciumsi1ikate , Glass, Titandioxid und Siliciumdioxid in
Mengen von 1 bis 25 Gewichtsprozent bei der Γ ölienhersteilung
zuzusetzen. Die Partikelgröße der Pigmente kann dabei zwischen 0,3 bis 20 /U-I iegen.
Die zugesetzten Pigmente verändern je nach ihrer Art bzw. Korngröße und Menge die physikalischen Eigenschaften der
hergestellten Folie, die dabei sowohl ein mattes als auch
durchscheinendes Aussehen erhalten kann. Teilweise wird die
Oberfläche der Folie auch hierdurch beschreibbar gemacht.
Die mit Hilfe von Veresterungskatalysatoren hergestellten Polyäthylenterephthalate besitzen jedoch gewisse Nachteile. So
lassen sie sich teilweise nach dem Aufschmelzen zur Herstellung von geformten Gebilden, wie z.B. Fäden oder Folien,
oft schlecht filtrieren bzw. sind die Filterstandzeiten relativ
kurz oder durch Ablagerungen an den Kondensationskesselwänden
können Verunreinigungen in grober Form in den Rohstoff gelangen. Die aus solchen Rohstoffen hergestellten Formkörper,
z.B. FoIiGn1 zeigen oft Stippen, so daß deren Verwendung, z.B.
als Kondensatorfolie, stark beeinträchtigt wird.
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Auch sind die Rauhtiefenwerte und Helligkeiten an der Folie
oft unbefriedigend, da man möglichst gleichmäßige Oberflächen erzielen will, wobei z.B. auch der Schlupf eine bedeutende
RoI1e spielt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, einen Polyäthyl enterephthal atrohstoff zu schaffen, der die aufgezeigten
Nachteile der bisherigen Rohstoffe nicht aufweist.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden« daß man einen hinsichtlich
der Verarbeitung und Verwendung verbesser■en Rohstoff
erhalten kann, wenn der vom Katalysator herkommende Calciumsalze enthaltende Polyäthyl enterephthai a trohsi.of f 0,01
bis 1,0 Gewichtsprozent an pyrogener Kieselsäure enthalt.
Unter pyrogener Kieselsäure soll im folgenden ein Siliciumdioxid
verstanden werden, das auf pyrogenem Wege z.B aus Si 1 iciumha ί ogeniden hergestellt wi<-d und das sehr feitsteilig
ist, wobei /.B. die mittlere Primärtei1chengröße einiger
Θ 11 KVI
.._.„.,.. - Typen /.wischen 5 und 50 m ^u liegt.
Solche pyrogenen oder synthetischen Kieselsäuren werden z.B.
verwendet, um klebende Pulver, wie z.B. Gewürze, Seifenpulver,
Trockenlöschpulver, Sprengpulver u.a. fließfähig zu machen
bzw. zu halten.
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Bevorzugt enthält der erfindungsgemäße Rohstoff 0,1 bis 0,6.;. an
pyrogener Kieselsäure, da in diesem Bereich optinicilf- Effekte
hinsichtlich Fi1trierbarkeit, Stippenfreiheit der hieraus
geformten Gebilde, günstige Rauhtiefen- und WeI 1 igkeιtswerte,
z.B. von hieraus hergestellten gestreckten Folien ι,. a , ,
erreicht werden.
Die Herstellung des Rohstoffes kann auf verschiedenem Wege erfolgen.
So kann man die pyrogene Kieselsäure vor oder während der zum
Stand der Technik gehörenden Polykondensation zugeben, bevorzugt wird sie jedoch bereits zusammen mit den Calciumsalzen
als Veresterungskatalysator bei den bekannten Veresterungstechniken
oder kurz nach der beginnenden Veresterung eingearbei tet.
Als Veresterungskatalysator wird vorzugsweise CaI ei umacetat
ei ngesetzt.
Die CaIciumveresterungskatalysatoren werden bevorzugt in Mengen
eingesetzt bei denen - bezogen auf das Polyäthylenterephthalat
- Calcium in Mengen von 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent vorliegt.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße
Einarbeitung von pyrogener Kieselsäure in das Polyäthylenterephthalat die Standzeiten handelsüblicher Filter
bei Schmelzetemperaturen von 265 bis 3000C und SV-Werten von
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ORiGiNAL !NSPECTED
600 bis 9oo zwischen dem zwei bis fünffachen erhöht werden konnten.
Ebenfalls war es nur noch notwendig, die Polykondensationskessel in Abständen zu reinigen, die das zwei bis zehnfache der
üblichen Reinigungsintervalle betrugen. Diese Tatsachen sind
ein erheblicher technischer Fortschritt, da hierdurch zeitraubende
Produktionsunterbrechungen stark herabgesetzt werden
konnten.
Ein weiterer erheblicher Vorteil zeigte sich bei den aus dem erfindungsgemäßen Polyäthyl enterephthal at hergestellten Formkörpern,
z.B. Fäden oder Folien. So waren die geformten Gebilde weitgehend stippenfrei und hierdurch in ihrer Qualität verbessert,
was für manche Anwendungszwecke, z.B. für Tonband-,
Computer- oder Elektroisolierfölien von erheblicher Bedeutung
ist.
Aus dem erfindung;igemäßt.n Rohstoff hergestellte Folien, ob nach
den bekannten Schlauchstreck- oder Flachstreckprozessen hergestellt, zeigten außerdem verbesserte Rauhtiefen- und
WeI1igkeitswerte, was für die guten Oberflächeneigenschaften
erwünscht ist.
An dieser Stelle müssen die Begriffe der Welligkeit und der Rauhtiefe näher erläutert werden, da sie zum Verständnis der
technischen Fortschritte der Erfindung dienen.
- 5 709884/0516
Mißt man die Oberfläche von gestreckten, vorzugsweise biaxial gestreckten, Polyäthylenterephthalatfölien mittels entsprechender
handelsüblicher Meßgeräte durch, so tann man verschiedene
Grade von Oberflächenunregelmäßigkeiten feststellen.
1. Die Dickenschwankungen, wie sie z.B. laufend bei der Produktionskontrolle registriert werden.
Es handelt sich um weitläufige Wellen, die man möglichst versucht, innerhalb einer gewissen Dickentoleranz zu
halten. Über eine Breite von 1 000 bis 3 000 cm soll die Dicke bei einer Solldicke vun 20 aj γ . B. nicht mohr als
2 aj schwanken.
2. Die Welligkeit.
Hierbei handelt es sich um kurzwellige (im Millimeterbereich)
Oberfläch^nunregelmäßigkeiton, die auf kurzen
Abstanden Höhenschwankungen von 0,2 Ms 2 /u zeigen können. In ihrem oberen Bereich geht die Welligkoit in die
unter 1. beschriebenen Dickenschwankungen über, in ihrem
unteren Bereich geht sie zur Rauhtiefe über.
3. Die Rauhtiefe ist sozusagen die Feinstruktur der Oberfläche und liegt gewöhnlich im Zehntel -/u-Berei ch.
Rauhtiefe und Welligkeit können mit handelsüblichen
Meßgeräten, z.B. einem Perth-o-meter, gemessen werden.
- 6 709884/0516
Es hat sich nun gezeigt, daß Rauhtiefe und Welligkeit für ganz spezifische Eigenschaften der Oberfläche verantwortlich sind.
Insbesondere beeinflussen sich beide Eigenschaften gegenseitig.
Betrachtet man z.B. eine 1 ängs-quergestreckte Flachfolie aus
Polyäthylenterephthalat, das Calcium aus dem Veresterungskatalysator (CaIcium-Rohstoff) enthält, so zeigt sich eine sehr
starke Welligkeit und Rauhtiefe in der Oberfläche. Diese Oberfläche ist nicht optimal z.B. für Kondensatorfolien. Die
Welligkeit ist zu groß, es wird zu viel Luft beim Kondensatorwickel eingeschlossen und die Rauhtiefe ist zu gering, um bei
dünnen Folienstärken im Bereich <5yum noch eine gut schlupfende FoI ie zu ergeben.
Es hat sich nun gezeigt, daß man die Welligkeit vollkommen eliminieren bzw. auch graduell reduzieren kann, indem man den
erfindungsgemäßen Rohstoff zur Herstellung insbesondere biaxial gestreckter Folien einsetzt.
500
= o,5O /um
biaxial längs-quergestreckte Folie aus Ca-Rohstoff nach dem
Stand der Technik (6 um)
- 7 -
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50q
— /um
— /um
J^
biaxial 1ängs-quergestreckte Folie aus Ca-Rohstoff mit 0,6
Gewichtsprozent pyrogener Kieselsäure (6,u)
Die Streckung der Folien wurde unter den gleichen Bedingungen vorgenommen.
Die Reduzierung der Welligkeit ersieht man auch deutlich aus den Rauhtiefenwerten. Während R. nur die Rauhtiefe darstellt,
beinhaltet W + Rt noch die Welligkeit. Im Falle der Folie aus
Rohstoff nach dem Stand der Technik sind die Werte sehr verschieden, dagegen zeigt eine entsprechende Folie aus dem
erfindungsgemäßen Rohstoff nur eine geringfügige Zunahme des Wertes W + Rt gegenüber Rt.
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Rauhtiefenwerte
AO
biaxial längs-quergestreckte Folie aus
Ca-Rohstoff nach dem Stand der Technik
3 ,5 Aim
biaxial längs-quergestreckte Folie aus
erfindungsgemaßem Rohstoff mit 0,6 Gew.-%
pyrogener Kieselsäure
3,5 /um
Rt (Rauhtiefe)
W + R,
0,79 0,84
0,62
0,63
Die Streckung der beiden Folien wurde unter den gleichen
Bedingungen vorgenommen.
nicht nur den Vorteil, daß sie geringe Welligkeit besitzt,
durch den Zusatz an pyrogener Kieselsäure erhält die Folie noch
zudem einen ausgezeichneten Schlupf.
erfindungsgemäßen Rohstoff hergestellte Folie einen Schlupf von
0,4 besaß.
allgemeinen Demonstration der Erfindung und beschränken die
und 50 yum Dicke und Zusätzen von pyrogener Kieselsäure zwischen
0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, wobei optimale Ergebnisse bei
einem Zusatz von 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent erhalten wurden.
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Claims (4)
1. Calcium enthaltender Polyäthylenterephthalatrohstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß er 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent an pyrogener Kieselsäure enthält.
2. Rohstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent an pyrogener Kieselsäure
enthält.
3. Verfahren zur Herstellung des Rohstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
pyrogene Kieselsäure vor oder während der an sich bekannten Veresterungsreaktionen oder während der an sich
bekannten Polykondensationsreaktionen zusetzt.
4. Verwendung des Rohstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis zur Herstellung geformter Gebilde, insbesondere gestreckter Folien, mit verbesserten Rauhtiefen- und
Well igkeitswerten.
- 10 -
709884/0816
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