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,Wasserklosett"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wasserklosett mit einer Spülvorrichtungsmit
einer unterhalb der Spülschüssel angeordneten, um eine horizontale Achse zwischen
einer Normal- und einer Entleerstellung drehbeweglich gelagerten Fangschale, die
in Normalstellung das untere offene Ende der Spülschüssel umschließt, wobei als
Geruchverschluß der untere Spülschüsselrand in die Fangschale bis unterhalb ihrer
Wasserfüllhöhe taucht, und mit Betätigungseinrichtungen für die Spülvorrichtung
und die Fangschale.
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Bei einem bekannten derartigen Wasserklosett sind der Betätigungsmechanismus
für die Fangschale, die Wasserspülung und der Klosettdeckel wangsgekoppelt (DT-oS2459
968).
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Die Drehachse der1Pangschale liegt im Bereich des oberen Endes der
Spülsohüssel in einer durch die Mitte derselben verlaufenden Querebene. Durch die
Anordnung einer Fangschale kann der Wasserverbrauch, der beim herkömmlichen Wasserklosett
8 bis 12 1 Leitungs- bzw. Trinkwasser pro Benutzungsfall beträgt, um die nötige
Spülgeschwindigkeit durch den Siphon zu erreichen, erheblich gesenkt werden. Die
Fangschale wird nach Spülung nur soweit gefüllt, wie es zur Bildung eines Geruchwerschlusses
zusammen mit dem unteren 1 bekannten Anordnung der
Rand der Spülschüssel
notwendig ist. Bei der Projektierung von Wasserversorgungssystemen könnte bei allgemeiner
Verwendung solcher Fangschalen der übliche Ansatz von 400 1 Wasser/Tag und Person
mindestens halbiert werden. Die Zwangskopplung der Schalenbewegung und die Lagerung
der bekannten Fangschale sind jedoch recht aufwendig gestaltet, so daß ein solches
Wasserklosett kostspielig, stör- und schmutzanfällig ist. Die Spülung muß sich auf
die gesamte Spülschüssel und Fangschale erstrecken, was einen erheblichen Wasserbedarf
bedeutet.
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Der Erfindung liegt ausgehend vom Wasserklosett der eingangsgenannten
Gattung die Aufgabe zugrunde, unter weitgehender Beibehaltung der üblichen Klosettbeckenform
eine einfache, wassersparende Anordnung zu schaffen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß die Pangschale
um eine auf der dem Abflußrohr des Klosettbeckens entgegengesetzten Seite angeordnete
Achse kippbar, frei von außen betätigbar gelagert ist und die Achse im Bereich des
unteren Spülschüsselrandes liegt.
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Vorteilhaft befindet sich folglich die Fangschale im Bereich des herkömmlichen
Siphons, das schräg nach unten verlaufende Abflußrohr bleibt mit entsprechender
Ausschlußmöglichkeit an das Fallrohr beibehalten und die Fangschale wird beim Entleeren
mit Schwung in Richtung dieses Abflußrohres gekippt. Das Wasserklosett kann bei
Bedarf auch ohne die Betätigung der Fangschale benutzt werden, eo daß der Kreis
der Anwender auch auf kleine Kinder und alte oder kranke Menschen erweitert werden
kann. Die Spülochüssel kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorteilhaft mit
einer großflächigen unteren Öffnung und mit einem kurzen unteren Rand versehen sein,
so daß der Verschmutzungsgrad der Spülschüssel und die erforderliche Spülzeit gering
sind. Die Drehachse der Fangschale
liegt, auf die untere Öffnung
der Spülschüssel bezogen, geschützt hinter dem unteren Spülschüsslrand. Es kann
sich um eine Achse handeln um die sich der Rand dreht oder um eine Welle, die sich
mit dem Rand dreht.
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Eine einseitig schwenkbar gelagerte Abschlußklappe ist als solche
für Klosetts und Spülbecken bekannt (DT-OS 2 222 406).
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Im bekannten Fall hält ein an der Schalenwelle befestigtes Gegengewicht
die Klappe in Normalstellung, wobei ihr freier Rand gegen eine unterhalb des Spülschüsselbodens
befindliche Dichtung gedrückt wird. Die Fangsehale ist In Normalstellung nicht mit
Wasser gefüllt, weil sie bei Belastung mit Wasser und/oder Feststoffen schwenken
soll und diese Funtion bei leichten Feststoffen nicht erfüllt würde. Bleiben auch
nur kleinere Partikel wie Papierstücke auf der Abschlußklappe haften, so ergibt
sich keine satte Dichtungsanlage mehr und ein Geruchsverschluß fehlt'bzw. aus dem
Steigrohr gelangen Faulgase in die Toilette. Das Entleeren kann nur ausschließlich
durch Belastung, also mit Wasserverbrauch, erreicht werden. Die erfindungsgemäße
Fangschale wird hingegen in der Endphase der Spülung bis zu einer vorbestimmten
Füllhöhe mit Wasser gefüllt und bildet zusammen mit dem unteren, eintauchenden Rand
der Spülschüssel einen Geruchsverschluß. Dabei werden Feststoffe wie Kot meist im
Schwebezustand gehalten, so daß der Boden der Fangschale kaum verschmutzt wird.
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Durch das Entleeren über den freien Rand direkt in das schräge Abflußrohr
sind Funktionsstörungen ausgeschlossen.
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Zweckmäßig kann die Fangschale über einen an der Achse, außerhalb
der Fangschale angebrachten Hebel mit angreifenden Seilzug in Normalstellung gehalten
sein. nas Zugseil kann in diesem Fall durch eine Dichtung im hinteren Teil des Klosettbeckens
nach oben und außen geführt sein. Es kann zu einer Spindel am Stellventil für die
Wasserspülung geführt sein, so daß
die Kippung der Pangschale und
die Spülung sowie die nachfolgende Rückkippung und Füllung der Fangschale mit Wasser
zwangsgesteuert sind. Da jedoch eine Wasserersparnis vordringlich ist, kann das
Zugseil auch am Stellventil ausgeklinkt und die Kippung unabhängig von der Spülung
vorgenommen werden, d.h. man kann die Fangschale kippen, über eine Feder rückführen
und bis zu ihrer Füllhöhe wieder mit Wasser füllen, bis das Wasser nicht-mehr ansteigt.
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Vorzugsweise ist jedoch die Achse der Fangsehale ein- oder zweiseitigmit
Dichtung durch das Klosettbecken nach außen geführt und über einen exzentrisch angreifenden
Betätigungshebel drehbar. Für die Entleerung der Fangschale ist ihr dem Abflußrohr
zugewandter Rand bei dieser Variante völlig frei und die Betätigung kann einfacher
auch für Fußbedienung ausgest altet sein. Es kann natürlich wiederum eine ausklinkbare
Verbindung mit der Spülvorrichtung vorgesehen sein.
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Weiterhin besitzt das erfindungsgemäße Wasserklosett vorteilhaft an
seiner Vorderseite eine mit einem Deckel verschlossene, abgedichtete Reinigungsöffnung.
Über diese Reinigungsöffnung kann die Fangschale ausgeweckselt und auch das Innere
des Klosettbeckens von Zeit zu Zeit gegebenenfalls ausgespritzt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig.1 einen Längssch:;itt durch
ein Wasserklosett mit über einen Seilztlg bedienbarer Fangschale,
Fig.2
einen Iängsschnitt durch ein Wasserklosett mit an der Well der Fangschale angelenktem
Betätigungshebel und Fig.3 einen Querschnitt zur Darstellung in Fig.2.
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Aus Fig.1 ist ersichtlich, daß das Wasserklosett ein aus herstellungstechnischen
Gründen eventuell mittig geteiltes Klosettbecken 10 von im wesentlichen üblicher
Bauart mit Spülschüssel 11 und Abflußrohr 12 aufweist.
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An die Spülschüssel 11 ist eine Spülvorrichtung mit Wasserzuleitung
13, Stellventil 14 und Betätigungseinrichtung 15 angeschlossen.
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Im unteren leil des Klosettbeckens 10, um den unteren Spülschüsselrand
19, befindet sich eine Fangschale 20, die um eine Achse 21 drehbar gelagert ist.
Am Hebel 22 der Achse 21 greift ein Zugseil 23 an, das über eine Rolle 24 und eine
allgemein bekannte Feststoff- oder Flüssigkeitsdichtung 25 nach oben und außen geführt
ist.
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Es kann in eine Sperrvorrichtung 26 mit zwei Stellungen eingehängt
oder an eins Spindel 27 am Stellventil 14 befestigt sein.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Bei Linksdrehung
des Stellventils 14 beginnt die Spülwasserzufuhr und das Zugseil 23 wickelt sich
ab. Die Fangschale 20 wird in die gestrichelt dargestellte
Entleerstellung
abgelassen bzw. gekippt. Bei nachfolgender Rechtsdrehung des Stellventils 14 erfolgt
noch ein definierter Spülwasseraustritt, bis die wieder angehobene Fangechale 20
bis zu ihrer Füllhöhe mit Wasser gefüllt ist bzw. der untere Rand der Spülschüssel
11 in die gefüllte Fangachale 20 taucht.
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Bei Entkopplung von Zugseil 23 und Stellventil 14 kann bedarfsweise
lediglich ein Kippen der Fangschale 20 und ein Auffüllen derselben erfolgen.
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In Fig.2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Im Unterschied zur Ausführung nach Fig.1 besitzt das Klosettbecken 10 zwischen Abflußrohr
12 und einer besonderen mit Deckel 30 verschließbaren Reinigungsöffnung 31 einen
seitlich ausgesparten konvexen Vorsprung 28, dem der freie Fangschalenrand angepaßt
ist. Der auswärts gekrümmte Fangschalenrand stellt ein strömungstechnisch günstiges
Abfließen von Wasser, Urin, Kot usw. sicher. Die Fangechale 20 besteht vorzugsweise
aus säurefestem, bruchsicherm, glattem Kunststoff. Falls ein Auswechseln derselben
erforderlich ist, geschieht dies durch die Reinigungsöffnung 31. Am Deckel 30 kann
sich ein Stutzen 32 befinden, an den eventuell ein Schlauch 33 zum Ausspritzen anschließbar
ist. Für diesen Zweck kann der Deckel 30 natürlich auch abgenommen werden.
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Bei der Anordnung nach Fig.2 erfolgt das Kippen der Fangschale 20
mit Hilfe einer Feder und durch einen Betätigungshebel 34, der an der Welle 21 der
Fangschale 20 exzentrisch angreift. Die Fangschale 20 ist mit der Welle 21 starr
verbunden. In Wellenrichtung kann sie zur Zentrierung im Klosettbecken verschoben
und fixiert werden. Es verateht sich, daß die Achse bzw. Welle 21 unterhalb einer
parallel zur unteren Innenwand des Abflußrohres 12 verlaufenden, nach oben
fortgesetzt
gedachten Linie liegt. Sie befindet sich unterhalb des Spülschüsselbodens, neben
dem unteren Spülrand, und ist von diesem abgedeckt. Ein ungehindertes Abgleiten
des Inhaltes der Fangschale 20 bei Betätigung des gegebenenfalls mit dem Stellventil
2( koppelbaren Betätigungshebels 34 und eine storungsfreie Kippbewegung sind damit
gewährleistet.
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Fig.3 zeigt im Querschnitt durch das Klosettbecken, wobei die Welle
21 mit entsprecheiider Dichtung 35 herausgeführt ist. Die Welle 21 ist wahlweise
ein- oder zweiseitig an der Seite1 der Fangschale 20 befestigt und zum a Betätigungshebel
34 herusgeführt, um die Montage- und Reinigungsöffnung 31 freizulassen. Sie kann
jedoch auch die Fangschale 20 durchstoßen (strichliniert).
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