DE2630593A1

DE2630593A1 - Einrichtung zur lichtstromsteuerung

Info

Publication number: DE2630593A1
Application number: DE19762630593
Authority: DE
Inventors: Hans Dipl Phys Dr Jehmlich
Original assignee: Elbe Kamera GmbH
Current assignee: Elbe Kamera GmbH
Priority date: 1975-07-24
Filing date: 1976-07-07
Publication date: 1977-02-10
Also published as: DD124848A1; DE2630593C2

Description

Einrichtung zur Lichtstromsteuerung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Lichtstromsteuerung in photographischen Kameras.
Um Blenden oder Belichtungsindikatoren ohne mechanisch bewegte Teile realisieren zu können, ist es bekannt, phototrope Medien einzusetzen oder Flüssigkristallelemente, welche unter dem Einfluß des auftreffenden Lichtes bzw.
einer angelegten Spannung ihre Transparenz ändern.
Dies bekannten Medien weisen aber für einige Belange der Photographie eine zu hohe Trägheit sowie einen zu geringen Kontrast auf.
Zweck der Erfindung ist es, Lichtstromsteuerungen ohne die genannten Nachteile durchzuführen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer nichtmechanischen Einrichtung zur Lichtstromsteuerung in photographischen Kameras, die eine für alle Funktionen ausreichende kurze Schaltzeit aufweist, temperaturunabhängig ist und für die Kamerabatterie nur eine sehr geringe Belastung darstellt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Belichtungs-, Meß- oder Sucherstrahlengang mindestens eine an sich bekannte ferroelektrische Einheit (1,2,3,4) angeordnet ist, deren Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von einem durch die Objekthelligkeit und/oder mindestens einem der Belichtungseinstellglieder bestimmten elektrischen Signal remanent steuerbar und durch eine weitere Signaleingabe wieder löschbar ist.
Die Erfindung ist gemäß den Unteransprüchen weiter ausgestaltet.
Da ferroelektrische Kristalle ihre einmal erlangte Licht.
durchlässigkeit auch beibehalten, wenn kein Steuersignal mehr anliegt, ist der Energiebedarf besonders gering.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine bekannte ferroelektrische Einheit Fig. 2 Blockschaltbild eines Belichtungsindikators Fig. 3 als Linienraster ausgebildetes ferroelektrisches Element Fig. 4 Belichtungsregeleinrichtung Fig. 5 als elektrooptischer Blendenverschluß einsetzbares Lichtsteuerelement Eine ferroelektrische Einheit besteht gemäß Fig.1 bekanntlich aus einem ferroelektrischen Kristall 1, der mit einem transparenten, optisch nicht wahrnehmbaren Elektrodenpaar 2 belegt und zwischen einem Polarisator 3 sowie einem Analysator 4 angeordnet ist. Wird an die Elektroder ein kurzer Spannungsimpuls gelegt, so wird das ferroelektrische Kristall für auffallendes Licht durchlässig bzw. undurchlässig, je nach der Polarität des Impulses. Dieser Zustand wird im spannungslosen Zustand gespeichert.
Die Anwendung ferroelektrischer Einheiten zur Infornationsdarstellung in photographischen Kameras ist in Fig.2 als Blockschaltbild dargestellt. In einer Ebene des Suchers, die beim Betrachten des Sucherbildes scharf erscheint, befindet sich ein ferroelektrischer Belichtungsindikator, der aus einem mit mehreren Elektrodenpaaren belegten ferroelektrischen Kristall besteht. Die Elektroden sind ständig mit einer Steuer-und Decodierschaltung 6, 7 verbunden, die wiederum mit einer Steuereinheit 8 verbunden ist, in welche die Belichtungsfaktoren - wie Szenenhelligkeit, Belichtungszeit, Blende, Filmempfindlichkeit sowie andere Faktoren - eingegeben werden.
Die Steuereinheit 8 setzt die Eingabefaktoren in elektrische Signale um und gibt sie an die entsprechenden Elektroden der ferroelektrischen Einheit. Die Elektroden können entsprechend den allgemein bekannten Anzeigeprinzipien ausgebildet sein, z.B. als Symbolanzeige, Segmentanzeige oder Matrixanzeige. Da die ferroelektrischen Elemente Informationen beliebig lange speichern, wird der Belichtungsindikator 5 nur dann elektrisch angesteuert, wenn mindestens eine Anzeigeinformation geändert wird, d.h. die sich ändernden Elemente der Darstellung werden gelöscht und neu eingeschrieben.
Gemäß Fig.3 können die Elektrodenpaare auch als Linienraster ausgebildet sein.
Ein solcher Art gestaltetes ferroelektrisches Element 9 kann gemäß Fig.4 zur Blendensimulierung in einer Belichtungsregeleinrichtung Anwendung finden. Es ist vor einem Photowiderstand 10 angeordnet, welcher im Eingang einer nichtdargestellten Verschliißzeitbildungs-Sdhaltung liegt. Das ferroelektrische Element 9 ist mit einer Steuerschaltung 11 verbunden, in welche der vorgewählte Wert einer Blende 12 eines Aufnahmeobjektivs 13 elektrisch eingegeben wird.
Mit 14 ist ein im Aufnahmestrahlengang bzw. mit 15 ein im Meß- und Sucherstrahlengang fest ahgeordneter halbdurchlässiger Spiegel und mit 16 die Filmebene bezeichnet. Entsprechend dem bei einer Offenblende-Kessung in die Steuerschaltung 11 eingegebenen Blendenwert wird eine mehr oder weniger große Zahl der Elektrodenpaare des ferroelektrischen Elementes 9 angesteuert, so daß dieses im bestimmten Maße lichtdurchlässig ird und auf den Photowiderstand 10 eine entsprechende Lichtmenge fällt. Bei Betätigung des Kameraauslösers schließt sich die Blende 12 schlagartig auf den vorgewählten Wert. Gleichzeitig werden nunmehr alle Elektrodenpaare angesteuert, so daß sich die Lichtdurchlässigkeit des ferroelektrischen Elementes 9 im gleichen Maße erhöht, wie sich die der Objektivblende verringert. buf diese Weise bleibt trotz sich schließender Objektivblende 12 die auf den Photowiderstand 10 fallende Lichtmenge konstant, so daß eine exakte Belichtungszeitbildung erfolgen kann, da die relativ große Trägheit des Photowiderstandes nicht wirksam wird.
Gemäß Fig.5 ist ein ferroelektrischer Kristall mit als konzentrische Ringe ausgebildeten Elektrodenpaaren belegt.
)jird eine derartige Einrichtung im Aufnahmestrahlengang einer photographischen Kamera angeordnet, so kann sie als Objektivblende wirksam sein. Zu diesem Zweck werden die Elektroden aus einer Schaltung 18 bei Auslöserbetätigung entsprechend der vorgewählten Blende so angesteuert, daß eine mehr oder weniger große innere Kreisfläche des ferroelektrischen Kristalls lichtdurchlässig wird. Eine derartige nichtoptische Blende ist auf Grund des hohen Auflösungsvermögens des ferroelektrischen Kristalls bei genügend großer Anzahl von Elektroden nahezu kontinuierlich veränderlich. Eine solche Blende ist ohne weiteres als Blendenverschluß zu erweitern, wenn nach Ablauf der Belichtungszeit an die Elektroden eine erneute Spannung gelegt wird, welche die Lichtdurchlässigkeit wieder aufhebt.
Mit diesen Mitteln ist eine automatische Blenden- und Zeitensteuerung in photographischen Kameras mit geringem Aufwand realisierbar.

Claims

Ansprüche:

Ij Einrichtung zur Lichtstromsteuerung in photographischen Kameras mittels eines durch ein elektrisches Feld in seiner Lichtdurchlässigkeit beeinflußbaren Materials, dadurch gezeichnet, daß im Belichtungs-, Meß- oder Sucherstrahlengang mindestens eine an sich bekannte ferroelektrische Einheit (1,2,3,4) angeordnet ist, deren Licht durchlässigkeit in Abhängigkeit von einem durch die Objekthelligkeit und/oder mindestens einem der Belichtungseinstellglieder bestimmten elektrischen Signal remanent steuerbar und durch eine weitere Signaleingabe wieder löschbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ferroelektrische Einheit als Belichtungsindikator (5) ausgebildet ist, indem das in der Schärfenebene des Kamerasuchers angeordnete ferroelektrische Material mit einer Mehrzahl von Elektrodenpaaren belegt ist, die in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Belichtungsfaktor-Kombination aus einer Dekodierschaltung ansteuerbar sind und eine Unter-, Uber-oder richtige Belichtung bzw. Belichtungswerte anzeigen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ferroelektrische Einheit vor einem Photowiderstand (10) einer Schaltstufe zur Belichtungszeitbildung angeordnet ist und in Form eines Linienrasters (9) ausgebildete Elektrodenpaare aufweist, die mit einer Steuerschaltung, in welche der jeweils vorgewählte Wert der Objektivblende eingeht, verbunden sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Objektivblende angeordnete ferroelektrische Einheit mit als konzentrische Ringe (17) ausgebildeten Elektrodenpaaren versehen ist, von den mitteile einer ein Stellglied zur Blendensimulierung aufweisenden Schaltung (18) eine mehr oder weniger große Anzahl ansteuerbar sind.
5. Einrichtung nach- Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ferroelektrische Einheit als Blendenverschluß angeordnet und ausgebildet ist, indem eine mehr oder weniger große Anzahl von als konzentrische Ringe angeordneten Elektrodenpaaren je nach vorgewähltem Blendenwert für die Dauer der jeweiligen Belichtungszeit auf Transparenz-?otential legbar sind.