DE2629787C3

DE2629787C3 - Wohnschiff

Info

Publication number: DE2629787C3
Application number: DE762629787A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dipl.-Ing. 6100 Darmstadt-Eberstadt Heid
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1976-07-02
Filing date: 1976-07-02
Publication date: 1979-03-08
Also published as: GB2001914B; IT7826226A0; DE2734902A1; IT1097755B; DE2629787A1; DE2629787B2; ES472253A1; EG14390A; DE2734902C2; GB2001914A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Wohnschiff zur Unterbringung von Personen und/oder Vorräten, bestehend aus einem flachen Schwimmkörper mit einer Länge, die höchstens doppelt so groß wie seine Breite ist, und einem mehrstöckigen Aufbau.

Ein derartiges Wohnschiff ist aus der »Allgemeinen Fischwirtschaftszeitung« vom 14. April 1977, S. 8—10, und aus der Zeitschrift »Hansa« 1973, Seite 2077, bekannt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, durch neuartige konstruktive Maßnahmen mit verhältnismäßig geringen Kosten einen flachen großflächigen Schwimmkörper anzugeben, dessen speziell gestalteter Aufbau ein wesentlich versteifendes Element des flachen Schwimmkörpers darstellt.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß der Aufbau einen ίο zentralen Raum aufweist, der von mehreren Stockwerken ringförmig umschlossen ist und der durch bis zur Bodenplatte des Schwimmkörpers durchgehende Stützglieder versteift ist, so daß das Gewicht des Aufbaues in den Schwimmkörperbereich zwischen zentralem Raum und dem äußeren Rand übertragen und der Schwimmkörper wirksam versteift wird. Durch diese spezielle Ausbildung des Schwimmkörpers und der Aufbauten ergibt sich ein Baukörper von verhältnismäßig hoher Festigkeit bei geringem Materialaufwand. Das erfindungsgemäß ausgebildete Wohnschiff eignet sich besonders gut zur Unterbringung von Personen in Küstennähe und beispielsweise zur Unterbringung von Personal von Bohrinseln als schwimmendes Hotel, welches leicht an den jeweiligen Liegeplatz transportiert werden kann, ohne daß erst eine Infrastruktur aufgebaut werden muß. Das Objekt ist als Terrasseninsel, als Restauranthotel, als Tagungsort, als Zentrum einer Gruppe von verschiedenen Objekten mit einer Mutterinsel, als schwimmendes Krankenhaus, als jo hochausgerüstete Rettungsinsel für Notstandsgebiete, als Messezentrum, als schwimmende Verwaltungsinsel oder Büroinsel verwendbar.

Besonders günstige Voraussetzungen ergeben sich durch die Tatsache, daß die Objekte in vielen Fällen fast i) stationär sind und für Küstennähe und damit sehr ruhige Seebereiche vorgesehen sind.

In einer vorteilhaften weiteren Ausbildung der Erfindung ergeben sich sehr günstige statistische Verhältnisse, wenn die einen zentralen Raum umgebenen den ringförmigen Aufbauten auf der Außenseite von unten nach oben fortschreitend gestaffelt zurücktreten. Andere weitere Ausgestaltungen und Fortbildungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet und werden im nachstehenden in 1¹S Verbindung mit den Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren beschrieben. Einander entsprechende Teile sind in den z.T. schematisch vereinfacht gezeichneten Figuren in gleicher Weise bezeichnet. Es zeigt

F i g. 1 den Grundriß eines erfindungsgemäß ausgebil-"io deten Wohnschiffes mit Aufbauten in der Höhe des Pontondecks,

F i g. 2 den Grundriß des Wohnschiffes nach F i g. 1 in der Höhe des ersten Obergeschosses, Fig.3 den Grundriß in Höhe eines der oberen Stockwerke,

Fig.4 einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. I,

Fig.5 die Hälfte eines Querschnittes entlang der Linie ß-ßder F i g. 1 im vergrößerten Maßstab, F i g. 6 eine Gruppe von durch Querstege verbundenen Wohnschiffen nach Art der F i g. 1,

Fig.7 eine Gruppe von unmittelbar miteinander gekoppelten Wohnschiffen einer anderen Ausführungsform,

Fig. 8 eine Gruppe von miteinander gekoppelten Wohnschiffen einer weiteren Ausführungsform,

F ig. 9 ein Wohnschiff mit einer weiteren schwimmenden Plattform zur Freizeitgestaltung,

Fig. 10 eine weitere Ausführung des Wohnschiffes mit nach unten ausfahrbaren Stützbeinen, und zwar links mit eingefahrenen und rechts mit ausgefahrenen Stützbeinen.

Das in den F i g. 1 bis 4 dargestellte Wohnschiff besteht im wesentlichen aus einem niedrigen pontonartigen Schwimmkörper 1 mit flacher Unterseite und kreisförmigem Umriß und einem Aufbau 3, welcher mehrere Stockwerke 4, 5, 6, 7, 8 und 9 enthält. Die Stockwerke umschließen ringförmig einen zentralen Raum 11. Der an den freien Innenraum 11 anschließende Teil des Aufbaues 3 enthält die zur Verbindung der einzelnen Stockwerke erforderlichen Vertikalverbindungen, wie Treppen 13, Aufzüge 14, Versorgungsschächte und dergleichen.

Zur Queraussteifung der Gesamtkonstruktion sind diese Treppen 13 und Aufzüge 14 vom Aufbau umgeben. Der Aufbau ist hierbei derart ausgeführt, daß er auf der Innenseite von unten nach oben fortschreitend die Stockwerke von Stockwerk zu Stockwerk gestaffelt zurücktreten. Das Gewicht des Aufbaus wird auf den mittleren Bereich zwischen Zentrum des Pontons und dessen äußeren Rand übertragen, wobei das aus den horizontalen Ebenen des Aufbaus sowie den vertikalen Stützgliedern 15 gebildete Gerüst wirkungsvoll und wirtschaftlich den damit fest verbundenen integrierten flachen Pontonkörper versteift. Die Abdeckung des zentralen Innenraumes kann, wie in F i g. 4 angedeutet, durch ein Netz 18 gebildet werden, das als Hubschrauberlandeplatz dient

Der Schwimmkörper hat in seinem zentralen Bereich eine Verankerungseinrichtung 16, die eine langsame Rotation des Schwimmkörpers um seine zentrale Achse ermöglicht. Zur Erzielung dieser Rotationsbewegung sind an zwei diametral gegenüberliegenden äußeren Bereichen des Schwimmkörpers 1 entsprechende Antriebsaggregate 17 vorgesehen, beispielsweise angetriebene Propeüer.

Wenn der Schwimmkörper über Laufstege mit dem Land oder mit anderen Schwimmkörpern verbunden ist, aber eine Rotationsbewegung ausführen soll, dann wird zweckmäßigerweise am äußeren Umfang ein verdrehbar gelagerter kreisförmiger Laufsteg 19 vorgesehen, an welchem die zum Land oder zu anderen Schwimmkörpern führenden Stege befestigt sind.

Es kann jedoch statt dessen auch am Umfang des Pontons eine Kreisbahn vorgesehen sein, an welcher der Verbindungssteg entlang des Umfanges verschiebbar gelagert ist.

Fig. 5 zeigt in größerem Maßstab die rechte Hälfte eines Querschnittes nach Art der F i g. 4 durch eine Variante des Aufbaus. Hier hat die äußere Umrißlinie des Aufbaus im wesentlichen die Gestalt einer Kugelkalotte 20. Entsprechende Fensteröffnungen bzw. Ventilationsöffnungen 21 sind vorgesehen. Die Oberseite des zentralen Innenraumes 11 kann wahlweise durch fächerförmig angeordnete oder faltbare Abdeckvorrichtungen 22 abgedeckt werden und als Landeplatz für Hubschrauber ausgebildet sein.

In Fig. 6 ist eine Gruppe von durch Querstege 24

in verbundenen Schwimmkörpern 1 dargestellt; der in der Figur links oben gezeichnete Schwimmkörper ist über einen Laufsteg 25 mit dem (nicht dargestellten) Festland verbunden.

Fig. 7 zeigt eine Gruppe von Schwimmkörpern 1',

ι -> deren Umriß die Gestalt eines regelmäßigen Sechseckes besitzt; die einzelnen Schwimmkörper sind miteinander entlang einer Außenseite gelenkig verbunden.

Fig.8 ist eine andere mögliche Kopplung von Schwimmkörpern 1" mit quadratischem Umriß darge-

;·(, stellt.

Der zwischen einzelnen Schwimmkörpern befindliche Raum kann als durch Netze gesichertes Hochseeschwimmbecken ausgenutzt werden. Wenn eine verhältnismäßig große Zahl von Personen auf dem

:ϊ Schwimmkörper bzw. in dessen Aufbauten untergebracht ist, dann besteht — insbesondere bei schönem Wetter — der dringende Wunsch nach einer größeren Fläche zum Ergehen bzw. zur Freizeitgestaltung.
In diesem Fall können, wie in F i g. 9 angedeutet, an

id das Wohnschiff zusätzlich Flöße 30 angekoppelt werden. Diese bestehen vorzugsweise aus etwa quaderförmigen Metall- oder Kunststoffnetzen, die mit einem Material von einem Raumgewicht kleiner als 1 gefüllt sind. Hierfür kommt u. a. aufbereiteter bepflanz-

i. barer Industriemüll in Frage, der mit Pflanzen, Sand oder künstlichen Materialien abgedeckt ist. Das Floß eigent sich daher in ausgezeichneter Weise zur Nutzung als Strand, Freiraum und Campingplatz und kann in Notfällen auch als Rettungsinsel verwendet werden.

in In einer Weiterbildung des Wohnschiffes ist der Schwimmkörper mit nach unten ausfahrbaren Stützbeinen 32 versehen. In eingefahrenem Zustand, der in F i g. 10 links angedeutet ist, beeinträchtigen diese nicht die Manövrierbarkeit des Schwimmkörpers. In ausge-

·; - fahrenem Zustand, der in F i g. 10 rechts dargestellt ist, können diese Stützbeine in sinnvoller Weise zur stabilen Verankerung benützt werden. Die Führungselemente dieser Stützbeine sind zweckmäßigerweise rohrförmig ausgebildet und in die Aufbauten statisch integriert,

">(i welche dadurch wirkungsvoll verstärkt werden.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Wohnschiff zur Unterbringung von Personen und/oder Vorräten, bestehend aus einem flachen Schwimmkörper mit einer Länge, die höchstens doppelt so groß wie seine Breite ist, und einem mehrstöckigen Aufbau, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau (3) einen zentralen Raum (11) aufweist, der von mehreren Stockwerken (4 bis 9) ringförmig umschlossen ist und der durch bis zur Bodenplatte des Schwimmkörpers (1) durchgehende Stützglieder (15) versteift ist, so daß das Gewicht des Aufbaues in den Schwimmkörperbereich zwischen zentralem Raum (11) und dem äußeren Rand übertragen und der Schwimmkörper (1) wirksam versteift wird.

2. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den zentralen Raum (U) umgebenden ringförmigen Stockwerke (4 bis 9) auf der Außenseite von unten nach oben fortschreitend gestaffelt zurücktreten.

3. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der an den freien Innenraum (11) anschließende Teil der Stockwerke (4 bis 9) die zu ihrer Verbindung notwendigen Vertikalverbindungen, wie Treppen, Aufzugs- und Versorgungsschächte (13,14) enthält

4. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau (3) durch im wesentlichen radiale, als Stützglieder ausgebildete Zwischenwände unterteilt ist

5. Wohnschiff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung des zentralen Innenraumes (11) als Netz (18) ausgebildet ist, vorzugsweise als Hubschrauberlandeplatz.

6. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verankerungseinrichtung (16) im zentralen Bereich vorgesehen ist, die eine langsame Rotation des Schwimmkörpers (1) um seine senkrechte zentrale Achse ermöglicht.

7. Wohnschiff nach einem der Ansprüche 1 —6, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Umfang des Aufbaues (3) ein verdrehbar gelagerter umlaufender Steg (19) angeordnet ist.

8. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es nach unten ausfahrbare Stützbeine (32) enthält, deren vorzugsweise rohrförmige Führungselemente in die Aufbauten (3) statisch integriert sind.

9. Wohnschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Zwecke der Schaffung einer zusätzlichen Bewegungsfläche für die Personen mit einem Floß (30) verbunden ist, das aus mit Metalloder Kunststoffnetzen umgebenen Behältern, vorzugsweise quaderförmiger Art, besteht, die mit schwimmenden Materialien gefüllt sind.