DE2625573C2

DE2625573C2 - Aufwickelvorrichtung für einen Gurtwickelautomaten zur Beseitigung der Gurtlose

Info

Publication number: DE2625573C2
Application number: DE2625573A
Authority: DE
Inventors: Rudolf 7032 Sindelfingen Andres
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1976-06-05
Filing date: 1976-06-05
Publication date: 1986-05-28
Also published as: DE2625573A1; FR2353313B1; US4142692A; FR2353313A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Aufwickelvorrichtung für einen Gurtwickelautomaten zur Beseitigung der Gurtlose eines Sicherheitsgurtsystemes beim Überschreiten einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung, wobei zur Auslösung der Rückzugsbewegung eine elektrisch zündbare Treibladung vorgesehen ist und der Treibladung unter Zwischenschaltung eines Kolbens ein flüssiges Medium vorgeschaltet ist. das nach dem Zünden der Treibladung und dem Wegschleudern eines die Flüssigkeitsaustrittsstelle im Normalfall verschließenden Verschlußteiles durch die sich bildenden Gase ein mit der Aufwickelrolle gekuppeltes Laufrad im Sinne einer Beseitigung der Gurtlose antreibt.

Eine derartige Aufwickelvorrichtung ist durch die ältere DE-PS 26 18 119 bekannt, bei der sich ein die Fliissigkeitsvorlage, den Kolben und die Treibladung aufnehmendes Gehäuse achsparallel zur Wickelachse des Gurtrollers als gesondertes, viel Einbauraum beanspruchendes Bauteil an das Gurtrollergehäuse anschließt Der Flüssigkeitsvorlage ist nur eine einzige Austrittsdüse vorgelagert, so daß der Flüssigkeitsausstoß verhäitnismäßig langsam abläuft

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, bei verbesserter Funktionsfähigkeit die Aufwickelvorrichtung in ihren Abmessungen so zu reduzieren, daß ein leichter Einsatz an jedem in Frage kommenden Ort eines Kraftwagens gegeben ist

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst
Aus einem in »Automobiltechnische Zeitschrift«

(1974) Heft 11 auf den Seiten 366 und 367 abgedruckten Artikel ist zwar bereits tin Gurtstrammer bekannt, dessen Teibladung in einer hohlen, die Aufwickelrolle aufnehmenden Welle angeordnet ist, jedoch ist nicht entnehmbar, wie die offenbar auf einen verschiebbaren Kolben einwirkenden Gase eine Gurtbandaufspulung herbeiführen.

Vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes sind den Patentansprüchen 2 bis 5 zu entnehmen, wobei im Hinblick auf Patentanspruch 5 über das an sich bekannte Merkmal der platzsparenden Unterbringung einer Spannvorrichtung mit Treibladung und des Kolbens im Innern der hohlen Aufwickelrolle hinausgehend es durch die DE-OS 25 17 572 auch schon bekannt ist, die Treibladung gehäusefest anzuordnen.

Der Gegenstand der Erfindung soll nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Ein vereinfacht wiedergegebener Gurtroller 1 nimmt eine hohle Welle 2 drehbar auf, die in ihrem mittleren Bereich als Aufwickelrolle 3 für das Gurtband 4 dient. Die Aufwickelrolle 3 steht unter dauerndem Einfluß einer als Bandfeder ausgebildeten Rückzugseinrichtung 5, deren äußeres Ende bei 6 mit einem ortsfesten Gurtrollergehäuse 7 verankert ist.

Mit der Welle 2 verbunden und mit dieser eine Baueinheit bildend ist ein Laufrad 8, dessen nicht näher dargestellte, nach außen gerichtete Austrittskanäle 9 durch auspreßbare Stopfen 10 verschlossen sind. Ein eine Treibladung 11 und eine Zündeinrichtung 12 aufnehmender Einsatz 13 mit nach außen geführten Kontaktstiften 14 ist mittels eines vereinfacht wiedergegebenen Schnappverschlusses 15 so am fahrzeugfesten Gurtrollergehäuse 7 befestigt, daß die Zündeinrichtung 12 und die Treibladung 11 in die hohle Welle 2 hineinragen und die auftretenden hohen Kräfte sicher aufgefangen werden können. Der Einsatz 13 weist an seinem Außenmantel 16 eine umlaufende Dichtung 17 auf, die während des normalen Fahrbetriebes einen gewissen Abstand zur inneren Wandung der Welle 2 hat und somit keinen Reibungseinfluß ausübt.

Spricht beim Überschreiten einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung ein nicht dargestellter Sensor an, so wird der Zündeinrichtung 12 über die Kontaktstifte 14 ein Zündstrom zugeführt, worauf die Treibladung 11 unter Gasentwicklung abbrennt. Die Gase treten zuerst durch Bohrungen 18 im Einsatz 13 und beaufschlagen die Dichtung 17, die sich dadurch an die innere Wand der Welle 2 anlegt. In nicht dargestellter Weise kann dabei gleichzeitig auch ein Abstützen an der Welle 2 zur Sicherung gegen axiales Verschieben erfolgen. Der Gasdruck steigt rasch an und zerstört eine Dämmscheibe 19, die einen Hohlraum 20 einseitig begrenzt. In die-

sen strömt nun das Treibgas und wirkt auf einen Kolben 21, der ein bis zu den Stopfen 10 des Turbinenrades 8 reichendes flüssiges Medium 22, z. B. Alkohol, abtrennt Hat der Gasdruck ein bestimmtes Maß erreicht, so wird der Kolben 21, der auch als Membran ausgebildet sein kann, verschoben, wobei gleichzeitig die Stopfen 10 hinausgeschleudert werden. Das flüssige Medium 22 tritt daraufhin mit hoher Geschwindigkeit aus und erteilt dem Laufrad 8 einen Impuls, der zum schnellen Aufw ikkeln der Gurtlose ausreicht Nach diesem Vorgang wirkt ein in gestrichelten Linien angedeuteter Sperrmechanismus 23, der z. B. durch ein Pendel ausgelöst werden kann, und das Laufrad 8 und somit die Aufwickelrolle 3 sperrt.

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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Aufwickelvorrichtung für einen Gurtwickelautomaten zur Beseitigung der Gurtlose eines Sicherheitsgurtsystemes beim Oberschreiten einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung, wobei zur Auslösung der Rückzugsbewegung eine elektrisch zündbare Treibladung vorgesehen ist und der Treibladung unter Zwischenschaltung eines Kolbens ein flüssiges Medium vorgeschaltet ist, das nach dem Zünden der Treibladung und dem Wegschleudern eines dis Flüssigkeitsaustrittsstelle im Normalfall verschließenden Verschlußteiles durch die sich bildenden Gase ein mit der Aufwickelrolle gekuppeltes Laufrad im Sinne einer Beseitigung tier Gurtlose aatreibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibladung (11) und das flüssige Medium (22) zentrisch im Inneren der hohlen Welle (2) der Aufwikkelrolle (3) angeordnet ist, und daß das Laufrad (8) mehrere, jeweils durch ein Verschlußteil in Form eines Stopfens (10) verschlossene Austrittskanäle (9) aufweist.

2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (8) und die Aufwickelrolle (3) einstückig ausgebildet sind.

3. Aufwickelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Gurtauszug im Gefahrenfall verhindernde Sperrmechanismus (23) des Gurtwickelautomaten (1) auf das Laufrad (8) einwirkt.

4. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibladung (11) zusammen mit der Zündeinrichtung (12), z. B. mittels eines Schnappverschlusses (15) am fahrzeugfesten Gurtrollergehäuse (7) festlegbar ist und in die hohle Welle (2) hineinragt.

5. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Treibladung (11) und dem Kolben (21) ein Hohlraum (20) liegt, der zur Treibladung (11) hin durch eine Dämmscheibe (19) abgetrennt ist.

6. Aufwickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Treibladung aufnehmender Einsatz (13) an seinem Außenmantel (16) eine umlaufende Dichtung (17) aufweist, die durch die Treibgase gegen die Wandung der hohlen Welle (2) gepreßt wird.