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WELLVORRICHTUNG
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Die Erfindung betrifft eine Welivorrichtung für eine Hölnchenwickelvol-richtullg,
mit durch paarweise gegensinnig rotierende Wellwalzen begrenzten Weil spalten, deren
lichte Weite in Wellrichtung schrittweise kleiner wird, wobei mindestens zwei ortsfeste,
gleichsinnig rotierende Gegendruckwalzen vorgesehen sind, zwischen denen der Teigfladen
auf einer Unterlage gleitet und zwei zu den Gegendruckwalzen gegensinnig rotierende,
an der Austrittseite der Spalte mit Abstreifern versehene Andruckwalzen vorgesehen
sind.
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Weilvorrichtungen dieser Art werden zum Auswellen von abgewogenen
Teigstücken zu einem Teigfladen solcher Dicke benutzt, daß er in einer ublichen
Hörnchenwickelvorrichtung spiralförmig aufgewickelt werden kann, sei es um in diesem
Zustand fertig gebacken zu werden oder um in weiteren Arbeitsgängen weiter ausgerollt
und zu einem Teigstrang gedehnt zu geflochtenem Backwerk verarbeitet zu werden.
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Eine bekannte Wellvorrichtung dieser Art umfaßt zwei Andru ck- Gegendru
ckwal zenpaare,
deren Achsen parallel zueinander verlaufen und sich
ueber die Länge der Walzen erstreckende, als Messingprofilstäbe mit keilförmigem
Querschnitt ausgebildete Abstreifer, deren Abstreiffläche etwa 2 - 3 cm breit ist.
Beiddieser Wellvorrichtung wird die endgültige Dicke des Teigfladens durch den zweifachen
Durchgang des Teiges durch die beiden Spalte verschiedener Weite erzielt. Dabei
wird das Teigstück je nach seiner Ausgangsform mehr oder weniger stark gewalkt,
wobei , wenn durch das zweistufige Auswellen sehr starke Dickenunterschiede erzielt
werden müssen, der Teig überbeansprucht wird und reißen kann. Ist andererseits der
Teig klebrig und zäh, besteht die Gefahr, daß er an den Andruckwalzen und den Abstreifern
hängen bleibt und sich aufwirft, wodurch der mit einer solchen Wellvorrichtung beabsichtigte
Erfolg eines gleichmäßigen Auswellens zunichte gemacht wird. Es hat sich gezeigt,
daß mit der bekannten Wellvorrichtung nur Teigsorten ganz bestimmter Zusammensetzung
und Vorbehandlung befriedigend ausgewellt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Welivorrichtung zu schaffen,
mit der sich die meisten Teigsorten zu gleichmäßig dicken Teigfladen auswellen lassen,
die besonders betriebssicher ist und allenfalls in Ausnahmefällen das Eingreifen
einer Bedienungsperson erfordert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den beiden
Andruckwalzen drei Gegendruckwalzen gegenüberstehen, die drei Wellspalte begrenzen,
wobei eine der beiden Andruckwalzen mit zwei bezüglich ihrer Achse in einem Winkelabstand
voneinander angeordneten Gegendruckwalzen zusammenarbeitet, und daß die Abstreifer
nur eine schmale, den Teigfladen in einem flachen Winkel von der Andruckwalze abhebende
Abstreiffläche aufweisen und in unmittelbarer Nähe der engsten
Stelle
der Wellspalte angeordnet sind.
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Die Breite der Abstreiffläche ist so gering gewählt, daß sich das
mehr oder weniger stark an ihr haftende Teigmaterial nicht zu Wellen aufwerfen kann,
sondern lediglich von der Mantelfläche der Andruckwalze abgehoben, nicht aber zusätzlich
durch diese Abstreiffläche geführt wird. Durch die Koppelung einer Andruckwalze
mit zwei Gegendruckwalzen wird mit einem zusätzlichen Aufwand von nur einer einzigen
Gegendruckwalze ein weiterer Wellspalt gewonnen, so daß die zum Auswellen des ursprünglich
balligen Teigstückes notwendige Walkarbeit auf drei Wellspalte verteilt wird, wobei
das Teigmaterial erheblich mehr geschont wird und in praktischen Fällen nicht mehr
reißt. Mit der erfindungsgemäßen Wellvorrichtung können daher sowohl verhältnismäßig
murbe als auch zähe Teigsorten zuverlässig ausgewellt werden.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 2 ist eine für die Einstellung der
Spaltweiten günstige Anordnung der Wellwalzen angegeben, da Abweichungen von der
exakten Sollbreite bei den Wellspalten mit größerer Spaltweite eher hingenommen
werden können als bei dem engsten Wellspalt, an den sich die Hörnchenwickelvorrichtung
anschließt.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 3 wird erreicht, daß auch die Mantelfläche
der mit den beiden Gegendruckwalzen zusammenarbeitenden Andruckwalze zur Führung
des Teigfladens von dem ersten zu dem zweiten Wellspalt ausgenutzt werden kann.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 4 wird auch das Gewicht des Teigfladens
zu seiner zuverlässigen Ablösung von den Andruckwalzen ausgenutzt.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 5 erreicht man, daß sich in Drehrichtung
der Andruckwalze gesehen keine nennenswerten Teigansammlungen hinter der Abstreifkante
bilden können, die zu einem Abheben des Abstreifers von der Andruckwalze führen
könnten. Der Abstreifer kann sehr weit in den Spalt hinein verlagert werden, so
daß die beiden Andruckwalzen in Transportrichtung des Teigfladens gesehen sehr nahe
beieinander liegen können. Man erzielt eine sehr günstige, geringe Baulänge.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 6 sind Abmessungen der Abstreiferprofile
angegeben, die sich in der Praxis als günstig erwiesen haben.
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Mit dem Merkmal des Anspruchs 7 sind nicht nur Preisvorteile hinsichtlich
der Herstellung der Abstreifer verbunden, sondern man erzielt im Vergleich zu Abstreifern
aus Messing, die sehr leicht zu hochfrequenten, schrille Pfeifgeräusche verursachenden
Schwingungen angeregt werden können, einen ruhigeren Lauf, Außerdem sind Kunststoffabstreifer
auch aus hygienischen Gründen von Vorteil, weil sie nicht korrodieren und im Bedarfsfall
leichter zu reinigen sind.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Es zeigt: Fig. 1 Eine erfindungsgemäße, einer Hörnchenwickelvorrichtung vorgeschaltete
Wellvorrichtung in einem vertikalen, rechtwinklig zur Achse der Wellwalzen verlaufenden
Schnitt.
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Fig. 2 Einzelheiten der Abstreifer nach der Fig. 1 in derselben Schnittdarstellung,
in vergrößertem Maßstab.
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Eine Wellvorrichtung 11 wird mittels einer Transportbandkombination
12 mit Teigstücken 13 beschickt und wellt diese zu dünnen Teigfladen aus, die in
einer nachfolgenden, zwei gegensinnig angetriebene endlose Wickelbänder 14 und 16
umfassenden Hörnchenwickelvorrichtung 17 spiralförmig aufgewickelt und in einer
sich weiter anschließenden Brezelstrangformmasch ine 18 zu länglichen, doppelt-konischen
Teigsträngen ausgewalzt werden.
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Die Wellvorrichtung 11 umfasst drei ortsfest angeordnete Gegendruckwalzen
19, 21 und 22, deren Achsen 23, 24 und 26 längs einer absteigenden Transportfläche
angeordnet sind, die abschnittsweise durch zwischen den Gegendruckwalzen 19 und
21 bzw. 21 und 22 angeordnete Leitbleche 27 bzw. 28 gebildet ist. Die Gegendruckwalzen
19, 21 und 22 rotieren gleichsinnig im Uhrzeigersinn. Ihnen gegenüber sind zwei
Andruckwalzen 29 und 31 angeordnet, die gleichsinnig im Gegenuhrzeigersinn angetrieben
sind. Die Andruckwalzen 29 und 31, deren Achsen 37 und 38 parallel zu den Achsen
23, 24 und 26 der Gegendruckwalzen 19, 21 und 22 und senkrecht zur Zeichenebene
verlaufen, begrenzend mit diesen zusammen Wellspalte 32, 33 und 34, in denen das
Teigstück 13 bzw. der Teigfladen 36 sukzessive dünner gewellt wird. Das Verhältnis
der lichten Weite des engsten Spaltes oder Austrittsspaltes 34 der Wellvorrichtung
11 zur lichten Weite des oberen Eintrittsspaltes 32 ist etwa 1 : 5. Die oberste
Gegendruckwalze 23, die mit der oberen Andruckwalze 29 den weitesten Wellspalt 32
begrenzt, ist mit ihrer Achse 23 in Höhe der horizontalen Tangentialebene an den
Mantel der Andruckwalze 29
angeordnet, welche Ebene auch die Transportebene
für die noch ungewellten Teigstücke 13 ist, so daß diese praktisch rechtwinklig
auf die obere Gegendruckwalze l9 auflaufen und zwischen dieser und der Andruckwalze
29 unter Abplattung nach unten gezogen werden. Die mittlere und die untere Gegendruckwalze
21 und 22 sind so angeordnet, daß ihre Achsen 24 und 26 etwa unterhalb der Achsen
37 und 38 der Andruckwalzen 29 und 31 verlaufen. Im Bereich der Wellspalte 33, 34
ragen sie über die durch die Leitbleche 27, 28 etwa definierte Transportrichtung
hinaus. Der Abstand zwischen dem mittleren Wellspalt 33 und dem engsten, dem Eintrittsspalt
39 der Hörnchenwickelvorrichtung 17 benachbarten Austrittsspalt 34 ist etwas größer
als die in Transportrichtung gemessene Länge der Teigfladen 36. Die den Austrittsspalt
begrenzende Andruckwalze 31 und Gegendruckwalze22, die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben sind, können dann mit einer anderen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
werden, als die beiden oberen Gegendruckwalzen 19, 21 und die obere Andruckwalze
29, die aber untereinander wieder mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
sind. Damit der Teigfladen 36 beim Austreten aus dem mittleren Wellspalt 33 nicht
an den Andruckwalzen 29 und 31 hängen bleiben kann, sind Abstreifer 41, 42 vorgesehen,
die sich über die volle Länge der Wellspalte 33, 34 erstrecken und deren Abstreifkanten
43 in unmittelbarer Nähe der engsten Spaltstelle angeordnet sind.
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Die Abstreifer sind als stranggezogene oder -gepreßte Kunststoffprofilstöbe
ausgebildet und haben die in der Fig. 2 im Querschnitt dargestellte Form. Eine etwa
3 mm starke Abstreifleiste 43, die etwa 6 - 10 mm breit ist, verläuft in einem kleinen
lichten Abstand von 0,2 - 0,5 mm koaxial zur Achse 37 der Andruckwalze 29, deren
Durchmesser etwa 15 - 30 mm beträgt. Die Abstreifleiste 43 Läuft entgegen der Antriebsrichtung
der Andruckwalze 29 und der Gegendruckwalze 21 keilförmig in die Abstreifkante 44
aus,
derart, daß die nach unten weisende Abstreiffläche 46 etwa
rechtwinklig zur Verbindungslinie der Achse 37 der Andruckwalze 29 und der Achse
24 der Gegendruckwalze 21 verläuft. An das andere Ende der Abstreifleiste 43 schließt
sich längs einer der Andruckwalze 29 benachbarten Kante 47 und einer zu dieser parallelen
Außenkante 48 radial ansetzender gekrümmter Abschnitt 49 an, der in einen in einem
lichten Abstand von etwa 5 6 mm vom Manfel der Andruckwalze 29 beginnende ebene
Befestigungsleiste 51 übergeht, die in eine Längsnut 52 eines oder mehrerer über
die Länge der Abstreiferprofilleiste 41 verteilte Haltebacken (s) 53 eingelassen
ist. Der Abstreifer 42 am Austrittsspalt 34 der Wellvorrichtung ist genauso ausgebildet
wie der Abstreifer 41 am mittleren Wellspalt 33. Die Abstreifer 41 und 42 sind auswechselbar
in den Haltebacken 53 befestigt, so daß sie, wenn die Abstreiffläche 44 aufgrund
des Abriebs bis in die Nähe der äußeren Ansatzkante 48 des gekrümmten Abschnitts
49 zurückgewichen ist, ausgewechselt werden können.