Die Erfindung betrifft eine auf Trägheit ansprechende Verriegelungsvorrichtung für eine Aufwickelvorrich
tung für Sicherheitsgurte mit einem Rahmen, einer Gurttrommel, die als Klinkenräder ausgebildete Endflansche
aufweist und im Rahmen gelagert ist, einem stangenförmigen Sperriegel, der im Rahmen angcord-
so net und gegenüber den Klinkenrädern in Verriegclungsstellung
kippbar ist, einem Schwungrad, das eine in Ausziehdrehrichtung der Gurttrommel nachgiebige
Triebverbindung mit der Gurttrommel aufweist, einem innenverzahnlen Sperrad, das koaxial zu dem Schwungrad
angeordnet, unabhängig von diesem drehbar gelagert und auf seinem Außcnumfang mit einer
Einrichtung zur Betätigung des Sperriegels versehen ist, wobei das innenverzahnte Sperrad bei einer durch
Trägheit hervorgerufenen Rclalivdrchung zwischen dem Schwungrad und der Gurtlrommel durch ein
Kupplungselement in Triebverbindung mit dem Schwungrad bringbar ist und eine Betätigung des
Sperriegels hervorruft.
Eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art ist aus der FR-OS 22 7b 067 bekanntgeworden. Diese
Vorrichtung ist sowohl gurtsensitiv als auch fahrzeugsensitiv. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist nachteilig,
daß sie keinen besonders kompakten Aufbau aufweist, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist. daß das
Schwungrad und das inncnvcrzahnte Sperrad etwa einen gleich großen Durchmesser aufweisen und beide
Räder nebeneinander auf der Gurttrommclwclle angeordnet
sind. Dadurch erhält die Vorrichtung eine relativ große Breitenabmessung. Des weiteren besteht
bei der bekannten Vorrichtung die Gefahr des Rüekprallens des Kupplung; Elementes von den Zähnen
des innenverzahnlen Sperrades und des stangenförmigen
Sperriegels von den Zähnen der Klinkenräder auf der Gurttrommcl.
M) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, die einen kompakten Aufbau aufweist und bei der ein Zurückprallen
des Sperriegels von den Klinkenrädern und des
Kupplungselement von dem innenverzahnte.i Sperr-
hr> ,nl ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgeniäß bei einer Verriegelungsvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß das Schwungrad ein auf einem
Flansch sitzender Ring mit einem, eine Ringnut bildenden, seitlich offenen U-förmigen Querschnitt ist
und das Kupplungselement durch eine am Schwungrad gelagerte und gegen das innenverzahr.te Sperrad
schwenkbare Schaltklinke gebildet ist, die einen, von der öffnung (41) ausgehenden radialen Durchgang zur
Ringnut durchgreift, und daß der Zahnkranz des innenverzahnten Sperrades in die Ringnut des
Schwungrades eingreift und die gleiche Anzahl von Zähnen wie die als Klinkenräder ausgebildeten Endflansehe
der Gurttrommel aufweist, die jedoch entgegengesetzt wirksam ausgebildet sind.
Die erfindungsgeniäße Verriegelungsvorrichtung
zeichnet sich gegenüber der bekannten Vorrichtung insbesondere dadurch aus, daß das Kupplungselement
nicht unmittelbar auf der Gurttrommelwelle drehfest angeordnet ist, sondern daß dieses durch eine am
Schwungrad gelagerte und gegen das innenverzahnte Sperrad schwenkbare Schaltklinke gebildet ist. Des
weiteren ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Schwungrad als ein auf einem Flansch sitzender Ring
mi; einem, eine Ringnut bildenden, seitlich offenen U-förmigen Querschnitt ausgebildet, wobei der Zahnkranz
des innen verzahnten Sperrades in die Ringnut des Schwungrades eingreift. Dadurch weist die Vorrichtung
einen äußerst kompakten Aufbau auf. Bei diesem Aufbau sind das Schwungrad und das innenverzahntc
Sperrad derart ineinandergesetzt, daß auch die Schaltklinke und die zur Herstellung von deren Triebverbindung
mit der Gurttrommel erforderlichen Elemente innerhalb des Schwungrades angeordnet sein können.
Folglich weist die Vorrichtung eine sehr geringe Breitenabinessung auf. die nur geringfügig größer ist als
die Breiicnabmessung des Schwungrades.
Dieser Aufbau mit einer getrennten Schaltklinke als Kupplungselement hat des weiteren den Vorteil, daß bei
einer entsprechenden Anordnung und Ausbildung des innenverzahnten Sperrades (gleiche Anzahl von Zähnen
wie die als Klinkenräder ausgebildeten Endflanschc der Gurttrommel — entsprechende Anordnung der Betäti- -to
gungseinrichtung für den Sperriegel am Außenumfang des innenverzahnten Sperrades) ein Zurückprallen der
Schaltklinke bei deren Eingriff in das innenverzahnte Sperrad sowie ein Zurückprallen des slangenförmigen
Sperriegels von den Klinkenrädern der Gurttrommel vermieden werden kann. Vielmehr ist bei der crfindun^sgcmaßcn
Vorrichtung gesichert, daß sowohl die Schaltklinke als auch der stangenförmige Sperriegel
genau in die Zahnlücker, eingreifen.
F.rgäp/.end zum Stand der Technik sei noch auf die so DE-OS 22 61 442 verwiesen, in der eine Verriegelungsvorrichtung
beschrieben ist, die ebenfalls eine mit Klinkenrädern versehene Gurttrommel nebst Rahmen
etc. und einen Sperriegel aufweist. Diese bekannte
Vorrichtung funktioniert jedoch in anderer Weise als die erfindungsgemäße Vorrichtung; die bekannte
Vorrichtung spricht nämlich nicht auf ein schnelles Gurlabziehen bzw. eine abrupte Fahrzeugbewegung an.
sondern auf ein geringfügiges Zurückziehen des Guribandcs. Folglich weis' ,»/_■ bekannte Vorrichtung fco
außer den vorstehend erwähnten Elementen keine Gemeinsamkeiten mit dem Gegenstand der Erfindung
auf. Iu ähnlicher Weise funktioniert auch eine aus der
DIv-OS 25 04 576 bekanntgewordene Verriegelungsvorrichtung,
so daß auch diesbezüglich das vorstehend t>5 Ausgeführte zutrifft.
Spezielle Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes uehen aus den Untcransorüchcn hervor.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Verriegelungsvorrichtung
wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Aufwickelvorrichtung
für Sicherheitsgurte in Normalstellung, wobei die Verriegelungsvorrichtung durch eine Schutzhaube
abgedeckt ist;
Fig.2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung, wobei die Schutzhaube entfernt ist;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung mit entfernter Schutzhaube;
Fig.4 einen Schnitt durch den fahrzeugsensitiven
Sensor mit der unter dem Schwungrad angeordneten beweglichen Masse;
Fig. 5 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht der Aufwickelvorrichtung mit der Verriegelungsvorrichtung;
Fig.6 eine vergrößerte Teilansicht der Verriegelungsvorrichtung,
in der das Zusammenwirken der Schaltklinke mit dem innenverzahnten Sperrad und der
Sperrklinke des fahrzeugsensitiven Sensors mit der Verzahnung des Schwungrades dargestellt ist;
F i g. 7 eine Teilansicht der Verriegelungsvorrichtung, in der das Zusammenwirken des innenverzahnten
Sperrades mit dem stangenförmigen Betätigungshebel dargestellt ist; und
Fig. 8 einen axialen Teilschnitt durch die Verriegelungsvorrichtung,
aus dem die Kompaktheit der Vorrichtung erkennbar ist.
In Fig. 1 ist eine Aufwickelvorrichtung 11 für Sicherheitsgurte in ihrer in einem Fahrzeug eingenommenen
Stellung dargestellt. Die Aufwickelvorrichtung
11 wird bei beschleunigtem Abwickeln des Gurtbandes
12 von der Gurttrommel 13 und. wenn das Fahrzeug aufprallt oder plötzlich anhält, automatisch verriegelt.
Sie weist einen aus einer Feder 14 bestehenden Wickclmotor auf, der die Gurttrommel 13 in Aufwickelrichtung
beaufschlagt. Da der Wickelmotor 14 bekannt ist, wird er nicht näher beschrieben. Er besteht
gewöhnlich aus einer flachen Spiralfeder, deren inneres Ende mit der Welle der Gurttrommel 13 und deren
anderes Ende an der Haube 15 und dem Rahmen 16 befestigt ist. Der Rahmen 16 ist U-förmig ausgebildet
und weist einen Steg 17 und Schenkel 18 und 19 auf. Zwischen den Schenkeln 18 und 19 ist die Gurttrommel
13 gelagert. Die Gurttrommel 13 ist auf einer Welle befestigt, und das Gurtband 12 ist zwischen den als
Klinkenrädern ausgebildeten Flanschen 20 und 21 auf die Trommel gewickelt. Eine Kunststoffschutzhaube 22
ist über der Verriegelungsvorrichtung 23 befestigt, die innerhalb der Schutzhaube an den Schenkel 18 des
Rahmens 16 angrenzend ist.
In Fig. 2 ist die Schutzhaube 22 entfernt und die Verriegelungsvorrichtung 23 gezeigt. Befestigungsmittel
greifen durch Bohrungen 24 des Rahmenschcnkels 18 und können einteilig oder nicht einteilig mit der
Schutzhaube 22 ausgebildet sein, um dieselbe zu fixieren. Ein stangenförmiger Sperriegel 25 erstreckt sich durch
den Schenkel 18. wobei eine der Verlängerungen des Sperriegels 25 von einem Betätigungshebel 26 umgriffen
ist. Der Betätigungshebel 26 ist plattenförmig ausgebildet und weist eine sich quer erstreckende
Mitnehmernar:e auf. Er ist mit einer den stangenförmigen Sperriegel 25 aufnehmenden Öffnung versehen, so
daß bei einer Bewegung des Betätigungshebels 26 der Sperriegel 25 entsprechend bewegt wird. Kinc Feder 27
wirkt zwii.hen dem Rahmen 16 und dem Sperriegel 25,
um denselben und den Betätigungshebel 26 in eine Freigabestellung zu ziehen. Ein mit einem Pendelgehäuse
29 einteilig ausgebildetes Schlittenlager 28 ist in einem Schlitz im Schenkel 18 mittels Führungsschenkeln
31 angeordnet und auf der Welle 32 gelagert. Diese Lagerung gesta et eine Verschwenkung des Schlittenlagers
und damit des Pendelgehäuses. Eine bewegliche Masse 33 ist in vertikaler Stellung im Pendelgehäuse 29
aufgenommen. Eine auf einem Stift 35 gelagerte Sperrklinke 34 greift am oberen Teil der Masse 33 an.
Die Klinke 34, das Gehäuse 29 und das Schlittenlager sind Präzisionsspritzgußteile aus einem Kunststoff, der
eine gute mechanische Festigkeit, gute Maßstabilität, gute Lagerqualität und ein geringes Gewicht hat, wie
zürn Beispiel Polypropylen.
Die freie Spitze der Sperrklinke 34 greift beim Verschwenken in eine Verzahnung 36 ein, die durch
Verbundformung oder im Preßsitz auf dem Umfang eines Schwungrades 37 befestigt ist. Ein Antriebselement
38 mit Schenkeln 39 und 40 ist auf der Welle 32 drehfest angeordnet. Die Schenkel 39 und 40 erstrecken
sich durch bogenförmige Langlöcher 41 und 42, die in der Stirnwand 43 des Schwungrades 37 vorgesehen sind.
Der Schenkel 39 greift in eine Nockenbahn 78 einer Schaltklinke 44 ein. Der Schenkel 40 ist mittels einer
Zugfeder 45 mit dem Schwungrad 37 verbunden, so daß die Feder 45, wenn der Gurt 12, wie in Fig. 1 gezeigt,
abgezogen wird, auf das Schwungrad eine Kraft ausübt, um der Bewegung des Antriebselementes 38 zu folgen.
Wenn eine plötzliche Beschleunigung der Welle 32 durch beschleunigtes Abwickeln des Gurtbandes 12
auftritt, dreht sich das Schwungrad 37 langsamer als das Antriebselement 38, so daß sich der Schenkel 39 des
Antriebselementes 38 relativ zum Schwungrad 37 (infolge der bogenförmigen Langlöcher 41 und 42) im
Uhrzeigersinn dreht und die Schaltklinke 44 radial nach außen drückt. Die gleiche Wirkung tritt ein, wenn der
vom Pendel bewegte Hebel 34 in die Verzahnung 36 eingreift und die Bewegung des Schwungrades 37
stoppt. Dadurch wird eine koordinierte Bewegung des slangenförmigen Sperriegels 25 erzielt.
Der Steg 17 des Rahmens 16 weist Befestigungseinrichtungen auf. um die Aufwickelvorrichtung 11 mit
Teilen des Fahrzeugs (nicht dargestellt) so zu verbinden, daß die Masse 33 eine normale vertikale Stellung im
Pendelgehäuse 29 einnimmt. Die Befestigung des Rahmens 16 ist variabel, und der Gurt 12 kann über
geeignete Durchgänge oder Stangen geführt sein. Der Federring 46 sichert die Teile auf der Welle 32 gegen
axiale Verschiebung. Ein Stift 47 dient als Schwenklager für die Schaltklinke 44.
F i g. 3 zeigt, wie kompakt die Aufwickelvorrichtung mit der Verriegelungsvorrichtung in axialer Richtung
ausgebildet ist. Das innenverzahnte Sperrad 50 ist im wesentlichen innerhalb des Schwungrades 37 angeordnet
Die sich durch den Steg 17 des Rahmens 16 erstreckende Befestigungsöffnung 51 ist dargestellt und
auch der stangenförmige Sperriegel 25 der sich zwischen den Schenkeln 18 und 19 des Rahmens
erstreckt
In F i g. 4 ist der fahrzeugsensitive Sensor 60 für die
Verriegelungsvorrichtung dargestellt Er weist eine bewegliche Masse 33 auf, die aus einem Metall hohen
spezifischen Gewichtes, wie zum Beispiel Messing, Bronze, Blei, Eisen oder dergleichen, besteht und an
ihrer Oberseite mit einer konisch konkaven Ausnehmung 61 verseilen ist, von der sich die Masse
glockenförmig nach außen zum unteren Rand 62 erweitert. Die Masse 33 ist, wie gezeigt, symmetrisch auf
der Vertikalen angeordnet, wenn sie nicht verschwcnkl ist. Sie ist in einem Käfig 29 angeordnet, der aus
Kunststoff, wie zum Beispiel Propylen, besteht und inneren Spielraum aufweist, um eine Verschwenkung
der Masse 33 gegenüber dem horizontalen Boden 63 am Ende des kurzen Ansatzes 64 zu gestatten. Der Boden
63 wird durch die Tellerform 65 des Bodens des Käfigs 29 in die vertikale Stellung gedrückt. Wie in
strichpunktierten Linien gezeigt ist, bewirkt jede plötzliche Trägheitsunausgeglichenheit, wie zum Beispiel
ein plötzliches Bremsen oder Anhalten, daß sich die Masse 33 im Käfig 29 verschwenkt und dabei den
Mittelpunkt der konkaven Ausnehmung 61 anhebt und
!5 somit die Sperrklinke 34 um den Stift 35 verschwenkt.
Der nach unten gerichtete, einteilig mit der Sperrklinke 34 ausgebildete Vorsprung 66 ruht in der Ausnehmung
61, und zwar in der vertikalen Stellung der Masse 33 auf der vertikalen Achse desselben. Wenn die Masse durch
irgendwelche Trägheitskräfte in beliebigen Richtungen gekippt wird, wird die Klinke 34 verschwenkt, da der
Vorsprung 66 der Aufwärtsbewegung der konischen Wand der Ausnehmung 61 folgt. Wenn sich die Klinke
34 aufwärts bewegt, greift sie in die Verzahnung 36 des Schwungrades 37 ein und blockiert dessen Drehung, so
daß eine Relativbewegung zwischen dem Antriebselement
38 bzw. der Welle 32 und dem Schwungrad 37 erfolgt. Durch diese Relativbewegung wird die Schaltklinke
44 im innenverzahnten Sperrad bewegt und um den Stift 47 in der Öffnung 76 der Schaltklinke
verschwenkt, so daß der stangenförmige Sperriegel 25 in Sperreingriff mit den Klinkenrädern 20 und 21 de
Gurttrommel 13 bewegt wird, wodurch ein weiteres Abziehen von Gurtband 12 verhindert wird.
Aus Fig.5 ist das Zusammenwirken der einzelnen
Teile am besten ersichtlich. Das innenverzahnte Sperrad 50 bewirkt durch eine begrenzte Bewegung die
Verschwenkung des stangenförmigen Sperriegels 25, und zwar durch die zwangsläufige Verdrehung des
Betätigungshebels 26 mittels der Abstand zueinander aufweisenden radialen Vorsprünge 68 des innenverzahnten
Sperrades 50. Wenn sich somit das innenverzahnte Sperrad 50 dreht, drehen sich auch die
Vorsprünge 68, die die Mitnehmernase 70 des Betätigungshebels 26 zwischen sich aufnehmen. Die
radialen Vorsprünge 68 übergreifen die Mitnehmernase 70, so daß die Bewegung des innenverzahnten
Sperrades 50 einen Eingriff des stangenförmigen Sperriegels 25 zwischen die Zähne der Klinkenräder 20
und 21 bewirkt. Das innenverzahnte Sperrad 50 ist. wie gezeigt napfförmig ausgebildet und mit dem Lager 71
frei drehbar auf der Welle 32 angeordnet. Die tellerförmige Stirnwand 69 ist von einem einteiligen
Kranz 72 umgeben, der die inneren Sperrzähne 73 aufweist die entgegengesetzt zu den Zähnen des
Schwungrades und den Zähnen der Klinkenräder 20 und 21 der Gurttrommel 13 gerichtet sind. Die Schaltklinke
44 greift unter dem Trägheitseinfluß des beschleunigten Gurtherausziehens oder bei einer Wahrnehmung eines
Trägheitsungleichgewichtes des Fahrzeuges an den Zähnen 73 des innenverzahnten Sperrades 50 an. Das
innenverzahnte Sperrad 50 weist die gleiche Anzahl von Zähnen wie die Klinkenräder 20 und 21 der Gurttrommel
13 auf. Bei Untersuchungen wurden Klinkenräder mit fünfzehn und sechzehn Zähnen mit guten Ergebnissen
verwendet Die Feder 27 ist mit ihrem Ende 74 am Schenkel 18 des Rahmens 16 (F i g. 7) befestigt während
das Ende 75 mit dem stangenförmigen Sperriegel 25 in
der öffnung 67 desselben befestigt ist. Auf diese Weise
wird der stangenförmige Sperriegel 25 außer Eingriff mit den Klinkenrädern 21 und 20 der Gurttrommel 13
gedrückt und setzt den Neigungen des innenverzahnten Sperrades 50, sich durch Reibung zu bewegen,
ausreichend minimalen Widerstand entgegen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Mitnehmernase 70 am
Betätigungshebel 26 in der unwirksamen Stellung des stangenförmigen Sperriegels 25 gehalten wird.
Der Zahnkranz des Sperrades 50 greift in die Ringnut des Schwungrades 37 ein, während die Schaltklinke 44
einen radialen Durchgang der öffnung 41 zur Ringnut durchgreift. Die Schaltklinke 44 ist mittels der öffnung
76 schwenkbar auf dem Stift 47 gelagert, und die Bewegung der Schaltklinke 44 auf dem Stift 47 erteilt
dem Zahn 77 eine ausreichend große Bewegung, um die Sperrzähne 73 des innenverzahnten Sperrades 50 zu
blockieren. Die Bewegung der Schaltklinke 44 auf dem Stift 47 wird durch den Schenkel 39 des Antriebselementes
38 verursacht, der in die Nockenbahn 78 der Schaltklinke 44 eingreift. Der Schenkel 39 des
Antriebselemenles 38 bewegt somit die Schaltklinke 44 zwangsläufig, wenn eine relative Trennung zwischen
der Drehung des Antriebselementes 38 und des Gehwungrades 37 auftritt. Dies tritt dann ein, wenn die
Sperrklinke 34 durch die Feststellung eines Trägheitsungleichgewichtes angehoben wird, und in den Zahnkranz
36 des Schwungrades verriegelnd eingreift, und wenn durch beschleunigtes Gurtabziehen die Welle 32
und das Antriebselement 38 schneller gedreht werden als das Schwungrad 37. Die Lagerbuchse 79 ruht auf der
Welle 32, so daß sich das Schwungrad 37 frei drehen kann, wobei das Antriebselement 38 keine Reibung auf
das Schwungrad 37 ausübt. Somit zieht das Antriebselement 38 beim Gurtabziehen von der Trommel aufgrund
der in der Feder 45 gespeicherten Energie, die an der Bohrung 80 des Schwungrades 37 und am Schenkel 40
des Antriebselementes 38 befestigt ist, das Schwungrad mit sich. Der stangenförmige Sperriegel 25 besteht aus
flachem Metall und ist am Rahmen 16 mit den Verlängerungen 81 und 82 in bogenförmigen Langlöchern
(nicht dargestellt) in den Schenkeln 18 und 19 angeordnet, so daß sich die Sperrzähne 83 in und außer
Eingriff mit den ausgerichteten Klinkenrädern 20 und 21 der Gurttrommel 13 verschwenken können.
Aus Fig.6 geht am besten die Ineinanderanordnung
des außenverzahnten Sperrades 36 und des Schwungrades 37. und die Wirkungsweise der automatischen
Verriegelungsvorrichtung 23 in Koordination mit zwei wahrgenommenen Trägheitskräften hervor. Wie ersichtlich,
ist die Klinke 34 verschiebbar, um die Bewegung des Schwungrades 37 zu sperren. Wenn sich
das Antriebselement 38 mit der Welle 32 bewegt, wird die Feder 45 durch Drehung des Schenkels 40 des
Antriebselementes 38 gedreht, wobei der Schenkel 39 in der Nockenbahn 78 die Schaltklinke 44 radial nach
außen bewegt, so daß sie mit den Zähnen des innenverzahnten Sperrades 50 in Eingriff tritt und die
Vorsprünge 68 des Sperrades 50 gedreht werden. Auf diese Weise wird, wenn der stangenförmige Sperriegel
25 in die Verzahnung der Klinkenräder 20 und 21 der Gurttrommel 13 eingreift, die Aufwickelvorrichtung
gegen weiteres Abziehen von Gurtband verriegelt. Der Eingriff des Schenkels 39 in die Nockenbahn 78 der
Schaltklinke 44 ist klar ersichtlich, wobei die entsprechende Verschwenkung der Schaltklinke in strichpunktierten
Linien gezeigt ist. Die gleiche Wirkung tritt ein, wenn ein plötzlich beschleunigtes Abziehen von
Gurtband erfolgt, da dann das Antriebselement 38 gegenüber dem Schwungrad 37 voreilt.
In Fig. 7 ist die Einwirkung des innenverzahnten Sperrades 50 auf den stangenförmigen Sperriegel 25
dargestellt. Die Mitnehmernase 70 des Betätigungshebels 26 wird durch eine entsprechende Bewegung der
radialen Vorsprünge 68 des Sperrades bewegt, wodurch der plattenförmige Betätigungshebel 26 und der
festgehaltene stangenförmige Sperriegel 25 gegen die Rückholkraft der Feder 27 verschwenkt werden.
Aus F i g. 8 ist die Kompaktheit der Verriegelungsvorrichtung 23 ersichtlich. Die bewegliche Masse 33
befindet sich im Käfig 29, und dem sich senkrecht erstreckenden Arm 85 des Schlittenlagers 28 ist mit dem
Lager 86 auf der Welle 32 gezeigt, wobei die Führungsschenkel 39 den einteiligen Käfig 29 durch
Übergreifen des Schenkels 18 des Rahmens 16 führen.
Wie ersichtlich, wird dem Abziehen von Gurtband 12 durch den Motor 14 kein Widerstand entgegengesetzt.
Die Schaltklinke 44, der stangenförmigen Sperriegel 25 und die Sperrklinke 34 können keine Rückziehkraft
ausüben, es sei denn, der Gurt weist eine Spannung auf. Wenn ein Zurückziehen erfolgt und die Spannung des
Gurtes 12 aufgehoben wird, bewegen die Federn 27 und 45 die Vorrichtung in die Normalstellung, wenn die
Klinke 34 sich bei der Wiederherstellung der Vertikalausrichtung der Masse 33 zurückbewegen kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen