DE2615465A1 - Verfahren und einrichtung zur belueftung von tierischen ausscheidungen (guelle) - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur belueftung von tierischen ausscheidungen (guelle)Info
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Description
Verfahren und Einrichtung zur Belüftung von tierischen Aussehet
düngen (Gülie)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Belüftung von in Kanälen befindlichen tierischen Ausscheidungen (Gülle). Bekanntlich können die in der Gülle
befindlichen Mikroorganismen (Aerob-Bakterien) dadurch
zur Entwicklung gebracht werden,, daß die Gülle mit der
Luft in Berührung gebracht wird, wodurch ihnen Sauerstoff zugeführt w i rd.
Um dieses Ziel zu erreichen^ ist es bekannt, die in Ställen
vorgesehen Kanäle zur Aufnahme der flüssigen und festen Ausscheidungen zu einem Ringkanal zu verbinden und welters
an einer oder an mehreren Stellen dieses Ringkanals Vorrichtungen zur Mischung und Verwirbelung der Gülle sowie
zur gleichzeitigen Luftzufuhr vorzusehen. Hiezu dient z.B.
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ein im Kanal vorgesehenes s motorisch angetriebenes PropelJerrad,.
das die Mischung durch Verwirbelung bewirkt sowie einen Umlauf der üülle Im Ringkanal hervorruft. Weiters wird durch
die Antriebswelle des Propellers und bzw. oder mittels einer
Pumpe durch vom Propeller unabhängige Düsen hindurch in die Gülle Luft eingebiasen.
Diese Anordnung ist jedoch in verschiedenen Hinsichten nachteilig.
Vor allem ist es raummäßig kaum möglich, in einem
bestehenden Stat{gebäude die darin vorhandenen Gülle-Kanäle
zu einem Ringkanal zu verbinden^ ohne an den Längsenden der Kanäle Mauern zu durchbrechen. Auch ist es kaum möglich,
die Einrichtungen zur Verwirbelung und Luftzufuhr so auszugestalten, daß an keinen Stellen des Ringkanals eine
Sedimentation, nämlich ein Absetzen der festen Bestandteile
am Boden, eintritt. Dies insbesondere auch deshalb,weil
die Anlage nicht dauernd sondern nur periodisch in Betrieb gehalten werden kann, um die Betriebskosten durch den Motor
für den Propellerantrieb und den Luftpumpenantrieb nicht unangemessen
ansteigen zu lassen. Um nämlich z.B. 300 m Gülle in Bewegung zu halten müssen etwa 5 bis 6 PS aufgewendet
werden.
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Durch die Erfindung wurde die Aufgabe gelöst, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Belüftung von tierischen Ausscheidungen
(Gülle) zu schaffen, welche gegenüber bekannten Verfahren und Einrichtungen bei ebenso guter Be Iüftungswί ι—
kung und verbesserter Verwirbelung und Mischung bedeutend weniger Platz benötigen und einen wesentlich geringeren
Energiebedarf besitzen, weil keine Luftpumpe vorgesehen zu sein braucht.
Dies wird erf!ndungspemäß dadurch erreicht, daß zur Belüftung
rotierende Vorrichtungen eingesetzt werden, die einen
Teil der Gülle über die Flüssigkeitsoberfläche heben und
durch die Luft zurückfallen lassen, wobei diese Belüftungsvorrichtungen, vorzugsweise während der Belüftung, längs des
Kanafes bewegt werden und wobei vorzugsweise mit diesen gleichzeitig Vorrichtungen (wie z.B. Kratzer) mitbewegt
werden, welche die Gülle zusatz Iich verwirbeln bzw. das Absetzen
fester Teile verhindern.
Vorzugsweise hebt die rotierende Belüftungseinrichtung
Flüssigkeit an und schließt auch Luftvolumina ein, wobei sie diese unter die Wasseroberfläche führt und unterhalb
dieser wieder freigibt.
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Eine bevorzugte Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß im Güllekanal mindestens eine um eine
waagrechte Achse rotierbare Walze mit rinnenartigen Schöpfelementen,
die vorzugsweise über die ganze Radbreite reichen, vorgesehen ist. wobei diese Walze einen Antrieb besitzt,
der sie auf dem Kanalboden von einem Ende des Kanals zum anderen hin- und hergehend zum Abrollen bringt. Von dieser
Belüftungsvorrichtung können weiters ein oder mehrere am
Kanalboden wirkende Kratzer mitbewegt werden.
Zweckmäßigerweise ist die Belüftungsvorrichtung an von
einem oben liegenden Rahmen abragenden Lagerarmen drehbar gelagert, wobei am Rahmen ein nach beiden Seiten hin- abgehendes ZugseiIangreift„ das über Umlenkrollen zu einer motorisch angetriebenen Rolle od.dg I. geführt ist, von der dem Schaufelrad der alternierende Antrieb erteilt wird.
einem oben liegenden Rahmen abragenden Lagerarmen drehbar gelagert, wobei am Rahmen ein nach beiden Seiten hin- abgehendes ZugseiIangreift„ das über Umlenkrollen zu einer motorisch angetriebenen Rolle od.dg I. geführt ist, von der dem Schaufelrad der alternierende Antrieb erteilt wird.
Das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung sind
nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung näher erläutert. Es zeigen.
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung näher erläutert. Es zeigen.
Fig.1 einen Schnitt durch eine perspektivische Gesamtansicht
einer Belüftungsanlage mit zwei parallel laufenden
Güllekanälen und
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Fig.2 einen Längsschnit durch einen Kanal mit einem darin
angeordneten Schaufelrad.
In Fig.1 sind zwei parallele Güllekanäle 1, 1' einos
Stalles für Schweine und Rinder dargestellt. Im Raum 2 zwischen den Güllekanälen befinden sich die Standplätze
für die Tiere, die (nicht gezeichneten) Futtertröge sowie
ein Futtergang. Die Kanäle sind durch einen aus Fig.2 ersichtlichen
Rost 3 abgedeckt. In jedem Kanal befindet sich ein Schaufelrad 4 bzw. 4', dessen Querschnitt aus Fig.2
ersichtlich ist und das an den Enden Radscheiben 5 aufweist, die über den ganzen Umfang durch Schaufeln verbunden sind, die, im Querschnitt gesehen, aus zwei mit den
Rücken aneinander befestigten, ha I bschaienförmigen Rinnen
und 6' gebildet sind. Diese Schaufelräder ruhen am Boden
der Kanäle \, 1' auf und sind beiderseits an je einem
Lagerarm 8 gelagert, der von einem waagrechten Rechteck·, rahmen 9 nach unten ragt und vom jeweiligen Schaufelrad getragen
ist.
An den Ecken des Rahmens 9 sind um lotrechte Achsen drehbare Führungsrollen 10 angebracht,, welche längs der lotrechten
Kanalwände laufen. Der Rahmen 8 besitzt einen in der Mitte angebrachten Querstab 11, an dem ein nach beiden
Richtungen gehendes Zugseil 12 für den Antrieb befestigt ist,
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Das Zugseil 12 bildet eine in sich geschlossene Schleife
und läuft vom Querstab 11 über Umlenkrollen 13 und eine zwischen Spannrollen 14 angebrachten Antriebsrolle 15 zum
anderen Schaufelrad 41 sowie auf der gegenüberliegenden
Seite wieder zum Schaufelrad 4 zurück. Die Antriebsrolle
15 wird von einem Elektromotor 16 über ein Untersetzungsund
Wendegetriebe 17 angetrieben und erteilt den beiden Schaufelrädern 4 und 4* eine hin- und hergehende Bewegung
von einem Ende des zugehörigen Güllekanals zum anderen, wobei die Schaufelräder am Boden der Kanäle
ab ro I I en.
Am vorderen und hinteren Rahmenteil ist je ein schräg
nach unten ragender Arm 19S 19' Coder ein solches Armpaar)
angebracht, an dem um eine waagrechte Achse ein Stab 20. 20· mittels eines Langloches 21, 21* verschwenkbar
und begrenzt längsverschiebbar gelagert ist, an dessen
unterem Ende ein sich in der Querrichtung des Kanals erstreckendes
Kratzbrett 22,- 22' (Schrapper) starr befestigt ist, das eine flache, gegen den Kanalboden konvexe Wölbung aufweist.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist wie folgt;
Die Tiefe der Güllekanäle ist so gewählt, daß der Flüssigkeitsspiegel
dauernd zwischen einem Minimalstand 2-3 und
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einem Maximalstand 24 liegt, welch letzterer etwa in der
Höhe der Achse 25 des Schaufelrades liegt. Sobald der
Motor 16 eingeschaltet wird, zieht das Zugseil die beiden
Schaufelräder A, 4? mit einer Geschwindigkeit von z.B.
30 cm/sek in entgegengesetzten Richtungen bis zum Ende des zugehörigen Kanals, worauf die Richtung gewechselt wird
und die beiden Schaufelräder wieder bis an das andere Kanalende
zurückgezogen werden. Bei einer Bewegung nach links in
Fig.2 erfassen die auf der rechten Hälfte des Schaufelrades
4 befindlichen, nach oben offenen Rinnen-Schaufeln
Anteile der Gülle, befördern sie über den Flüssigkeitsspiegel
und lassen sie dann wieder ablaufen. Auf der anderen Radseite nehmen die gleichen Rinnenschaufeln 6
Luft unter den Flüssigkeitsspiegel mit und lassen diese
sodann in Form von Blasen aufsteigen. Bei der Rücklaufbewegung des Schaufelrades üben die Rinnen 6' die gleiche
Wi rkung aus.
Gleichzeitig legen sich bei einer Bewegung nach links
die Tragarme 20, 20' in die gezeichnete schräge Lage, wobei
die gewölbten Kratzbretter 22, 22* die am Boden des Kanals befindlichen festen Ausscheidungen aufwirbeln und
mit den flüssigen Anteilen der Gülle vermischen.
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Durch diese AufwirbeIung , weiters Berührung der angehobenen Gülleanteile mit der Luft und das Durchtreten
von Luftanteilen durch die Gülle werden die Mikroorganismen
(Aerob-Bakterien) der Gesamten Gülle mit Luftsauerstoff
versorgt und belebt. Dieses dadurch entstehende voi— gereifte, weitgehend geruchsfrei gewordene Gemisch kann
entnommen und vorzugsweise als Zusatz zu tierischen Stickstof fρrodukten durch Mischung mit gehäckseltem Stroh,
mit Heu oder mit Grünabfällen zu Kompost verarbeitet werden Die bei dieser Mischung abrinnenden flüssigen Anteile
können aufgefangen und in die Güllekanäle des Stalles zur Verdünnung der Gülle zurückgeleitet werden, was im Sinne
des Umweltschutzes bzw. der Reinhaltung der Gewässer von
Vorteil ist. Überschüssige Flüssigkeit kann auch in einem
Becken bis zur Verwendung oder zur weiteren Belüftung durch eingepumpte Luft gesammelt werden. Wird kein Kompost ge·-
brauchte so können die Festoffe auch auf ein'm Trockenbeet ausgeschieden und bis zur Verwendung gelagert werden.
Die trfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß sie
ohne nennenswerte Umbauten in jeden in einem Stall vorhandenen Güllekanal eingebaut werden kann.
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Claims (6)
- Patentansprüche[1J Verfahren zur Belüftung von in Kanälen befindlichen tierischen Ausscheidungen (Gülle)., dadurch gekennzeichnet,, daß rotierende Belüftungsvorrichtungen (4, 4S) eingesetzt werden, die einen Teil der Gülle über die Flüssigkeits oberfläche (24) h ben und durch die Luft zurückfallen lassen,, wobei diese Vorrichtungen, vorzugsweise während der Belüftung, längs des Kanales (1, 1') bewegt werden und wobei vorzugsweise mit diesen gleichzeitig Vorrichtungen; wie z.B. Kratzer (22^ 22') mitbewegt werden, welche die Gülle zusätzlich verwirbeln bzw. das Absetzen fester Tei Ie verh i ndern.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1V dadurch gekennzeichnet, daß die rotierendenVorrichtungen (4, 4!) sowohl Flüssigkeit anheben als auch Luftvolumina einschließen und diese unter die Wasseroberfläche führen sowie unterhalb dieser wieder freigeben.
- 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß im Güllekanal (1,1")609844/0344AOmindestens eine um eine waagrechte Achse (25) rotierbare Walze (4, 4') mit rinnenartigen Schöpfelementen (6, 6'), die vorzugsweise über die ganze Radbreite reichen^ vorge sehen ist, und daß diese Walze (4, 4') einen Antrieb (12) besitzt^ der sie auf dem Kanalboden (7) von einem Ende des Kanals (1, I1-) zum anderen Ende hin- und hergehend zum Abrollen bringt., und daß vorzugswe i se von dieser Walze (4f 4*) ein oder mehrere, am Kanalboden (7) wirkende Kratzer (22, 22') mitbewegt werden.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3 } dadurch gekennzeichnet, daß die r ? nnen^rt i gen , waagrecht gelagerten Schcpfelemente als Rücken an Rücken liegende Doppelrinnen (6, 6!) ausgeführt sind.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennze ichnetj, daß die Walze (4, 4') an von einem oben angeordneten Rahmen (9) abragenden Lagerarmen (8) drehbar gelagert ist^ und daß am Rahmen ein nach beiden Seiten hin gehendes Zugseil (12) angreiftf das über UmleftkroIlen(13, 14) zu einer Antriebsrolle (15) geführt ist, von welcher der Walze (4} 4') der Antrieb erteilbar ist.609844/0344
- 6. Einrichtung nach Anspruch 3;. dadurch gekennzeichnet, daß vom Rahmen (9) vor und hinter der Walze (4, 4!) ein Arm (19, 19') bzw. Arme nach unten ragen, an dem bzw. denen um eine zur Walzenachse (25) parallele Achse schwenkbar und höhenverstellbar ein nach unten ragender Arm (20, 20') oder ein Armpaar angebracht ist, an dessen unterem Ende der Kratzer (22, 22') befestigt ist.7, Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6} dadurch gekennzeichnet j, daß in zwei parallelen Güllekanälen (1S P) der Anlage je eine Walze (4, 4') angeordnet ist, wobei beide Walzen an ein in sich geschlossenes, alternierend betätigbares Zugorgan (12) angeschlossen sind, das so gesteuert ist, daß die beiden Walzen (4, 4?) jeweils in einander entgegengesetzten Richtungen bewegt werden.609844/0344Al
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DE (1) | DE2615465A1 (de) |
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