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Flüssigkristallines Dielektrikum
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Die Erfindung betrifft ein flüssigkristallines Dielektrikum, das sich
in eiektrooptischen Anzeigeelementen parallel zu den Elektrodenoberflächen orientiert.
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Für elektrooptische Anzeigeelemente werden in zunehmendem Maße die
Eigenschaften nematischer oder nematischcholesterischer flüssigkristalliner Materialien
ausgenutzt, ihre optischen Eigenschaften wie Lichtstreuung, Doppelbrechung, Reflexionsvermögen
oder Farbe unter dem Einfluß elektrischer Felder signifikant zu verändern.
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Die Funktion derartiger Anzeigeelemente beruht dabei beispielsweise
auf den Phänomenen der dynamischen Streuung, der Deformation aufgerichteter Phasen
oder dem Schadt-Helfrich-Effekt in der verdrillten Zelle.
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Die Anzeigeelemente bestehen in der Regel aus zwei planparallelen,
elektrisch leitfähigen, meist transparenten Platten, zwischen die ein nematisch-flüssigkristallines
Dielektrikum eingebracht ist. Normalerweise bilden nematisch-fl.üssigkristalline
Substanzen zwischen derartigen
Elektrodenplatten nicht orientierte,
schlierig erscheinende Schichten. Anzeigeelemente mit solchen Schichten liefern
Anzeigen mit nur geringen Kontrasten und sind daher für die Praxis kaum geeignet.
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Für den Bau von Anzeigeelementen mit hoher optischer Qualität insbesondere
kräftigen Kontrasten, werden einheitlich orientierte flüssigkristalline Dielektrika
benötigt. Dabei können die Moleküle der Flüssigkristallsubstanz mit ihrer Längsachse
senkrecht (homöotrope Schicht) oder parallel (homogene Schicht) zu den Elektrodenoberflächen
angeordnet sein. In jedem Fall ist es erwünscht, daß eine solche Orientierung der
Moleküle stabil ist, d.h., sich im Ruhezustand des Anzeigeelements auch unter ungünstigen
Bedingungen, z.B. bei hoher Temperatur, Immer wieder von selbst einstellt.
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Zur Erzeugung stabiler senkrecht orientierter Flüssigkristallschichten
sind mehrere Verfahren bekannt. So werden beispielsweise gemäß der DT-OS 2 209 127
dem flüssigkristallinen Dielektrikum in para-Stellung substituierte Benzoesäuren
oder Zimtsäuren und/oder deren Salze, insbesondere quartäre Anunonium- oder Phosphoniumsalze
mit einem oder mehreren langkettigen organischen Resten zugesetzt. In der US-PS
3 904 797 ist ein Verfahren zur homöotropen Ausrichtung beschrieben, bei dem die
ELektrodenoberflächen vor dem Inberührungsbringen mit dem flüssigkristallinen Dielektrikum
mit einer Schicht einer ionischen oberflächenaktiven Substanz versehen werden.
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Für die Herstellung parallel orientierter Schichten flüssigkristalliner
Dielektrika wird bisher meist eine Behandlung der Elektrodenoberflächen' zum Beispiel
durch Reiben mit einem Lederlappen in einer Vorzugsrichtung, oder Schrägbedampfung
mit dünnen Schichten von beispielsweise Magnesiumoxid oder Siliciummonoxid vorgeschlagen.
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In der DT-OS 2 340 853 ist die Herstellung homogener Schichten beschrieben,
wobei die Elektrodenoberflächen mit einer Verbindung imprägniert werden, die in
ihrem Molekül periodisch wiederkehrende polare Gruppen au;-weist. Als geeignete
Verbindungen werden insbesondere durch Polymerisation von Äthylenoxid erhaltene
Polyäther, Glycerintri-ß-cyanäthyläther, Polyester wie Diäthylenglykoladipat oder
Nitrilsilicone genannt. Diese Verbindungen werden durch Verreiben auf die Elektrodenoberflächen
aufgetragen, wobei stets in einer Richtung gerieben werden muß. Ein Verfahren zur
Herstellung von sich parallel orientierenden flüssigkristallinen Dielektrika analog
zur vorstehend beschriebenen Erzeugung senkrecht orientierter Schichten durch modifizierende
Zusätze zum Flüssigkristallmaterial ist bisher noch nicht bekanntgeworden.
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Die lediglich durch eine Behandlung der Elektrodenoberflächen erzeugten
parallel orientierten Flüssigkristallschichten haben sich gegenüber den Anforderungen
der Praxis als unzureichend erwiesen. Insbesondere mangelt ihnen die notwendige
Stabilität. Bei längerer Temperaturbelastung, die zum Beispiel beim Dauerbetrieb
elektronischer Geräte durchaus vorkommt, erleiden alle nach den bisher bekannten
Verfahren hergestellten parallel orientierten Schichten irreversible Veränderungen.
Dabei entstehen kleine Bereiche mit unterschiedlicher Orientierung, zum Beispiel
mit
homöotroper oder ungeordnet planarer Orientierung, die eine
mikroskopische Eintrübung der ursprünglich optisch einheitlichen Schicht zur Folge
haben. Durch diese Erscheinigung wird zunächst das Kontrastverhältnis des Anzeigeelements
vermindert; wenn diese Veränderungen weitergehen, werden auch makroskopisch erkennbare
Bereiche der Flüssigkristallschicht trüb, wodurch das Anzeigeelement fleckig erscheint
und im Extremfall unbrauchbar wird.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, flüssigkristalline Dielektrika
herzustellen, die in elektrooptischen Anzeigeelementen stabile, parallel zu den
Elektrodenoberflächen orientierte Schichten bilden.
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Es wurde nun gefunden, daß flüssigkristalline Dielektrika mit stabiler
Parallelorientierung erhalten werden, wenn man eine übliche flüssigkristalline Substanz
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (I)
worin R1 und R2 Wasserstoff oder zusammen -CH2 CH CH2-O-CB2-2 CH r X1, X2, X3 und
X4 -CH2- oder -CO-, Y -0-CH2-CH2 - oder
m und n 0 oder 1 und p 1 oder 2 bedeuten, einem Säureadditionssalz und/oder einem
Metallsalz-Chelatkomplex einer solchen Verbindung versetzt.
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Durch den Zusatz einer Verbindung der allgemeinen Formel (I), eines
Säureadditionssalzes und/oder eines Metallsalz-Chelatkomplexes einer solchen Verbindung
ergeben alle bekannten, für flüssigkristalline Dielektrika angewandten Substanzen
beim Einbringen in eine Flüssigkristallzelle spontan parallel zu den Elektrodenoberflächen
orientierte Schichten. Die Orientierung tritt unabhängig von jeder Vorbehandlung
der Elektrodenoberfläche auf, wobei es keine Rolle spielt, ob das Dielektrikum bei
einer Temperatur über oder unter seinem Klärpunkt in die Flüssigkristallzelle eingefüllt
wird.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein flüssigkristallines Dielektrikum,
das neben einer flüssigkristallinen Substanz 0,001 bis 5, vorzugsweise 0,01 bis
2 Gewichtsprozent mindestens einer Verbindung der vorstehend angegebenen Formel
(I), eines Säureadditionssalzes und/oder eines Metallsalz-Chelatkomplexes einer
solchen Verbindung enthält.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
sich parallel orientierender flüssigkristalliner Dielektrika, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in einer flüssigkristallinen Substanz 0,001 bis 5 Gewichtsprozent mindestens
einer Verbindung der allgemeinen Formel (I), eines Säureadditionssalzes und/oder
eines Metallsalz-Chelatkomplexes einer solchen Verbindung löst.
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Gegenstand der Erfindung ist schließlich die Verwendung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), ihrer Säureadditionssalze und/oder ihrer Metallsalz-Chelatkomplexe
zur Parallelorientierung flüssigkristalliner Dielektrika.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und ihre Säureadditionssalze
sind bekannt. Ihre Herstellung sowie ihre Eigenschaft, mit Metallsalzen Chelatkomplexe
zu bilden, sind in der DT-OS 2 028 556 beschrieben. Diese Literaturstelle gibt jedoch
keinen Hinweis auf die überraschend stark ausge-
prägte Eigenschaft
dieser Verbindungen, eine Parallelorientierung flüssig-kristalliner Dielektrika
hervorzurufen. Aus der DT-OS 2 338 281 ist es zwar bekannt, eine Reihe von Metallsalz-Chelatkomplexen
der sogenannten Kronenäther-Verbindungen flüssigkristallinen Substanzen zur Modifizierung
der Leitfähigkeit zuzusetzen. Diese Zusätze bewirken jedoch keine Parallelorientierung.
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Die flüssigkristalline Dielektrika parallel zu den Elektrodenoberflächen
ausrichtende Wirksamkeit der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) ist so stark
ausgeprägt, daß sogar flüssigkristalline Dielektrika, die durch einen Gehalt an
beispielsweise einer 4-Alkoxybenzoesäure oder einem langkettigen Amin in Flüssigkristallzellen
Senkrechtorientierung aufweisen, nach Zusatz einer geringen Menge einer Verbindung
der allgemeinen Formel (I), eines Säureadditionssalzes und/oder eines Metallsalz-Chelatkomplexes
einer solchen Verbindung spontan parallel orientierte Schichten bilden. Die Parallelorientierung
der erfindungsgemäßem Dielektrika ist auch außergewöhnlich stabil. So werden zum
Beispiel an 12 >i starken parallel orientierten Schichten erfindungsgemäßer Dielektrika
auch nach zwölftägiqem Erhitzen auf Temperaturen über dem Klärpunkt keinerlei Fehlorientierungen
bebobachtet.
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Bevorzugt werden in den erfindungsgemäßen Dielektrika als parallelorientierende
Zusätze die Verbindungen der allgemeinen Formeln (Ia), (Ib) oder (Ic), deren Säureadditionssalze
und/oder deren Metallsalz-Chelatkomplexe verwendet. Die Verbindungen der allgemeinen
Formel (Ia)
worin die Indices p unabhängig voneinander 1 oder 2 bedeuten, werden vorteilhaft
verwendet, wenn die flüssigkristalline Basis substanz des Dielektrikums wenig polare
Gruppen und/oder Substituenten enthält.
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Stärker polare flüssigkristalline Substanzen werden vorteilhaft durch
Verbindungen der allgemeinen Formel (Ib) parallel orientiert,
worin jeweils X1 und X3 sowie X2 und X4 untereinander gleich sind und -CH2 - oder
-CO- bedeuten und Y die in Formel (I) angegebene Bedeutung besitzt. Diese Verbindungen
der allgemeinen Formel (Ib) sind aufgrund ihrer höheren Polarität, die wahrscheinlich
durch die -NH-Gruppen und durch die gegebenenfalls anwesenden Carbonylgruppen bedingt
ist, besonders gut in stärker polaren flüssigkristallinen Substanzen löslich.
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Weiterhin werden Verbindungen der allgemeinen Formel (Ic) bevorzugt,
worin die Indices p unabhängig voneinander 1 oder 2 bedeuten.
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Diese Verbindungen der Formel (Ic) sind besonders einfach herzustellen,
zum Beispiel durch Kondensation eines Diamins der allgemeinen Formel (II) H N-CH2
+ CII2-0-CH2-y-pCH2 (11) mit 2-Oxapropan-1 ,3-dicarbonsäuredichlorid und/oder 2,5-Dioxahexan-1,6-dicarbonsäuredichlorid.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können in den flüssigkristallinen
Dielektrika nach der Erfindung auch ganz oder teilweise in der Form ihrer Säureadditionssalze
oder ihrer Metallsalz-Chelatkomplexe vorliegen. Als Säureadditionssalze kommen prinzipiell
alle Addukte der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit beliebigen anorganischen
oder organischen, ein- oder mehrbasischen Säuren in Frage. Vorzugsweise werden die
Additionssalze mit leicht zugänglichen Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Oxalsäure oder Benzoesäure
verwendet. Ebenso können die Metallsalz-Chelatkomplexe mit beliebigen Metallsalzen
anorganischer oder organischer Säuren gebildet sein. Aus praktischen Gründen werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung überwiegend Salze von Metallen aus den I. und
II. Haupt- und Nebengruppen des Periodensystems der Elemente, vorzugsweise der Alkalimetalle
und der Erdalkalimetalle, insbesondere von Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium und
Calcium verwendet. Die Art der Anionen der Metallsalze ist für die erfindungsgemäße
Verwendung ihrer Chelatkomplexe von untergeordneter Bedeutung. Bevorzugt werden
die Halogenide, Sulfate, Nitrate, Perchlorate und Pseudohalogenide verwendet. Durch
die mindestens anteilige Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
in Form ihrer Säureadditionssalze und/oder Metallsalz-Chelatkomplexe kann außer
der Parallelorientierung der erfindungsgemäßen Dielektrika zugleich noch deren Leitfähigkeit
beeinflußt werden.
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Als übliche flüssigkristalline Substanzen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung kommen alle diejenigen in Frage, die auch schon bisher in flüssigkristallinen
Dielektrika verwendet worden sind. Sie können daher außer flüssigkristallinen Verbindungen
auch solche enthalten, die an sich nicht flüssigkristallin sind, aber in Dielektrika
für bestimmte Modifizierungen Verwendung finden. Die wichtigsten flüssigkristallinen
Verbindungen, die als Basissubstanzen der erfindungsgemäßen Dielektrika verwendet
werden, lassen sich durch die allgemeine Formel (III) charakterisieren,
worin A -CH=CH- -CH=N(O)--CH=CZ- -N(O)=CH--CZ=CH--CC--N=N--N (O) =N--N=N (O)--CO-O-
-O-CO--CO-S--5-CO-
-CH=N--N=CH-oder eine C-C-Einfachbindung bedeutet, Z Halogen, vorzugsweise Cl ist,
und R3 und R4 gleich oder verschieden sind und Alkyl-, Alkoxy-, Alkanoyl-, Alkanoyloxy-
oder Alkoxycarbonyloxy-gruppen bedeuten, die bis zu 18, vorzugsweise bis zu 8 C-Atome
enthalten. Bei den meisten dieser Verbindungen sind R3 und R4 vorzugsweise voneinander
verschieden, wobei einer dieser Reste Alkyl oder Alkoxy ist. Ferner kann auch jeweils
einer der Reste R3 und R4 -CN, -NC oder -NO2 bedeuten.
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Eine große Zahl derartiger flüssigkristalliner Verbindungen ist kommerziell
erhältlich.
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Durch andere Zusätze als die der allgemeinen Formel (I) können die
erfindungsgemäßen Dielektrika so modifiziert sein, daß sie in allen bisher bekanntgewordenen
Flüssigkristall-Anzeigeelementen verwendet werden können. Derartige Zusätze sind
dem Fachmann bekannt und sind in der einschlägigen Literatur ausführlich beschrieben.
Beispielsweise können Substanzen zur Veränderung der dielektrischen Anisotropie,
der Viskosität, der Leitfähigkeit und/oder der Erhöhung der chemischen oder photochemischen
Stabilität zugesetzt werden. Derartige Substanzen sind zum Beispiel in den DT-OS
23 21 632, 24 50 088, 21 60 788 und 22 40 864 beschrieben. Die mögliche Anwesenheit
solcher Substanzen ist von dem vorstehenden Begriff der flüssigkristallinen Substanz
als Bestandteil der erfindungsgemäßen Dielektrika umfaßt.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Dielektrika erfolgt in an sich
üblicher Weise. In der Regel wird die gewünschte Menge einer oder mehrerer Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), ihrer Säureadditionssalze und/oder ihrer Metallsalz-Chelatkomplexe
in der bekannten flüssigkristallinen Substanz gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur.
Wenn dabei eine Temperatur oberhalb des Klärpunkts der Flüssigkristallsubstanz gewählt
wird, kann die Vollständigkeit des Lösevorgangs besonders leicht beobachtet werden.
Es ist jedoch auch möglich, der Flüssigkristallsubstanz eine Lösung der zuzusetzenden
Verbindung der allgemeinen Formel I, ihrer Säureadditionssalze und/oder ihrer Metallsalz-Chelatkomplexe
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, zum Beispiel Aceton, Chloroform oder
Methanol, zuzufügen und das Lösungsmittel nach gründlicher Durchmischung wieder
zu entfernen, beispielsweise durch Destillation unter vermindertem Druck. Selbstverständlich
muß bei dieser Verfahrensweise darauf geachtet werden, daß durch das Lösungsmittel
keine
weiteren, unter Umständen unerwünschten Dotierungsstoffe eingeschleppt werden.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu
begrenzen. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit sind darin die für die Erfindung nicht
wesentlichen Zusätze von Dotierungsstoffen zur Beeinflussung der Leitfähigkeit,
Viskosität und/oder zur chemischen bzw. photochemischen Stabilisierung nicht aufgeführt.
Solche Dotierungsstoffe können den angegebenen Mischungen entsprechend einer vorliegenden
Problemstellung zugefügt werden, ohne daß sich die elektrooptischen Eigenschaften
dieser Mischungen dadurch wesentlich verändern.
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Beispiel 1 In 100 g der flüssigkristallinen eutektischen Mischung
aus 4-n-Butyl-4'-methoxyazoxybenzol, 4-Methoxy-8'-nbutylazoxybenzol, 4-Äthyl-4X-methoxyazoxybenzol
und 4-Methoxy-4t-äthylazoxybenzol werden bei Raumtemperatur 0,2 g 1,10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxabicyclo/8.5.5/eicosan
gelöst. Die Mischung nimmt in einer üblichen Flüssigkristallzelle für dynamische
Streuung sofort Parallelorientierung zu den Elektrodenoberflächen ein.
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Analoge Ergebnisse werden mit den folgenden Zusätzen erhalten: 0,12
g 1,7-Diaza-4,10-dioxacyclododecan, 0,5 g 1,10-Diaza-4,7,13,16,21,24-hexaoxabicycloL8.8.87-hexacosan,
oder 0,3 g 1t1o-Diaza-4o7o13f16-tetraoxacyclooctadecan-2 dion.
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Beispiel 2 In 100 g einer flüssigkristallinen Mischung aus Anissäure-4-n-pentylphenylester,
4-n-Hexyloxybenzoesäure-41-n-pentylphenylester, 4- (4-n-Hexyloxybenzoyloxy) -benzoesäure-4
1-nbutyl-2'-cyanophenylester, 4-/N- (p-Methoxybenzyliden)7-nbutylanilin und 4-[N-(p-Äthoxybenzyliden)]-n-butylanilin,
die zum Zweck einer Senkrechtorientierung mit 0,1 g Di-n-Tetradecylamin dotiert
ist, werden 0,1 g 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxabicyclo[8.8.5]tricosan gelöst.
Mit dieser Mischung wird bei 65 0C eine 2 cm x 3 cm große Flüssigkristallzelle mit
einem Plattenabstand von 12 gefüllt, deren Elektrodenoberflächen vorher mit einem
Lederlappen in Längsrichtung gerieben worden waren. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur
zeigt die Flüssigkristallschicht eine einheitliche, stabile Parallelorientierung
in der Längsrichtung der Elektrodenflächen. Eine sonst gleiche Mischung ohne das
1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxabicyclo/8.8.S/tricosan orientiert sich in einer
gleichartigen Zelle - ungeachtet des Reibens der Elektrodenoberflächen mit einem
Leder lappen - senkrecht zu den Elektrodenoberflächen.
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Analoge Ergebnisse werden erhalten, wenn die gleiche Fltissigkristallmischung
mit den folgenden Verbindungen der Formel I versetzt wird: 1,0 g 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxabicyclo[8.8.5]-tricosan-2,9,11,18-tetraon,
1,85 g 1,10-Diaza-4,7,13,16,21,24-hexaoxa-5,6,14,15-dibenzobicyclo/8. 8. 87hexacosa-5,
1 4-dien, oder 2,1 g 1,7-Diaza-4,10,15-trioxabicyclo[5.5.5]heptadecan.
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Beispiel 3 In 200 g einer flüssigkristallinen Mischung aus 4-Cyano-4'-n-pentylbYphenyl,
4-Cyano-4'-n-heptylbiphenyl, 4-Cyano-4' -n-octyloxybiphenyl, 4-n-Pentylbiphenyl-4'
-carbonsäure- (4-n-pentylphenyl) -ester und 4-n-ßutylbenzoesäure-4' -n-pentylbiphenylyl-(4)-ester
werden 20 mg 1,10 ~Diaza-4,7,13,16-tetraoxacyclooctadecan gelöst. Diese Mischung
wird in eine Flüssigkristallzelle gefüllt, deren Elektrodenoberflächen mit Siliciummonoxid
schrägbedampft sind und in 18 ,u Abstand voneinander so angeordnet sind, daß die
Bedampfungsrichtungen um 900 gegeneinander verdreht sind. Es entsteht eine verdrillte
nematische Zelle mit einer vollkommen parallel orientierten Flüssigkristallschicht,
die zwischen gekreuzten Polarisatoren transparent und zwischen parallelen Polarisatoren
dunkel erscheint; beim Anlegen einer elektrischen Spannung von 6 V an die Elektroden
ist das Dielektrikum an den Stellen, wo sich Elektrodenflächen gegenüberliegen,
zwischen gekreuzten Polarisatoren dunkel und zwischen parallelen Polarisatoren transparent.
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Die Zelle wird anschließend 12 Tage auf 80° C erhitzt; auch danach
zeigt sie nach dem Erkalten eine fehlerfreie, um 90° verdrillte Parallelorientierung.
Diese bleibt auch erhalten, wenn die Zelle anschließend 4 Wochen lang im 1-Sekunden-Takt
ein- und ausgeschaltet wird und danach noch einmal 10 Tage auf 80°C erhitzt wird.
Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur lassen sich auch dann keine Fehlorientierungen
feststellen.
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Analoge Ergebnisse werden mit den folgenden Zusätzen erhalten: 40
mg 1,10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxa-5,6-benzobicyclo-/8.5. 57eicosen- (5), 55 mg 1
10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxabicyclo/8.5.57-eicosan-2,9-dion, oder 75 mg 1,10-Diaza-4,7,18,18-tetraoxa-5,6-benzobicyclo-[8.5.5]eicos-5-en-2,9-dion.
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Beispiel 4 In 100 g einer flüssigkristallinen Mischung aus 4-Cyano-4'-npropyloxybiphenyl,
4-Cyano-4 -n-pentyloxybiphenyl, 4-Cyano-4'-n-octyloxybiphenyl, 4-Cyano-4'-n-pentylbiphenyl
und 4-Cyano-4"-n-pentyl-p-terphenyl werden 50 mg 1 1 O-Diaza-4,7,13r16-tetraoxa-5
6-benzocyclooctadecen- (5) gelöst. Die Mischung zeigt in einer in Beispiel 3 beschriebenen
Flüssigkristallzelle perfekte Parallelorientierung, die sich nach 10-tägigem Erhitzen
der Zelle auf 80 0C und anschließenden Abkühlen auf Raumtemperatur wieder einstellt.
Wenn eine gleichartige Zelle mit der gleichen Flüssigkristallmischung ohne Zusatz
von 1,10-Diaza-4,7,13,16-tetraoxy-5,6-benzocyclooctadecen-(5) 10 Tage auf 80°C erwärmt
wird, ist die Flüssigkristallschicht danach vollständig fehlorientiert. Analoge
Ergebnisse werden mit den folgenden Zusätzen erhalten: 85 mg 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxa-5,6-benzobicyclo-/8.8.~7-tricos-5-en-11,18-dion,
160 mg 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxa-5,6,14,15-dibenzobicyclo[8.8.5]tricosa-5,14-dien-2,9,11,18-tetraon,
oder 180 mg 1,10-Diaza-4,7,13,16,21,24-hexaoxa-bicyclo[8.8.8]-hexacosa-2,9,11,18-tetraon.
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Beispiel 5 Zu 50 g einer Mischung von Anissäure-4-n-pentylphenylester,
4-n-Hexyloxybenzoesäure-4'-n-pentylphenylester und 4-(4-n-Hexyloxybenzoyloxy)-benzoesäure-4f-n-butyl-2'-cyanophenylester
wird bei 90°C unter Rühren portionsweise soviel von dem Natriumchlorid-Chelatkomplex
des 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxabicyclo/8.8.S/tricosas gegeben, bis der spezifische
Widerstand einer Probe 1,8 109 Ohm/cm beträgt. Die Mischung orientiert sich in einer
15 » dicken Schicht in einer Flüssigkristallzelle für die dynamische Streuung parallel
zu den Elektrodenoberflächen.
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Anstelle des vorstehend genannten Natriumchlorid-Chelatkomplexes können
auch die folgenden Zusätze verwendet werden.
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Calciumchlorid-Chelatkomplex des 1,10-Diaza-4,7,13,16-tetraoxacyclooctadecans;
Kaliumsulfat-Chelatkomplex des 1,10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxabicyclo/8.5.5/eicosans;
Magnesiumperchlorat-Chelatkomplex des 1,10-Diaza-4,7,13,16,-21,24-hexaoxa-5,6-benzobicyclo/8.8.8/hexacosen-
(5) Natriumrhodanid-Chelatkomplex des 1,10-Diaza-4,7,13 ! 18-tetraoxa-5,6-benzobicyclo[8.5.5]eisos-5-en-11,15-dions,
Lithiumbromid-Chelatkomplex des 1,10-Diaza-4,7,13,16-tetraoxa-5,6-benzocyclooctadecen-(5).
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Beispiel 6 Zu 100 g der flüssigkristallinen eutektischen Mischung
aus 4-n-Butyl-41-methoxyazoxybenzol, 4-Methoxy-4'-nbutylazoxybenzol, 4-Äthyl-4 4-Äthyl-4'-methoxyazoxybenzol
und 4-Methoxy-4' -äthylazoxybenzol wird bei Raumtemperatur unter Rühren eine Lösung
von 0,4 g 1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxa/8.8.5/tricosan-dihydrochlorid in 25 ml
hochreinem Aceton gegeben. Anschließend wird das Aceton unter fortgesetztem Rühren
durch Erwärmen auf etwa 600C und Reduktion des Drucks, zuletzt auf etwa 5 mm Hg,
wieder abdestilliert.
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Die so dotierte Flüssigkristallmischung orientiert sich in einer Flüssigkristallzelle
mit 18r Elektrodenabstand parallel zu den Elektrodenoberflächen; diese Parallelorientierung
ist ebenso stabil wie die der in Beispiel 3 beschriebenen Mischung.
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Anstelle des vorstehend genannten Dihydrochlorids können auch die
folgenden Säureadditionssalze von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit dem
gleichen Erfolg verwendet werden: 1,10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxa-5,6-benzobicyclo/8.5.57-eicosen-
(5) -sulfat, 1,10-Diaza-4,7,13,16-tetraoxacyclooctadecan-dihydrobromid oder 1 ,10-Diaza-4,7,
13,16,21 ,24-hexaoxabicyclo/8.8.87hexacosandibenzoat.