DE2610140C3 - Deckenschwenkarm für OP-Räume - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Deckenschwenkarm für OP-Räume mit Energieversorgungsanschlüssen und im Innern geführtes Versorgungsleitungen.

Im Rahmen der Bekämpfung d:s Hospitalismus müssen alle Einrichtungen der keimfrei zu haltenden medizinischen Räume, insbesondere die Operationsräume, so ausgebildet sein, daß sie in einfacher Weise ohne besonderen zusätzlichen, sorgfältigen Arbeitsaufwand keimfrei zu halten sind und darüber hinaus nicht selbst zu Keimquellen werden können.

Es ist eine Operationsleuchte bekannt, die mit einer Versorgungssäule kombiniert ist Die Vei sorgungssäule endet in einem Anschlußkopf. Dieser besitzt Anschlüsse für verschiedene elektrische Geräte sowie für Sauerstoff, Lachgas und gegebenenfalls weitere Versorgungseinrichtungen, z. B. für eine Absaugung. Die Versorgungssäule läuft innerhalb eines an der Decke befestigten Hohlzapfens, auf dem skj die Schwenkarmleuchte drehbar in einem Drehlager befindet Das Drehlager ist oberhalb des Anschlußkopfes angeordnet Der Anschlußkopf besitzt eine solche Höhe vom Fußboden, daß er erreichbar ist, andererseits den normalen Betrieb am Operationstisch jedoch nicht stört. Der Anschlußkopf kann auch an einem seitlich vom Zapfen und auf diesem drehbar weggerichteten Schwenkarm befestigt sein (DE-AS 11 93 897).

Ein bekanntes Drehgelenk als Teil einer Deckenaufhängung für eine Operationsleuchte besitzt über einen Federausgleich miteinander verbundene Schwenkarme, die mittels einer horizontalen Schwenkachse zusammengehalten sind. Die aneinanderstoßenden Enden der Arme sind gleichartig ausgebildet und stellen in sich geschlossene Flächen, z. B. Kreisflächen, dar. Im zusammengefügten Zustand bilden sie eine geschlossene Drehfuge. Die Schwenkachse und die Einstellung zum Federausgleich sind eingekapselt. Die die Drehfuge bildenden Flächen sind geschliffen (DE-AS 18 10552).

Bei beiden Ausführungen ist nicht zu vermeiden, daß sich in den Drehfugen Schmutz, Staub und Bakterien festsetzen, zumal die letzteren in den zuerst genannten Verunreinigungen einen ausgezeichneten Nährboden vorfinden. Eine Reinigung der tieferliegenden Teile in den Drehfugen ist nicht sicherzustellen. Bei Bewegungen der Arme und damit Drehungen in den Gelenken fällt der bakterienverseuchte Staub heraus und verseucht die Umgebung. Durch die nicht zu vermeidenden Undichtigkeiten zwischen den sich drehend aufeinander bewegenden Teilen fällt darüber hinaus auch noch der Abrieb, der bei der Bewegung der im Innern geführten Kabel, Leitungen usw. für die Anschlüsse im AnschluB-

kopf entsteht, heraus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Deckenschwenkarm mit den Anschlüssen für die Energieversorgung des Operationsteams so zu gestal-

s ten, daß er unter allen Betriebsbedingungen nicht selbst zur Keimquelle werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle Schwenkarmteile gasdichte Hohlteile sind, die über abgedichteten Drehlagern miteinander verbunden

to sind und deren Innenraum über eine Anschlußleiiung an das zentrale Vakuumnetz angeschlossen ist

Um eine sichere Desinfektion möglichst in einer entsprechenden Einrichtung einfach und sicher durchführen zu können, ist der Anschlußkasten lösbar am

Vertikalrohr des Schwenkarmes befestigt

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in der sicheren Verhinderung des Herausfallens von möglicherweise verseuchtem Schmutz, mit dem dann die keimfrei zu haltende Umgebung verseucht werden

zo würde. Diese Gefahr besteht vor allen Dingen während des Drehens der Schwenkarmteile. Das Herausfallen wird durch den im Innern der Schwenkarmteile herrschenden Unterdruck verhindert, denn der Unterdruck erzeugt in den vorhandenen oder aber beim Drehen in den Lagern möglicherweise auftretenden Undichtigkeiten durch die Druckdifferenz garantiert einen Sog nach innen. Mit diesem Sog werden dann lose Partikel in gleicher Richtung mitgerissen. Der als Abrieb an den im Innern geführten Leitungen entstandene Schmutz kann, bedingt durch die Luftströmung von außen nach innen, nicht herausfallen. Mit dieser Lösung wird daher in einfachster Weise sicher eine Verseuchung verhindert, ohne daß zusätzliche Einrichtungen notwendig werden, denn der Vakuumanschluß ist eine schon immer vorhanden gewesene Einrichtung in den Anschlußkästen. Er wird für die Absaugung, von z. B. Sekreten, benötigt

Die Vorteile, die sich aus der lösbaren Verbindung des Anschlußkastens ergeben, sind selbstverständlich. Trotz

^4f) aller glattflächigen Ausbildungen if es schwierig, die Anschlüsse selbst von außen sauber zu halten. Dies ist jedoch mit dem geringsten Aufwand in den zu den medizinischen Einrichtungen gehörenden Desinfektionseinrichtungen möglich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Dargestellt ist ein Doppelgelenkarm. Er ist aus Hohlprofilen hergestellt. Durch den Innenraum sind die notwendigen Versorgungsleitungen für die Anschlüsse im Anschlußkasten geführt. Der Innenraum dient dabei als Vakuumleitung. Für diese Funktion sind alle Bauteile, vor allem aber die sich gegeneinander bewegenden, zueinander abgedichtet. Die Anschlußleitung 1 stellt die Verbindung zur nicht dargestellten Vakuumquelle her. Sie ist nach der Figur innerhalb der Raumdecke angeordnet. Der obere horizontale Schwenkarm 6 der Doppelgelenkarmausführung ist mit »einem Innenzylinder 4 in dem deckenseitigen Drehlager 3 vertikal geführt. Das Drehlager 3 ist mittels eines Flansches an der Unterseite der Decke befestigt Der Innenzylinder 4 ist über die Dichtung 5 drehbar mit der AnschluBle'itUnf I verbunden. Die Versorgungsleitungen 18 für die Anschlüsse im Anschlußkasten 13 sind über gasdichte

^h> Durchführungen 2 durch die Wand der Anschlußleitung 1 durchgeführt und verbinden die entsprechenden Anschlüsse im Anschlußkasten 1} mit den Versorgungseinrichtungen. Der Anschluß 14 kann z. B. eine

Entnahmestelle für Druckluft oder elektrische Energie sein. Das vordere Ende 7 des horizontalen Schwenkarmes 6 ist als Armdrehlager 8 ausgebildet. In diesem ist der untere Schwenkarm 9 mit dem Lagerzapfen IO drehbar gelagert Die Abdichtung erfolgt über die Dichtung 11. Der untere Schwenkarm 9 wird an dem dem Lagerzapfen 10 gegenüberliegenden Ende als Vertikalrohr 12 fortgeführt. An dessen unterem Ende ist der Anschlußkasten 13 lösoar befestigt. Durch die Länge des Vertikalrohres 12 kann die günstigste Arbeitshöhe des Anschlußkastens 13 gewählt werden. Die Seitenwände des Anschlußkastens 13 enthalten die Entnahrcestellen 14 für die benötigten Versorgungsenergien. Die Entnahmestelle 15 ist direkt mit dem

Innenraum 19 des Doppelgelenkarmes verbunden. Sie bildet den Anschluß für Vorrichtungen, die Vakuum benötigen.

Unter dem Anschlußkasten 13 befindet sich die Haltevorrichtung 16, in die Zusatzgeräte, wie z. B. ein OP-Absauggerät 17, eingehängt werden können.

Durch den Unterdruck im Innern des Doppelgelenkarmes gibt es bei Undichtigkeiten immer eine Luftbewegung von außen nach innen. Die für diese Funktion notwendigen Undichtigkeiten entstehen bei der Drehung in den Drehlagern 3, 8, da nicht auszuschalten ist, daß die Dichtungen 5, 11 dabei leicht deformiert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   1, Deckenschwenkarm für OP-Räume mit Energieversorgungsanschlüssen und im Innern geführten Versorgungsleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß alle Schwenkarmteile (6, 9, 12) gasdichte Hohlteile sind, die über abgedichtete Drehlager (3, 8) miteinander verbunden sind und deren Innenraum (19) über eine Anschlußleitung (1) an das zentrale Vakuumnetz angeschlossen ist
2. 2. Deckenschwenkarm nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der AnschluQkasten (13) lösbar am Vertikalrohr (12) des Schwenkarmes (9) befestigt ist.