DE2609996A1 - Verfahren und vorrichtung zur ausfuehrung gerichteter bohrungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ausfuehrung gerichteter bohrungenInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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7o48/o1 Augsburg, 9. März 1976
GÜRTLER, HEBERT AND CO., INC. P.O.Box 13807
New Orleans, LA 70125, USA
New Orleans, LA 70125, USA
Verfahren und Vorrichtung zur Ausführung gerichteter Bohrungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ausführen von gerichteten Bohrungen und insbesondere zum Installieren eines Bohrlochschutzrohres in einer gewünschten
Krümmung und Ausrichtung von einer Offshore-Plattform, um das gerichtete Bohren eines Bohrlochs in den Untergrund einer vor der Küste liegenden Bohrstelle zu erleichtern.
Die Gründe für das gerichtete Erbohren eines Kohlenwasserstoff fördernden Bohrlochs sind bekannt. Bei der Offshore-Förderung
ist es beispielsweise üblich, für eine optimale Förderung von Kohlenwasserstoffen aus dem Untergrund an
einer gewünschten Stelle eine ortsfeste Plattform zu installieren. Von dieser ortsfesten Plattform aus wird eine
Anzahl von Bohrlöchern gebohrt.
Wegen der Größe und öitXichkeit der Kohlenwasserstofflager
ist es erforderlich, den Untergrund an verschiedenen Stellen entsprechend den geologischen Formationen, die für die
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.6.
Förderung vorhanden sind, zu durchdringen. Um eine maximale
Förderung von einer Plattform mit einer Anzahl von Bohrstellen zu erzielen, ist es erforderlich, in den Untergrund
auf verschiedene Tiefen und mit verschiedenen Ausrichtungen zu bohren.
Der erste Schritt beim Bohren umfaßt jedoch die Installierung einer Oberflächenverrohrung, die normalerweise aus
einem Stahlrohr mit einem relativ großen Durchmesser besteht. Beim Offshore-Bohren wird diese Verrohrung gewöhnlich als
"Bohrlochschutzrohr" genannt , welches im folgenden Schutzrohr (conductor pipe) bezeichnet wird. Dieser Abschnitt
des Verrohrungssystems, durch welchen das Bohrloch
gebohrt wird, bildet das "Loch im Wasser", durch welches die übrige kleinere Verrohrung und das Bohrgestänge installiert
werden können. Die Hauptfunktion dieses Schutzrohres besteht darin, wie erwähnt, das "Loch im Wasser" und eine Abdichtung
unter der Schlammoberfläche bis zu einer bestimmten Tiefe je nach den Erfordernissen der vorliegenden Bodenbedingungen
zu bilden.
Normalerweise wird das Schutzrohr bis zu einer Tiefe von 3o bis 9o m (loo1 bis 3oo') unter der Schlammoberfläche oder
dem Meeresboden installiert. Nach dem Installieren des Schutzrohres werden durch dieses Rohr die übrigen kleineren
Verrohrungen bis zu der gewünschten Tiefe angeordnet und das Bohrloch mittels eines Bohrgestänges durch die Reihe
der Futterrohre hindurch gebohrt.
Um eine bestimmte Richtung oder Orientierung des Bohrstrangs zu erreichen, wurden eine Anzahl von Verfahren zum Ablenken
oder Ausrichten des Bohrstrangs entwickelt. Dabei wird gewöhnlich das Schutzrohr in einer mehr oder weniger exakten
vertikalen Stellung mit den üblichen Installierungsverfahren für die Schutzrohre angeordnet. Das gesamte Richtungsbohren oder die für das Abweichen erforderliche Arbeit wird
unter dem Boden des Schutzrohres ausgeführt.
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Neuerdings wurde gefunden, daß es bestimmte Vorteile bringt, wenn das Schutzrohr in einer gegebenen Richtung dadurch ausgerichtet
wird, daß das Schutzrohr unter der Schlammoberfläche derart gekrümmt oder gebogen wird, daß der Bohrvorgang
zu einer gegebenen Zielstelle ausgerichtet wird, wenn das Ende des Schutzrohres verlassen wird. Dadurch erhält
man mehrere Vorteile. Es ist beispielsweise möglich, flachere Kohlenwasserstofformationen zu erreichen, die bisher durch
das Ablenken der Bohrarbeit nach Verlassen des geraden vertikalen Schutzrohres nicht erreicht v/erden konnten.
Außerdem kann von einer einzigen zentralen Plattformstelle aus eine größere Ausbreitung der Bohrarbeiten erreicht
werden. Das Verfahren kann auch dazu verwendet werden, Beeinträchtigungen von bereits installierten Schutzrohren
oder fördernden Quellen bei einer bereits vorhandenen Plattform zu vermeiden.
Um die Ablenkung oder Krümmung des Schutzrohres zu erzielen, sind bereits verschiedene Verfahren bekannt. Zwei dieser
Verfahren berühren auf der Verwendung einer Reihe von versetzten
oder gestaffelten Führungen in den Plattformaufbauten, die in einem solchen Abstand angeordnet sind, daß
jede ein kontinuierlich vorgekrümmtes Schutzrohr aufnimmt oder ein Schutzrohr in eine gekrümmte Form mittels dieser
Führungen zwangsweise gebracht wird (US-PSn 3 67o 5o7, 3 687 2o4).
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird das Biegen und Ablenken des Schutzrohres dadurch erreicht, daß es in ein
vorgebohrtes Loch in einer sehr harten, verfestigten Schicht des Bodens zwangsweise geführt wird (US-PS
3 61o 34o). Dieses Verfahren ist auf eine spezielle Bodenart beschränkt. Außerdem erfordert es in jedem Fall ein
Vorbohren.
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Die ersten beiden genannten Verfahren, bei welchen eine Reihe von Führungen benutzt wird, erfordern, daß die Plattform
für die gekrümmten Schutzrohre bei der Konstruktion speziell ausgelegt wird. Das bedeutet, daß eine Plattform,
die für die Installierung des normalen vertikalen Schutzrohrs mit vertikal ausgerichteten Führungen gebaut worden
ist, bei keinem dieser Verfahren verwendet werden kann. Wegen der Vorkrümmung des Rohres bestehen im Einsatz begrenzte
Möglichkeiten hinsichtlich Abweichungen von der vorgegebenen Krümmung.
Zum Stand der Technik gehört weiterhin das sogenannte "Schrägbohren", bei welchem der Bohrturm bzw. das Bohrgerüst
gekippt ist, um ein gerichtetes Bohren zu ermöglichen (US-PS 3 451 493). Bekannt ist außerdem die Verwendung von
vorgebohrten oder vorgeformten Führungskanälen in dem Untergrund und ein Rückwärts-Sperrschuhabschnitt (Element 26) am
Ende der Verrohrung (US-PS 3 61o 346) sowie die Ausnutzung der Hauptstützfuße der Plattform, die als Führungen für das
gerichtete Bohren vorgekrümmt sind (US-PS 3 685 3oo).
Stand der Technik ist weiterhin der Einsatz des abgelenkten Bohrens nach dem'Offshore-Salzkuppel-Bohrverfahren", bei
welchem der Lauf des Bohrgestänges durch eine Formation durch Verwendung von für diesen Zweck bekannten Einrichtungen
abgelenkt wird, beispielsweise durch das Strahlbohren, durch Ablenkkeile oder durch Kardangelenke. Für
das gerichtete Bohren mittels Strahlbohren oder Ablenkkeilen sind bereits eine Vielzahl von Verfahren bekannt
(US-PSn 1 9oo 163, 2 42o 447, 2 873 o92, 2 953 35o, 3 ooo 44o, 3 593 81.o) . Den Stand der Technik für das Richtungsbohren
in küstennahen Gewässern ergänzen noch die US-PSn 2 565 794, 3 oo4 612, 3 39o 531 und 3 542 125.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, abgelenkte bzw. von der Vertikalen abweichende Schutzrohre
bei einer Offshore-Plattform anzubringen, insbesondere in
dem Fall, in welchem auf der Plattform eine Reihe von genormten Schutzrohrführungen vorhanden sind, die vertikal ausgerichtet
sind, d. h. deren öffnungen eine gerade Linie in wenigstens einer insgesamt vertikalen Richtung bilden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Schutzrohr aus der Vertikalen dadurch abgelenkt wird, daß
ein kurzer Abschnitt des Rohres am Boden des Schutzrohres in einem geringen Winkel zur vertikalen Achse des Schutzrohres
angeschweißt wird. Ehe das vertikale gerade Schutzrohr in die veistikal ausgerichteten Führungen eingesetzt
wird, wird ein kurzer Abschnitt abgeschnitten und wieder mit einem geringen Winkel zur Achse des geraden Rohres angeschweißt,
wodurch man ein Gebilde erhält, das als "Hundefuß" (dog-leg) bezeichnet wird, worauf im folgenden als "Abbiegung"
Bezug genommen wird.
Versuche haben gezeigt, daß diese Abbiegung ausreicht, um das Schutzrohr in einer gegebenen Richtung abzulenken, wenn
das Schutzrohr durch den Untergrundboden mittels einer Pfahlramme getrieben wird. Erfindungsgemäß wird die Abbiegung
an der ersten zusätzlichen Länge lediglich vor der Installierung des Schutzrohres durch die vertikal ausgerichteten
Plattformführungen angeordnet, wobei das Schutzrohr im übrigen gerade ist.
Die Ausrichtung der Abbiegung bezüglich einer gegebenen Zielrichtung wird dadurch erhalten, daß eine Längslinie auf
jedes zusätzliche Segment des Schutzrohres gezeichnet wird, wenn es angefügt wird. Wenn der Boden der Abbiegung des
Schutzrohres die Schlammoberfläche erreicht, ist die Richtung festgelegt, in die diese Abbiegung zeigt. An diesem
Punkt können die normalen Eintreibarbeiten beginnen,-
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Es hat sich gezeigt, daß die Abbiegung bei dem Schutzrohr dazu führt, daß es in seine Orientierungsrichtung
abgelenkt wird.
Abhängig von der Art des vorhandenen Bodens und basierend auf Versuchen sowie auf dem Betrag der Abbiegung oder der
Ablenkung ergibt sich, daß das Schutzrohr eine weiche gekrümmte Form annimmt, welche die einfache Installierung
der kleineren Verrohrung und schließlich des Bohrgestänges ermöglicht, das für die endgültige Fertigstellung des Bohrloches
erforderlich ist.
Gegenstand der Erfindung sind somit ein Verfahren und eine Vorrichtung für das abgelenkte, also nicht vertikale
Installieren einer Schutzverrohrung in einer gewünschten Krümmung und Ausrichtung, um das gerichtete Bohren eines
Bohrloches in den Untergrund einer Offshore-Bohrstelle zu erleichtern. Das Verfahren umfaßt das Anbringen eines relativ
kurzen abgelenkten Abschnittes der Schutzverrohrung nur am Boden des Schutzrohrstrangs. Der abgelenkte bzw. abgebogene
Abschnitt wird dazu verwendet, den Schutzrohrstrang
in eine gewünschte Richtung und Orientierung zwangsweise zu bringen, indem die Schutzverrohrung durch den Untergrund so
getrieben wird, daß sie die gewünschte Krümmung und Richtung beim Vorwärtsbewegen durch den Untergrund annimmt. Zusätzlich
zu dem abgelenkten oder abgebogenen Segment am Boden, dem sogenannten "Hundefuß-Segment", können Nutenführungen
in Längsrichtung angebracht werden, die einer unerwünschten Drehung des Schutzrohres entgegenwirken.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch von der Seite eine Bohrplattform,
bei welcher das Schutzrohr durch vertikale Führungen eingeführt wird, in dem Zustand, in welchem das abgebogene
Ende gerade in den Untergrund eindringt, wobei die gekrümmte Erstreckung stichpunktiert eingezeichnet ist.
Fig. 2 veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Fließdiagramms.
Fig. 3 zeigt im Axialschnitt ein Schutzrohr mit dem am Ende angefügten Abbiegungsabschnitt.
Fig. 4 ist ein Schnitt längs der Linie 4-4 von Fig. 3.
Fig. 5 zeigt schematisch die erfindungsgemäß ausgenutzten Ablenkungskräfte.
Die in den Figuren gezeigte beispielsweise Ausführungsform
wird anhand der Anordnung von abgelenkten Schutzrohren von einer Offshore-Plattform aus beschrieben, insbesondere für
den Fall, in welchem an der Plattform eine Reihe von vertikal ausgerichteten Norm-Schutzrohrführungen vorgesehen sind.
Einige Vorteile der Erfindung können jedoch auch dann ausgenutzt werden, wenn die Führungen nicht vertikal ausgerichtet
sind.
In Fig. 1 ist ein Plattformaufbau 1o gezeigt, der teilweise
in ein küstennahes Gewässer untergetaucht ist und der Bohrerschließung von Gas- oder Ölquellen dient. Zur Erforschung
des Untergrundes werden verschiedene Bohrungen nach Wahl so gebohrt, daß sie eine oder mehrere Richtungen radial nach
außen von der Plattform 1o annehmen. Die Meeresplattform
umfaßt im wesentlichen ein Deck 11, das über der Wasseroberfläche
von sich nach unten erstreckenden Füßen 12 gehalten ist. Die gezeigte Plattform ist in bekannter Weise für die
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Aufnahme eines stabilen Gerätes ausgelegt, das zum Bohren von Offshore-Bohrungen benutzt wird.
In Fig. 1 sind nur zwei Stützfüße 12 gezeigt. Die jeweilige Anzahl der Stützfüße hängt vom Zustand des Untergrundes, der
Wassertiefe und anderen technischen Faktoren ab.
Um eine stabile Plattform 1o unabhängig von der Wasserturbulenz
und dem Wetter an der küstennahen Stelle zu schaffen, erstrecket sich eine Reihe von vertikal im Abstand
angeordneten Querarmen 12' zwischen den jeweiligen Beinen, wobei die Querarme starr mit den Beinen verbunden sind.
Anzahl und Größe der Arme hängt von der Wassertiefe ab, bei welcher die Plattform benutzt wird, sowie von anderen
Auslegungspunkten.
Auf der Oberseite der Plattform trägt ein Deck 11 ein Bohrgestell
16, welches dem Wesen nach ein Bohrturm ist, der dazu dient-, einen Bohrstrang bzw. ein Bohrgestänge anzuheben,
abzusenken und hängend zu halten sowie die Rohrwinde und den Drehtisch aufzunehmen. Um das Deck herum sind ein
oder mehrere nicht gezeigte Krane im Abstand angeordnet, die zur Handhabung der Materialien und zum Transport von Gerät
zu Schiffen oder von Schiffen dienen. Der Drehtisch bildet die Einrichtung zum gesteuerten Drehen des Bohrgestänges
beim Einführen in das Bohrloch. Der Bohrturm ist insgesamt vertikal angeordnet. Der Bohrturm sowie die Rohrwinden sind
so angeordnet, daß sie horizo. ..al auf der Dreckoberfläche bewegbar sind, damit sie richtig über einer speziellen Decköffnung
ausgerichtet werden können.
Die Bewegbarkeit des Gestells auf dem Deck 11 ist erforderlich,
damit es über einem der voneinander entfernten Schutzrohre zum Bohren in verschiedene Richtungen fluchtend angeordnet
werden kann.
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Die Plattform 1o hat Schutzrohrführungseinrichtungen 13a
bis 13d für die Aufnahme eines sich nach unten bewegenden, normalerweise geraden Schutzrohres und zum Führen des
Schutzrohres vertikal nach unten zur Schlammoberfläche 2o. Jedes Schutzrohrführungseinrichtung 13 hat gewöhnlich einen
zylindrischen Abschnitt 14 mit einem sich erweiternden Oberteil 15.
Die Schutzrohre bestehen normalerweise aus einem langgestreckten zylindrischen Element, das einen Durchmesser von
etwa 4o bis 9o cm (16 bis 36") hat, aus einem Stahlrohr besteht und normalerweise aus kurzen Zusatzlängenstücken
hergestellt ist, deren Länge zwischen 12 und 18m (4o bis
6o ft) variiert. Entsprechend der üblichen Praxis wird das Schutzrohr 1 vom Deck 11 abgesenkt, bis das untere Ende auf
dem Meeresboden 2o aufliegt. Das Schutzrohr wird fortschreitend verlängert, indem Zusatzabschnitte an das obere Ende
angeschweißt werden, wenn das Schutzrohr abgesenkt wird.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, hat das erfindungsgemäße Schutzrohr einen kurzen Abbiegungsabschnitt 1a, der mit
einer Abweichung aus der Vertikalen um einen Winkel S*
bezüglich der Achse des ersten Schutzrohrsegmentes 1b mittels Verschweißungen 4 angeschweißt ist. Der Abbiegungsabschnitt
hat gewöhnlich eine Länge von 2,4 m (8ft) und kann je nach Erfordernissen langer oder kürzer sein. Er
hat eine übliche Ablenkung von etwa 12 mm (one-half inch). Die Ablenkung kann von 12 mm (one-half inch) bis zu dem
gesamten Spielraum reichen, den die Führungen 13 zulassen.
Der Betrag der Ablenkung ist eine Funktion mehrerer Faktoren. Der begrenzende Faktor, der die maximale Ablenkung
beherrscht, ist der freie Raum zwischen dem Außenumfang des Schutzrohres, wenn es vertikal durch die Führungen
hindurch angeordnet ist, und der Innenfläche der Plattformführungen 13. Normalerweise beträgt dieser freie Raum etwa
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5 cm (2"). Es hat sich gezeigt, daß eine Ablenkung von etwa 12 mm (one-half inch) für die meisten Bodenarten
ausreicht. Dieser Wert kann jedoch den Anforderungen der speziellen vorliegenden Bodenarten entsprechend gesteigert
werden. Eine zusätzliche Ablenkung kann dadurch erreicht werden, daß der Durchmesser des Schutzrohres verringert
wird, so daß man einen größeren Führungsraum erhält, der eine größere Ablenkung zuläßt.
Gewünschtenfalls kann, wie gezeigt, ein Norm-Rohrschuh 2
am entfernt liegenden Ende des Schutzrohres 1 angeordnet werden.
Zusätzlich zum Anschweißen des kurzen AbbxegungsSegmentes
1a am Boden des Schutzrohres ist es auch möglich, die Neigung des Rohres zum Drehen zu verhindern oder auf ein
Minimum zu reduzieren, indem wenigstens ein durchgehender flacher Stab 3 aus Stahl längs der Außenseite des Abbiegungssegmentes
1a parallel zur Rohrachse angeschweißt wird, wie dies in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist. Die Positionierung
von zusätzlichen Führungsstäben 31 ist in Fig. 4
strichpunktiert eingezeichnet. Die Größe dieser flachen Stäbe 3 wird durch den zur Verfügung stehenden Führungsraum begrenzt. Bei gut verfestigten Untergrundböden wirken
der flache Stab oder wirken die Stäbe so, daß eine Nut gebildet wird, welche verhindert, daß das Ende des Rohres
sich in eine unerwünschte Richtung dreht. Zusätzlich kann sich dieser Führungsstab 3 an der Schweißverbindung 4
zwischen dem Abbiegungssegment 1a und dem geraden Rohr 1a vorbei erstrecken, so daß eine zusätzliche Verstärkung für
die Schweißnaht erhalten wird. In Fig. 3 ist eine solche Erstreckung des FührungsStabes 3a strichpunktiert gezeigt.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, umfaßt das Verfahren das Ablenken eines Schutzrohres durch Anschweißen eines kurzen
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Abschnittes eines Rohres am Boden des Schutzrohres mit einem geringen Winkel & zur vertikalen Achse des Schutzrohres
. Ehe das vertikale gerade Schutzrohr in die vertikal ausgerichteten Führungen 13a bis 13d eingeführt wird, wird
ein kurzer Abschnitt 1a abgeschnitten und mit einem kleinen Winkel 6" zur Achse des geraden Rohres wieder angeschweißt,
wodurch man die hundefußartige Abbiegung erhält.
Versuche haben gezeigt, daß die Abbiegung 1a ausreicht, um das Schutzrohr 1 in einer gegebenen Richtung von der Vertikalen
23 abzulenken, wenn das Schutzrohr 1 durch den Untergrund 21 mittels einer Pfahlramme getrieben wird, so daß
man einen Gesamtabweichungswinkel Δ erhält, der fortschreitend
größer wird. Erfindungsgemäß wird die Abbiegung 1a an
dem ersten Zusatzlängenstück installiert, ehe das gesamte Schutzrohr 1 durch die vertikal ausgerichteten Plattformführungen
13 angebracht wird, wobei das Schutzrohr 1 ansonsten
gerade ist.
Die Ausrichtung der Abbiegung 1a bezüglich einer gegebenen Zielrichtung wird dadurch erhalten, daß eine vertikale
Linie auf jedes Zusatzsegment des Schutzrohres 1 aufgemalt wird, wenn es angefügt wird. Die ursprünglich gemalte Linie
wird vorzugsweise auf der gleichen Seite des Rohres und eine gerade Linie damit bildend aufgemalt, in die die Abbiegung
1a zeigt. Danach wird eine aufgemalte Linie zusätzlich
an jeder Verbindung angebracht, die mit dem Streifen der vorhergehenden Verbindung zusammenpaßt. Wenn der
•Boden der Abbiegung 1a des Schutzrohres 1 die Schlammoberflache
2o erreicht, ist die Richtung, in welche die Abbiegung 1a zeigt, festgelegt. An dieser Stelle beginnt
das normale Eintreiben.
Es hat sich gezeigt, daß die Abbiegung dazu führt, daß das Schutzrohr 1 in Richtung dieser Orientierung abgelenkt wird.
Abhängig von der Art des vorhandenen Bodens, basierend auf
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der Erfahrung und unter Berücksichtigung des Betrags der Abbiegung oder Ablenkung hat sich gezeigt, daß das Schutzrohr
1 eine gekrümmte Form annimmt, die dem strichpunktierten Teil 22 von Fig. 1 entspricht und die die einfache
Installierung von kleineren Verrohrungen und des Bohrgestänges zuläßt, das für die endgültige Fertigstellung
der Bohrung erforderlich ist.
Wie in Fig. 5 gezeigt ist, ergeben sich die Kräfte, welche die gewünschte Ablenkung herbeiführen, als Kombination der
Eintreibkraft am Schutzrohr 1, das auf den Untergrundwiderstand
trifft, der auf das abgewinkelte oder abgelenkte Abbiegungssegment 1a trifft, wodurch sich eine Richtungsablenkung ergibt.
Wenn eine übermäßige Krümmung infolge der vorhandenen Formation auftritt, kann diese übermäßige Krümmung gesteuert
werden. Dadurch, daß durch das Schutzrohr 1 in periodischen Intervallen hindurch nach außen gebohrt wird, kann der Betrag
der Krümmung entsprechend genormter Verfahren überwacht werden. Wenn die überwachung eine übermäßige Krümmung anzeigt,
kann die Bodenschicht unter dem Schutzrohr 1 mit einem Nachnahmbohrer oder mit einer anderen Einrichtung
für eine kurze Distanz über das Ende des Schutzrohres hinaus gebohrt v/erden. Dadurch erhält man ein großes Loch
oder einen Hohlraum. Das Ende des Schutzrohres 1 neigt dann
dazu, derart nach unten zu fallen, daß die Krümmung entsprechend den Zielrichtungsanforderungen abnimmt.
Wenn eine stärkere Krümmung erforderlich ist, bedingt eine geringe Steigerung der ursprünglichen Abbiegungsablenkung
6" einen größeren oder stärkeren Krümmungsradius. Der
Betrag der Abbiegung 1a basisert, wie vorstehend erwähnt, auf einer Untersuchung der Bodendaten sowie auf der anhand
verschiedener Bodenarten gewonnenen Erfahrung. Zusätzlich
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kann eine Steuerung dadurch erreicht werden, daß die Energiemenge variiert wird, die dem Rohr mittels der Pfahlramme
zugeführt wird.
- JA -Ansprüche
£09826/0856
Leerseite
Claims (12)
- ANSPRÜCHEVerfahren zur Ausführung von gerichteten Bohrungen an Offshore-Borstellen und insbesondere zur Erzielung einer abgelenkten Schutzrohranordnung, dadurch gekennzeichnet , daßa) eine Schutzverrohrung aus einzelnen Segmenten hergestellt wird,b) ein Ablenkungsabschnitt an das entfernt liegende Ende des ansonsten geraden Schutzrohrs angeschweißt wird,c) das Schutzrohr durch vertikal ausgerichtete Führungen bis zum Erreichen der Schlammoberfläche verlegt wird, wobei die Abbiegung in der gewünschten gerichteten Orientierung gehalten oder positioniert wird, undd) das Schutzrohr mit der Ablenkung durch den Untergrund getrieben wird, wobei das Schutzrohr seitlich von seiner Eintrittsstelle in den Untergrund in seine abschließende abgelenkte Stellung abgelenkt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daße) die Krümmung und Ausrichtung des abgelenkten Schutzrohres geprüft und Korrekturmaßnahmen zur Änderung der Ablenkung vorgenommen werden.709825/0856ORIGINAL INSPECTED7o48/o1 - Vf - 9. Tiärz• I-
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß, wenn durch die Maßnahme e) eine übermäßige Krümmung anzeigt,f) die Bodenschicht unter dem Ende des Schutzrohres auf eine kurze, über das Ende des Schutzrohres hinausreichende Distanz ausgebohrt wird, daß das Schutzrohr nach unten fällt, um die Krümmung zu verringern.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß, wenn die Maßnahme e) eine ungenügende Krümmung anzeigt, an den darauffolgenden Schutzrohren eine Abbiegung vorgesehen wird, die eine größere Ablenkung als die ursprünglich erwartete hat.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Maßnahme b) an jedem zusätzlichen Segment des Schutzrohres die gerichtete Orientierung der Abbiegung kontinuierlich markiert wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Maßnahme b) die Richtungsstellung der Abbiegung dadurch aufgezeichnet wird, daß eine Längslinie auf jedes zusätzliche Segment des Schutzrohres aufgemalt wird, wenn es an die vorhergehenden Segmente angefügt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Maßnahme b) die Abbiegung dadurch erzeugt wird, daß das Ende des anfänglichen Schutzrohrsegmentes abgeschnitten und mit einem geringen Winkel zur Achse des übrigen geraden Schutzrohres wieder angeschweißt wird.709825/0856- 16 -7o48/o1 -W- 9. März 1976.3-
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens ein vorstehender flacher Stab längs der Außenseite des Schutzrohres parallel zur Hauptlängsachse des Schutzrohres angebracht wird, um einer Neigung des Schutzrohres zum Drehen entgegenzuwirken oder diese Neigung auf ein Minimum zu reduzieren.
- 9. Vorrichtung zum Ausführen von gerichteten Bohrungen, insbesondere zur Erzeugung eines abgelenkten Schutzrohres für ein in Offshore-Gewässern verankertes Bauwerk für ein gerichtetes Bohren und insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Schutzrohrfürhungseinrichtungen (13), die an dem Bauwerk sitzen und ein Schutzrohr (1) aufnehmen und führen, das nach unten hindurchgeht, wobei die Schutzrohrführungseinrichtungen (13) einzelne Führungseinheiten (13a bis 13d) aufweisen, die vertikal j.m Abstand voneinander in wenigstens im wesentlichen vertikaler Fluchtung angeordnet sind, durch ein Arbeitsdeck (11), das über der Wasseroberfläche angeordnet ist, durch wenigstens ein langgestrecktes Bein (12), das abstützend mit dem Arbeitsdeck (11) verbunden ist und sich nach unten zürn Meeresboden erstreckt, und durch ein langgestrecktes Führungsrohr (1), das nach unten geht und in die einzelnen Führungseinheiten (13a bis 13d) der Schutzrohrführungseinrichtungen (13) eingepaßt ist und wesentlich in den Untergrund unter dem Gewässer eindringt und das seitlich in den Untergrund um einen wesentlichen Abstand aus der Vertikalen abgelenkt ist, die von den Führungseinrichtungen (13a bis 13d) gebildet wird, wobei das Schutzrohr (1) für die Ablenkung ein Abbiegungssegment (1a) an seinem entfernt liegenden Ende709825/0856- 17 -7o43/o1 -VT- 9. März 1976hat, das um einen geringen Betrag (6) bezüglich der Längsachse des Schutzrohres (1) abgelenkt ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Segment (1a) eine Länge in der Größenordnung von 2,4 m (8 ft) hat und die Gesamtablenkung zwischen 12 mm (one-half inch) und dem gesamten Führungsspiel liegt.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Segment (1a) wenigstens einen in Längsrichtung angeordneten Führungsstab (3) aufweist, der jeder unerwünschten Drehbewegung des Schutzrohres (1) widersteht.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch ein im wesentlichen langes Schutzrohr (1), das aus einer Vielzahl von einzelnen Schutzrohrsegmenten (1b) zusammengeschweißt ist, und durch ein Biegungssegment (1b) für die Ablenkung, das an dem entfernt liegenden Ende angeschweißt ist, welches mit der Ablenkung auf einer Seite des Schutzrohres (1) vorsteht, wobei das Schutzrohr im übrigen aus geradlinigen Segmenten besteht.709825/0856
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