DE2126867A1 - Verfahren zum Richtbohren - Google Patents
Verfahren zum RichtbohrenInfo
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Description
VERFAHREN ZUM RICHTBOHREN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Richtbohren eines
•Bohrloches einer Öffshore-Bohrung, die in einem Meeresboden,
der eine obere weichere und eine darunterliegende feste Bodenformation aufweist, niedergebracht wird.
Bei der Durchführung einer Offshore-Bohrung wird das. Bohrloch in der Regel mit einer Anzahl axial ausgerichteter Futterrohrstränge
ausgekleidet, die einsn vertikalen, dünnwandigen Durchlaß bilden. Anschließend wird ein mit einem Bohrmeißel
und anderen zusätzlichen Einrichtungen versehener Bohrstrang durch diesen Durchlaß niedergebracht, wo er rotierend das
Bohrloch selbst vorschiebt.
Es gibt eine Reihe von Gründen für die häufige Anwendung der Technik des Schräg- oder Richtbohrens. Im Falle von Offshore-Gas-
oder Ölfeldern, wo man von einer feststehenden Offshore-Bohrinsel aus bohrt, muß man von der Bohrinsel aus radial
eine Anzahl von Bohrungen ausführen, um das Gebiet möglichst vollständig erfassen zu können. Bei dieser Form der Aufschlußbohrung
ist es förderlich, den Bohrstrang von vornherein unter einem bestimmten Winkel in den Meeresuntergrund
eintreten zu lassen, so daß er gleich von der Bohrinsel aus die gewünschte Richtung einnimmt. Falls man Kenntnis von
einer untertägigen Erdgas- und/oder Erdöllagerstätte hat, so ist es wünschenswert, diese Lagerstätte an möglichst vielen
Stellen anzubohren. Folglich wird eine Reihe von Bohrlöchern
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in einem abwärts gerichteten Winkel von der Bohrinsel in den Bereich der Lagerstätte hinabgeführt.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für das Schräg- oder Richtbohren ergab sich bei Bohrlöchern, die durch Überdruck
in der angebohrten Lagerstätte außer Kontrolle gerieten. Anstatt die Bohrung in einem solchen Falle über ihre eigene
Öffnung übertage wieder unter Kontrolle zu bringen, macht man von der Möglichkeit des Schrägbohrens Gebrauch, indem man
das Feld oder die Erdgaslagerstätte in einem bestimmten Winkel zum ursprünglichen Bohrloch anbohrt und damit ein
Sicherheitsventil für die Druckerhöhung schafft.
Die Industrie hat verschiedene Techniken für das Schrägoder Richtbohren entwickelt. Eine der anerkannten Methoden
besteht darin, durch Verwendung eines speziellen Bohrmeißels zusammen mit entsprechendem Hilfsgerät ein Bohrloch in einer
vorbestimmten oder'gewünschten Richtung vorzutreiben. Die Richtung des Bohrmeißels kann, und wird auch häufig>durch
Regelung des Druckes, den der Bohrstrang auf den Bohrmeißel ausübt, verändert werden. Dies geschieht durch Verstellung
der Halteeinrichtungen im Bohrturm. Um das Schräg- oder Winkelbohren eines Bohrloches zu erleichtern, kann man die
Bohrung auch mithilfe eines Führungsrohres oder einer ähnlichen Vorrichtung beginnen, die sich von der Oberseite der
Plattform in einem bestimmten Winkel zum Meeresboden hin erstreckt. Der Bohrstrang und der Meißel v/erden dann durch
das Führungsrohr hindurchgeführt und können in dem der Neigung des Führungsrohres entsprechenden Winkel in den Meeresuntergrund
eintreten.
Wo jedoch der Meeresuntergrund so nachgiebig ist, daß sich
ein stabiles Bohrloch nicht direkt in den Meeresboden bohren läßt, ist die Verwendung eines Führungsrohres natürlich nicht
angebracht. Wenn der Boden zum Beispiel die weiche Konsistenz eines Delta-Bodens aufweist, kann man unmöglich dort eine
Bohrung durchführen, denn die Wände des Bohrloches wurden sofort wieder nachfallen. Ferner würde bei einem relativ
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OFUGiNAL INSPECTED
weichen Boden das in einem bestimmten Winkel in den Boden eintretende Bohrwerkzeug dazu neigen, eine lotrechte Position
einzunehmen, und zwar einmal, weil der Druck des Bohrgestänges und der Schwerstange auf ihm lastet und zum anderen,
weil der Boden das Bohrgestänge nicht in der gewünschten nicht-lotrechten Richtung halten kann.
Aufgabe der Erfindung ist- daher ein Verfahren zur Durchführung
einer Offshore-Bohrung in einem relativ weichen Meeresuntergrund. Weitere Aufgabe ist es, ein Verfahren zu entwickeln,
das sich bei einer Offshore-Bohrung in einem Meeresuntergrund von der allgemeinen Konsistenz eines Delta-Bodens
anwenden läßt. Eine v/eitere Aufgabe besteht darin, die Durchführung
einer Schräg- oder Richtbohrung in den weichen Untergrund eines Offshore-Bohrortes zu erleichtern, und zwar durch
Verwendung der für lotrechtes Bohren vorgesehenen Standardbohreinrichtungen, die man normalerweise auf Pontons und
Bohranlagen zur Verfügung hat*
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Richtbohren
eines Bohrloches einer Offshore-Bohrung, die in einem Meeresboden, der eine obere weichere und .eine darunterliegende
feste Bodenformation aufweist, niedergebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein zylindrisches Futterrohr im wesentlichen senkrecht in den Meeresboden bis zu einer Teufe, in der das untere
Ende des Futterrohres die feste Bodenformation erreicht, vorgetrieben wird;
b) in Fortsetzung des Futterrohres in der festen Bodenformation ein Bohrloch gebildet wird, das in fortschreitender
Ablenkung eine Winkelabweichung gegenüber der Futterrohrachsenrichtung aufweist;
c) das Futterrohr durch dieses Bohrloch nachgetrieben wird,
wobei die Futterrohrwände der Biegung des Bohrloches folgen;
d) die obigen Schritte wiederholt werden, bis das Futterrohr in der gewünschten Richtung ausgerichtet ist.
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Nachstehend wird das Verfahren anhand der Figuren 1, 2 und
3 näher erläutert.
Fig. 1 ist eine teils sehematische Darstellung des vorliegenden
Verfahrens zur Ausführung einer Schrägbohrung voneiner feststehenden, im Untergrund eines Gewässers eingebetteten
Bohrinsel aus. Fig. 2 zeigt im vergrößerten Maßstab eine Teilansicht vom unteren Ende eines teilweise in den
Boden eingelassenen Bohrfutterrohres sowie des Bohrstranges, der die Ablenkbohrung vor dem Futterrohr weiter vortreibt.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang den in Fig. 2 abgebildeten Linien 3-3.
Die Erfindung besteht somit in einem Verfahren, das das Schräg- oder Richtbohren an einem Offshore-Bohrort in' einen
Meeresuntergrund, dessen obere Schicht eine im wesentlichen weiche Beschaffenheit auf v/eist, erleichtern soll. Das Verfahren
sieht vor, daß eingangs ein langgestrecktes Futterrohr im wesentlichen lotrecht in den Untergrund niedergebracht
wird, bis es mit seinem Vorderende die weiche oder unverfestigte Schicht durchstoßen hat und in die festere Schicht
eintritt. In dieser Lage wird das aufgehängte Futterrohr an seinem oberen Ende im wesentlichen vom Bohrturm getragen,
während sein unteres Ende in eine feste Schicht eingebettet
ist.
Im Anschluß daran wird in der festen Schicht eine Ablenkbohrung vor dem Vorderende des Futterrohres ausgeführt, in
welches das letztere nachgetrieben wird. Das hat zur Folge,
daß sich die Futterrohrwände verformen und dadurch der Biegung der Ablenkbohrung anpassen. Durch das Ablenken des vorgetriebenen.
Bohrloches in einem gewünschten Grad zur endgültigen Ausrichtung der Bohrung wird das Futterrohr
schließlich in einem von der Lotrechten abweichenden Winkel ausgerichtet und dadurch dem Bohrstrang die gewünschte
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Richtung gegeben.
Da die Figuren 1 und 2 zum Teil das gleiche wiedergeben,
wurden den einander entsprechenden Elementen jeweils dieselben Bezugsziffern zugeordnet. Sowohl Fig. 1 wie Fig. 2
zeigen ein gewöhnliches Offshore-Bohrloch 10, das in einen
Meeresuntergrund.vorgetrieben wird, der teilweise wie Delta-Boden
beschaffen ist. Dieser Untergrund ist gekennzeichnet durch eine allgemein weiche oder unverfestigte Schicht U,
die sich direkt unter der Oberfläche des Meeresbodens befindet. Diese obere Schicht des Meeresuntergrunds kann in
einem Gebiet wie dem Golf von Mexiko eine Stärke bis zu 100 m und mehr erreichen.
Es versteht sich, daß der Qffshore-Untergrund an verschiedenen Orten verschiedene Bodenprofil e aufweisen kann, auch
wenn diesen Bohrorten die weiche Bodenbeschaffenheit gemeinsam ist. Ein solches Profil kann beispielsweise aus einer
Reihe horizontaler Schichten unterschiedlicher Beschaffenheit zusammengesetzt sein. Diese Schichten oder Lagen können in
unterschiedlicher Abstufung und variierenden Anteilen Sand, Ton oder andere Bestandteile aufweisen. Zusammengenommen
jedoch können diese Schichten bei einer Stärke von mehreren hundert Fuß ein stahlwandiges ΡμΐΐβΓΓοίΧΓ einer gewünschten
Länge nicht halten.
Unterhalb dieser weicheren Schicht trifft man jedoch auf
eine aus festerem Ton oder ähnlichem bestehende Schicht F,
welche das Futterrohr allein durch Kontakt mit dessen Außenwänden
hält. . _
In der vorliegenden Ausführungsform wird das Bohrloch 10 von
einer feststehenden, eine Mehrzahl von Beinen 12 und 13 aufweisenden
Bohrinsel aus gebohrt. Die Beine ragen nach oben hin aus dem Wasser heraus und tragen die Arbeitsbühne 14.
Normalerweise steht diese Arbeitsbühne entweder fest oder beweglich in ausreichendem Abstand über der Wasseroberfläche,
um das Arbeitsgerät vor übermäßigen Wind- und Wassereinflüssen zu schützen.
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Die Arbeitsbühne 14 trägt das ül-iche Gerät und Ausrüstungsraaterial
zum Bohren. Dazu gehört ein Bohrturm 16 aus einem offenen Stahlgerüst, mit einem Flaschenzug 17 sowie den notwendigen
Vorrichtungen zur Aufhängung des Bohrstranges 18, wenn dieser in das Bohrloch 10 niedergebracht \«ärd. Auf der
Arbeitsbühne 14 befindet sich ferner die Winde 19, die mit dem Drehtisch 21 verbunden ist, der in Höhe der Arbeitsbühne
beweglich montiert ist, und mit dessen Hilfe man den Bohrstrang rotieren läßt.
Die Bohrinsel 11 wird an einem vorbestimmten Offshore-Bohrort
durch die Stützen 22 verankert, welche durch die jeweiligen Beine 12 und 13 ausgefahren und in den Untergrund
eingerammt werden. Normalerweise werden diese Stützen so tief eingerammt, daß sie der Bohrinsel eine ." ausreichende
Stabilität verleihen, um den Unbilden des Wetters standzuhalten. Gemäß der vorliegenden Praxis erhöht sich die Anzahl
der zur ausreichenden Stabilisierung und Verankerung der Bohrinsel notwendigen Stützen 22, je weicher der Untergrund
beschaffen ist.
Bei der vorliegenden Abbildung kann die Wassertiefe am Bohrort
zwischen etwa 7,50m und über 100 m betragen. ' /" , "
Die obere Schicht des Meeresuntergrundes, W, besteht, wie
bereits erwähnt, aus relativ weichem, schlammigen oder ähnlich beschaffenem Material. Ein solcher Untergrund vermag nur
in äußerst geringem Maße einem schweren Futterrohr oder einem
anderen glattwandigen Körper allein durch Reibungskontakt mit der Oberfläche des Körpers einen Halt zu bieten. Die
Erfahrung hat beispielsweise gezeigt, daß verhältnismäßig lange Rohrstränge im. Golf von Mexiko verlorengegangen sind,
einfach weil sie durch ihr Gewicht in den Untergrund absanken, der den Rohrstrang nicht halten konnte.
Das Futterrohr 23, welches normalerweise die Außenwand im
oberen Bereich des Bohrloches bildet, entsteht durch Zusammenschweißen
von dickwandigen zylindrischen Stahlrohrstücken. Wenn das Futterrohr tiefer in den Untergrund eindringt, werden oben weitere Rohrstücke angeschweißt, wodurch
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am oberen Ende des Bohrloches ein durchgehender Durchlaß von etwa 50 - 91cm Durchmesser gebildet wird.
Normalerweise -werden nach Einbettung des äußeren Futterrohres
in den Untergrund eine Reihe von Futterrohren geringerer
Durchmesser konzentrisch durch das äußere Futterrohr 23 niedergebracht. Jede weitere Futterrohrsektion wird an ihrem
Platz festzementiert, und man erhält so einen langen Durchlaß mit abnehmendem Durchmesser. Dieser Durchlaß dient dazu,
den rotierenden, abwärts vordringenden Bohrstrang 18 zu führen sowie den Bohrschlamm nach oben zu leiten.
Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, ist die Stellung des Futterrohres
23 am oberen Ende im wesentlichen ldrecht relativ zur Wasseroberfläche. Das ist der Masse des Stahlfutterrohrs zuzuschreiben, das durch sein Eigengewicht durch das Wasser Lind
die obere v/eiche Schicht W absinkt.
Das Futterrohr 23 wird nach und nach durch das Wasser abgesenkt.
Am oberen, festeingespannten Ende des Futterrohres werden auf der Arbeitsbühne weitere Futterrohrstücke angeschweißt.
Wenn es sich jedoch als notwendig erweisen sollte, so wird mithilfe eines Rammwerkzeugs oder eines ähnlichen
Geräts, das auf der Bohrinsel oder einem benachbarten Ponton aufgestellt ist, das Futterrohr von der Wasseroberflache her
niedergebracht. Wenn der Untergrund verhältnismäßig weich ist, so kann man auch mithilfe des HochdruckspülVerfahrens
lotrecht ein Loch durch den Untergrund nach unten treiben und dadurch die Einbettung erleichtern.
Wie weiter in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, wird das Futterrohr
23 abwärts gepreßt und verbiegt sich dadurch allmählich unterhalb der Formationsgrenze., kurz nachdem es in die
feste Schicht eingetreten ist. Diese Ablenkung des unteren Futterrohrendes wird beibehalten, bis das Rohr die gewünschte
Teufe erreicht hat. An diesem Punkt ist das Futterrohr so ausgerichtet, daß es das Bohren in einer bestimmten Richtung
ermöglicht.
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.Fig. 2 zeigt, daß das untere Ende des Futterrohres 23.aus
einem zylindrischen Stück mit einer Führungskante 24 besteht und eine hinreichende Wandstärke besitzt, um den Futterrohrstrang
23 durch den vorher abgelenkten Bereich des Bohrloches
27 zu führen. Das Futterrohr 23 kann am Rand an einer.Stelle
mit einem nach außen vorspringenden Rohrschuh 26 versehen sein, und zwar entgegen der Richtung, in die das Rohr gekrümmt
oder abgelenkt wird. Dieses Rohrschuhsegment 26, das
in Fig. 3 zu sehen ist, besteht ,im wesentlichen aus einem Randsegment der Futterrohroberfläche, das verjüngend nach
außen aufgerichtat ist und auf die Seite, nach der die Richtung des Futterrohres abgelenkt wird, einen Rückwärtszug
ausübt.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, wird das Futterrohr 23 in die feste Bodenschicht vorgetrieben, indem man vor Nachsetzen
des Futterrohres das Bohrloch im Bereich 27 durch gerichtetes Spülen ablenkt und dann das Futterrohr durch Rammen oder andere
Methoden durch den so abgelenkten Bereich des Bohrloches preßt. Wenn es sich um einen festen Untergrund F handelt,
so wird die Ablenkungsbohrung mit einem am unteren Ende des Bohrstranges befestigten Ablenkdüsenmeißel 28 vorgetrieben. Eine unter Druck stehende Flüssigkeit, wie Wasser
oder Bohrschlamm, wird nach unten zu aus dem Abienkdüsenmeißel gepumpt, wodurch ein runder, sich koaxial mit dem
unteren Ende des Futterrohrs ausdehnender Durchlaß ausgespült wird. Der Strahl des Ablenkdüsenmeißels 28 ist seitwärts
gerichtet, um den Meißel in die gewünschte Richtung zu drängen. Der Arbeitsdruck der aus dem Meißel entströmenden
Flüssigkeit kann selbstverständlich dem Untergrund entsprechend variiert werden, so daß man die Ablenkungsbohrung
möglichst wirksam in die gewünschte Richtung ablenken kann.
Bei einer normalen Bohrung mit einem Ablenkdüsenmeißel werden Bohrstrang und Bohrmeißel auf die Bohrlochsohle hinabgesenkt. Der Meißel ist so mit dem Gestänge verbunden, daß
nur eine oder wenige Düsen offenbleiben und damit der Meißel in eine seitliche Richtung gedrängt wird. Ohne den Bohrstrang
rotieren zu lassen, wird Spülflüssigkeit zum Meißel hinab-
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gepumpt und durch die eine bzw. mehrere offene Düsen in die umgebende Schicht getrieben. Die unter Druck stehenden
F3.üssigkeits ströme lockern den Boden, spülen ihn aus und
bilden dadurch einen seitwärts gerichteten Hohlraum. Der Meißel wird sodann weiter vorgeschoben, das Wachpumpen der
Flüssigkeit unterbrochen, und das untere Ende des Bohrstrangs folgt dem Meißel, der einen abweichenden Kurs in Richtung
des seitwärts gerichteten-Hohlraums einschlägt. Das abwech- . selnd erfolgende Spülen und Bohren wird hiernach fortgesetzt,
bis die gewünschte Teufe erreicht ist.
Bei dem -erfindungsgemäßen Verfahren wird das Futterrohr, wie
auch aus den Zeichnungen zu entnehmen ist, zunächst lotrecht über eine vorbestimmte Strecke in den Untergrund hinabgelassen.
Die Strecke wird so festgelegt, daß das untere Ende des Futterrohres bis in die untere festere, mit F bezeichnete
Schicht reicht. Das Futterrohr kann noch weiter in die feste Schicht vorgetrieben werden, so wie es Fig. 1 zeigt, oder
man kann, gemäß Fig. 2, mit der Richtungsänderung des Futterrohres schon unmittelbar nach Eintritt in die feste Schicht
beginnen.
Während der Ablenkdüsenmeißel 28 über das untere Ende des Futterrohrs 23 hinaus vorgetrieben wird, um die Ablenkungsbohrung auszuführen, wird das herausgewaschene Material, wie
Ton, Sand usw., aus dem Bohrloch durch das Futterrohr nach oben gespült und weggebracht. Nachdem die Ablenkbohrung bis
ans Ende der gewünschten Strecke vorgetrieben worden ist, wird der Meißel 28 zurückgeholt. Das Futterrohr 23 wird sodann
durch Hämmern oder Rammen oder irgendwelche anderen abwärts wirkenden Kräfte in das Ablenkbohrloch hineingepreßt.
Während das Futterrohr mit seinem unteren Ende in dem Ablenkungsbohrloch weitergeschoben wird, verformen sich
zwangsweise seine Wände und krümmen sich entsprechend dem Verlauf der Ablenkungsbohrung.
Die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte, d.h. das Einlassen
des Futterrohres 23 in das Ablenkungsbohrloch 27, wie " auch das Vorbohren dieses Bohrloches, wiederholen sich für ·
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kurze Streckenabschnitte, bis das untere Ende des Futterrohrs in einer vorbestimmten Teufe und Richtung ausgerichtet ist.
Danach wird ein Loch gebohrt und ein Futterrohrstück geringeren
Durchmessers wird eingeführt und dort verzementiert. Das letztgenannte Futterrohrstück ist dünn genug, daß es
ohne Rammen in das vorgebohrte Loch eindringen kann.
Nachdem das Futterrohr 23 in dem gewünschten Abweichungswinkel verläuft und das kleinere Futterrohr sich an Ort und
Stelle befindet, kann der Bohrstrang 18 mit Bohrmeißel oder Ablenkdüsenmeißel 28 an seinem unteren Ende eingesetzt
werden. Die Bohrung kann nun in der üblichen Weise durch das bereits erwähnte Bohren oder gerichtete Spülen weitergeführt
werden. Wie bereits gesagt wurde, hängt die Richtung, in der sich der Bohrmeißel in diesem Arbeitsstadium in den Untergrund
hineinfrißt, zumindest teilweise von der Art des verwendeten Bohrmeißels wie auch dem auf ihn ausgeübten
Druck ab. Es kann also jeder weitere Abweichung winkel bzw. die Richtung, in der der Bohrmeißel vielter vordringt, leicht
von der Wasseroberfläche her gesteuert werden.
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Claims (7)
1.) Verfahren zum Richtbohren eines Bohrloches einer Offshore-Bohrung,
die in einem Meeresboden, der eine obere weichere und eine darunterliegende feste Bodenformation aufweist,
niedergebracht wird, dadurch gekenn z' eic hn e t , daß
a) ein zylindrisches Futterrohr im wesentlichen senkrecht in den Meeresboden bis zu einer Teufe, in der das untere
Ende des Futterrohres die feste Bodenformation erreicht, vorgetrieben wird;
b) in Fortsetzung des Futterrohres in der festen Bodenformation ein Bohrloch gebildet wird, das in fortschreitender
Ablenkung eine Winkelabweichung gegenüber der Futterrohrachsenrichtung aufweist;
c) das Futterrohr durch dieses Bohrloch nachgetrieben wird, wobei die Futterrohrwände der Biegung des Bohrloches folgen;
d) die obigen Schritte wiederholt werden, bis das Futterrohr
in der gewünschten Richtung ausgerichtet ist.'
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,· daß das Bohrloch mit einem Durchmesser
,dem
erbohrt wird, der im wesentlichen/Durchmesser des Futterrohres entspricht.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn ζ e ic h η e t , daß das Nachtreiben des Futterrohres
in dem Bohrloch von oberhalb der Wasseroberfläche senkrecht
erfolgt.
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.- 12 -
4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das Bohrloch niedergebracht wird, indem das Bodenmaterial verdrängt und nach oben ausgetragen
wird.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
, daß das Bohrloch niedergebracht wird, indem das Bodenmaterial mittels eines Hochdruckflüssigkeitsstrahls
herausgewaschen wird.
6) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß das Bohrloch durch Drehbohren
und Austragen des Bodenmaterials aus dem entstehenden Bohrloch niedergebracht wird.
7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -3, dadurch gekennzeichnet , daß während des Nachtreibens
des unteren Futterrohrendes in das Bohrloch das
obere Futterrohrende um weitere Rohrsektionen jeweils
verlängert wird.
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