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Automatische Werkzeugwechs el-
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einrichtung für Werkzeugmaschinen und Verfahren zur automatischen
Entnahme und Ablage von Werkzeugen Die Erfindung betrifft eine automatische Werkzeugwechseleinrichtung
für Werkzeugmaschinen mit einer Übernahmevorrichtung und einem Werkzeugmagazin,
das mehrere Magazinplätze mit Aufnahmen für Werkzeuge#aufweist, bei der die Übergabevorrichtung
das Werkzeug an einer Übergabestelle automatisch aus dem Werkzeugmagazin in seine
Arbeitsposition an der Werkzeugmaschine überführt und in dem Werkzeugmagazin wieder
ablegt, und wobei das Magazin relativ zu der Übergabestelle bewegbar ist. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur automatischen Entnahme von Werkzeugen
aus einem Werkzeugmagazin mit mehreren Magazinplätzen zur Aufnahme von Werkzeugen
und zur Ablage in diesen, wobei jeweils ein Werkzeug entnommen und ein anderes abgelegt
wird.
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Derartige Einrichtungen und Verfahren, die insbesondere im Zusammenhang
mit numerisch gesteuerten Bearbeitungszentren von Bedeutung sind, können auf verschiedene
Weise ausgebildet sein. Wenn die Werkzeuge entsprechend dem Bearbeitungsablauf auf
der Maschine so in das Magazin eingesetzt werden, daß jeweils das im Magazin nächste
ergriffen und in die Werkzeugmaschine geführt wird, so kommt man mit dem geringsten
Aufwand für die Steuerung aus. Bei diesem sogenannten ENI?A-Verfahren (Eines Nach
Dem Anderen) tritt jedoch der Nachteil auf, daß, wenn auch nur ein Werkzeug mehr
Platz braucht als der Teilung des Magazins entspricht, das ganze Magazin nur halb
belegt werden kann, indem jeweils ein freier Magazinplatz zwischen den Werkzeugen
gelassen werden muß und anstelle normalerweise einer Schaltung zwei Schaltungen
gemacht werden.
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Hier hat dann das Magazin nur seine halbe Kapazität. Sogar bei dem
von der Steuerung sehr aufwendigen Verfahren mit Werkzeugkodierung, bei dem die
Werkzeuge selbst Kodierringe oder andere Markierungen enthalten, nach denen sie
identifiziert werden können, tritt der Nachteil auf, daß normalerweise übergroße
Werkzeuge nicht verwendet werden können, weil die Ablage dort wahllos erfolgt und
es somit beim Ablegen zu Kollisionen zwischen den einzelnen Werkzeugen kommen kann.
Eine Berücksichtigung auch der Werkzeuggröße in der Kodierung benötigt aber einen
derartigen elektronischen Aufwand, daß er wirtschaftlich kaum noch vertretbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung und ein Verfahren der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die eine besonders gute Ausnutzung der Magazinkapazität
bei unkompliziertem Aufbau und einfacher Arbeitsweise sowie einem Minimum an steuerungstechnischem
Aufwand ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine automatische Werkzeugwechseleinrichtung
gelöst, bei. der an jedem Magazinplatz eine von einem Kühler abtastbare Belegt-Markierung
vorgesehen ist, die bei der Bestückung des Magazins mit Werkzeugen in Abhängigkeit
von der Belegung des jeweiligen Magazinplatzes mit einem Werkzeug setzbar ist und
bei der Entnahme des Werkzeuges zum Arbeiten in der Werkzeugmaschine gesetzt bleibt.
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Besonders vorteilhaft und vielseitig ist eine derartige Einrichtung,
wenn eine Fühler für das Vorhandensein eines Werkzeuges in dem Magazinplatz vorgesehen
ist. Dabei kann mit besonderem Vorteil die Übergabevorrichtung zur Ablage eines
Werkzeuges betätigbar sein, wenn die Kühler eine Belegt-Markierung und einen leeren
Magazinplatz anzeigen.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder
beim Hüllen des Magazins mit einem Werkzeug belegte Magazinplatz gekennzeichnet
wird und zum Ablegen eines Werkzeuges dieses in dem als belegt gekennzeichneten,
jedoch leeren Magazinplatz abgelegt wird, der dem Magazinplatz am nächsten ist,
aus dem gerade ein-Werkzeug entnommen wurde.
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Nach der Erfindung ist es auf einfachste Weise und mit geringstem
Steueraufwand, insbesondere ohne die Verwendung von Speichern, möglich, jedes Werkzeug
mit Sicherheit wieder an dem Magazinplatz abzulegen, aus dem es entnommen wurde.
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Daher können die Werkzeuge größer sein als die Teilung zwischen dem
Magazinplätzen und es ist möglich, das Werkzeugmagazin mit einer relativ geringen
Teilung, d.h. mit einer großen Anzahl von Magazinplätzen auszuführen, obwohl übergroße
Werkzeuge verwendet werden können. Es ist möglich, ein Werkzeug mit einem Platzbedarf,
der größer ist als die Magazinteilung, unmittelbar neben einem entsprechend kleineren
Werkzeug
anzuordnen. Weil die Werkzeuge immer wieder an dem Platz abgelegt werden, an dem
sie ursprünglich magaziniert wurden, können keine Kollisionen vorkommen. Es ist
sogar möglich, mitten in einem Platz für Platz belegten Magazin ein Werkzeug anzuordnen,
das beispielsweise drei Magazinplätze überdeckt.
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Durch das Setzen der Belegt-Markierung bei der Magazinierung der Werkzeuge
werden die Plätze gekennzeichnet, an denen Werkzeuge später wieder abgelegt werden
können. Wenn also nach Entnahme eines Werkzeuges aus einem Magazinplatz (Entnahmeplatz)
das Magazin bewegt, also beispielsweise ein Trommelmagazin gedreht wird, ist außer
diesem Entnahme, platz nur noch ein einziger Platz im ganzen Magazin vorhanden,
der sowohl eine Belegt-Markierung als auch einen z.Zt. leeren Magazinplatz aufweist.
Dieser wird durch die Fühler ermittelt und nach Anhalten des Magazins das Werkzeug
dort abgelegt. Es sind, wie im folgenden nocherläutert werden wird, jedoch auch
andere Arbeitsweisen möglich, die gegenüber dem Stand der Technik ebenfalls vorteilhaft
sind.
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Als Magazins können beliebige Arten verwendet werden, beispielsweise
Trommelmagazine mit radial oder axial angeordneten Werkzeugen, Kettenmagazine und
auch feststehende Magazins mit verfahrbarem Greifer.
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Die Belegt-Markierungen und ihre Fühler können ebenfalls auf verschiedene
Weise aufgebaut sein. Besonders vorteilhaft und einfach sind verschiebbare oder
ausfahrbare Nocken, die mit mechanischen oder bekannten berührungslosen Kühlern
zusammenarbeiten. Es ist jedoch auch jede andere Art von Markierung möglich , z.B.
optische Markierungen im Zusammenwirken mit Fotofühlern, sowie magnetische, elektrische
oder andere Markierungs/Ft1.hler-Kombinationen. Bei einfachstem Aufbau können die
Markierungen beim Beschicken des Magazins von Hand gesetzt werden. Es ist jedoch
auch möglich, daß
sie beim Beschicken automatisch gesetzt werden,
wenn ein Werkzeug in einen Magazinplatz eingesetzt wird.
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Diese automatische Setzung würde dann nach Beendigung der Beschickung
unwirksam gemacht werden, so daß ein Herausnehmen des Werkzeuges aus dem Magazinplatz
durch die Ubergabevorrichtungheine Änderung der Belegt-Markierung bewirkt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung hervor. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer automatischen Werkzeugwechseleinrichtung
mit einem radial beschickten Trommelmagazin und Fig. 2 eine schematische Darstellung
eines Werkzeugmagazins (Trommelmagazin mit parallelachsig angeordneten Werkzeugen)
und einer Übergabevorrichtung.
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In Fig. 1 ist ein Teil einer Werkzeugmaschine 31 dargestellt, die
eine Arbeitsspindel 32 enthält, in die Werkzeuge W eingesetzt werden können.
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Bei den Werkzeugen W handelt es sich im dargestellten Beispiel um
Bohr- und Fräswerkzeuge, die mittels eines Steilkegels 33 in der Arbeitaspindel
aufgenommen werden können.
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Neben der Werkzeugmaschine steht auf einem besonderenGestell ein Magazintyäger
34, an dem um eine horizontale Achse ein Magazin 35 drehbar gelagert ist. Das Werkzeugmagazin
35 ist im vorliegenden Beispiel als ein Trommelmagazin mit Werkzeugaufnahmen 36
an seinem Außenumfang
ausgebildet, bei dem die Werkzeuge W also
im wesentlichen radial angeordnet sind und mit ihren Arbeitsseiten über den Außenumfang
hinausragen, während der Steilkegel in den Werkzeugaufnahmen 36 auf an sich bekannte
Weise gehaltert ist.
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Das Werkzeugmagazin 35 besitzt beim dargestellten Beispiel an seiner
dem Magazinträger 34 zugekehrten Stirnfläche je Werkzeugaufnahme 36 eine Markierung
37, die hier als verstellbarer bzw. setzbarer Nocken dargestellt ist, der von einer
(unwirksamen) radial inneren Lage in eine (gesetzte) äußere Lage verschiebbar und
in dieser Lage feststellbar ist. Die Markierungen 37 wirken mit einem Fühler 38
zusammen, der an einem Ausleger 79desMagazinträgers 34 befestigt ist und ein auf
die Markierungen 37 ansprechendes Fühlrgan enthält, beispielsweise einen elektrischen
Schalter, der mechanisch von den nockenartigen Markierungen betätigt wird, einen
berührungslosen Fühler, der auf die Markierung anspricht o. dgl. Am Ausleger 39
ist außerdem noch ein Fühler 40 vorgesehen, der mit einem Teil der Werkzeuge W zusammenarbeitet
und feststellt, ob sich jeweils ein Werkzeug in der an ihm vorbeilaufenden Werkzeugaufnahme
befindet. Dieser Fühler kann ebenfalls Mechanisch oder auf andere Weise arbeiten
und wirkt vorzugsweise mit einem Teil des Werkzeugs zusammen, das bei allen Werkzeugen
gleich ist, beispielsweise mit dem äußeren Flansch 41 des Steilkegels.
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Ebenfalls an der Stirnfläche des Magazins ist durch Kreislinien 43
eine Werkzeugplatzbdierung angedeutet, d.h.
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eine von einem am Ausleger 39 befestigten Kühler 42 ablesbare Kennzeichnung,
die es dem Fühler gestattet, festzustellen, welche Werkzeugaufnahme jeweils gerade
an dem Fühler 42 vorbeiläuft. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die
Fühler 38, 40, 42 alle am gleichen Ausleger, der vertikal
und damit
gegenüber dem Magazin radial angeordnet ist.
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Es wäre jedoch auch möglich, zumindest die Fühler 38 und 42 für die
Markierungen und den bestimmten Werkzeugplatz, an anderer Stelle anzuordnen, wenn
auch die gewählte Ausführung wegen der besseren Zuordnung günstiger ist.
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Die Werkzeuge können aus dem Werkzeugmagazin 35 durch eine Übergabevorrichtung
44 entnommen und in diesem wieder abgelegt werden, die an dem Magazinträger 34 angebracht
ist.
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Sie enthält ein schlittenartiges Baute#il 45, das am Werkzeugträger
in Achsrichtung des Magazins verfahren werden kann (siehe Pfeile 46) und eine Hub-
und Senkeinrichtung, mit der der Stempel 47 in vertikaler Richtung, also entsprechend
den Pfeilen 48, bewegbar ist. An diesem Stempel 47 ist ein horizontal verlaufender
Übergabearm 49 mittig befestigt, der an seinen beiden freien Enden je einen gabelartigen
Halter 50 für ein Werkzeug aufweist. Der Stempel 47 ist entsprechend den Pfeilen
51 um eine vertikale Achse drehbar.
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Anhand der Fig. 1 wird im folgenden die generelle Funktion der Übergabevorrichtung
beschrieben: Ausgangsstellung ist eine Position, in der sich in der Maschinenspindel
32 ein Werkzeug befindet und der eine Halter 50 des Übergabearms leer ist und der
zweite Halter das als nächstes vorgesehene Werkzeug enthält. Der Übergabearm fährt
dann auf die Maschinenspindel zu und ergreift das daran befindliche Werkzeug. In
der Spindel wird automatisch die darin enthaltene Werkzeugspannvorrichtung gelöst
und der Übergabearm wird durch den Stempel 47 abwärts gefahren, wobei er das in
der Spindel befindliche Werkzeug entnimmt, das sich nun in dem zweiten Greifer 50
befindet. Durch Drehung des Übergabearms wird nun das folgende Werkzeug in Richtung
auf die Maschinenspindel hin gedreht und somit unter die Maschinenspindel gebracht.
Durch Wiederanheben des Übergabearms mittels des Stempels 47 wird das Werkzeug in
die
Spindel eingeführt und von der darin enthaltenen Spannvorrichtung
gespannt.
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Wät:end nun die Maschinenspindel mit dem neuen Werkzeug arbeitet,
wird der Schlitten 45 in Richtung auf das Magazin zu bewegt, bis das vorherige Werkzeug
sich gegenüber dem Umfang des Werkzeugmagazins befindet. Auf später noch zu erläuternde
Weise ist vorher das Magazin so weit gedreht worden, daß das im Magazin wieder abzulegende
Werkzeug sich genau unterhalb der Werkzeugaufnahme befindet, aus dem es ursprünglich
entnommen war. Rr Übergabearm fährt durch Bewegung des Stempels 47 aufwärts, bis
das Werkzeug von dem Haltemechanismus im Magazin gefaßt wird.
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Danach wird der Übergabearm durch Verschiebung des Schlittens 45 vom
Magazin weg in eine Wartestellung überführt, während das Magazin sich in später
noch erläuterter Weise so weit dreht, bis das folgende Werkzeug an der Übergabestelle
52 steht, d.h. der Position, in der der Übergabearm die Werkzeuge aus dem Magazin
entnimmt und in diesem wieder ablegt (in Fig. 1 die unterste Stellung des Magazins).
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Danach fährt der Übergabearm 49 wieder auf das Magazin zu und ergreift
dieses folgende Werkzeug, um dann wieder in die Wartestellung zurückzufahren, bis
von der auf übliche Weise ausgebildeten Steuerung der Werkzeugmaschine ein neuer
Werkzeugwechselbefehl kommt der den beschriebenen Funktionsablauf wieder in Gang
setzt. Es sei noch erwähnt, daß das Werkzeug an dem Halter durch seitliche Vorsprünge
gehalten ist, die in die im Flansch 41 vorhandene Nut eingreifen.
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Die beschriebene Übergabevorrichtung ist zwar sehr vorteilhaft und
einfach aufgebaut, kann jedoch durch andere Übergabevorrichtungen ersetzt werden,
wenn die Art der Werkzeuge, die Art des Magazins oder der Werkzeugmaschine dies
ratsam erscheinen lassen.
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Während in Fig. 1 wegen der Einfachheit der Darstellung nur wenige
Werkzeuge gezeigt waren, wird in Fig. 2 anhand der schematischen Darstellung ein
nahezu vollständig beschickt es Magazin dargestellt. Es kann sich hierbei, wie angedeutet,
um ein Trommelmagazin mit insgesamt vierundzwanzig Werkzeugaufnahmen handeln, in
denen die Werkzeuge so angeordnet sind, daß ihre Achsen auf einer gemeinsamen Umfangslinie
parallel zur Drehachse 53 des Magazins verlaufen. Die Übergabevorrichtung 44 kann
der in Fig. 1 dargestellten entsprechen und trägt dementsprechend gleiche Bezugszeichen.
Die einzelnen Werkzeugaufnahmen sind jeweils nur durch ein Kreuz gekennzeichnet
und fortlaufend von 1 bis 24 nummeriert. Die im Magazin befindlichen Werkzeuge sind
durch Kreise symbolisiert, die den Platzbedarf des Werkzeuges andeuten. Lediglich
die in der Übergabevorrichtung befindlichen Werkzeuge (ein Fräser W3 und ein Bohrer
W6) sind entsprechend angedeutet. Die Fig. 2 ist, da vorzugsweise die Werkzeuge
nach unten hängend im Magazin angeordnet sind, eine von unten gesehene schematische
Darstellung.
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Da, wie im folgenden noch erläutert wird, die Werkzeuge nach ihrer
Benutzung immer wieder an den gleichen Magazinplätzen abgelegt werden, werden die
Werkzeuge im folgenden durch ein W mit dahintergesetzter Nummer des Magazinplatzes
bezeichnet.
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Die Markierungen 37 sind in gleicher Weise wie in Fig. 1 in Richtung
des Radius, auf dem sie angeordnet sind, verschiebbar und die Fühler 38 und 40 sind
gestrichelt angedeutet. Die Übergabevorrichtung ist in der gleichen Stellung dargestellt,
wie in Fig. 1, nämlich nach dem das vorige Werkzeug aus der Maschinenspindel entnommen
und bevor das neue, bereits im Ubergabearm befindliche Werkzeug in die Maschinenspindel
hineingeführt wurde. Die Werkzeugplatz-
Kodierung ist nicht angedeutet,
denn sie ist nicht bei allen Ausführungsformen der Erfindung notwendig und kann
u.U. auch im Antrieb des Magazins vorgesehen sein bzw.
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von dem Antriebsgetriebe des Magazins als gesonderte Vorrichtung angetrieben
werden.
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Bei der Beschickung des Magazins während des Einrichtens der Werkzeugmaschine
auf den betreffenden Arbeitsgang hatte man mit der Beschickung des Werkzeugplatzes
1 begonnen. Für die Bearbeitung für den in Fig. 2 die Beschickung angedeutet ist,
seien beispielsweise fünfzehn verschiedene Werkzeuge notwendig, von denen zwei (W3
und W12) eine derartige Größe haben, daß sie insgesamt drei Magazinplätze belegen.
Die Verwendung solcher Werkzeuge ist, wie noch erläutert wird, nach der Erfindung
möglich, ohne daß deswegen die kleineren Werkzeuge in größerem Abstand angeordnet
werden müßten. Das Magazin kann daher mit sehr geringer Teilung, d.h. mit sehr vielen
Magazinplätzen auf dem entsprechenden Umfang, ausgebildet werden und hat eine große
Kapazität.
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Es ist ferner zu beachten, daß beispielsweise bei den Werkzeugen W5,
W9, W14 und W17 der Platzbedarf größer ist als eine Teilung zwischen den Magazinplätzen.
Das bedeutet, daß das Werkzeug dem benachbarten Werkzeug nur einen verringerten
Platzbedarf läßt. Auch diese Möglichkeit, die beim Stand der Technik normalerweise
nicht gegeben ist, vergrößert nach der Erfindung die Magazinkapazität. Beim Besdicken
des Magazins wird normalerweise in der Reihenfolge des Arbeitsganges vorgegangen,
obwohl das nicht immer notwendig ist. Der Einrichter setzt beim Einhängen eines
Werkzeuges in einen Magazinplatz die entsprechende Markierung 37, d.h.
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er schiebt sie bei den Beispielen nach Fig. 1 und 2 radial nach außen
und legt sie dort fest. Dabei wird immer nur
die Markierung gesetzt,
in deren zugehöriger Werkzeugaufnahme sich das Werkzeug befindet, während die Markierungen
ungesetzt bleiben, deren Magazinplätze beispielsweise von einem übergroßen Werkzeug
überdeckt werden (Magazinplätze 2, 4 i1 und 13). Ebenso bleiben die Markierungen
ungesetzt, in denen sich kein Werkzeug befindet (Magazinplätze 20, 23 und 24) und
diejenigen, in denen sich zwar Werkzeuge befinden, die aber für den vorliegenden
Arbeitsgang nicht benutzt werden (Werkzeuge 21 und 22).
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Die-s ermöglicht es im übrigen, später wieder benötigte Werkzeuge
einfach im Magazin hängen zu lassen, sie jedoch durch Verschiebung der Markierungen
für den vorliegenden Arbeitsablauf unwirksam zu machen.
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Es ist bereits erwähnt worden, daß unter Anwendung der Erfindung mehrere
Arbeitsverfahren durchgeführt werden können. Es sei angenommen, daß mit dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 eine Arbeitsweise mit Kodierung des Magazinplatzes durchgeführt werden
soll. In diesem Falle ist in der Steuerung der Werkzeugmaschine das jeweils zu verwendende
Werkzeug durch seinen Platz im Magazin gekennzeichnet.
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Das Magazin arbeitet dann wie folgt. In der Werkzeugmaschine befand
sich das Werkzeug W3, ein Messerkopf mit großem Durchmesser. Nachdem dieses entnommen
und das vorherige Werkzeug abgelegt war, wird das Magazin in einer Richtung, im
vorliegenden Falle im Uhrzeigersinne, gedreht, bis der Magazinplatz 6, der das als
nächstes benötigte Werkzeug enthält, an der Übergabestelle 52 steht. Das Magazin
35' wird dann gestoppt und der Übergabearm 49 entnimmt das Werkzeug W6. Wenn nun
nach Einführung des Werkzeuges W6 in die Arbeitsspindel und Entnahme des Werkzeuges
W3 aus der Spindel, dieses Werkzeug W 3 wieder an seinen Magazinplatz 3 gebracht
werden soll, so wird das Magazin gedreht, und zwar zum Ablegen des Werkzeuges vorzugsweise
in der
entgegengesetzten Richtung wie zum Suchen eines neuen Werkzeuges,
d.h. entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Steuerung des Magazinantriebes ist so eingerichtet,
daß ein Magazinplatz gesucht wird, bei dem der Fühler 38 eine auf "Belegt" gesetzte
Markierung 37 gesucht wird (hier: Markierung auf größerem Durchmesser) und gleichzeitig
ein Magazinplatz, in dem sich gerade kein Werkzeug befindet. Es ist zu sehen, daß
der einzige Magazinplatz, auf den außer dem Platz 6, von dem das Magazin losfährt
und der nicht mitgezählt wird, der Platz Nummer 3 ist, in den das Werkzeug tatsächlich
auch gehört. Der Platz 4 wird überfahren, weil dort zwar der Fühler 37 die Anzeige
kein Werkzeug" liefert, jedoch die Markierung 37 nicht auf Belegt gesetzt ist. Diese
Arbeitsweise ist nicht davon abhängig, daß das Magazin in entgegengesetzter Richtung
gedreht wird. Es ist zu erkennen, daß auch bei Drehung des Magazins im Uhrzeigersinne
der Platz Nummer 3 angesteuert wird. Dabei liegen bei den leeren Plätzen die gleichen
Bedingungen vor wie bei den durch Übergröße beanspruchten Werkzeugplätzen 2, 4,
11 und 13.
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Das Drehen des Magazins in unterschiedlichen Richtungen zum Suchen
und Ablegen hat den Vorteil, daß man normalerweise, wenn nämlich die Beschickung
des Magazins in der Reihenfolge der Arbeitsgänge erfolgt, die beim Suchen und Ablegen
zurückzulegenden Wege für das Magazin am geringsten sind. Das beschriebene Verfahren
mit Kodierung der Magazinplätze# hat den Vorteil, daß es möglich ist, ein mehrmals
gebrauchtes Werkzeug im Magazin nur einmal vorzusehen. Es wird dann mehrmals während
eines Arbeitsdurchlaufes entnommen.
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Die Erfindung ist aber auch vorteilhaft mit dem ENDA-
Arbeitsverfahren
brauchbar, bei dem die Werkzeuge entsprechend ihrer Aufeinanderfolge in der Verwendung
in das Maga#in eingegeben werden. Dabeiist eine Magazinplatz-Kodierung nicht erforderlich.
Während aber nach dem Stand der Technik bei Verwendung auch nur eines übergroßen
Werkzeuges das Magazin auf Doppelschritt geschaltet werden müßte, so daß das in
Fig. 2 dargestellte Magazin nur noch eine Kapazität von zwölf Werkzeugen hätte,
ist es nach der Erfindung ohne großen Steueraufwand möglich, die "gemischte Folgevon
Werkzeugen" nach Fig. 2 beizubehalten, indem der Steuerbefehl für die Entnahme und
Ablage lautet: "Entnahme das nächste Werkzeug bei einer Belegt-Markierung und lege
nach Rückdrehen'um eine BeIegt-Mar'#ierung wieder ab# Hierbei würde also beispielsweise
auch nach Entnahme des Werkzeugs 5 zum Ablegen die Position 4 übersprungen werden
und das Werkzeug W3 in dem Platz 3 abgelegt werden.
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Auch bei einer Arbeitsweise mit Werkzeug-Kodierung, bei der also in
an sich bekannter Weise die Werkzeuge Kodierringe oder andere Markierungen zu ihrer
Identifizierung enthalten, ist die Erfindung mit Vorteil anzuwenden. Bei diesem
Verfahren mit Werkzeug-Kodierung wird normalerweise das gebrauchte Werkzeug wahllos
abgelegt, d.h. beispielsweise auf dem Platz des gerade vorher entnommenen Werkzeuges.
Infolge der Kodierung der Werkzeuge ist es möglich, das Werkzeug später wiederzufinden.
Das hat jedoch den Nachteil, daß auch hier die Werkzeuggrößen einheitlich kleiner
als die Teilung zwischen zwei Magazinplätzen sein müssen, weil es sonst zu Kollisionen
kommen kann. Das bedeutet entweder eine enorme Baugröße für die Magazine oder geringe
Kapazität. Wollte man übergroße Werkzeuge steuerungstechnisch berücksichtigen, so
müßte man sehr aufwendige Speicher vorsehen, die den jeweiligen Entnahmeplatz des
vorigen
Werkzeuges speichern und später entsprechend das Magazin
steuern. Eine weitere komplizierte steuerungstechnische Maßnahme wäre, daß man die
Vierkzeuggröße mit kodiert oder speichert und dann das Magazin entsprechend dem
Platzbedarf steuert. Wenn dagegen die Erfindung Anwendung findet, so kann auf die
gleiche Weise, d.h. durch Suchen nach einem Werkzeugplatz, mit den Bedingungen:
Markierung gesetzt und "Magazinplatz leer" stets der richtige und in der Größe entsprechende
Magazinplatz gefunden werden. Zu beachten ist dabei lediglich, daß der Platz, von
dem ein Werkzeug gerade entnommen wurde, bei dieser Suche nicht mitgezählt wird.
Dies wird bei einer praktischen Ausführung automatisch dadurch berücksichtigt, daß
die Abtastung der Bühler dynamisch erfolgt, d.h. beim Einlaufen der Markierungen
oder Werkzeuge in die Übergabestation.
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Die Einrichtung nach der Erfindung arbeitet außerordentlich zuverlässig
und ist insbesondere auch gegen Betriebs-oder Stromunterbrechungen unempfindlich,
die beispielsweise bei elektronischen Speichern zu einem ~Gedächtnisverlust" führen
würden, was beim Wiederanlaufen der Masche zu Werkzeugkollisionen und damit erheblichen
Schäden führen könnte.
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L e e r s e i t e