-
Regalbedienungsgerät
-
Be schreibun Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regalbedienungsgerät
für das Lagern von Langform-Schwerlasten wie Großbehältern, Containern usw. in Regalanlagen,
mit einem Fahrwerk, einer an letzterem angebrachten Hubeinrichtung für eine Tragkonstruktion
und einer Schwenkvorrichtung, mittels deren das Lagergut in seiner Längsrichtung
seitlich in ein Regalfach ein- bzw. daraus auslagerbar ist.
-
Für den Umschlag von Containern werden in den Terminals besondere
Kran- und Verladeeinrichtungen benötigt. Soweit nur begrenzte Anzahlen und Lagerzeiten
in Betracht kommen, kann man die einzelnen Behälter aufeinander stapeln und bei
Bedarf umladen. Für größere Mengen und Lasten ist dieses Verfahren jedoch teils
unwirtschaftlich, teils undurchführbar.
-
Zum Abstellen schwerer Behälter mit der Möglichkeit des raschen Zugriffs
muß man auf Großregalanlagen übergehen, deren Bedienung besondere Probleme aufwirft.
-
Die Eingabe und Entnahme von Lagergut in bzw. aus Regalen geschieht
mittels Regalförderzeug unterschiedlicher Konstruktionen, die dem Zweck und dem
Aufbau der Regale angepaßt sind.
-
So verwendet man vom Regal unabhängig geführte Stapelkräne, deren
Laufkatze an der Kranbrücke einen größeren Regalbereich überspannt und zur Bedienung
der Regalfelder in die Gänge einfährt. Am Gangende befindet sich ein Quertransportkran,
der das Gerät in weitere Gänge einzuführen gestattet. Andere Regalstapelgeräte fahren
mit einem Unterwagen in ein Umsetzfahrzeug, nämlich in einen am Haupt-Regalgang
laufenden Oberwagen, der das Gerät in einen auf zusuchenden Regalgang bringt.
-
Im ällgemeinen ist an einem senkrechten Mast ein Fahrerstand gefünrt,
in dem die Bedienungspen mitfährt, um die Ein-und Auslagerungsbewegungen des Gutes
in Höhe des betreffenden Regalfaches zu überwachen und zu steuern.
-
Insbesondere zur Beschickung von kleineren Regalen nimmt man als Lagerfahrzeuge
sogenannte KommJrsrioniergeräte, die unter meist elektrischem Antrieb vorzugsweise
in Leitschienen zwischen den Regalgängen verfahrbar sind und über einen Hubantrieb
vedUgen, mit dem eine z.B. auf einer Plattform befindliche Last bis in die Höhe
des gewünschten Regalfachs gefahren werden kann. Um diese Last dort dann abstellen
zu können, benutzt man verschiedene Vorrichtungen wie seitlich ausfahrbare Schubgabeln,
Tische, Teleskopträger u.dgl. Hiermit lassen sich nur verhältnismäßig kleine Lasten
und nur in sehr begrenzten Bauhöhen handhaben. Sollen jedoch Großbehälter wie Container
über unterschiedliche Zeiträume in Regalen gelagert und nach Bedarf entnommen werden,
so benötigt man Fahrzeuge grundsätzlich anderer Bauweise.
-
Für stationäre Anlagen, etwa zur Montage von Behältern und Kolonnen
in der chemischen Industrie, hat man Hubtürme gebaut, die aus zwei Fachwerkmasten
und einer Kopftraverse bestehen. Abspannseile am Mastkopf erlauben es, den Hubturm
zu
neigen, damit der eigentliche, z.B. mittels einer Seilwinde auf und ab bewegbare
Lastaufnahmeträger zur Seite geschwenkt werden kann. Für das rationelle Beschicken
von Großregalen sind solche Hubtürme schon mangels eigener Beweglichkeit nicht brauchbar;
darüberhinaus steht in den Gängen von Regalhallen fast nie der Raum zur Verfügung,
der für das Kippen dieser Hubtürme erforderlich wäre.
-
Einen für die Stapelung von größeren Lasten in Regalen geeigneten
Seitenlader offenbart die US-PS 2 309 730 Dieses Fahrzeug ist in der Grundkonstruktion
ähnlich einem Gabelhochhubwagen, wobei aber statt einer Vordergabel ein lastaufnehmender
Teleskop-Schwenkarm auf und abfahrbar ist. Es zeigt sich hier wie bei anderen Konstruktionen,
daß durch den mit aufwendigen Ketten- und Schneckentrieben ausgerüsteten Seitenlademechanismus
wertvoller Höhenraum verloren geht, der die nutzbare Regalhöhe einschränkt und damit
die Wirtschaftlichkeit einer Regalanlage wesentlich beeinträchtigt.
-
Ein schwerer Verladewagen, der als Tieflader für Container ausgebildet
und mit eigenem Hebezeug versehen ist, geht aus der DT-OS 18 07 061 hervor. Dabei
werden die Behälter von Greifarmen umschlossen und mit diesen an laufkatzenartigen
Schlitten aufgehängt, die an je einem teleskopähnlichen I-Träger an einer dachförmigen
Traverse quer zur Langsrichtung des Lastkraftwagens verfahrbar sind. Die ganze Tragkonstruktion
ist mittels zweier Hubstempel anhebbar, so daß ein Container z.B. von einem Bahnw
æon abgehoben, quer über das Tiefladefahrzeug hinwegbewegt und auf der anderen Seite
auf einen anderen Lastkraftwagen abgesetzt werden kann, wenn der Tieflader den Weitertransport
nicht selbst übernimmt. Diese Verladekonstruktion ist jedoch nicht nur relativ aufwendig,
sondern vor allem auch in der Hubhöhe begrenzt und allein aus diesem Grunde für
die Bedienung von Regalen nur sehr bedingt geeignet.
-
Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, unter Vermeidung der Nachteile
des Standes der Technik mit einfachen und wirtschaftlichen Mitteln eine verbesserte
Regalbeschickungsanlage insbesondere für Großbehälter (Container) zu schaffen, welche
bei minimalem eigenem RaumbedarS das im Regal nutzbare Volumen gegenüber herkömmlichen
Anlagen wesentlich zu steigern und zugleich dank bequemer, sicherer Handhabung die
Arbeitsgeschwindigkeit beträchtlich zu erhöhen gestattet.
-
Bei einem Regalbedienungsgerät der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Traçfkonstruktion einen Hubrahmen aufweist, an dem ein ebener,
den Behälter hiternder Tragrahmen in seiner Ebene mittels der Schwenkvorrichtung
seitlich aus- und einfahrbar ist. Eine derartige Tragkonstruktion benötigt sehr
geringen Höhenraum und ermöglicht dadurch die wirtschaftliche Ausführung und Nutzung
von Großregalanlagen, deren Bauhöhe selbst bei Regalen mit z.B. zehn oder mehr Fächern
so noch in erträglicher Größenordnung bleibt. Weil die am Hubrahmen angebrachte
Schwenkvorrichtung in der Ebene des Tragrahmens wirksam ist, wird im Gegensatz zu
herkömmlichen Bedienungsgeräten eine zusätzliche Höhenbewegung des Lagergutes vermieden,
so daß eine merkliche Energieersparnis erzielt wird. Die gesamte Konstruktion ist
übersichtlich und erfordert auch für die Bewegung großer, schwerer Lasten nur einen
angemessenen Aufwand.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Schwenkvorrichtung
aus zwei flachen Schwenkarmen, die mittels paralleler Drehlager an dem Hubrahmen
einerseits und an dem Tragrahmen andererseits angelegt sind. Im Unterschied zu herkömmlichen
Teleskopanordnungen sind solche Schwenkarme nicht nur billiger herzustellen und
zu montieren, sondern auch in der Handhabung weitestgehend störungsfrei.
-
Eine horizontale Bewegung des Lagergutes wird in einfachster Weise
dadurch gewährleistet, daß die Drehlager bzw. Drehlagerpaare vertikale Achsen haben.
Vorzugsweise ist jeder Schwenkarm durch einen nahe einem Ende des Tragrahmens gelagerten
Antriebsdrehkran: derart verschwenkbar, daß beide Schwenkarme gleichzeitig nach
derselben Seite um gleichgroße Winkel aus- und einfahren, Dazu können die beiden
Schwenkarme eiern gemeinsamen Antrieb aufweisen, der insbesondere an dem Hubrahmen
angebracht ist und zu jedem Schwenkarm eine beispielsweise als Winkelgetriebe ausgebildete
Antriebsverbindung aufweist. Mit sehr geringem Konstruktionsaufwand läßt sich so
eine zuverlässige und schnelle Handhabung der Schwerlasten sicherstellen.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Drehlager, mittels
deren die Schwenkvorrichtug an dem Tragrahmen angelenkt ist, an Fti1irungswagen
befestigt sind, die entlang letzterem hin und her beweglich sind und bevorzugt den
Tragrahmen an ihren Laufrollen lastaufnehmend haltern. Die verschwenkenden Enden
der Arme rollen mithin an dem Tragrahmen ab, während dieser seitlich aus- oder einfährt.
Zu seiner seitlichen Parallelführung ist zwischen dem Trag- und dem Hubrahmen eine
Fuhrungseinrichtang angeordnet, durch welche die am Tragrahmen angelenkten Enden
der Schwenkarme miteinander zwangläufig gekoppelt sind. Dadurch ist gewährleistet,
daß der Tragrahmen streng parallel zu den Stirnseiten des Hubrahmens aus- und eingeschwenkt
wird, so daß der zu lagernde bzw. zu entnehmende Behälter in der zuvor aufgesuchten
Position des Regalbedienungsgerätes gefahrlos und beschädigungsfrei bewegt werden
kann. Eine besonders einfache Konstruktion nach der Erfindung sieht hierzu vor,
daß am Tragrahmen und/oder am Hubrahmen ein Zahnrad gelagert ist, mit dem je eine
daran geführte Zahnstange kämmt, die mit einem der Führungswagen verbunden ist.
-
Während es grundsätzlich auch denkbar und erfindungsgemäß vorgesehen
ist, daß der Tragrahmen über dem Hubrahmen angeordnet und zum Absetzen der Schwerlasten
darauf eingerichtet ist, sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor,
daß die Schwenkvorrichtung an der Unterseite des Hubrahmens befestigt ist und den
Tragrahmen hängend trägt, der zweckmäßig Querträger aufweist, an deren Ecken Hängegeschirre
für das Anschlagen des Behälters vorhanden sind. Die Hubeinrichtung kann an dem
Hubrahmen und/oder an einem mit ihm verbundenen Grundrahmen angreifen. Vorzugsweise
trägt der Hubrahmen, welcher sowohl den Tragrahmen als auch den Behälter übergreift,
unterhalb des letzteren den Grundrahmen, mit welchem die Hubeinrichtung direkt oder
über Zwischenglieder verbunden ist, die beispielsweise an dem Grundrahmen angeschlagene
Lastseile sina, welche über Umlenkrollen an der Hubeinrichtung laufen.
-
Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Tragkonstruktion mittels Führungseinrichtungen
an vertikalen, auf dem Fahrwerk befestigten Trägern geführt ist. Hub- und Tragrahmen
sowie der gegebenenfalls daran befestigte Behälter sind also gegenüber den tragenden
Teilen des Regalbedienungsgerätes in beliebiger Lage und bei beliebigen Bewegungen
unter allen Umständen einwandfrei geführt.
-
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung, für das selbständiger Schutz
in Anspruch genommen wird, sieht vor, daß das entlang Bodenschienen verfahrbare
Fahrwerk eine Portalkonstruktion trägt, deren Beine als Gittermasten ausgebildet
und oben durch eine Portalbrücke verbunden sind, welche entlang Deckenschienen in
den Gängenregalen geführt ist. Insbesondere können zwei an den Enden der Portalbrücke
befindliche Rollenanordnungen auf den Deckenschienen laufen, die als Kranschienen
an der Regalhallendecke vorgesehen sind und das insgesamt recht schmale, hohe Regalbedienungsgerät
oben an der Portalbrücke seitlich abstützen, ohne daß die Fahrfähigkeit irgendwie
beeinträchtigt
würde. Im Bedarfsfalle könnten sogar zusätzliche Antriebe deckenseitig angeordnet
sein, während die Normalausführung den bodenseitigen Antrieb vorsieht, beispielsweise
indem an jedes der als Kranlaufrollen ausgebildeten Laufräder des Fahrwerks ein
eigener Getriebemotor angebaut ist.
-
Die verwindungssteife Portalkonstruktion bietet den zusätzlichen Vorteil,
daß auf einem Chassis des Fahrwerks zwischen den Portalbeinen Platz zur Aufnahme
von Antriebsaggregaten für die Hubeinrichtung zur Verfügung steht. Auch können die
Hubeinrichtung und/oder die Führungseinrichtungen für die Tragkonstruktion mit den
Portalbeinen starr verbunden sein, wobei zweckmäßig an den einander zugewandten
Seiten jedes Portalbeins eine Gleitführung für den beweglichen Teil der Hubeinrichtung
angeordnet ist. Diese Gleitführung kann ein stirnseitig entlang Schienen gleitbares
Führungsjoch aufweisen, das zwischen Haltebacken die Umlenkrolle für das mit seinem
einen Ende am festen Teil der Hubeinrichtung angebrachte Lastseil trägt. Eine konstruktiv
günstige Ausführung besteht hierbei darin, daß die Schienen der Gleitführung einander
zugewandt an I-Trägern befestigt sind, die jeweils mittels einer Traverse an dem
zugeordneten Portalbein gehaltert sind. Dien I-Träger können außen weitere Schienen
aufweisen, auf denen Führungsrdllen laufen, die an Querträgern des Hubrahmens außen
gelagert sind, so daß Seitenkräfte und -momente aller Art sicher aufgefangen werden.
-
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an jedem I-Träger
zusätzlich eine Rollenkette angebracht ist, mit der jeweils ein in dem einen Querträger
des Hubrahmens gelagertes Kettenrad kämmt, das über eine starre Welle mit einem
gleichartigen Kettenrad am anderen Querträger des Hubrahmens drehfest verbunden
ist. Diese Anordnung dient dazu, den Gleichlauf der Hubbewegung an den beiden Portalbeinen
sicherzustellen. Ein weiteres Ro llenpaar mit gleichartigen, ebenfalls in die Rollenketten
eingreifenden Kettenrädern
kann an dem Grundrahmen gelagert sein,
wenn für extreme Schwerlasten der Gleichlauf noch verbessert werden soll.
-
Gemäß einem anderen wichtigen Merkmal der Erfindung, für das selbständiger
Schutz in Anspruch genommen wird, ist innerhalb eines Portalbeins ein Kabinenaufzug
untergebracht, welcher mit der Hubeinrichtung antriebsverbunden ist und zusätzlich
über einen steuerbaren Eigenantrieb verfügt. Die Anordnung des Kabinenaufzugs innerhalb
des Portalbeins erfordert keinerlei besonderen Platzbedarf. Außerdem können die
Antriebsmittel der Hubeinrichtung ausgenutzt werden.
-
Darüber hinaus ermöglicht die separate Steuerkabine es, Fangvorrichtungen
und Geschwindigkeitsregler geni:r! den Sicherheitsbestimmungen für Personenaufzüge
vorzusehen. Die Beaienungsperson fahrt grundsätzlich mit der TragTonstruktion mit,
steuert sämtliche Fahr- und Hubeinrichtungen von dem im Inneren der Aufzugskabine
befindlichen Steuerpult aus und hat die Möglichkeit einer besseren Sichtkontrolle
beim Ein- und Ausfahren der Behälter, indem die Kabine mittels des von der Hubeinrichtung
unabhängigen Eigenantriebs wahlweise zur Ober- oder Unterkante des Behälters gefahren
wird.
-
Dazu kann beispielsweise eine Trommelwinde vorgesehen sein, während
die Antriebsverbindung mit der Hubeinrichtung aus einem Seil besteht, das mit dem
beweglichen Teil letzterer über Umlenkrollen verbunden ist. Eine dieser Umlenkrollen
für das Kabinenseil kann auf dem Joch neben der Umlenkrolle für das Lastseil angeordnet
sein, so daß eine besonders vorteilhafte, einfache Konstruktion gegeben ist.
-
Im Rahmen der Erfindung kommen verschiedene Hubeinrichtungen in Betracht.
Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Hubeinrichtung zwei von den Antriebsaggregaten
aus beaufschlagte hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten aufweist, wobei die Zylinder
vorzugsweise bis zur halben Höhe der Portalbeine reichen und die in ihnen geführten
Kolben oben das zugehörige Joci mit Unlenkrollen tragen. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist ein zusätzliches Hubaggregat für Feinhub beim Anheben und Absetzen
der Behälter vorhanden, das bei ausgeschwenktem Tragrahmen allein verwendbar ist,
um den Hubrahmen auf- oder abwärts zu bewegen.
-
Für die Steuerung der hydraulischen Einrichtungen kann ein Steuerorgan
mit Drehschieber vorhanden seiniwodurch eine stufenlose Beschleunigung und Verzögerung
der Hubbewegungen möglich ist. Zum Absperren jedes einzelnen Antriebsaggregates
können ferner Handventile vorgesehen sein, so daß man beispielsweise bei Ausfall
eines Antriebsaggregates nur eines benutzt und die Hubeinrichtung dementsprechend
mit halber Geschwindigkeit fährt.
-
Um einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten, sind zweckmäßig thermostatgesteuerte
Heiz- und Kühlsysteme mit Umlaufpumpen für das Druckmittel vorgesehen.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand ir Zeichnung.
Darin zeigen: Fig. 1 eine Stirnansicht eines Regellagers mit Regalbedienungsgerat
gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen portalartigen
Regalbedienungsgeräts, Fig. 3 eine Stirnansicht eines Regalbedienungsgerätes entsprechend
Fig. 2, Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Portalbein eines erfindungsgemäßen Regalbeaienungsgerätes
mit Draufsicht auf Seil- und Führungseinrichtungen für einen Hubrahmen, Fig. 5 eine
Seitenansicht des Oberteils eines mit Schwenkarmen für einen Tragrahmen versehenen
Hubrahmens eines erfindungsgemäßen Regalbedienungsgerätes, Fig. 6 eine Stirnansicht
der Anordnung von Fig. 5 und Fig. 7 eine Draufsicht auf den Tragrahmen der Anordnung
von Fig. 5 und 6.
-
Die in Fig. 1 schematisch veranschaulichte Großregalhalle oder -anlage
1 umfaßt eine Anzahl von Regalen 2, zwischen denen sich Gänge 3 befinden und die
eine Anzahl von Fächern 4 aufweisen. Eine Dachkonstruktion 5 ist mit Deckenschienen
6 versehen, während am Boden Schienenpaare 7 als weitere Leitschienen für ein Regalbedienungsgerät
8 dienen, dessen Fahrwerk 9 Laufräder 9' hat, welche auf den Bodenschienen 7 geführt
sind. Rollenanordnungen 49 führen das obere Ende des Regalbedienungsgerätes 8 an
den Deckenschienen 6 der Dachkonstruktion 5.
-
Fig. 2 und 3 zeigen den allgemeinen Aufbau des Regalbedienungsgerätes
8. Man erkennt, daß es sich um eine Portalkonstruktion 11 handelt, deren Portalbeine
als Gittermasten 11a und lib ausgebildet sind, welche oben durch eine Portalbrücke
12 und unten durch ein Chassis 9" zwischen den Fahrwerkteilen 9a und 9b starr miteinander
verbunden sind. Jedem der Portalbeine 11a,11b ist eine Hubeinheit 13a bzw. 13b zugeordnet,
die vorzugsweise eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit für hohen Betriebsdruck
ist. Am Kolbenkopf tragen die Hubeinheiten 13a,13b schwere Umlenkrollen 15a bzw.
15b für Gruppen von z.B. je zehn Lastseilen 14a bzw. 14b, die einerseits am Zylinder
der betreffenden Hubeinheit 13a bzw. 13b und andererseits an einem Hubrahmen 16
befestigt sind. Dieser befindet sich zwischen den Portalbeinen 11a,11b und haltert
an Schwenkarmen 34a,34b einen Tragrahmen 33, an welchem ein Container C hängend
befestigbar ist. Dieser wird von dem Hubrahmen 16 noch übergriffen, der unten durch
einen Grundrahmen 17 abgeschlossen ist. Auf dem Chassis 9" sind zwei hydraulische
Antriebe 10 angeordnet, die vorzugsweise als elektroölhydraulische Hochleistungs-Pumpenaggregate
ausgebildet sind und die Hubeinheiten 13a,13b mit Druckmittel beaufschlagen.
-
Die beweglichen Teile der hydraulischen Hubeinheiten 13a,13b und der-
Hubrahmen 16 sind an den Gittermasten 11a,11b vertikal geführt; Einzelheiten der
Führungsanordnung gehen aus Fig. 4 hervor.
-
Man erkennt aus Fig. 3, daß der Tragrahmen 33 samt einem daran hängenden
Container C gegenüber dem ihn tragenden Hubrahmen 16 an den Schwenkarmen 34a bzw.
34b seitlich aus- und einfahrbar ist. Mit vollen Linien ist in Fig. 3 eine Stellung
eingezeichnet, in welcher der Container C übernommen wird, worauf die Verschwenkung
zwischen die Portalbeine 11a,11b mit anschließendem Hub bis in die Höhe des gewünschten
(hier nicht dargestellten) Regalfaches und das seitliche Ausfahren erfolgt, beispielsweise
in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Stellung C'. Nach Abstellen des Containers
steht das Regalbedienungsgerät 8 für den nächsten Ladevorgang zur Verfügung.
-
Gegenüber Fig. 2 seitenverkehrt ist in Fig. 4 vergrößert herausgezeichnet,
welche Mittel zur Führung des Hubrahmens 16 einerseits und des beweglichen Teils
der Hubeinheit 13b andererseits an dem Portalbein 11b vorhanden sind. Der Hubrahmen
16 hat an seinen Enden Querträger 16', die außen jeweils eine Führungsrolle 18,18'
lagern, welche auf einer Schienenführung S laufen. Die Schienen S sind auf I-Trägern
23,23' vertikal angebracht, die mittels Traversen 24,24' an dem Gittermast 17b befestigt
sind und innen an den einander zugewandten Seiten Führungsschienen F von Gleitführungen
25,25' für ein Joch 26 haltern. Letzteres ist am Kolbenkopf der Hubeinheit 13b angeordnet
una trägt die schwere Umlenkrolle 13b für das Zehnfach-Lastseil 14b (Fig. 2).
-
In Lagern 19,19' sind Wellen 20,20' des Hubrahmens 16 gelagert, die
an ihren freien Engen Kettenräder 21,21' tragen, welche mit Rollenketten 22,22'
kämmen, die an den I-Trägern 23,23' vertikal befestigt sind. Durch die drehfeste
Verbindung dieser Kettenräder 21 bzw. 21' mit gleichartigen Kettenrädern an den
gegenüberliegenden Enden jeweils derselben Welle 20 bzw. 20' ist sichergestellt,
daß beim Aus--und Einfahren der Hubeinheit 13b eine gleichmäßige Auf- und Abbewegung
der sich gegenüberliegenden Querträger 16' des
Hubrahmens 16 erfolgt,
so daß dieser selbst an beiden Enden und mithin horizontal auf und ab fahrt.
-
Auf dem Führungsjoch 26 ist zwischen Haltebacken 27,27' nicht nur
die Umlenlrrolle 15b, sondern auch eine weitere Umlenkrolle 30 angebracht, welche
das Kabinenseil 29 einer Aufzugskabine 28 (Fig. 2) führt. Dieser Eah~inenaufzug
ist innerhalb des Gittermastes bzw. Portalbeins lib angeordnet und über das Kabinenseil
29, das über Umlenkrollen 31 und 32 geführt ist, mit der Hubeinheit 13 b so verbunden,
Qaß die Kabine 2b mit gleicher Geschwindigkeit wie der Hubrahmen 16 gehoben oder
abgesenkt wird. Zusätzlich ist die Aufzugskabine, die in üblicher Weise mit Sichtöffnungen
versehen ist, mit einem Eigenantrieb 50 ausgerüstet, der vorzugsweise als Trommelwinde
ausgebildet ist und die von der Hubeinheit 13b unabhängige Bewegung der Kabine 28
mindestens von der Unterbis zur Oberkante der Container C ermöglicht. Das Bedienungspersonal
kann daher die genaue Lage des Ilub- bzw. Tragrahmens 16 bzs. 33 gegenüber den Fächern
4 der Regale 2 beobachten und einstellen. In der Kabine 28 befindet sich ein Steuerpult
mit allen Organen für die Steuerung der Fahr- und Hubbewegungen des Regalbedienungsgertes
8, das über ein (nicht gezeichnetes) Zusatzaggregat für Feinhub zum Anheben und
Absetzen der Container C verfügt. Bei ausgeschwenktern Tragrahmen 33 kann der Hubrahmen
16 ausschließlich in Feinfahrt gehoben und gesenkt werden.
-
Die beiden Antriebsaggregate 10 sind mit Handventilen absserrbar,
so daß auch mit nur einem Aggregat bei halber Geschwindigkeit gefahren werden kann.
Für die stufenlose Beschleunigung und Verzögerung ist ein Steuerorgan mit Drehschieber
vorgesehen, der beispielsweise nach Art der DT-OS 14 56 390 ausgebildet sein kann.
Mit dem Steuerpult können folgende Funktionen gesteuert werden: Fahrwerk 9a,9b vor-zurück,
insbesondere in Stufenschaltung; Hubwerk 13a,13b auf-ab, Schnellgang; Hubwerk 13a,13,
auf-ab, Feinfahrt; Schwenkvorrichtung 34a,34b links vor-zurück, rechts vor-zurück.
-
Die Steuerkabine 28 läuft an (nicht dargestellten) Aufzugsführungen
im Inneren des Gittermastes 11b, wobei übliche Fangvorrichtungen und Geschwindigkeitsregler
vorgesehen sind.
-
Aufbau und Funktion der Schwenkvorrichtung bzw. der eigentlichen Tragkonstruktion
sind aus den Fig. 5 bis 7 ersichtlich.
-
Die Schwenkarme 34a,34b sind an dem Hubrahmen 16 mittels Drehkränzen
35a,35b angebracht, welche über Winkelgetriebe 36a, 36b und Antriebswellen 37a,37b
mit einem gemeinsamen Antriebsautor 38 gegenläufig verbunden sind. An den freien
Enden der Schwenkarme 34a,34b sind mittels Laufkränzen 39a,39b jeweils Führungswagen
40a,40b angebracht, die mit ihren Laufrollen 41 den Tragrahmen 33, in dem sie hin
und her beweglich sind, von innen tragen. Fig. 7 läßt erkennen, daß der Führungswagen
40b beim Ausschwenken des Tragrahmens in die gestrichelt gezeichnete Stellung 33'
bis an den Querträger 47 des Tragrahmens 33 heranfahren kann.
-
Um zu gewährleisten, daß der am Tragrahmen 35 mit Hängegeschirr 48
lösbar angebrachte Container C beim Aus- und Einschwenken der Arme 34a,34b keine
Bewegung in Längsrichtung ausführt, die ein Anecken an dem Hubrahmen 16 oder an
dem daneben befindlichen Regal 2 bewirken könnte, ist eine Querstabilisierung vorgesehen.
Der Tragrahmen 33 hat dazu eine Querverbindung 42, auf der ein Zahnrad bzw. Ritzel
43 gelagert ist, das beiderseits mit je einer Zahnstange 44a,44b kämmt, welche durch
Anschläge oder Führungsbacken 45a bzw. 45b geführt und mittels Bolzen 46a bzw. 46b
an dem zugeordneten Führungswagen 40a bzw.
-
40b befestigt sind. Dank des Zahntriebes 43,44a,44b können die beiden
Schwenkarme 34a,34b nur gleichzeitig und mit gleicher Geschwindigkeit um gleiche
Winkel verschwenkt werden, so daß die Stirnseiten des Tragrahmens 33 mit den Querträgern
47 stets abstandsgleich parallel zu den Stirnseiten des Hubrahmens 16 bleiben. Die
gleiche Wirkung könnte, allerdings mit größerem Aufwand, auch mit herkömmlichen
Teleskopführungen, Gleitschuhen o.dgl. erreicht werden.
-
Wesentlich ist, daß die gesamte Halte- und Schwenkvorrichtung für
die zu verladenden Schwerlasten, gemessen an deren Bauhöhe, erfindungsgemäß sehr
flach ist. Das Regalbedienungsgerät 8 nach der Erfindung ist vorzugsweise für Großcontainer
bestimmt, die in Abmessungen von 12,2 m x 2,45 m x 2,6 m in der Seefracht üblich
sind und bis zu 40 Mp wiegen. Solche Lasten können beispielsweise mit Antriebsaggregaten
10 von 2 x 265 kW Leistung mit einer Hubgeschwindigkeit von 0,5 mls verfahren werden.
Die dazu benutzten Hubeinheiten haben beispielsweise einen Kolbendurchmesser von
310 mm; sie arbeiten unter einem Druck von ca. 120 bar, der von Schraubenpumpen
mit einer Förderleistung von z.B. 2 x 1250 1/min geliefert wird. Die Längsbewegtmg
der Geräte 8 in den Gängen 3 kann unter Verwendung von Motoren mit 8 x 14 kW Leistung
mit einer Geschwindigkeit von z.B. 2,0 m/s erfolgen. Die verwindungssteife Portalkonstruktion
ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung bei einer Breite von ca. 2,5 m
rund 22 m lang und 36 m hoch. Die Schwenkweite des Tragrahmens 33 beträgt hierbei
ca. 2,6 m.
-
Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrens schritten, können sowohl für sich als auch
in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.