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Zentrifugalwindsichter
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Die Erfindung bezieht sich auf Zentrifugalwindsichter mit im wesentliclien
zylindrischem Sichtraum, in den die Sichtluft und das Sichtgut am äußeren Umfang
mit Drall eingeführt werden, wobei das Grobgut am äußeren Umfang des Sichtraumes
abgezogen wird und die Sichtluft zusammen mit dem Feingut durch mindestens eine
zentrale Uffnung in der Sichtraumbegrenzung axial ausgetragen werden. Die Erfindunn
betrifft die Ausbildung eines solchen Sichters mit einem durch die zentrale tfffnung
hindurchgefLihrten, die axiale Crstreckung des Sichtraunes iiberdeckenden Saugrohr,
das in seinem Inneren Mittel der Strömungstechnik aufweist, die über gleichmäßig
am Umfang des Saugrohres verteilte Eintrittsöffnungen mit den Sichtraum in Verbindung
stehen und zur Erzeugung einer gleichmäßigen Absaugung entlang der axialen Erstreckung
des Sichtraums dienen, und dadurch eine Verschiebung der Trenngrenze in den Feinbereich
oder eine Erhöhung des Sichterdurchsatzes bewirken.
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Zentrifugalwindsichter der vorausgesetzten Art sind beispielsweise
als Spiralwindsichter mit von Einbauten freiem Sichtraum mit stehenden oder rotierenden
Sichtraumwänden oder als Sichter mit einem rotierenden Sichtrad mit einzelnen Sichtkanälen,
z.B. Zickzackkanälen, bekannt. Bei derartigen Sichtern verschiebt sich die erzielbare
feinste Trenngrenze in
den gröberen Bereich, wenn die absolute Größe
des Sichtraumdurchmessers zunimmt. Die Baugröße eines Sichters wiederum bestimmt
die erzielbare Durchsatzmenne. Um auch bei feinen Trenngrenzen, die, wie gesagt,
nur mit kleinen Sichtraumdurchmessern erzielt werden können, große Durcllsatzmengen
in einer Baueinheit zu erhalten, ist es erforderlich, die axiale Erstreckung des
Sichtraumes zu vergrößern. Das hat aber zur Folge, daß bei der Absaugung der Sichtluft
und des Feingutes durch die zentrale Uffnung in der Sichtraumbegrenzung die Stromlinien
im Absaugbereich nicht mehr parallel, sondern über die axiale Erstreckung des Sichtraumes
unterschiedlich gekrümmt verlaufen, also auch unterschiedliche Trennbedingungen
hervorrufen, die im Ergebnis zu einer unscharfen Sichtung führen. Die Ausbildung
der Sichter erfolgt daher allgemein in der Weise, daß die axiale Erstreckung des
çichtraumes gerade so ci roß gewälllt wird, daß die geschilderten Nachteile gerade
noch tragbar sind. Aus diesem Grund besitzen z.B. alle Präzisionsspirallindsichter
einen flachzylindrischen Sichtraum, dessen axiale Erstreckung also erheblich kleiner
ist als sein Durchmesser.
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Werden zlei einander gewgeniiberliegende, zentrale Ahsaugöffnungen
in der Sichtraumbegrenzung vorgesehen, so kann danit zwar eine Verdoppelung des
Durchsatzes erreicht werden, aber es ergeben sich schwierige Probleme mit der Anordnung
der übrigen Bauelemente des Sichter, welche diese Anordnung insgesamt unterlegen
machen.
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Bei einem Spiralwlndsichter wurde bereits versucht, die Absaugung
dadurch zu verqleichmäßiqen, daß ein mit dem Sichtrad mitrotierendes Saugrohr zentral
im Sichtraum angeordnet zzurde, welches einzelne iiber seinen Mantel
verteilte
Uffnungen aufwies. Jedoch war es damit nicht möglich, eine gleichmäßige Absaugung
iiber die axiale Erstreckung des Sichtraumes zu erzielen. Ilinzu kamen Schwierigkeiten
durch den innerhalb des Saugrohres ausgeschleuderten Staub, was zu Ablagerungen
oder zu fltickströmungen aus den Saugöffnungen in den Sichtraum fiihrte.
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Nach Erkenntnis des Erfinders liegt die Ursache ffir diesen Mißerfolg
darin, daß im Inneren eine starke Rotation der Luft herrscht, die entweder von dem
mit dem Sichtrad mitrotierenden Rohrmantel oder von der flotationskomponente der
in die Saugöffnungen eintretenden Sichtluft verursacht wird. Es ist leicht einzusehen,
daß die von der Absaugseite weiter entfernten Stromfäden im Saugrohr weiter zur
rlitte des Saugrohres gehen müssen als die näher befindlichen, denn sie besitzen
infolge der Leistungsverluste durch den längeren leg und infolge des Energieaufwands
zur Erzeugung der Axialkomponente bei der auf diesem l'en erfolgenden Umlenkung
eine geringere flotationsenergie (entsprechend der Summe von statischem Druck und
Umfangskomponente des Staudrucks). Daraus ergibt sich eine starke Rotationsströmung,
in der sich bekanntlich die einzelnen Stromfäden entsprechend ihrer Rotationsenergie
in der Weise ordnen, daß sich die enerqiereichsten außen und die energieärmsten
innen befinden.
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Die Strömung selbst ist dabei mit hohen Verlusten behaftet, was sich
als umso höherer Widerstand für die einzelnen Stromfäden bemerkbar macht, je weiter
diese von der Absaugseite entfernt sind. Die Folge ist, daß sich die Durchflußmenge
mit der Entfernung von der Ahsaugseite verringert, und damit auch keine gleichmäßige
Ahsallgunq ueber die axiale Erstreckung des Sichtraumes einstellt.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Zentrifugalwindsichter
mit einer Einrichtung zu versehen, mit der eine gleichmäßige Absaugung über die
gesamte axiale Erstrect'ung des Sichtraumes erzielt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Zentrifugalwindsichter
mit einem stillstehenden Saugrohr ausgertistet wird, das durch die zentrale tiffnung
in der Sichtraumbegrenzung hindurchgefiihrt ist und die axiale Erstreckung des Sichtraumes
verdeckt, und das in seinem Inneren mit aus der Strömungstechnik zur Erzielung einer
an allen Stellen gleichmäßigen Saugstärle bekannten Mitteln ausgerüstet ist, welche
über gleichmäßig am Umfang des Saugrohres verteilte Saugöffnungen mit dem Siciltraum
in Verbindung stehen.
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Als Vorteil ergibt sich eine Verschiebung der kleinstmöglichen Trenngrenze
in den feineren Bereich bei gleichzeitiger Steigerung der Durchsatzleistung des
Sichters. Auch kann der Sichtraumdurc1messer soweit vergrößert werden, daß wieder
der Trenngrenzenbereich der bekannten Fliehkraftwindsichter erreicht wird, wodurch
eine zleitere, erhebliche Erhöhung der Durchsatzleistung erzielt wird.
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Aus der allgemeinen Strömungstechnik sind beispielsweise folgende
Mittel zur Erzielung einer gleichmäßigen Absaugung entlang eines längeren Saugrohres
bekannt: a) die empirische Drosselung einzelner Saugöffnunnen z.P. durch Schieber;
b)
Drosselung der einzelnen Saugöffnungen in dem Maß, daß ihr Widerstand wesentlich
höhe-r als der Staudruck im Saugrohr wird, und daß die aus den Diesen in das Saugrohr
eintretenden Strahlen keine weseitliche Axialkomponente haben; c) Umlenkung der
in das Saugrohr eintretenden Luft in die Axialrichtung und Ausbildung des Saugrohrquerschnitts
so, daß in allen Querschnitten gleiche Axialgeschwindigkeit herrscht; d) Umlenkung
der mit beliebiger Geschwindigkeit in das Saugrohr eintretenden Luft in Axialrichtung
und Erzielung konstanten Druckes im Bereich der Saugöffnungen durch ein rticklaufiges
Wirbel gebiet (nach DT-PS 1 482 426); e) Anordnung im wesentlichen gleich langer
(genauer: gleichwiderständiger) Einzelrohre, die u.ti. auch zu einer einzigen, flachen
Saugdüse vereinigt werden können; f) kurzzeitiges, zyklisch aufeinanderfolgendes
Uffnen der Saugöffnungen.
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Die Anpassung dieser bekannten Mittel an die Bedingungen bei Anwendung
im Saugrohr bei Fliehkraftindsichtern erfordert weiteres erfinderisches Bemühen.
Dazu gehört die Erkenntnis, daß dabei mehrere Nebenbedingungen zu erfüllen sind:
Die zur Erzeugung der Sichtströmung aufgewendete Druckenergie muß durch Umsetzen
vor allem der beim Eintritt in das Saugrohr sehr hohen Umfangskomponente in Druck
soweit wie möglich zuriickgewonnen werden.
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Störungen der abgesaugten Strömung durch diese Umfangskomponente miissen
u.U. durch gesonderte Mittel verhindert werden.
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Da jeder industrielle Windsichter in einem gewissen Bereich in seiner
Trenngrenze verstellbar sein muß> wobei der Sichter umso wertvoller ist, je größer
sein Verstellbereich, miissen auch die im Saugrohr eingesetzten tiittel unempfindlich
gegen die bei dieser Verstellung eintretende 7tnderung von Luftmenge und Strömungsgeschwindigkeit
sein.
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Von der Strömung gegebenenfalls ausgeschleuderter Staub darf weder
durch Festsetzen noch durch iliederaustritt in den Sichtraum zu Störungen fiihren.
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Verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Saugrohres
unter Erfüllung der oben dargelegten Nebenbedingungen sind in den Unteranspriichen
und der Zeichnung dargestellt. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 einen Axialschnitt durch
ein Sictrad mit freiem Spiralsichtraum, rotierenden Sichtraumwänden und am Umfang
angeordneten Beschleuniqungsschaufeln, bei dem das erfindungsgemäße Saugrohr gleichmäßig
über seinen Umfang verteilte,radiale Drosselkanäle aufweist; Fig. 2 einen Axialschnitt
durch ein Sichtrad nach Fig. 1, bei dem das Saugrohr mit Umlenkkanälen ausgertistet
ist; Fig. 3 einen Axialschnitt durch einen Umlenkkänal nach Fig. 2 im Detail; fig,
4 einen Radialschnitt durch einen Umlenkkanal nach Fig. 2 im Detail;
Fig.
5 einen Umfangsschnitt durch einen Umlenkkanal nach Fig. 2 im Detail; Fig. 6 einen
Axialschnitt durch Umlenkkanäle in anderer Ausbildung im Detail; Fig. 7 einen Umfangsschnitt
durch die Umlenkkanale nach Fig. 6 im Detail; Fig. 8 einen Axialschnitt durch ein
Sichtrad nach Fig. 1, mit einem Saugrohr größeren Durchmessers und Ausbildung der
Umlenkkanäle nach Fig. 3 bis 5; Fi. 9 einen Axialschnitt durch ein Sichtrad nach
Fig. 1, bei dem das Saugrohr mit Leitschaufeln ausgerilstet ist, deren radiale Eintrittskanten
entlang einer Mantel linie des Saugrohres verlaufen; Fi. 10 einen Radialschnitt
durch das Saugrohr nach Fig. 9; Fig. 11 eine Abwicklung des Saugrohntiantels nach
Fig. 9; Fig. 12 einen axialen Teilschnitt durch ein Sichtrad nach Fig. 1, bei dem
das Saugrohr einen axial verlaufenden Schlitz aufeist und von einer zylindrischen,
mit den rotierenden Sichtraumwänden verbundenen Blende mit schraubenförmigem Schlitz
umfaßt wird; Fig. 13 einen Querschnitt durch das Slchtrad nach Fig. 12; Fi, 14 einen
Axialschnitt durch einen Sichtraum mit stehenden Sichtraumwänden; Fig. 15 einen
Axialschnitt durch einen Zentrifugalwindsichter mit Sichtrad
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und Saugrohrausbildung nach Fig. 9 bis 11.
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In Fig. 1 besteht das Sichtrad 1 aus den beiden sich radial erstreckenden
Sichtraumwänden 2 und 3, die durch die Beschleunigerschaufeln 4 am umfang des Sichtraumes
5 miteinander verbunden sind. Ober die Welle 6, die in einem hier nicht dargestellten
Gehäuse gelagert ist, wird das Sichtrad 1 angetrieben. Durch die zentrale Uffnung
7 in der Sichtraumwand 2 ist das Saugrohr 8 hindurchgeführt, das an seinem Umfang
gleichmäßig verteilte, radial nach innen gerichtete Drossel kanäle 9 aufweist, deren
1!iderstand wesentlich höher bemessen ist, als der Staudruck in der Leitung 10 nach
dem Saugrohr 8. Diese Bedingung yiird dann erreicht, wenn die Summe der wirksamen,
aus Querschnitt und Durchflußzahl zu errechnenden tiffnungen der Drossel kanäle
9 höchstens das 0,5-fache des lichten Querschnitts der Leitung 10 beträgt. Damit
die aus den Drosselkanälen 9 in das Saugrohr 8 eintretenden Luftstrahlen keine Umfangskomponente
aufweisen, entspricht die Wandstärke des Saugrohres 8 einem Mehrfachen des Durchmessers
der Drossel kanäle.
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Der Vorteil dieser Lösung liegt in der einfachen Flerstellbarkeit,
jedoch muß man verhältnismäßig hohe Energieverluste in Kauf nehmen.
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In der Ausfiihrung nach den Figuren 2 bis 5 sind im Inneren des Saugrohres
8 nebeneinander eine Reihe gleich ausgebildeter Ringe 11 angeordnet, die mit eingefrästen
Umlenkkanälen 12 versehen sind, welche im Umfangs--bereich etwa die Richtung der
hier vorhandenen Sichtluftstromung und zum Inneren des Saugrohres 8 hin eine-axiale
Richtung haben. Die Umlenkkanäle 12 stehen silber hutzenartig ausgefihrte Uffnungen
13 in Saugrohrmantel mit dem Sichtraum 5 in Verhindung. Durch den Einbau 14 erhält
Das
Saugrohr 8 einen vo3n ersten bis zuTn letzten Ring 11 wachsenden t erschnitt, der
etwa der Summe der ()uersclinitte der nacheinander einmündenden Umlenkkanäle 12
entspricht. Der verschnitt der Umlenkkanäle 12 ist dabei für die grbbste Sichtung,
also flir die grotßte Luftmenge bei kleinster Uinfangskomponente der Sichtströmung
ausgelegt. Der Durchmesser des Saugrohres 8 kann dabei relativ klein bemessen sein,
wegen der sich darin einstellenden hohen Axialgeschwindigkeit. 7ur teilweisen Umwandlung
der Strömungsenergie in Druckenergie schließt am Austritt des Saugrohres 8 der Diffusor
15 an. Dem Vorteil einer verlustarmen Umlenkung steht als Nachteil der hohe Fertigungsaufwand
gegenüber.
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An Stelle der Umlenkkanäle 12 nach den Figuren 2 bis 5 kann die Umlenkung
der Sichtstromung durch einzelne axial aufeinanderfolgende Leitschaufelkränze nach
Fig. 6 und 7 erzielt werden, wobei das Saugrohr 8 aus konischen Ringen 16 gebildet
wird, die an ihren Enden iiber die Leitschaufeln 17 miteinander verbunden sind.
Die Form~der Leitschaufeln 17 kann dabei z.B. nach den Erkenntnissen des Turbinenbaus
bestimmt sein.
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Fiir die Auslegung der von den Leitschaufeln 17 gebildeten Un.lenkkanäle
18 gelten die gleichen Bemessunnsreneln wie bei den Umlenkkanälen 12.
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In Fig. 8 ist eine Ausbildung des Saugrohrs 8 gezeigt, bei der der
Querschnitt des Saugrohres 8 iiber die axiale Erstreckung des Sichtraumes.5 gleich
hleibt, jedoch wesentlich größer ist als die Summe der Querschnitte aller Umlenkkanäle
12 oder 18, so daß sich im Inneren des Saugrohres ein rückläufines Wirbelgebiet
19 aushilden kann, durch das am Austritt aller iimlenkkanäle 12 oder 18 der qleiche
statische Druck erzielt wird.
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Durch den zentralen Verdrängungskörper 20 am Austritt aus dem Saugrohr
wird
dessen freier Querschnitt auf die rXröXe der Summe der Querschnitte der Umlenkkanäle
12 oder 18 verringert, während der kegelförmige Ansatz 21 zusammen mit der Leitung
10 als Diffusor wirkt. Gegenüber der Ausbildung nach Fig. 2 hat diese Form des Sauqrohrs
den Vorteil der etwas einfachen Konstruktion. Nachteilig ist das Erfordernis des
etwas größeren Saugrohrdurchmessers und der etwas schlechtere Wirkungsgrad der Energierückeewinnung
infolge der Verluste im l'irbelgebiet 19.
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In den Fig. 9 bis 11 ist eine Lösung mit im wesentlichen gleichwiderständigen
Strömungskanälen gezeigt. Die Strömungskanäle 22 werden dabei von schraubenförmigen
Leitschaufeln 23 gehildet, deren senkrecht zur Sichterachse 24 verlaufenden Eintrittskanten
25 entlang einer tiantellinie des Saugrohres 8 angeordnet sind. In ihrem Verlauf
sind die Leitschaufeln 23 im wesentlichen schraubenartig um ein exzentrisches Rohr
26 gewunden mit Ausnahme der Schaufel enden, die axial verlaufen und in die Leitung
45 münden. Die einzelnen Strömungskanäle 22 sind zwar geometrisch nicht gleich lang,
besitzen aber praktisch nleichen l'iderstand, der im Verhältnis zum Eintrittsstaudruck
sehr gering und somit vernachlässigbar ist.
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Außerdem wird in ihnen die Strömung weder beschleunint noch verzögert.
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Auch ist es möglich, die mittleren Teile 27 der Leitschaufeln zur
Vereinfachung der Konstruktion wegzulassen, da zzJischen zwei henachbarten Kanälen
kein Druckunterschied vorhanden ist. Die Größe des Einlaufquerschnitts ist wieder
auf die gröbste Sichtung, also fiir die größte Luftmenge bei kleinster Umfangskomponente
der Sichtström.ing benessen; bei feinerer Sichtun wirkt die Eintrittsöffnung als
Fanndiffusor, der die Strömung auf die seinem Querschnitt entsprechende Geschwindigkeit
vcrzögert. Abweichend von der dargestellten Ausbildung können auch zwei
oder
mehr gleichrnä,it7 iiber den Umfang des Saugrohres verteilte Eintrittsöffnungen
vorgesehen werden.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung des Saugrohres zeigen Fig.
12 und 13. Mier weist das Saugrohr 8 entlang einer Mantellinie eine iiber die gesamte
axiale Erstreckung des Sichtraumes 5 verlaufende Schlitzöffnung 28 auf, die von
einer mit den rotierenden Sichtraumwänden 2 und 3 des Sichtrades 1 verbundenen,
zylindrischen Blende 29 mit schraubenförmigem Schlitz 30 überdeckt wird. Durch die
flotation des Sichtrades wandert die Eintrittsöffnung flir die Sichtluft im Saugrohr
fortlaufend iiber die axiale Erstreckung des Sichtraumes, was sich in einiger Entfernung
davon als gleichmäßig verteilte Strömung auswirkt. Die Sichtluft tritt zwar in diesem
Fall mit ihrer vollen ilmfanqskomponente in das Saugrohr ein, aber die Eintrittslänqe
ist im Verhältnis zur gesamten axialen Erstreckung des Sichtraumes jeweils nur kurz,
so daß kein wesentlicher Unterschied der Saugstärke liber diese eintritt. Die im
Saugrohr stark rotierende Luft wird hier durch eine Austrittsspirale 31 unter Druckgewinn
in eine geradlinige Bewegung überführt.
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Bei einem Zentrifugalwindsichter mit stehenden Sichtraumwänden 2 und
3 ist es vorteilhaft, wenn nach Fig. 14 die Eintrittsoffnungen der Strömungskanäle
22 z.B. in der Ausbildung nach den Figuren 9 bis 11 mit Abstand zu den Sichtraumwänden
2 und 3 angeordnet sind. Dadurch wird erreicht, daß das in der Grenzschicht der
Seitenwände nach innen transportierte überkorn bei seiner Bewegung um den von Eintrittsöffnungen
freien Teil 32 des Saugrohres 8, den man bekanntlich auch als "rwragen" oder "Tauchrohr"
bezeichnet, wieder nach außen geschleudert wird, also die hohe Trennschärfe des
Sichters erhalten bleibt.
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Fig. 15 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Zentrifugalwindsichters
mit senkrechter Achse, bei dem ein nach den Fig. 9, 10 und 11 ausgebildetes Saugrohr
verwendet wird. Das Sichtrad 1 mit den Sichtraumwänden 2 und 3 und den Beschleunigerschaufeln
4 ist oben auf der llelle 33 befestigt, die in den Lagern 34 und 35 geführt wird.
Die Lager 34 und 35 werden durch das Tragrohr 36 gehalten, welches neben seiner
später zu erlauternden pneumatischen Funktion das Fluchten aller Laqerstellen und
Spiilspalte gewährleistet. Rir die mit dem Tragrohr 36 fest verbundenen Teile müssen
genau bearbeitet werden; fiir alle übrigen Teile geneigt Schweißgenauigkeit. Der
Antrieb des Sichtrades 1 erfolgt in hier nicht dargestellter Weise am unteren, abgebrochen
gezeichneten tnde der Welle 33.
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Die Sichtraumwand 3 des Sichtrades 1 dient gleichzeitig als Streuteller.
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Zu diesem Zweck trägt sie an ihrer Oberseite radial verlaufende Verteilerschaufeln
37.
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Das Sichtrad 1 ist an seinem Umfang von dem als Einlaufspirale ausgebildeten
Sichtluftkanal 38 mit den Leitschaufeln 39 und der Eintrittsöffnunn 40 umgeben.
Von oben her ist der Sichtluftkanal 38 durch den Deckel 41 mit der Eintrittsöffnung
42 und dem Anwurfring 43 verschlossen. Unten ist der Grobguttrichter 44 mit der
Austrittsleitung 45 fUr Feingut und Sichtluft angesetzt.
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Die reine Sichtluft wird durch die Eintrittsöffnung 40 in den Sichtiuftkanal
38 eingeflihrt und tritt durch die Leitschaufeln 39 und die rotierenden Beschleunigerschaufeln
4 in den Sichtraum 5 ein. Die Beschleunigerschaufeln 4 verleihen der Sichtluft unabhängig
von der aufgegebenen Gutmenge und der fließenden Luftmenge zwangsläufig -eine durch
ihre Drehzahl
genau festgelegte Umfangskomponente. Die Leitschaufeln
39 brauchen deshalb nicht verstellbar zu sein; sie haben lediqlich die Aufgabe,
das l-'efliegen des Sichtgutes nach außen entgegen der Cellegung der Sichtluft zu
verhindern und fUr eine gute Durchspiilung des hier kreisenden Gutes zu sorgen.
Die Beschleunigerschaufeln 4 sind zweckmäßinerweise beziiglich der Drehrichtung
des Sichtrades 1 etwas nach rückwärts geneigt, um eventuell auftretendes Spritzkorn
abzulenken und so am Eintritt in die Strömungskanäle 22 des Saugrohres 8 zu hindern.
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Aufbau und Funktion des Saugrohres 8 wurden bereits bei den Figuren
9 bis 11 beschrieben.
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Beim Austritt der mit Feinzug beladenen Sichtluft aus dem Saugrohr
8 in die Austrittsleitung 45 wird ihre Geschwindigkeit unter entsprechendem Druckgeszinn
durch die Diffusorwände 46 auf normale Fördergeschwindigkeit verzögert, und anschließend
werden Luft und Feinzug zu hier nicht gezeichneten Staubabscheidern geleitet, in
denen in bekannter Weise das Feingut aus der Luft abgetrennt wird.
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Das Sichtgut 47 wird dem Sichter durch die Eintrittsöffnung 42 - eventuell
mit etwas Luft - aufgegeben, durch die Verteilerschaufeln 37 dispergiert und vorbeschleunigt
und durch den Anwurfring 43 weiter dispergiert und nach unten umgelenkt, so daß
es sich in schraubenförminer Bahn zwischen den Leitschaufeln 39 und den Beschleunigerschaufeln
4 in axialer Richtung nach unten bewegt. Während dieser Bewegung wird es laufend
von der Sichtluft aus dem Sichtiuftkanal 38 durchgespült und dem Sichtraum 5 angeboten.
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Dieser läßt entsprechend den bekannten Gesetzen der Spiralsichtung
nur Gut unterhalh der eingestellten Trenngrenze nach innen durch, während
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das Grobgut wieder nach außen wirft. Dieses tritt schließlich durch den rsinqspalt
48 nach unten in den Grobguttrichter 44, aus dem es durch die Austrittsöffnung 49
in bekannter leise unter Luftabschluß abgezogen wird. Die Verweilzeit des Grobgutes
im Bereich zwischen den Leitschaufeln 39 und den Beschleunigerschaufeln 4 kann durch
eine iiber die Leitung 50 in den Grobguttrichter 44 eingeleitete und mit dem Ventil
51 eingestellte Nebenluftmenge verändert werden. Längere Verweilzeit erhöht die
Sauberkeit der Sichtung, kürzere die Durchsatzleistun. Die Trennqrenze wird durch
entsprechende Wahl der Drehzahl des Sichtrades 1 und der aus der Austrittsleitung
45 abgesaugten Luftmenge bestimmt.
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Um zu vermeiden, daß Sichtgut an gefährdete Stellen gelangt, z.B.
in die Lager oder in die engen Spalte zwischen drehenden und feststehenden Pauteilen,
ist der hier beschriebene Sichter mit einem Spillluftsystem ausgcrijstet, mit dem
selbst die unangenehmsten Sichtqiiter beherrscht werden können.
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Die Sptilluft tritt durch die Pvohrleitung 52 in die Kammer 53 ein,
die mit dem Inneren des Tragrohres 36 in Verbindung steht. Aus der rammer 53 verteilt
sich die Spiilluft auf die verschiedenen Spillstellen: Durch das Tragrohr 36 nach
unten zu dem Dichtspalt 54, wobei die Spülluft das Tragrohr 36 durch die tfffnilngen
55 verläßt, so daß das Lager 34 vor einseitigem Oberdruck geschlitzt ist; nach oben
durch die Bohrungen 56 zu dem SpLilspalt 57, der einerseits das Lager 35 vor dem
Eindringen von Staub, andererseits den engen Baum zwischen den Stirnflächen des
Saugrohres 8 und der rotierenden Sichtraumwand 3 vor dem Festfressen von Staub schiitzt.
Weiterhin gelangt die Sptilluft durch die Öffnungen 58 nach oben zu den beiden Spülspalten
59 und 60, welche den Durchtritt von Grobgut aus dem Grobguttrichter
44
in die Strönungskanäle 22 des Saugrohres 8 verhindern.
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Das hier nicht gezeichnete äußere pneumatische System kann in bekannter
Weise gestaltet sein. Den Eigenschaften des beschriebenen Sichters besonders gut
angepaßt ist eine Schaltung, bei der die mit Feingut beladene Luft aus der Austrittsleitung
45 von einem Ventilator abgesaugt und in einen Zyklon zum Abscheiden des Feingutes
gefördert wird, worauf dessen Peinluft durch die Eintrittsöffnung 41! wiederum dem
Sichter zugeführt wird.
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Etwa dabei eintretende Verengungen der von den Leitschaufeln 39 gebildeten
Strömungskanäle durch Anlagerung von Reststaub aus den Zyklon sind hier unschädlich,
da die Umfangskomponente der Sichtströmung allein durch die Beschleunigerschaufeln
4 eingestellt wird. Ein Teil der Zyklonreinluft wird, falls erforderlich, zusammen
mit dem Sichtgut durch die Eintrittsöffnung 42 in den Sichter zurückgeleitet. Die
durch die Rohrleitung 52 zugefiihrte Spiilluft muß sauber sein; sie wird daher dem
Raum entnommen.
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Dafür wird eine entsprechende ilenge feinguthaltiger Luft an geeigneter
Stelle aus der Anlage abgezogen und einem eigenen Filter zugeführt.
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