-
Presse zur Ausübung einer Flächenpressung.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zur Ausübung einer Flächenpressung
auf ein Flächengebilde, insbesondere eine Presse zur Herstellung von Holzspanplatten
und ähnlichen Werkstoffen, mit zwei gegeneinander anstellbaren Druckplatten, zwischen
denen das Flächengebilde zusammenpreßbar ist und Jeweils an einer außengelegenen
Stützkonstruktion abgestützt sind, wobei der Druck auf mindestens eine Druckplatte
von der ihr zugeordneten Stützkonstruktion über mehrere über die Fläche der Druckplatte
verteilte Druckelemente mittels eines Druckmittels uebertragen wird.
-
Eine solche Presse ist als kontinuierliche Presse zur Herstellung
von Holzspanplatten und ähnlichen Werkstoffen aus der deutschen Offenlegungsschrirt
2 242 399 bekannt. Die die Platten ergebende Bahn wird zwischen endlos oberhalb
und unterhalb der Bahn umlaufenden Stahlbändern zusammengepreßt. Jeweils ein Satz
von Druckelementen ist in einer Reihe quer zur Bahn nebeneinander angeordnet. In
Laufrichtung der Bahn ist eine der Länqe der Preßstrecke entsprechende Anzahl derartiger
Sätze hintereinander angeordnet.
-
Die zu einem quer zur Bahn sich ersteckenden Satz gehörenden Druckelemente
stehen untereinander in Verbindung, so daß ih ihnen der gleiche Druck herrscht und
ein entsprechend gleichmäßiger Druck über die Druckplatte auf die Bahn übertragen
wird.
-
Ferner sind Pressen dieser Art als nichtkontinuierlich arbeitende
Ein- oder Mehretagenpressen zur Herstellung von Holzspanplatten bekannt.
-
Es kann nun der Fall eintreten, daß in dem zu pressenden Flächengebilde
über seine Fläche ungleichmäßige Drücke herrschen. Dies kann bei der Herstellung
von Holzspanplatten durch eine ungleichmäßige Schüttung der die Bahn ergebenden
Spänemischung entstehen. Diese Spänemischung setzt dann, wenn sie auf gleiche Höhe
zusammengepreßt wird, der Zusammenpressung unterschiedliche Widerstände entgegen.
Während derartige Ungleichmäßigkeiten durch entsprechend sorgfältige Ausführung
der Schüttung behoben werden kann, gibt es eine andere zu einem Druckprofil quer
über das Flächengebilde führende Erscheinung, die von außen nicht beeinflußt werden
kann. Es ist dies der im Inneren der Platten bei der Herstellung von Holzspanplatten
auftretende Dampfdruck. Die Spänemischung muß aus verschiedenen Gründen auf einen
gewissen Feuchtegehalt eingestellt werden. Ein Grund ist der3 daß sich beim Einlaufen
der Späneschüttung in die heiße Presse schlagartig Dampf bilden soll, der dann sogleich
in das Innere der Spänemasse strömt und dort eine-rasche Aufheizung bewirkt-. Ohne
diesen Dampfstoß würde sich das Innere der sich bildenden Platte, der ja die Wärme
nur von der Oberfläche her zugeführt werden kann, mit zu großer Verzögerung aufheizen.
-
Diese an sich erwünschte Dampfbildung erzeugt ein Druckprofil quer
über das Flächengebilde mit hohem Druck in der Mitte des Flächengebildes und niedrigerem
Druck an den Rändern. Diese Druckverteilung kommt dadurch zustande, daß an den Rändern
der Dampf leicht zur Seite hin abströmen kann, während er mehr zur Mitte hin längere
Wege durch die labyrinthartige -Spänemasse zurücklegen muß. Der Abströmungswiderstand
wird für den Dampf zur Mitte der Platte hin größer so daß sich dort der sich durch
die Dampfbildung aufbauende Druck besser hält.
-
Der quer über das Flt chengebilde bzw. die Platte ungleichmäßige
Druck wirkt nun unter anderem auf diejenige Druckplatte, die auf der Rückseite durch
die Druckelemente abgestützt ist. Diese Druckelemente bringen nur einen gleichmäßigen
Gegendruck zustande.
-
Die Druckungleichmäßigkeiten in dem Flächengebilde führen daher zu
einer Biegebeanspruchung der Druckplatte. Da wegen der großen Flächen die auftretenden
Kräfte erheblich sind, kann die sich ergebende Biegebeanspruchung in manchen Fällen
zu merklichen Durchbiegungen führen, die eine unensünschte Dickenungle ichmäßigkeit
der Flächengebilde zur Folge haben.
-
Die Erfindung hat die AuSgabe, der Durchbiegung der durch die Druckelemente
abgestützten Druckplatte bei Druckungleichmäßigkeiten in dem Flächengebilde entegegenzuwirken.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß zumindest bei einigen
Druckelementen die ausgeübte Kraft steuerbar veränderlich.
-
Durch entsprechende Einstellung der von den einzelnen Druckelementen
innerhalb eines quer zum Flächengebilde sich erstreckenden Satzes derselben ausgeübtehKräfte
ist es möglich, das von dem Flächengebilde erzeugte Druckprofil auszugleichen und
der Durchbiegung der Druckplatte entgegenzuwirken. Bei kontinuierlichen
Pressen
finden sich die steuerbaren Druckelemente im wesentlichen an den beiden Bahnrändern,
weil auch das Druckprofil im wesentlichen quer zur Bahn vorhanden ist.
-
Bei diskontinuierlichen Pressen ist das Druckprofil nach allen vier
Seiten der Druckplatten hin ausgeprägt und sind die steuerbaren Druckelemente rund
um die Druckplatten vorgesehen.
-
Aus steuerungsmäßigen Granden ist es zweckmässiger, wenn die Kraft
der zum Rand.des Flächengebildes -hin gelegenen Druckelementes absenkbar ist, anstatt
die Kraft zur Mitte des Flächengebildes hin zu steigern.
-
Es kann in einer ersten Ausführungsform der Erfindung die Wirkfläche
der die Kraft ausübenden Druckelemente veränderbar sein.
-
Der für die Druckelemente zur Verfügung stehende Druck bleibt also
für alle Druckelemente oder aber Jedenfalls für einen Satz derselben gleich. Es
können Jedoch an dem einen oder anderen Druckelement die Flächen, auf die der Druck
wirkt, geändert werden, so daß sich eine unterschiedliche Kraft der ein2elnen Druckelemente
und somit eine Ausgleichsmöglichkeit über die von der Bahn hervorgerufene ungleichmäßige
Druckverteilung ergibt.
-
In der bevorzugten Ausführungsform, die aus der deutschen Offenlegungsschrift
2 242 399 zu entnehmen ist, sind die Druckelemente als Kolben/Zylindereinheit aus
zwei topfartigen, mit den offenen Seiten einander zugewandt ineinandergeschobenen
Topfteilen ausgebildet, wobei die Ränder der Töpfe das dichtend zusammenwirkende
Zylinderflächenpaar bilden.
-
Bei derartigen Druckelementen kann die Veränderung der Wirkfläche
dadurch verwirklicht werden, daß in der Kolben/Zylindereinheit durch mindestens
ein zusätzliches, konzentrisch innerhalb des anderen Zylinderflächenpaars angeordnetes
Zylinderflächenpaar mindestens ein Ringraum abgeteilt ist, der separat von dem übrigen
Innenraum der Kolben/Zylindereinheit mit Drucittel bezufschlagbar ist.
-
Auf diese Weise kann'der anstehende Druck entweder dem übrigen Innenraum
oder nur dem Ringraum oder allen beiden mitgeteilt werden. Das Druckelement über
dabei den Jeweiligen entsprechende Kräfte aus.
-
Die Kraftstufen können durch entsprechende Bemessung dieser Flächen
beeinflußt werden. Schon bei nur einem zusätzlichen Zylinderflächenpaar sind drei
Kraftstufen möglich. Bei zwei zusätzlichen Zylinderflächenpaaren ergeben sich schon
sieben Kraftstufen. Durch geeigente Anordnung dieser veränderlichen Druckelemente
und geeignete Auswahl der Kraftstufen läßt sich der Durchbiegung der Druckplatte
so entgegenwirken, daß die.
-
Dickenabweichungen des gebildeten Flächengebildes innerhalb der Toleranzgrenzen
bleiben.
-
Die andere Möglichkeit, die Kraft der Druckelemente zu beeinflussen,
besteht darin, daß zumindest einige Druckelemente an eine Druckverhältnissteuereinrichtung
angeschlossen sind.
-
Die Druckelemente selbst bleiben hierbei' unverändert. Es wird Jedoch
einigen der Druckelemente ein im Verhältnis des gewünschten Kraftunterschiedes unterschiedlicher
Druck zugewiesen.
-
Bei der bevorzugten Ausführungsform halten die mittleren Druckelemente
den für die Zusammenpressung des Flächengebildes vorgesehenen vollen Druck, während
die Druckverhältnissteuereinrichtung den zum Bahnrand hin gelegenen Druckelementen
einen Teildruck erteilt.
-
Die von diesen Druckelementen ausgeübte Kraft ist also entsprechend
dem am Rand geringeren Gegen druck in dem Flächengebilde geringer.
-
Die Druckverhältnissteuereinrichtung kann in einer beispielsweisen
Ausführungsform einen zweiarmigen Hebel umfassen, der durch seine Neigungsbewegung
ein Teildrucksteuerventil betätigt, auf dessen Enden
einerseits
der; Ausgangsdruck, andererseits der durch das Teildrucksteuerventil erzeugte Teildruck
wirken und dessen Drehpunkt zur Veränderung der Hebelarme und damit zur Einstellung
des gewünschten Teildrucks längs des Hebels verstellbar ist.
-
Im Gleichgewicht ist das Teildrucksteuerventil inaktiv. Bei einer
änderung des Teildrucks ergibt sich eine Drehung des Hebels, die sich dem Teildrucksteuerventil
mitteilt, so daß dieses die Abweichung des Teildrucks rückgängig machen kann. Durch
die Verstellung des Drehpunktes kann bestimmt werden, bei welchem Druckverhältnissen
bzw. auf die Enden des Hebels ausgeübten Kräften das Gleichgewicht, eintreten soll.
-
Eine ähnlich arbeitende Druckverhältnissteuereinrichtung zur Steuerung
von Walzendrteken ist aus der deutschen Patentschrift 1 460 632 bekannt.
-
Es empfiehlt sich, daß die durch die Druckverhältnissteuereinrichtungen
zumindest einiger Druckelemente eingestellten Druckverhältnisse gemeinsam verstellbar
sind, um auf einfache Weise eine gleichzeitige Veränderung der Druckverhältnisse
einer Mehrzahl von Druckelementen zu erzielen, was zur Anpassung an unterschiedliche
Verhältnisse in dem Flächengebilde und seinem Verhalten notwendig sein kann.
-
Bei einer wichtigen Ausgestaltung der Erfindung kann die gesamte
Anordnung der Druckelemente dadurch gekennzeichnet sein, daß der Mitte des Flächengebildes
Druckelemente zugeordnet sind, deren Kraft nicht steu erbar veränderlich ist, und
daß dem Rand des Flächengebildes Druckelemente zugeordnet sind, deren Kraft steuerbar
veränderlich ist.
-
Die mittleren Druckelemente erhalten hierbei den vollen Druck, wie
er dem betreffenden Satz von der entsprechenden Steuereinrichtung zugewiesen ist.
Dieser Druck wirkt gegen den höchsten Druck in der Mitte des
Flächengebildes,
wo also bei der Herstellung von Holzspanplatten der entstandene Dampf am schlechtesten
abströmen kann und dementsprechend das Druckmaximum liegt.
-
In einigem Abstand von der Mitte des Flächenge,bil des fällt der
Druck ab und muß daher ein Ausgleich der von den dortigen Druckelementen ausgeübten
Kraft erfolgen, weil sonst das Flächengebilde dort zu stark zusammengepreßt würde.
Zu diesem Zweck sind die dortigen Druckelemente in ihrer Kraftausübung steuerbar.
-
Die Erfindung kann bei verschiedenen Bauarten von Pressen verwirklicht
werden.' In einer ersten Ausführungsform Kann mindestens eine starre Zwischenplatte
vorgesehen sein, auf der sich die einer Druckplatte zugeordneten Druckelemente abstützen
und die ihrerseits mittels an der Stützkonstruktion abgestützter Hubelemente senkrecht
zur Fläche der Druckplatte beweglich ist.
-
Diese Ausführungsfo-:im entspricht der üblichen Konstruktion beispielsweise
von Einetagenpressen für Spanplatten. Die Zwischenplatte entspricht dem einen Pressenholm,
der durch hydraulische Zylinder über eine größere Strecke heb- und senkbar ist.
Die erfindungsgemäßen Druckelemente sind zwischen der Zwischenplatte und der auf
ihrer Seite gelegenen Druckplatte zusätzlich angeordnet, um die geschilderten Durchbiegungsprobleme
zu bewältigen.
-
Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Druckelemente sich unmittelbar
gegen die -Stützkonstruktion abstützen.
-
Hierbei sind also die Druckelemente die einzigen Anstellglieder der
Druckplatten.
-
Sehließltch kann auch vorgesehen sein, daß. die Druckelemente über
eine in die Druckmittelzuleitung eingeschaltete Kalibersteuereinrichtung beaufschlagbar
sind, welche jeweils einer Gruppe von Druckelementen
zugeordnete,
am Rand der Druckplatten angeordnete und mit beiden Druckplatten wirkungsverbundene
Grenswertventile umSaBts die die Druckelemente auf Einhaltung eines bestimmten A"Dstandes
der Druckplatten einstouern.
-
Eine solche Anordnung von Grenzwertventilen ist für eine kontinuierliche
Presse aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 242 399 bekannt. Die Druckelemente
erhalten hierbei zunächst einmal den vollen Druckmitteldruck.
-
Bei einer Annäherung der Druckplatten über einen vorgegebenen Grenzwert
hinaus eröffnet das Grenzwertventil einen Bypass, der einen Teil des Druckmittels
in den Vorratsbehälter ableitet. Bei der deutschen Offenlegungs schrift 2 242 399
sind die Grenzwertventile zu beiden Seiten der Bahn angeordnet, während sie bei
der vorliegenden Erfindung rund um die Druckplatten herum vorgesehen sein können.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt:
Fig. 1 bis 3 sindschematisierte Querschnitte durch verschiedene Ausfuhrungsrormen
der- Erfindung; Fig. 4 zeigt zeigt den Verlauf des Drucks quer über das Flächengebilde;
Fig. 5 zeigt die zur Eineb,lung der Ungleichmässigkeit erforderlichen Kräfte an
den einzelnen Druckelementen; Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf das Feld der Druckelemente;
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch ein einzelnes Druckelement; Fig. 8 zeigt schematisch
die Darstellung einer Anordnung mit Druckverhältnissteuereinrichtung.
-
Die als Ganzes mit 10 bezeichnete Einetagenpresse für Holzspanplatten
der Fig. 1 umfaßt einen die Stützkonstruktion bildenden Rahmen 1, der aus in sich
geschlossenen, den eigentlichen Pressbereich ringförmig umgebenden Plattengliedern
besteht, die zu mehreren hintereinander angeordnet sind. In der öffnung 2 des Rahmens
1 wird aus einer beleimten Holzspanemischung
ein plattenförmiges
Flächengebilde 3-zwischen zwei Druckplatten 4 und 5 zusammengedrückt, die Heizkanäle
7 aufweisen und durch Wärmeisolierende Zwischenschichten 8 nach außen isoliert sind.
Die in Fig. 1 obere Druckplatte 4 stützt sich an einem oberen Pressenholm 9 ab,
während die untere Druckplatte 5 4 auf Druckelementen 10 aufliegt, die auf einem
eine starre Zwischenplatte Bildenden unteren Pressenholm 11 abgestützt sind. Der
Pressenholm 11 ist mittels zweier nebeneinander angeordneter hydraulischer Kolben/Zylindereinheiten3über
einen größeren Hub beweglich, der für die Beschickung der Presse e-rforderlich ist.
-
Die Druckelemente 12 sind gleichmäßig über die gesamte Fläche der
Druckplatten 4, 5 verteilt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel -sind Jeweils
neun Druckelemente 10 nebeneinander angeordne. Wichtig-ist, daß die Anzahl der Druckelemente
lo so groß ist, d. h.
-
die Abstützung so fein unterteilt ist, daß eine hinreichend genaue
Anpassung an das Druckprofil in dem Flächengebilde 3 und ein ausreichender Ausgleich
desselben möglich sind. Bei normalen Arbeitsbreiten sind mehr als fünf Druckelemente
nebeneinander erforderlich. Die Anzahl der senkrecht zur Zeichenebene vorhandenen
Druckelemente lo richtet sich nach der Länge der Presse bzw.
-
der herzustellenden Platte 3. Die Druckelemente 10 bestehen ihrerseits
aus Kolben/Zylindereinheiten, deren Aufbau und Steuerung noch beschreiben wird.
-
Die Presse 200 der Fig. 2 unterscheidet sich dadurch von der nach
Fig. 1, daß der untere Pressenholm 11 seinerseits -nicht beweglich,sonde-rn-fest-in
dem Rahmen 1 angeordnet ist. Die Hubbewegung der unteren Druckplatte 5 erfolgt ausschließlich
durch die Druckelemente 10. Im Ubrigen entspricht der Aufbau der Presse 200 der
der Presse 100.
-
Die Presse 300 nach Fig, 3 gleicht im wesentlichen der Presse 200
der Fig. 2. Die Druckplatten 4, 5 weisen
lediglich Ansätze auf
die mit als Grenzwertventile ausgebildeten Steuerventilen 20 an den Rändern der
Druckplatten 4, 5 verbunden sind. Das Jeweils eine der beweglichen Ventilelemente
der Steuerventile 20 ist mit der Druckplatte 4, das andere mit der Druck; platte
5 verbunden.Die Steuerventile 20 sind so ausgelegt; daß sie bei einer Verringerung
des Abstandes der Druckplatten 4, 5 über einem vorgegebenen Grenzwert hinaus den
Druckelementen 10, die Jeweils an sie angeschlossen sind, Druckflüssigkeit:entziehefl
so daß diese eine geringere Kraft ausüben und das Flächengebilde 3 in ihrem Bereich
weniger stärkerçzusammendrifeken. Auf diese Weise wird die unerwünschte Abstandsverrtngerung
der Druckplatten 4, 5 wieder rückgängig gemacht und ein genaues Kaliber der herzustellenden
Platte 3 eingehalten.
-
Obwohl nun die Pressen 100, 200, 300 sehr stabile Konstruktionen
darzusGellen pflegen, kommt es durch die gewaltigen auftretenden Gesamtkräfte zu
Verformungen, die Maßabweichungen der Platte 9 mit sich brffingen. Wenn der Druck
in der Mitte der Platte 3 größer ist als an den Rändern, was durch auftretenden
Dampfdruck geschehen kann, so werden sich die Druckplatten 5, wenn die über die
Breite der Platte 3 vorhandenen Druckelemente 10 untereinander hydraulisch verbunden
sind, durchbiegen, bis das Gleichgewicht wiederhervgestilt ist. Die Platte 3 wird
dann in der Mitte in unerwünschter Weise dicker.
-
Die Verhältnisse sind in den Fig. 4 und 5 noch einmal dargestellt.
Gemäß Fig. 4 übt die Platte 3 bei der Zusammendrückung einen Gegendruck P aus, der
sich aus dem mechanischen Gegendruck der Spänemischung und dem überlagerten Druck
des durch die Erwärmung im Pressbereich entstehenden Dampfes zusammensetzt. Es
ergibt
sich ein Druckverlauf 25, der über die Breite der Platten 3 nicht konstant ist,
sondern in deren Mitte seinenHöchstwert hat und zu den Rändern der Platte 3 hin
abfällt, weil in den äußeren Bereichen der Dampf leichter entweichen kann.
-
Weil auf der einen Seite der Druckplatte 5 die über die Breite unterschiedlichen
Drücke nach der Kurve 25, auf der anderen Seite die bei untereinander verbundenen
Druckelementen 10 gleichen Drücke derselben einwirken, erfährt die Druckplatte 5
ein erhebliches Biegemoment, welches sich selbst bei reichlicher Bemessung der Druckplatten
5 und der gesamten Stützkonstruktion in Kaliberfehlern äußern kann.
-
Um dies zu verhindern ist die durch die einzelnen Druckelemente 10
ausgeübte Kraft K steuerbar veränderlich. In dem Ausführungsbeispiel sind die Kräfte
Kg, K5 und K6 in der Mitte untereinander gleich, während zu den Rändern hin die
Kräfte K3, K2 und K1 bzw. K7, K8 und Kg zunehmend geringer werden, so daß 9 dem
in den Randbereichen niedrigeren Gegendruck P der Platte 3 auf der Seite der Druckelemente
1Q entsprechend geringere Kräfte gegenüberstehen. Der Verlauf der Kräfte K1, K2,
.. entspricht etwa dem Verlauf der Kurve 25. Auf diese Weise erfährt die Druckplatte
5 kein Biegemoment mehr, sondern bleibt im wesentlichen eben, so daß auch die Plattendicke
über die Plattenbreite konstant bleibt.
-
Die Ebenheit der Druckplatten 4, 5 ist kein zwingendes Erfordernis.
Die S>euerung kann auch so eingesetzt werden, daß sich die Druckplatten 4, 5
und die Platte 3 insgesamt leicht durchbiegen, daß aber dabei die Dicke der Platte
3 überall gleich ist.
-
Die Durchbiegung im großen kann hingenommen werden, weil es sich dabei
um Werte in der Größenordnung von 1 mm über die ganze Plattenoberfläche handelt.
-
Eine solche Spannplatte legt sich beim Entnehmen ausder Presse von
selbst flach. Wesentlich ist, daß keine Dickenabweichungen auftreten.
-
Es ist auf diese Weise jede gewünschte Beeinflussung der Druckverteilung
über die Plattenober-* fläche erreichbar.
-
In Fig. 6 ist die Gesamtheit der Druckelemente 10 dargestellt. Die
Druckelemente 10 in der Mitte sind nicht gesteuert und üben die volle Kraft aus.
-
Sie sind als Kreise wiedergegeben. Die mit einer Schraffur wiedergegebenen
Druckelemente am Rahd der Platte 3 üben nur einen Teildruck aus, um eine Annäherung
an den aus den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Druckverlauf zu erzielen. Die Grenzlinie
28 zwischen dem inneren Bereich der unbeeinflußten Druckelemente und dem äußeren
Bereich der in ihrer Kraft veränderlichen Druckelemente hängt vom Einzelfall ab,
d.h.
-
vom Verlauf der Kurve 25 bei- einer bestimmten zu pressenden Platte
3. Es können also in anderen Fällen mehr Druckelemente 10 gesteuert sein, so daß
der innere Bereich der nicht steuerbaren Druckelemente 10 kleiner wird. In der Praxis
hat sich jedoch herausgestellt, daß bei normalen Arbeitsbreiten und einer der dargestellten
ähnlichen Verteilung der Druckelemente 10 bereits eine gute Kaliberhaltigkeit erreichbar
ist, wenn nur die beiden äußeren Druckelemente 10 auf einen Teil der von ihnen ausgeübten
Kraft herabsetzbar sind.
-
In Fig. 7 ist ein Druckelement 10 dargestellt, bei welchem die Wirkungsfläche
d Drucks veränderbar ist. Das Druckelement 10 besteht aus zwei topfförmigen Teilen
31, 32, deren Ränder das dichtend zusammenwirkende Zylinderflächenpaar 33, 34 bilden.
Die Teile 31, 32 sind mit den offenen Seiten einander zugewandt ineinandergeschoben.
-
Im Innern der Elemente 31, 32 ist konzentrisch zu dem äußeren Zylinderflächenpaar
33, 34 ein weiteres Zylinderflächenpaar 35, 36 vorgesehen, welche durch mit den
Böden der Elemente 31, 32 verbundene Rohr stutzen37, 38 gebildet sind. Die Zylinderflächen
35, 36 wirken ebenfalls dichtend zusammen.
-
In dem Element 31 ist ein mittlerer Einlaß 39 vorgesehen, durch den
die im Innern des Zylinderflächenpaars35, 36 gebildete Innenkammer 40 mit Druckmittel
gefüllt werden kann. In die zwischen den Zylinderflächenpaaren 33, 34 und 35, 36
gelegene Ringkammer 41 mündet der Einlaß 42, durch den diese Druckkammer mit Druckmitteln
gefüllt werden kann.
-
Die von dem Druckelement 10 erzeugten Kräfte entsprechen bei gleichbleibendem
Druck an den Einlässen 39 und 42 den Querschnittsflächen der Kammern 40 und 41.
Er ergeben sich drei Kraftsturen, die der Druckgabe auf die Kammer 40, auf die Kammer
41 oder auf beide Kammern 40, 41 entsprechen.
-
Durch Vorsehung weiterer Zylinderflächenpaare können noch mehr Kraftstufen
erzeugt werden.
-
In Fig. 8 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der nicht die
Wirkfläche des Drucks, sondern seine Höhe in bestimmten Druckelementen 10 geändert
wird.
-
Der Ausgangsdruck wird über eine Leitung 45 herange führt und wirkt
beispielsweise auf das in Fig. 8 rechte Druckelement 10. Das in Fig. 8 linke Druckeelementl0
erhält Jedoch nur einen Teildruck, der durch das Teildrucksteuerventil 46 hergestellt
wird. Das Teildruoksteuerventil 46 wird von einem zweiarmigen Hebel 47 über ein
Verbindungsgestänge 48 betätigt.
-
Auf die Enden des Hebels 47 wirkt in dem Zylinder 49 der volleAusgangsdruck,
in dem Zylinder 50 der von dem
Teildrucksteuerventil 46 gesteuerte
Teildruck. Weicht dieser Teildruck von dem Sollwert ab, so wird in dem Zylinder
50 sich eine Bewegung des Kolbens ergeben, die sich über das Gestänge 48 dem Teildrucksteuerventil
46 mitteilt, welches dann den richtigen Teildruckwert wieder herstellt. Das Verhältnis
des Teildrucks zum Ausgangsdruck wird durch die Hebelarme 52 und 53 des Hebels 47
bestimmt. Der Drehpunkt 54 des Hebels 47 kann im Sinne des Pfeiles 55 verschoben
werden, wodurch stch die von dem Zylinder 50 zur Errichung des Gleichggeichts gegenüber
der Kraft des Zybinders 49, auf dem der Ausgangsdruck liegt, erforderliche Kraft
und damit den Teildruck ändern. Die Verstellung des Drehpunktes 54 erfolgt zweckmäßig
bei allen Druckelementen, deren Kraft verstellt werden soll, gemeinsam.
-
L e e r s e i t e