DE2543721C3 - Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz - Google Patents
Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus GlaubersalzInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D5/00—Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D5/18—Dehydration
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat (Na2SO4) aus Glaubersalz
(Na2SO4 · 10 H2O)1 bei welchem das Glaubersalz in
einer mittels heißer Gase fluidisierten Schicht von wasserfreien Natriumsulfatpartikeln bzw. Natriumsulfatagglomeraten
dehydratisiert und getrocknet wird.
Glaubersalz wird nach konventioneller industrieller Technologie meist aus seiner wässerigen Lösung durch
Kühlkristallisation unterhalt 32°C gewonnen.
Für die Überführung des Glaubersalzes in die kristallwasserfreie Form des Natriumsulfats werden
sehr unterschiedlich Technologien angewandt.
Nach einer Methode wurde versucht, das Glaubersalz im eigenen Kristallwasser zu schmelzen und dann diese
Schmelze in oder auf ein Wirbelschichtbett von wasserfreiem Natriumsulfat zu sprühen. Wegen verschiedenen
technischen Schwierigkeiten, wie Verstopfen der Düsen usw. konnte sich dieses Verfahren nicht
durchsetzen, obwohl grundsätzlich eine Granulierung mit ziemlich einheitlicher Kornform erhalten wird.
Nachteilig ist zudem ein großer Staubanteil.
Zur Überführung des Glaubersalzes in die wasserfreie Form des Natriumsulfats wurde auch schon ein
sogenanntes »add-back«-Verfahren untersucht Dabei wird das bereits getrocknete Natriumsulfat in eine dem
eigentlichen Trockner vorgeschaltete Granuliervorrichtung zurückgeführt, in welcher das freiwerdende
Kristallwasser des Glaubersalzes durch das zurückgeführte, trockene Natriumsulfat derart gebunden wird,
daß fließfähige Granulate des Natriumsulfats entstehen. Dieses Verfahren ist durchführbar, hat jedoch den
Nachteil, daß pro Tonne Glaubersalz 7 —12 t getrocknetes Natriumsulfat zurückgeführt werden müssen. Dazu
weist das auf diese Weise erzeugte Endprodukt ein heterogenes Kornspektrum auf und enthält auch
verhältnismäßig viele staubförmige Anteile.
Es wurde auch schon bekannt, eine wäßrige Glauberschmelze auf ein Wirbelschichtbett von wasserfreiem
Natriumsulfat zu sprühen und parallel dazu Partikeln wasserfreien Natriumsulfats. Diese führte
jedoch zu einer groben Körnung mit einem heterogenen Kornspektrum.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz
zu finden, nach welchem in nur einer einzigen Verfahrensstufe ein staubfreies Natriumsulfat mit
homogenen Kornspektrum wirtschaftlich gewonnen wird. Es soll dabei ein Produkt mit einer gewünschten,
•insbesondere einer sehr feinen mittleren Körnung erreicht werden. Darunter auch ein Produkt mit d' = 0,3
bis 0,8 mm mittlerer Körnung nach Rosin/Rammler/ Sperling Skala (DlN 4190).
Diese Aufgabe ist beim Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zum Erzielen einer gewünschten mittleren Körnung des Endproduktes den Kristallen des Glaubersalzes eine
bestimmte Menge von feinen, trockenen Natriumsulfatpartikeln beigemischt wird, dieses Gemisch in die
fluidisierte Schicht gleichmäßig verteilt eingebracht und in der Schicht bei hohem Durchmischungsgrad dehydratisiert
und getrocknet wird.
Dadurch wird in einer einzigen Verfahrensstufe ein staubfreies Natriumsulfat als Endprodukt mit homogenen
Kornspektrum und sehr einheitlicher Kornform wirtschaftlich erzeugt. Das Glaubersalz wird nicht
gesondert geschmolzen, sondern mit einer bestimmten Menge von feinem, trockenem Natriumsulfat vermischt,
und dieses Gemisch wird anschließend in fester Form in eine mittels heißer Gase fluidisierte Schicht von
wasserfreien Natriumsulfatpartikeln oder -körnern gleichmäßig verteilt. Die fluidisierte Schicht muß eine
große Turbulenz aufweisen, damit die eingebrachte Mischung sofort intensiv mit der Schicht durchgemischt
wird.
Durch das Erhitzen in der fluidisierten Schicht wird das Kristallwasser des Glaubersalzes frei und die
dadurch flüssig werdende Substanz setzt ich an den in der Schicht vorhandenen, feinen Natriumsulfatpartikeln
bzw. Agglomeraten an und bildet, unter gleichzeitiger Verdampfung des Kristallwassers, an diesen eine
weitere Natriumsulfatschicht. Die so bei der Dehydratisierung und Trocknung entstandenen, trockenen, meist
kugeligen Natriumsulfatkörner verlassen die fluidisierte Schicht als Endprodukt.
Die Körnung kann durch Änderung des Anteils der (einen trockenen Natriumsulfatpartikeln in dem in den
Fließbetttrockner einzutragenden Gemisch gesteuert werden.
Die Erfindung wird im weiteren anhand der Zeichnung, in welcher ein Beispiel einer Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch gezeigt ist. näher beschrieben und erhlärt
Die zu verarbeitenden Glaubersalzkristalle gelangen aus Behälter 1 in einen Mischer 6, wo e;ue Menge von
feinen, trockenen Natriumsulfatpartikeln beigemischt wird. Das Gemisch wird über eine Eintragsvorrichtung 2
auf eine mittels heißer Gase fluidisierte Schicht 3 von Natriumsulfatpartikeln bzw. Natriumsulfatagglomeraten
in einem Fließbetttrockner 4 aufgebracht Die Eintragsvorrichtung 2 sorgt für eine gleichmäßige
Verteilung des aufzubringenden Gemisches auf die ganze Oberfläche der fluidisierten Schicht 3. Die Schicht
3 wird bei hohem Durchmischungsgrad mit großer Turbulenz fluidisiert Ein entsprechender hoher Durchmischungsgrad
der Schicht 3 wird beispielsweise so erre'cht, wenn bei einer Auftragsmenge von 700 bis
1000 kg des Glaubersalzes Natriumsulfat-Oemisches pro eine Stunde und ein Quadratmeter der Anströmfläehe
des Fließbetttrockners 4 die Schicht 3 im Fließbetttrockner eine minimale Höhe von 400 bis
600 mm aufweist Um zum wirtschaftlichen Durchführen des Verfahrens eine entsprechend hohe Temperatur
der fluidisierenden Gase ohne schädigende Wirkung auf das Produkt anwenden zu können, ist der Anströmboden
10 auf an sich bekannte Weise als Isolierboden mit Düsen 11 ausgeführt Dadurch ist die Oberflächentemperatur
des Bodens 10 kleiner als die Temperatur der fluidisierenden Gase in einem Gasverteilkasten 9 des
Fließbetttrockners 4. Dadurch wird ein Anbrennen des Produkts am Boden vermieden.
Die durch das Fluidisieren in der Schicht 3 entstandenen, trockenen Natriumsulfatkörner werden
als Endprodukt aus dem Fließbetttrockner auf eine Siebvorrichtung 12 geführt, wo aus dem Endprodukt
evtl. Fein- und Oberkornteile ausgesiebt werden. Das Endprodukt verlaß* bei 20 die Siebvorrichtung.
Bei dieser Anlage ist es vorgesehen, den zu bearbeitenden Glaubersalzkristallen die feinen, trockenen
Natriumsulfatpartikeln beizumischen, welche aus der fluidisierten Schicht 3 aus dem Fließbetttrockner 4
mit der Abluft durch eine Abluftleitung 7 ausgetragen werden. Diese Feinteile werden in einem Abscheider 8
von der Abluft abgetrennt und vor dem Einführen durch eine Leitung 5 in den Mischer 6 in einem Kühler 21 und
zwar vorteilhaft auf eine Temperatur unterhalt 32" C
gekühlt. Es muß immer vermieden werden, daß ein Beimischen heißer Natriumsulfatkristalle ein vorzeitiges
Freiwerden des Kristallwassers der Glaubersalzkristalle schon im Mischer 6 verursacht, was erst in der
fluidisierten Schicht 3 im Fließbetttrockner 4, vorgesehen
ist.
Bei dieser Anlage ist es auch möglich, den Glaubersalzkristallen die Natriumsulfatfeinteile beizumischen,
welche aus dem Endprodukt in der Siebvorrichtung 12 ausgesiebt worden sind. Diese Feinteile
fallen aus der Siebvorrichtung 12 bei einer Öffnung 13 heraus und werden mittels eines Gebläses 14 und einer
Transportleitung 15 über die Abluftleitung 7 zum Abscheider 8 usw. geführt
Bei dieser Anlage besteht auch die Möglichkeit, die aus dem Endprodukt in der Siebvorrichtung 12
ausgesiebten Überkornteile den Glaubersalzkristallen beizumischen. Die Überkornteile fallen an einer
Öffnung 16 der Siebvorrichtung 12 an, werden an einer Mahlvorrichtung 17 auf eine gewünschte Größe
zerkleinert und über ein Gebläse 18, eine Transportleitung 19 und die Abluftleitung 7 zum Abscheider 8 usw.
transportiert.
Schließlich im Falle eines weiteren Bedarfs, besteht auch die Möglichkeit, den Glaubersalzkristallen einen
Teil des Endprodukts beizumischen. Dazu müßte allerdings ein Teil des Endprodukts zerkleinert und nach
Abkühlung im Kühler 21 in den Mischer 6 geführt werden.
Die mittlere Körnung des in der fluidisierten Schicht 3 entstehenden Endprodukts kann, wie erwähnt, durch
Änderung des Anteils der feinen trockenen Natriumsulfatpartikeln im Gemisch mit Glaubersalzkristallen
gesteuert werden. So werden beispielsweise zum Erzielen eines Endprodukts mit einer mittleren Körnung
von d' = 0,3 bis 0,8 mm nach RRS Skala (Rosin/Rammler/Sperling Skala gemäß DIN 4190) 100
Gewichtsteilen Glaubersalz je nach Korngröße 5 bis 20 Gewichtsteile feine Natriumsulfatpartikeln beigemischt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat (Na2SO4) aus Glaubersalz
(Na2SO4 · 10 H2O), bei welchem das Glaubersalz in
einer mittels heißer Gase fluidisierten Schicht von wasserfreien Natriumsulfatpartikeln bzw. Natriumsulfatagglomeraten
dehydratisiert und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzielen einer gewünschten mittleren Körnung des
Endproduktes den Kristallen des Glaubersalzes eine bestimmte Menge von feinen, trockenen Natriumsulfatpartikeln
beigemischt wird, dieses Gemisch in die fluidisierte Schicht gleichmäßig verteilt eingebracht
und in der Schicht bei hohem Durchmischungsgrad dehydratisiert und getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Kristallen des Glaubersalzes die
aus dem Endprodukt ausgesiebten Oberkornteile nach deren Zerkleinerung beigemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der feinen, trocknenen
Natriumsulfatpartikeln, welche den Kristallen des Glaubersalzes beigemischt werden, unterhalb des
Schmelzpunktes des Glaubersalzes, d. h. unter 32°C liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glaubersalz-Natriumsulfat-Gemisch
in die fluidisierte Schicht in einer Menge von 700 bis 1000 kg/h und pro m2 Anströmfläche der
Schicht eingetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fluidisierte Schicht auf einer Höhe
von 400 bis 1000 mm gehalten vyird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzielen eines Endproduktes mit
einer mittleren Körnung von d' - 0,3 bis 0,8 mm ein Gemisch von 100 Gewichtsteilen Glaubersalz und 5
bis 20 Gewich'.steilen feine Natriumsulfatpartikeln in die fluidisierte Schicht eingetragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Anströmboden der fluidisierten
Schicht ein gegen einen Gasverteilkasten isolierter Anströmboden mit Düsen verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752543721 DE2543721C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752543721 DE2543721C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2543721A1 DE2543721A1 (de) | 1977-04-07 |
DE2543721B2 DE2543721B2 (de) | 1979-10-11 |
DE2543721C3 true DE2543721C3 (de) | 1980-06-26 |
Family
ID=5957906
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752543721 Expired DE2543721C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz |
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Country | Link |
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DE (1) | DE2543721C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4306880A (en) * | 1978-09-22 | 1981-12-22 | Garrett Donald E | Recovering by-products from sea water brines and the like |
CN109133113A (zh) * | 2018-10-11 | 2019-01-04 | 新疆中泰化学阜康能源有限公司 | 氯碱工业生产芒硝的干燥脱水方法及装置 |
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1975
- 1975-10-01 DE DE19752543721 patent/DE2543721C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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