DE2542547C2 - Steuerungsverfahren für Fußbodenheizungen sowie Stelleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Steuerungsverfahren für Fußbodenheizungen sowie Stelleinrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sleuerungsverfahren für Fußbodenheizungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Stelleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wie sie beispielsweise der FR-PS
08 613 — dort mit einem besonderen zweilagigen Rohrsystem — entnehmbar sind.
Bei bekannten Fußbodenheizungen fließt das Wärmemedium in gleichbleibender Richtung durch das im
Fußboden verlegte Rohrsystem. Dabei kühlt sich das Wärmemedium während des Durchlaufs ab. Die
zunächst vom Wärmemedium durchlaufenden Windungen heizen den umgebenden Fußbodenbereich auf eine
höhere Temperatur auf als die zuletzt durchlaufenden Windungen. Aus Gründen der Heizleistung und 1' Wirtschaftlichkeit
ist eine möglichst hohe Temperatur des Wärmemediums am Eingang des Durchlaufs
gegenüber der am Ausgang des Durchlaufs anzustreben. Andererseits ist der anwendbare Temperaturbereich
begrenzt. Eine untere Temperaturgrenze ergibt sich daraus, daß der Fußboden zur Wärmeabgabe zumindest
die gewünschte Raumtemperatur aufweisen muß (z. B. 22"C). Eine obere Grenze ist mit Rücksicht auf die
Zuträglicnkeit für das Wohlbehagen der Bewohner zu setzen, wobei Fußbodentemperaturen von mehr als
28°C als unangenehm empfunden werden. Soweit
herkömmliche Fußbodenheizungen diese Grenzen einhalten ist die Wärmeabgabe gering; so daß häufig die
mit Rücksicht auf das Wohlbefinden der Bewohner vorgeschriebene Temperaturgrenze überschritten werden muß.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist bereits vorgesehen worden, das Rohrsystem in der Weise zu
verlegen, daß jeweils ein heißes Wasser führendes Rohrstück und ein abgekühltes Wasser führendes
Rohrstück eng nebeneinanderliegen, um so ein Wärmegefälle über die Fußbodenfläche zu vermeiden. Eine
solche Ausführung ist jedoch infolge der doppelt zu verlegenden Windungen und der großen Heißwassermenge
im Rohrsystem aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Fußbodenheizung zu schaffen, die eine wirksame
Leistungsabgabe ohne Unzuträglichkeiten infolge zu warmer oder zu kalter Fußbodenbereiche ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach dem Anspruch 1 gelöst. Infolge des
periodischen Wechsels der Durchlaufrichtung wird ein Ausgleich in der Temperaturverteilung im Fußboden
längs und quer zur Windungsfolge des Rohrsystems erzielt Somit kann die gesamte Fußbodenfläche auf eine
höhere mittlere Temperatur aufgeheizt werden, ohne daß die dem Einlauf des Wärmemediums in das
Rohrsystem benachbarten Bereiche des Fußbodens überheizt werden und beispielsweise die auf 28°C
festgelegte Grenztemperatur überschreiten.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Intervalle gleichbleibender Durchlaufrichtung eine
Dauer von 20 bis 36 Min. aufweisen. Eine derartige Bemessung erlaubt es dem Wärmpmedium, einen
wirkungsvollen, stationären Kreislauf durchzuführen, andererseits ist eine solche Dauer kurz genug, um
Temperaturschwankungen in Abhängigkeit von der Durchlaufrichtunj? gering zu halten.
Die weiter gemäß der Erfindung vorgesehene Stelleinrichtung nach dem Anspruch 4 schafft eine
ventilgesteuerte Vertauschung der Anschlüsse und ermöglicht den Wechsel der Durchlaufrichtung im
Fußbodenkreislauf bei im übrigen unveränderten Heiz- und Regeleinrichtungen.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
Nachfolgend wird ein Ausfüirungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung beschrieben, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 die Ansicht einer Stelleinrichtung für Fußbodenheizungen
in schematischer Darstellung,
F ι g. 2 die Ansicht der Stelleinrichtung gemäß F i g. 1
zur Darstellung einer gewechselten Durchlaufrichtung des Wärmemediums.
Die insgesamt mit 1 bezeichnete Stelleinrichtung für eine Fußbodenheizung besitzt zwei Anschlüsse 2 und 3
zum Einbau in einen Kesselkreislauf, zwei Anschlüsse 4 und 5 zum Einbau in einen Fußbodenkreislauf, ein
Vier-Wege-Mischventil 6, das jeweils einen der Anschlüsse 2, 3 des Kesselkreislaufs mit einem der
Anschlüsse 4 bzw. 5 des Fußbodenkreislaufs über Zwischenrohre 7, 8, 9, 10 und ein Vier-Wege-Ventil 11
verbindet. Die Zwischenrohre 7 und 8 am Vier-Wege-Mischventil 6 sind durch einen Nebenschluß 12
überbrückt, der mit Hilfe eines Absperrschiebers 13 einstellbar gedrosselt ist. Am Anschluß 3 und im
Zwischenrohr 9 ist jeweils eine Umwälzpumpe 14 bzw.
15 eingesetzt. Die Anschlüsse 4 und 5 für den Fußbodenkreislauf enthalten jeweils ein Absperrventil
16 bzw. 17,
Für den Kesselkreislauf durch einen nicht dargestellten Heizkessel bildet der Anschluß 2 den Vorlauf und
der Anschluß 3 den Rücklauf. Die dabei durch die Umwälzpumpe 14 geförderte Wassermenge wird in
seiner Temperatur durch die Einstellung des Vier-Wege-Mischventils
6 bestimmt, das die Einspeisung von Heißwasser bzw. einem ersatzweise verwendeten
Wärmemedium in den Fußbodenkreislauf über die Zwischenrohre 7 und 9 und gleichzeitig die entsprechende
Entnahme kälteren Wassers aus dem Fußbodenkreislauf über die Zwischenrohre 10 und 8 regelt. Auch bei
siark gedrosselter Zugabe von Heißwasser bleibt eine
ausreichende Menge des von der Umlaufpumpe 15 in den Fußbodenkreislauf geförderten Wassers erhalten,
da dann der wesentliche Teil des Wassers über den Nebenschluß 12 läuft, wobei die Temperatur des in den
Fußbodenkreislauf einlaufenden Wassers durch Zumischung von Heißwasser über das Zwischenrohr 7
geregelt wird. n
Das Vier-Wege-Ventil 11 gibt in der in Fig. 1 gezeigten Stellung die Verbindung von dem Zwischenrohr
9 zum Anschluß 4 sowie von dsm Anschluß 5 zum Zwischenrohr 10 frei. In der in F i g. 2 gezeigten Stellung
des Vier-Wege-Ventils 11 sind die Verbindungen in der
Weise vertauscht, daß nunmehr das Zwischenrohr 9 mit dem Anschluß 5 und der Anschluß 4 mit dem
Zwischenrohr iö verbunden ist Bas urnschaitbare
Vier-Wege-Ventil 11 kann ein beliebiges, zwischui einer
parallelen und einer gekreuzten Verbindung der Eingänge mit den Ausgängen umschaltbares Ventil sein,
es kann aber auch ein mit dem Vier-Vege-Mischventil 6
übereinstimmendes Mischventil verwandt werden, das lediglich in den in F i g. 1 und 2 gezeigten Endstellungen
stationär betrieben wird. so
Wie in der Zeichnung durch die unterbrochene Leitungsdarstellung angedeutet, verlaufen die Leitungselemente in unterschiedlichen Ebenen, um eine gedrängte
Bauweise zu ermöglichen. Hierbei liegen die Anschlüsse 2,3,4 und 5 sowie die Zwischenrohre 7 und 8 »
in einer hinteren Ebene, während die Zwischenrohre 9, 10 und der Nebenschluß 12 in einer vorderen Ebene
vorbeigeführt und lediglich an ihren oberen, an das Vier-Wege-Ventil 11 und die Umwälzpumpe 15
ansetzenden Stücken zur hinteren Ebene hin abgekröpft sind.
In der Stelleinrichtung 1 ist eine Steuereinheit 18
vorgesehen, die die erforderlichen elektrischen Schalt- und Regelsignale abgibt. Sie enthält eine Schaituhr 19,
die die Naehtabsenkung vorgibt. Weiterhin ist eine zweite Schaltuhr 20 vorgesehen, die die Umschaltung
des Vier-Wege-Ventils 11 steuert. Zwei Temperaturfühler
21 und 22 für die Temperatur des Wasservorlaufs für den Fußbodenkreislauf sind an dem Zwischenrohr 9
angebracht und über elektrische Signalleitungen 23 und ω 24 mit der Steuereinheit 18 verbunden. Der Temperaturfühler
21 bildet ein Istwei t-Signal für die Mischungsregelung mit Hilfe des Vier-Wege-Mischventils 6, das
über eine Leitung 25 mit der Steuereinheit 18 verbunden ist. Der Temperaturfühler 22 gibt ein Grenzwertsignal
bei Überschreiten einer vorgegebenen Höchsttemperatur ab, bei der die Umwälzpumpen 14 und 15 im Kesselbzw.
Fußbodenkreislauf über die Leitungen 26 und 29 abgeschaltet werden. Die weiterhin eingezeichneten
elektrischen Leitungen 27 und 30 dienen der Stromversorgung der Steuereinheit 18, der Stromversorgung der
Steuerung des Vier-Wege-Ventils 11 über einen nicht dargestellten, mechanisch mit dem Ventil verbundenen
Getriebemotor. Die eingezeichnete elektrische Leitung 28 dient zum Anschluß eines Außenfühlers für die
witterungsgeführte Regelung.
Beim Betrieb der Stelleinrichtung wird das Vier-Wege-Ventil 11 in periodischen Intervallen umgeschaltet,
so daß Vorlauf- und Rücklaufrichtung an den Anschlüssen 4 und 5 zwischen den in F i g. 1 und 2
gezeigten Zuordnungen wechseln. Eine besonders günstige Dauer für die Intervalle liegt zwischen 20 und
36 Min. Geht man beispielsweise von einer Dauer von etwa 12 Min. für einen vollständiger Kreislauf des
Wärrncmediurns im Fußbodenkreislauf r.us dann wird
einerseits im Fußbodenkreislauf innerhalb eines Intervalls ein stationärer Betrieb aufrechterhalten, andererseits
durch Wechsel der Durchlaufrichtung ein Ausgleich der Fußbodentemperaturen aufgrund der Wärmeträgheit
des Fußbedens erreicht. Infolge des Nebenschlusses 12 hängt die Umlaufgeschwindigkeit
und damit die Dauer eines vollständigen Kreislaufs des Wärmemediums im Fußbodenkreislauf nu- in geringem
Maße von der Einstellung des Vier-Wege-Mischventils 6 ab, so daß die Temperaturregelung die Intervallänge
nicht beeinträchtigt
Eine zusätzliche Wirkung ergibt sich aus der Regelung am Vier-Wege-Mischventil 6, da bei Umkehr
der Durchlaufrichtung heißes Wasser aus dem jeweils von Vorlauf- auf Rücklaufrichtung umgeschalteten
Anschluß zurückgefördert wird und infolge der Verzögerungszeiten innerhalb der Regelung 'viede-um
eine Zumischung von Wasser aus dem Kesselkreislauf erfährt, so daß das vorlaufende Wasser zunächst über
den ε ationären Wert erhitzt ist und die zuvor mit kühlem Rücklaufwasser versorgten Fußbodenbereiche
rasch aufwärmt
Damit kann ein Temperaturgefälle über der Fußbodenfläche von weniger als einem Grad erreicht weiden.
Hierbei ist es möglich, im Interesse eines hohen Wirkungsgrades der Heizung mit einer Temperaturspreizung
im Wärmemedium von etwa 10—15 Grad zu arbeiten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Steuerungsverfahren für Fußbodenheizungen mit einem durch ein in Windungen im Fußboden
verlegtes Rohrsystem durchlaufenden Wärmemedium, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchlaufrichtung des Wärmemediums in periodischen Intervallen gewechselt wird.
2. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Intervalle gleichbleibender
Durchlaufrichtung eine Dauer von 20 bis 36 Min. haben.
3. Steuerungsverfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Istwert der
Temperatur des Wärmemediums vor dem Durchlauf durch das Rohrsystem gemessen wird.
4. Sielleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit zwei
Anschlüssen an den Enden des im Fußboden verlegten Rohrsystems, mit zwei Anschlüssen für
einen Kesse (kreislauf und mit einem Mischventil, das zwei einstellbare Verbindungen zwischen jeweils
einem Anschluß für das Rohrsystem im Fußboden und einen für den Kesselkreislauf schafft und durch
einen drosselbaren Nebenschluß überbrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse über
ein Vier-Wege-Ventil (H) " 'hrer Zuordnung
zueinander umtauschbar mit dem Mischventil (6) verbunden sind.
5. Stelleinrichtung nach Anspruchs dadurch jo gekennzeichnet, daß das Vier-Wege-Ventil (11)
mechanisch . nt einem durch ein Zeitschaltwerk (18, 20) gesteuerten Getriebemotr1· verbunden ist.
Priority Applications (1)
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DE2542547A1 DE2542547A1 (de) | 1977-04-07 |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3445634A1 (de) * | 1984-12-14 | 1986-06-19 | Held, Kurt, 7218 Trossingen | Verfahren und vorrichtung zum beheizen der erwaermbaren maschinenteile bei einer doppelbandpresse |
DE4130748A1 (de) * | 1991-09-16 | 1993-03-25 | Meyer Rud Otto | Verfahren zur regelung einer gebaeudetechnischen anlage und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010019490A1 (de) * | 2010-03-03 | 2011-09-08 | Kermi Gmbh | Heizungsanlage und Verfahren zum Betrieb einer Heizungsanlage |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR908613A (fr) * | 1945-01-05 | 1946-04-15 | Système de chauffage par panneaux chauffants à double faisceau tubulaire |
-
1975
- 1975-09-24 DE DE2542547A patent/DE2542547C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3445634A1 (de) * | 1984-12-14 | 1986-06-19 | Held, Kurt, 7218 Trossingen | Verfahren und vorrichtung zum beheizen der erwaermbaren maschinenteile bei einer doppelbandpresse |
DE4130748A1 (de) * | 1991-09-16 | 1993-03-25 | Meyer Rud Otto | Verfahren zur regelung einer gebaeudetechnischen anlage und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2542547A1 (de) | 1977-04-07 |
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