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Für diese Anmeldung wfrd die Priorität der niederländischen Anmeldung
Nr. 7508690 vom 21. Juli 1975 in Anspruch genommen.
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Verfahren und Torrichbung zum' Demontieren und Montieren von Fahrzeugreifen
Die Erfindung bezieht sich auf das Demontieren und Montieren von Fahrzeugreifen,
insbesondere von schlauchlosen LKW-, Bus- und größeren Reifen auf Tiefbettfelge,
wobei das Rad mit der Felge an einem Stufenteller befestigt wird, bevor das Demontieren
und Montieren mit Hilfe von entsprechendçn Demontage- und Montagewerkzeugen durchgeführt
wird. Die Erfindung betrifft sowohl das Verfahren als auch die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, das Demontieren und Ijontieren von
insbesondere großen schlauchlosen (2UBRIESSa Reifen für Lastkraftwagen (LKW), Busse
u.s.w. durch ein neues Verfahren und eine zugehörige neue Vorrichtung wesentlich
zu erleichern.
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Dazu besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß alle zum Demontieren
und Montieren eines Reifens notwendigen Bewegungen der Werkzeuge durch Anheben und
Absenken des am Stufenteller befestigten Rades in vertikaler Richtung bzw. Schwenken
desselben aus der Vertikalen erzeugt werden.
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Zum Anheben, Absenken und Schvsenken des Rades werden zweckmäßig
Druckmittelzylinder verwendet, die hydraulisch oder pneumatisch arbeiten können.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist
in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenteller zum Befestigen des
Rades am freien Ende der Kolbenstange eines ersten Druckmittelzylinders angeordnet
ist, der um eine senkrecht zu seiner Längsachse verlaufende Achse durch einen zweiten
Druckmittelzylinder schwenkbar gelagert ist, und daß die Achse des Stufentellers
als Aufnahme- und Lagerzapfen für das Demontage- bzw. Montagewerkzeug ausgebildet
ist, welches an einem exzentrisch zum Zapfen des Stufentellers angeordneten Zapfen
mittels einer Drehbe"wegungsstütze auf dem Erdboden oder einer Maschinen-Bodenplatte
abstützbar ist.
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Im Radial- undXoder Winkelabstand von dem genannten Zapfen kann ein
zweiter Zapfen zum Ansetzen der Drehbewegungstütze am Demontagewerkzeug und am Montagewerkzeug
vorgesehen sein, Vorteilhaft werden auf einer am Maschinengestell befestigten Achse
Abdrücker zum Abdrücken der Reifenwülste von den Felgenhörnern schwenkbar und je
nach Raddurchmesser horizontal verschiebbar gelagert.
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Der Stufenteller kann ausgespart, z.B. dreiarmig ausgebildet sein.
Dadurch wird Material eingespart, und die Flanken der drei Arme können als Anschlag
bei der zusätzlichen Sicherung des Rades egen Verdrehen dienen.
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In der Zeichnung ist schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine schenatische Seitenansicht,
Fig. 2 in einer Draufsicht die Wulstabdrücker, Fig. 3 in schematisch vereinfachter
Vorderansicht das angesetzte Demontagewerkzeug, Fig. 4 eine Wulst-Haltekrampe in
Aktion, während Fig. 5 in gleicher Darstellung wie Fig. 3 das angesetzte Montagewerkzeug
wiedergibt.
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In einem Maschinengestell 1 mit einem Hydraulikaggregat 2 ist ein
erster Druckmittelzylinder 3 mit Führungssäulen 4 zu beiden Seiten um eine waagerechte
4S;> 5 schwenkbar gelagert. Die
Schwenkbewegung wird durch einen
zweiten Drucicmittelzylinder 6 bewirkt, der mit seiner Kolbenstange 7 an einer Platte
8 angreift, an welcher der Zylinder 3 befestigt ist.
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Am unteren Ende einer Kolbenstange 9 des Zylinders 3 ist ein Stufenteller
10 zur Aufnahme einer Felge 11 befestigt, von der ein Reifen demontiert oder auf
die ein Reifen 12 montiert werden soll. Das Festspannen kann mit Hilfe einer pneumatischen
Schnellspannvorrichtung (nicht da:rgestellt ) oder mit einem Schraubgewinde, z.B.
einem Trapezgewinde (ebenfalls nicht besonders dargestellt) erfolgen. Der Stufenteller
10 ist so ausgespart, daß er drei strahlenförmig verlaufende Arme aufweist.
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Dies ist im wesentlichen der Aufbau der Vorrichtung, zu der noch
die einzelnen Werkzeuge gehören, die in der nachfolgenden Beschreibung der Wirkungsweise
der Vorrichtung anhand der Fign.
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2 bis 5 näher erläutert werden.
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Alle E3ewegungen mit zugehörigem Kraftaufwand werden durch Betätigung
der Zylinder 3 und 6 bei entsprechendem Knopfdruck ausgeführt. Die entsprechenden
l-lrerkzeuge, d.h. Reifenxxulst-Abdrücker 13 und 14 (Fig. 2), ein Demontagewerkzeug
15 (Fig. 3), ein Mmontiereisen 16 mit einer Wulst-Haltekrampe 17 (Fig. 4) und ein
Montagewerkzeug 18 (Fig. 5), werden lediglich angesetzt, wobei ein manueller Kraftaufwand
für die Arbeitsbewegungen der Werkzeuge nicht erforderlich ist.
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Zunächst wird das Rad mit Felge 11 und Reifen 12 an Stufenteller
10 befestigt, wobei die Kolbenstange 9 durch entsprechende Betätigung des Zylinders
3 in die dem Rad angemessene Höhe gelaieren v,ird.Dannwird das Rad 11, 12 mit dem
Zylinder 3 so weit angehoben, daß der auf einer waagerechten, ortsfesten Achse 19
(Fig. 2) schwenkbare und seitlich verschiebbare hintere Abdrücker 14 etwa an der
Mittellinie des Rades 11, 12 angesetzt werden kann.
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Zum Lösen des Reifenwulstes 20 vom Felgenhorn 21 vird der Zylinder
6 so betätigt, daß das Rad gegen den Abdrücker 14 geschwenkt wird. Das Lösen des
anderen Reifenvmlstes 22 vom anderen
Felgenhorn 23 wird durch eine
Schwenkbewegung des Rades in der anderen Richtung ausgeführt, nachdem der Abdrücker
13 in entsprechende Lage gebracht worden ist. Diese Abdrückvorgänge können durch
Verdrehen des Rades auf dem otufenteller (nach kurzzeitigem Lösen der Festspannvorrichtung)
an j jeder beliebigen Stelle des Reifens 12 wiederholt werden. Zur besseren Handhabung
der Abdrücker 13, 14 weisen diese Griffstangen 13a, 14a auf.
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Mit der Demontage des losgedrückten Reifens 12 kann nun begonnen
werden, wobei der Hub zylinder 3 bis in die obere Endlage hociigefshren ist. Das
Demontagewerkzeug 15 wird auf einen Aufnahme- und Lagerzapfen 24 aufgesetzt, der
mittig vom Stufenteller 10 frei vorsteht. Eine Klemmbuchse 25 wird in der entsprechenden
Stellung auf dem Zapfen 24 festgespannt, und auf dieser Kleimnbuchse 25 ist das
Demontagewerkzeug 15 freidrehbar gelagert. Die Arbeitsseite des Demontagewerkzeugs
15 bildet in der Anfangsstellung mit der Lotrechten zum 30den 26 hin einen Winkel
von 90-400. Der Arbeitsseite gegenüberliegend, ist eine Griffstange 27 vorgesehen,
an der das Demo0ntagewerkzeug 15 zunächst in dieser Tage festgehalten wird, bis
mit Hilfe eines Wulstheber-Montiereisens, welches das I.sontiereisen 16 sein kann,
der Reifenwulst über die Montagenase des Werkzeugs 15 gehoben worden ist.
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Jetzt wird eine Drehbewegungsstütze 29 auf einen am Denentagewerkzeug
1 5 befindlichen Zapfen 30 bis zum Anschlag aufgesteckt. Das Rad wird nun durch
Betätigung des Zylinders 3 nach unten bewegt, die Drehbewegungsstütze 29 setzt sich
mit einer an ihrem Fuß angebrachten Gummiplatte 31 auf den Boden 26 oder eine Maschinenplatte
auf. Durch die Drehbewegungsstütze 29 gehalten, führt das Demontagewerkzeiig 15
bei Abwärtsbewegung des Rades eine Teilkreisbewegung aus, wie durch Pfeil 32 in
Fig. 3 angedeutet. Der Reifenwulst 20 bzw. 22 wird über das jeweilige Felgenhorn
21 bzw. 23 von der Felge 11 abgehoben. Im allgemeinen wird diese einmalige Teilkreisbewegung
des Demontagewerkzeugs 15 genügen. Notfalls kann jedoch durch Umstecken der Drehbevzegungsstütze
29 auf einen zweiten Zapfen 33 am Werkzeug 15 eine zusätzliche
Winkelbewegung
ausgeführt werden, bis der vordere Reifenwulst 22 von der Felge 11 gelöst ist. Der
hintere Reifen v,ulst 20 wird in der gleichen gleise gelöst, Zuri Montieren des
Reifens 12 wird die Felge 11 in der hinteren Stellung mit dem Zylinder 3 so weit
nach unten gefahren, daß der Reifen 12 schräg auf die Felge 11 gelegt werden kann.
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Zutun wird die Felge 11 mit dem Reifen 12 so weit angehoben, daß der
Reifen 12 möglichst weit uber das Felgehorn 25 gleitet.
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Mit dem auf den feststehenden Aufnahme- und Lagerzapfen 24 aufgesetzten
und an das Felgenhorn 23 angedrückten Montagewerkzeug 18, das in dieser Stellung
auf dem Zapfen 24 mittels seiner Klemmbuchse 25 axial fixiert wird, kann zunächst
der hintere Reifenwulst 20 durch Abwärtsbewegung des Rades (stne bei der Denontage)
über das vordere Felgenhorn 23 aufgerollt werden, wobei nur kugelgelagerte Rollen
34, 35 mit der Felge 11 und dem Reifen 12 in Beruhrung kommen, so daß Beschädigungen
ausgeschlossen-sind. Die Rolle 35 ist eine Felgentastrolle, mit welcher der Abstand
der Rolle 34, welche die Montagerolle ist, zur Pelge 11 und zum Reifenwulst 20 oder
22 unverstellbar festgelegt wird.
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(Bei verstellbarem und damit falsch einstellbarem Rollenabstand können
Reigenbeschädigungen hervorgerufen werden.) Der vordere Reifenwulst wird nun mit
Hilfe des bereits erwähnten Liontiereisens 16 hinter das Feldenhorn 23 gebracht
und mit der eingeschobenen Wulst-Haltekrampe 17 dort gehalten. Die Wulst-Haltekrampe
17 ist an Montiereisen 16 frei schwenkbar angebracht. Das Montagewerkzeug 18 wird
nun wieder bis zum Anschlag (Rolle 35 an elgenhorn 25} herangeschoben und auf dem
Zapfen 24 axial fixiert. Das Aufrollen des vorderen Reifen stes 22 erfolgt dann
in der gleichen Weise wie beim hinteren Reifenwulst 20. Der Fuß der Drehbewegungsstütze
29 ist mit dieser über ein Schwenkgelenk 36 verbunden, damit die Drehbewegungsstütze
29 der bogenförmigen Bewegung der Werkzeuge 15 und 18 folgen kann, An der Vorrichtung
befinden sich ferner nicht dargestellte Einrichtungen zum Füllen des Reifens 12
mit Luft und zum Besprühen des Felgenbettes mit Mitteln, die das Demontieren und
Lontieren
von Reifen erlelchtern.
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Da nur durch Schwenken, Heben und Senken des Rades 11, 12 die Demontage-
und Montagevorgänge ablaufen, benotigt die erfindungsgemäße Vorrichtung keinen Drehantrieb.
Sie ist daher im Aufbau und in der Bedienung sehr einfach.
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Patentansprüche