DE2534765A1 - Verfahren zum vernichten und vertreiben von insekten sowie mittel zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum vernichten und vertreiben von insekten sowie mittel zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
DiPL-ΐΝβ. R. SPLANEMANN dipl-chem. dr. B. REITZNER - dipl-ing. J. RICHTER
Larry King CoIe eooo München a 4. Aug. 1975
nnr\C\ Τ.,Λ.; -ί-t, TW-: ,,·« Telefon (089; 226207/ 226209
2709 Judith DriVe Telegramme: Inven.ius München
Champaign, 111. (Y.St.A.)
Unsere Akte: 1527 - I - 9247
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Patentanmeldung
Verfahren zum Vernichten und Vertreiben von Insekten sowie Mittel
zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernichten und/oder Vertreiben von Insekten und ein Mittel zur Durchführung des
Verfahrens und insbesondere ein solches Verfahren und ein solches Mittel, das auf Citral beruht.
Oitral ist ein Aldehyd, der in den flüchtigen Ölen von Zitronen,
Zitronengras und Orangen auftritt. Üblicherweise wird es in der Parfümerie und als Zwischenprodukt bei der Synthese von Vitamin A
verwendet. Seine Insektiziden Eigenschaften sind bislang unbekannt gewesen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Citral starke Pestizideigenschaften und Eigenschaften als Schädlinge und
insbesondere Insekten vertreibendes Mittel besitzt. Citral ist gegenüber Insekten der Ordnungen Lepidoptera (Schmetterlinge)
und Diptera (Zweiflügler) und gegenüber Würmern der Klasse Nematoda (Padenwürmer) toxisch und/oder wirkt gegenüber diesen
vertreibend bzw. abstoßend. Die genannten Ordnungen umfassen Motten (Nachtfalter), Schmetterlinge (Tagfalter), Fliegen,
Moskitos und kleinere Mücken (Gnitzen, Familie Simuliidae).
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Die Dämpfe von Citral sind gegenüber Insekten wie der Mandelmotte,
Cadra cautella, sehr toxisch, und sie sind gegenüber vier Tage alten, weiblichen Hausfliegen toxisch. Citral hemmt
weiterhin vollständig die Entwicklung von erwachsenen Fliegen aus Eiern.
Eine Konzentration an Citral von 1 mg/1 Luft ergab eine 100 %ige
Tötung von erwachsenen Motten (Nachtfaltern) innerhalb von zwei Stunden in einer geschlossenen Umgebung bei 24 - 26 0C.
Der LCqq-Vert beträgt daher 1 ppm (Teile pro Million), LC = letale Konzentration. Die gleiche Konzentration ist gegenüber
der indischen Mehlmotte, Plodia interpunctella, wirksam.
Hausfliegen, Musca domestica, legen noch nicht einmal ein einziges
Ei in einen simulierten Kuhmist, der 0,2 % Citral enthält, während routinemäßig bei Kontrollversuchen 3000 bis 6000 Eier
abgelegt wurden. Als Desinfektionsmittel besitzt Citral einen LCgn-Wert von 20 ppm nach 24 Stunden bei 24 - 26 0C.
Citral bewirkt, daß der Seidenwurm, Bombyx mori, innerhalb von
zwei Minuten nach örtlicher Auftragung einer so geringen Menge wie 0,03 All pro Larve regurgitiert. In einer Konzentration von
0,1 Ail pro Larve hemmt Citral vollständig die Nahrungsaufnahme
von B. mori, und die Larve stirbt mit der Zeit.
Eine einzige Auftragung von 50 ml einer 0,1 %igen wäßrigen
Citral-Lösung auf 250 g Erde, welche zu Beginn 50 Nematoden,
Rotylenchulus reniformis, pro 100 ml Erde enthalten, verringerte
die Nematodenanzahl von 61 Nematoden pro 100 ml Erde auf 0,3 Nematoden pro 100 ml Erde am Ende von 70 Tagen.
Gegenüber Larven von Hausfliegen betrug die letale Konzentration von Citral in simuliertem (künstlichem) Kuhmist, welche
eine 58 %ige Larvenmortalität ergab, 0,4 %.
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Gegenüber Moskitos, dritte Erscheinungsform der Larven von
Culex pipiens, ergaben wäßrige Citral-Lösungen mit Konzentrationen
von 167 ppm und 333 ppm eine 100 %ige Tötung der
Larven nach einer Exposition von 24 Stunden.
Die mittlere letale Dosis von örtlich aufgetragenem Citral auf 4 Tage alte, erwachsene, weibliche Hausfliegen beträgt
1850yug/g Körpergewicht.
Citral bei einer Konzentration von 1,6 Gew.-% in künstlichem
Kuhmist hemmte vollständig die Entwicklung von erwachsenen Hausfliegen aus Eiern. Es erfolgte keine Eiablage in künstlichem
Kuhmist, der 0,2 Gew.-% Gitral enthält.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Versuche näher erläutert.
Es wurden Hausfliegen in Form eines wilden Stammes, der in Athens, Georgia, USA, gesammelt worden war, verwendet. Die
Larven wurden auf einem CSMA-Medium (von Ralston Purina Comapny, St. Louis, Missouri, USA) gezüchtet, wobei dies ein standardmäßiges
Züchtungsmedium für Hausfliegen ist. Die Kolonien wurden bei 26 i 2 0C bei einer relativen feuchtigkeit von
70 t 5 % gehalten. Die Nahrung für erwachsene Exemplare bestand
aus Saccharose vermischt mit Trockenmilch, wobei Wasserflaschen mit Baumwollpfropfen vorhanden waren. Eine Ausgangsanzahl von
erwachsenen Exemplaren, die örtlich mit einer Testlösung behandelt waren, wurden anschließend in Kartonbehältern mit aus
3?liegennetzen bestehenden Oberseiten gehalten, wobei jeder Behälter eine Hasche mit 5 % Saccharose in Wasser enthielt.
Die unterschiedlichen Konzentrationen von Citral in Aceton wurden örtlich auf 4 Tage alte, erwachsene Weibchen nach deren
046
Anaesthesierung mit COo aufgetragen. Es wurden mehrere Anfangsuntersuchungen durchgeführt, um den ungefähren Dosisbereich,
der wirksam war, festzustellen. 1 yul der Lösung wurde auf
den Vorderrücken (Pronotum) unter Verwendung eines Mikroauftraggerätes
aufgetragen. Vierzig weibliche Fliegen wurden bei jeder Behandlung verwendet. Als Kontrolle wurden die Fliegen
verwendet, die mit 1 ill Aceton, das kein Citral enthielt,
behandelt worden war. Die Anzahl der toten Fliegen wurde 24 Stunden nach der Behandlung bestimmt.
Wie sich aus der folgenden Tabelle I ergibt, betrug der Vert von örtlich aufgetragenem Citral in Aceton auf 4 Tage alte
weibliche, erwachsene Hausfliegen annähernd 1850 /Ug/g Körpergewicht.
Im Vergleich zu kommerziellen Insektiziden ist dies ein sehr hoher Dosiswert, was anzeigt, daß Citral gegenüber
Hausfliegen bei der Auftragung als Kontaktinsektizid schwach toxisch ist.
Werte der örtlichen, mittleren, letalen Dosis von Citral in Aceton bei erwachsenen, weiblichen Hausfliegen
Gesamt zahl der Fliegen |
lebend | tot | korrigier ter Wert der toten ine(l)ar+ |
Dosismenge (ug/s) |
40 | 36 | 4 | O | O |
40 | 32 | 8 | 11 | 1.590 |
40 | 28 | 12 | 22 | 1.720 |
40 | 25 | 15 | 31 | 1.840 |
40 | 5 | 35 | 86 | 1.960 |
40 | 1 | 39 | 97 | 2.210 |
Durchschnittsgewicht, bestimmt an 360 weiblichen Exemplaren Hausfliegen ■ 18,1 mg/Fliege
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+) korrigierter Wert der toten Exemplare in Prozent
(lebende Exemplare ) (lebende Exemplare) (beim Kontrollversuch) " (mit Behandlung )
(lebende Exemplare ) (beim Kontrollversuch)
Im folgenden wird die Entwicklung von Hausfliegen in Citral enthaltenden Medien beschrieben.
In Hausfliegen-Medien entwickeln sich leicht innerhalb von 24 Stunden Schimmelpilze und oftmals ist die gesamte Oberfläche
mit Schimmelpilz innerhalb von zwei Tagen bedeckt. Der Anmelderin war bekannt (interner Stand der Technik), daßCitral
fungitoxisch wirkt und daß es gegenüber erwachsenen Hausfliegen nur schwach toxisch ist. Falls daher der Schimmelpilz
die Entwicklung der Fliegen verschlechtern würde, erschiene es möglich, daß die Zugabe von Citral zu den Medien das
Wachstum der Insekten verbessern und nicht hemmen könnte.
Es wurden folgende Medien angesetzt:
Volumen an Leitungs- 20 %iges
Citral (ml) wasser (ml) NaOH (ml)
18,6 681 10
9,5 691 10
4,7 695 10
2,3 698 10
1,2 699 10
0,0 700 10
Das angegebene Volumen an Citral wurde zu dem angegebenen Wasservolumen in einer großen Flasche zugegeben und durch
6 il 9 8 0 8 / 1 0 4 6
efe | CSMA-Medium |
(g) | (S) |
2,2 | 451,5 |
2,2 | 451,5 |
2,2 | 451,5 |
2,2 | 451,5 |
2,2 | 451,5 |
2,2 | 451,5 |
vermischt. Es wurde dann. NaOH zugegeben und vermischt
und anschließend die Hefe. Dieses Gemisch wurde in eine kleine Wanne aus rostfreiem Stahl überführt, und die angegebene Menge
an trockenem CSMA-Medium wurde zugesetzt und vermischt. Aus jedem Ansatz der Medien, die eine vorgegebene Konzentration
von Citral enthielten, wurden drei gleiche Behälter hergestellt, wobei 275 g Medium in jeden der drei 0,95 1 Behälter angeordnet
wurde.
Es wurden Eier von Hausfliegen während einer 8-stündigen Periode aus zwei Käfigen von erwachsenen, 8 Tage alten Fliegen
gesammelt. Fünfzig Eier, die auf Papier lagen, wurden in jeden 0,95-1-Behälter eingegeben, und die Behälter wurden mit Papiertüchern
verschlossen. Die Eier wurden an dem Tag zugesetzt, an welchem die Medien hergestellt worden waren. Die Anzahl der
Schlüfvorgänge wurde 32 h später bestimmt, und die Anzahl von
erwachsenen Tieren 12 Tage später.
Die Ergebnisse zeigten, daß Citral sowohl für die Entwicklung
der Hausfliegen als auch des Schimmelpilzes schädlich war. Am Ende der 52 Stunden war die Oberfläche des Mediums in jedem
der drei Kontrollbehälter (welche kein Citral enthielten) mit einem weißen, flaumigen Schimmelpilz bedeckt. Er war noch nicht
in das Papier, auf welchem die Eier lagen, eingedrungen. Demgegenüber gab es kein sichtbares Schimmelpilzwachstum in irgendeinem
der 15 Behälter, welche Citral enthielten.
Citral war ebenfalls für die Entwicklung von Hausfliegen schädlich, siehe Tabelle II. Die ersten Erscheinungsformen
der Larven schienen gegenüber den toxischen Effekten von Citral empfänglicher zu sein als die Eier. Beispielsweise wurden bei
0,4- % Citral pro Gewicht des Mediums 50 % der Eier getötet,
während 58 % der jungen Larven getötet wurden. Bei 1,6 % Citral
pro Gewicht des Mediums wurden alle jungen Larven getötet,
jedoch wurden nur 54- % der Eier abgetötet. Jedoch kann durch
dieses Experiment nicht deutlich die Entwicklungsstufe, die
gegenüber den toxischen Effekten von Citral am empfänglichsten ist, differenziert werden. Da die jungen Larven sich aus
"behandelten Eiern entwickelten, kann die scheinbare, größere Empfänglichkeit der ersten Erscheinungsformen der Larven im
Vergleich zu den Eiern lediglich eine Wiederspiegelung eines akkumulierten, toxischen Effektes sein, im Gegensatz zu den
wirklichen Unterschieden in der Empfindlichkeit der unterschiedlichen Entwicklungsstufen.
Im folgenden werden die Zurückweisungseigenschaften von Citral gegenüber Insekten näher erläutert.
Das vorangegangene Experiment wurde in einem Insektarium durchgeführt,
in welchem frei fliegende PhorId-S1Iiegen (Buckelfliegen),
die üblicherweise sehr unerwünscht sind, jedoch in diesem Fall sehr vorteilhaft waren, vorhanden waren. Die Papiertücher,
welche die Kontrollbehälter, in denen die Hausfligen gezüchtet wurden, abdeckten, waren mit Phoridae übersät. Offensichtlich
wurden diese durch den starken Geruch der Hausfliegenmedien angezogen. Jedoch befand sich keine dieser Fliegen auf den
Abdeckungen der 15 Versuchsbehälter, die Citral enthielten.
An diese Beobachtung schloß sich der Demonstrationsversuch an, daß Hausfliegen keine Eier in ein Citral enthaltendes Medium
legen.
!Tabelle II
Entwicklung von Hausfliegen in Citral enthaltenden Medien
% Citral | % Mortalität | % Tötung der | Anzahl | Gesamt-% |
im Medium | der Eier nach | ersten Er | der | der Morta |
32 Stunden | scheinungs | lebenden | lität | |
form der Lar | erwachse | nach | ||
ven aus über | nen Tiere | 12 Tagen, | ||
lebenden | nach | bezogen | ||
Eiern nach | 12 Tagen | auf | ||
32 Stunden | geschlüpfte | |||
erwachsene | ||||
Tiere | ||||
O | 7 | 0 | 104 | 31 |
0,1 | 11 | 1,5 | 120 | 20 |
0,2 | 17 | 8 | 100 | 33 |
0,4 | 30 | 58 | 39 | 74 |
0,8 | 35 | 57 | 10 | 93 |
1,6 | 54 | 100 | 0 | 100 |
Eine verbreitete Routinemethode zum Sammeln von Eiern von
Hausfliegen besteht darin, einen Behälter, z. B. einen Papierbecher, zu verwenden, der etwa zur Hälfte mit gealtertem und
feuchtem Larvenmedium gefüllt ist. Dieser Becher wird mit
einem Stück aus schwarzem Gewebe oder Papierhandtuch abgedeckt," und dies wird so heruntergedrückt, daß es das feuchte Medium
berührt. Die weiblichen Tiere werden leicht von diesem Eiablageplatz angezogen. Diese Art der Versuchsanordnung wurde angewandt,
um das Verhalten der Eiablage von Hausfliegen bei Anwesenheit von Citral zu bestimmen.
Das gealterte Fliegenmedium wurde so angesetzt, daß es verschiedene
Citral-Konzentrationen enthielt, und in einem Eiablagebecher,
wie zuvor beschrieben, angeordnet. Das Medium in den Kontrollbechern enthielt kein Citral. Bei einer Versuchsreihe
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wurden zwei Becher in einen einzelnen Käfig gestellt, der eine enthielt eine vorgegebene Konzentration an Citral und
der andere enthielt kein Citral. Bei einer zweiten Versuchsreihe wurde nur ein Becher, der eine vorgegebene Konzentration
von Citral enthielt, in den Käfig eingegeben, d. h. es wurde kein alternativer Platz für eine Eiablage, der frei von Citral
war, den Fliegen angeboten. Alle Käfige enthielten 100 oder
mehr erwachsene Fliegen. Die Becher wurden auf Eier untersucht, nachdem sie in den Käfigen für 24 Stunden gewesen waren.
Es wurde gefunden, daß in solchen Bechern, die wenigstens 0,2 % oder mehr Citral enthielten, keine Eier abgelegt worden waren,
während die Kontrollbecher, die neben den Testbechern angeordnet waren, routinemäßig von 3000 bis 6000 Eier enthielten. Die
Fliegen legten keine Eier in einen Becher, der 0,2 % oder mehr Citral enthielt, selbst wenn dies der einzige Becher war, der
sich in einem Käfig befand.
Im folgenden wird die Toxizität von Citraldämpfen gegenüber
Cadra cautella näher erläutert.
Die Mandelmotte, Cadra cautella (Walker) ist eine von mehreren wirtschaftlich wichtigen Schädlingen von gelagerten Landwirtschaftsprodukten.
Sie ernährt sich auf mehr als zwanzig unterschiedlichen Nahrungsmitteln einschließlich Erdnüssen und Mandeln,
Die bei den Versuchen erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß Citral eine wirksame Kontrollchemikalie gegenüber diesen Schädlingen
sein kann.
Bei der ersten Versuchsreihe wurden Substrate, die die Dämpfe von Citral absorbieren oder adsorbieren konnten, nicht in die
Testkammern eingegeben. Daher war das Verhältnis Oberfläche zu Volumen niedrig. Mit einer Mikrospritze wurde ein gemessenes
Volumen an Citral (in reiner Form) auf den Metalldeckel eines 500-ml-Behälters, der 10 neu geschlüpfte, weibliche Motten
enthielt, gegeben. Eine Abtrennung aus Fliegennetz innerhalb des Behälters verhinderte, daß die Motten in direkten Kontakt
mit der flüssigen Chemikalie kommen konnten, wenn der umgekehrte Behälter in die Position mit der Kante des Deckels gedreht wurde.
Bei der zweiten Versuchsreihe wurden 500 g Zuchtmedium (hauptsächlich
Getreide, Honig und Glyzerin) in je einen Behälter von
3,8 1 gegeben, um das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen innerhalb des Testbehälters zu erhöhen. Um die gewünschten Konzentrationen
von Citral innerhalb eines jeden Behälters zu erreichen, wurde eine Suspension von Citral in Wasser auf das Medium innerhalb
der Testbehälter aufgesprüht, wobei der Behälter in Bewegung gehalten wurde, um eine maximale Exposition des Mediums gegenüber
dem Citral zu erleichtern. Das zu dem Medium zugesetzte Volumen an Citral ist in der folgenden Tabelle III zusammen
mit einer äquivalenten Methode zur Angabe der endgültigen Konzentrationen angegeben.
Volumen von Citral in einem Behälter von 3,8 1, der 500 g
Medium enthält
0 0,05 ml 0,1 ml 0,2 ml 0,4· ml
Die oben angegebenen Werte ausgedrückt als mg Citral/1 Volumen
0 13 26 52 104
β 0 9 8 O 8 / 1 0 4 6
Frisch geschlüpfte Motten, 20 männliche und 20 weibliche Tiere,
wurden in jeden Behälter eine Stunde nach der Zugabe des Citrals eingeführt, und die Metalldeckel wurden auf die Behälter aufgesetzt.
Bei allen Experimenten wurden drei Wiederholungen einer jeden Konzentration durchgeführt, und alle Experimente wurden "bei
Zimmertemperatur, 24 - 26 0C, durchgeführt.
Die in der folgenden Tabelle IV zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß Citraldämpfe bei einer niedrigen Konzentration gegenüber
der Mandelmotte toxisch sind. Alle Konzentrationen ergaben anfänglich eine Erregung oder Hormesis.
Anschließend wurden die Motten unkoordiniert und unbeweglich bei der angegebenen Ausfallzeit. Die Motten, welche 0,2 und
0,6 mg/1 Citral ausgesetzt worden waren, erholten sich innerhalb von 24- Stunden vollständig. Die Testbehälter waren nicht vollständig
luftdicht, und es scheint, daß die chemische Verbindung aus den Behältern diffundierte, wodurch sich die Motten erholen
konnten. Die Konzentration an Citral, die für eine 100 %ige Tötung von Cadra cautella in einer geschlossenen Umgebung, frei
von Medium, erforderlich ist, betrug 1 mg/1 (oder 1 ppm).
Tabelle IV
Desinfizierende Effekte von Citral gegenüber der Mandelmotte
Desinfizierende Effekte von Citral gegenüber der Mandelmotte
Citral (mg/1) Ausfallzeit (min) Anzahl von neu Prozent Tötung
geschlüpften, nach 2 Stunden weiblichen Tieren
10 0
10 0
10 100 %
10 100 %
0,2 | 25-30 |
0,6 | 25-30 |
1,0 | 15-20 |
2,0 | 15-20 |
Bei der zweiten Keihe von Versuchen war das Verhältnis von
Oberfläche zu Volumen wesentlich größer, als es "bei den früheren Experimenten verwendet wurde, und es lag ein wesentlicher
Unterschied in der Konzentration von Citral vor, die für eine 100 %ige Tötung erforderlich war. Bei den geschlossenen
Behältern von 5,8 1, welche jeweils 500 g Medium enthielten,
betrug die zur 100 %igen Tötung von C. cautella erforderliche
Citral-Konzentration 52 mg/1 im Vergleich zu 1 mg/1 bei Behältern,
die kein Medium enthielten. Dies zeigt deutlich, daß bei einer technischen Anwendung von Citral, z. B. als Desinfektionsmittel
in einem Warenhaus, das vorgegebene Verhältnis von Oberfläche zu Volumen in wesentlicher Weise zu betrachten ist,
wenn sein effektive, insektizide Konzentration vorausberechnet
werden soll.
Citral besitzt ebenfalls fungitoxische Eigenschaften. So ergab sich, daß bei Anwendung von Citral zur Steuerung eines Insektenschädlingsbefall
der Anteil der chemischen Verbindung, welcher durch das umgebende Medium absorbiert wird, nicht notwendigerweise
verloren ist, falls dieses Medium, z. B. Erdnüsse, ebenfalls einem Schimmelpilzbefall ausgesetzt sind. Darüber hinaus
ist die gegebenenfalls erforderliche Entfernung von Citral, da es einen niedrigen Siedepunkt besitzt, aus einem gelagerten
landwirtschaftlichen Produkt nicht schwierig.
- Patentansprüche -
609808/1(346
Claims (7)
1. Verfahren zum Töten von Diptera-Insekten (Zweiflüglern) und Lepidoptera-Insekten (Schmetterlingen), dadurch gekennzeichnet, daß die Insekten mit Citraldämpfen bei
Konzentrationen von etwa 1 bis 20 ppm in Luft in Kontakt gebracht werden.
2. Verfahren zur Hemmung der Entwicklung von Fliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Eier oder Larven mit einer das
Wachstum hemmenden Menge an Citral in Kontakt gebracht werden, wozu das Citral bis zu einer Konzentration von
etwa 0,4 % in dem Medium, in welchem die Eier oder Larven leben, zugesetzt wird.
5- Verfahren zum Hemmen der Eiablage durch erwachsene, weibliche
Fliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fliegen mit einer die Eiablage unterdrückenden Menge an Citral bis zu einer
Konzentration von etwa 0,2 % in dem Medium, welches das Ansprechen auf die Eiablage hervorruft, in Kontakt gebracht
werden.
4-. Verfahren zum Hemmen der Nahrungsaufnahme der Larven von
Motten, dadurch gekennzeichnet, daß die Larven mit 0,03 bis 0,1 ul Citral pro Larve zusammengebracht werden.
5« Verfahren zum Töten der Larven von Moskitos, dadurch gekennzeichnet,
daß eine letale Menge an Citral zu dem Wasser, in welchem sie leben, zugesetzt wird.
6. Verfahren zum Töten von pathogenen Pflanzennematöden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nematoden mit etwa 0,02 % Citral in
der die Hematoden umgebenden Erde in Kontakt gebracht werden.
9 6 08/1046
7. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
wirksame Menge an Citral, gegebenenfalls mit üblichen Träger- oder Verdünnungsstoffen enthält.
609808/1046
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