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Vorrichtung zum Verdichten von Müll in auswechselbaren, oben offenen,
fahrbaren Behältern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten von MUll
in auswechselbaren, oben offenen, fahrbaren Behältern, mit einem von oben in den
Behälter eintauchenden Preßstempel und einer an der Unterseite des BehAlters angreifenden,
diesen vom Boden abhebenden Hubeinrichtung.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art tDT-OS 2 425 584) besteht
die Bubeinrichtung aus eine vol Antrieb des PreDstetpels unabhängigen Hydraur likzylinder
mit einen Hubtisch, der mittels des Hydraulikzylinders von unten her gegen den Boden
eines anzuhebenden Containers anhebbar ist und zum Abheben des Containers gegenüber
dem Boden dient, so daß dessen Rader während des Preßvorgangs unbelastet sind. Gemäß
der bei der bekannten rri Vorrichtung vorgesehenen Steuerung wird der Hubtisch solange
in der angehobenen Stellung gehalten, bis der Container mit ver dichtetem Müll gefüllt
ist. Da der Füllvorgang sich aber über Stunden oder Tage erstrecken kann muß damit
gerechnet werden, daß der Hubtisch infolge von Leckverlusten in den Hydraulikleitmigen
unter der Last des Containers und dessen Fffllung wider nach unten sinkt. Es muß
daher Vorsorge für den Ausgleich von Leckverlusten durch zusätzliche Steuerungsmaßnahen
getroffen werden. Bei der bekannten Vorrichtung werden verhältnismäßig große Kräfte
in die Grundplatte eingeleitet, der gegenfiber sowohl der Hydraulikzylinder für
den Hubtisch als auch ein weiterer Hydraulikzylinder ffir den Antrieb des Preßstempels
abgestützt sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die außerhalb
des Systems der Vorrichtung auftretenden Kräfte, also die Verankerungskräfte relativ
klein zu halten, so daß sie überall ohne besondere Fundamente aufgestellt werden
kann, wobei dieses Ziel gleichzeitig mit einer wirtschaftlichen Bauweise verwirklicht
werden soll.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Preßstempel
und Hubeinrichtung jeweils vertikal gefUhrt und durch einen gemeinsamen Antrieb
mit einander gegenläufig antreibbar sind.
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Durch die erfindunqsgeniäß vorgeschlagene Gegenhäufigkeit der Bewegungen
von Preßstempel und Hubeinrichtung unter Anwendung eines gemeinsamen Antriebs gelingt
es, die für die Stützkräfte maßgeblichen ReaktionskrEfte weitgehend auf das Gewicht
der Vorrichtuna zu beschrnken.
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Dadurch kann auf besondere Fundamente zur Aufstellung der Vorrichtung
verzichtet werden.
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Die Vorrichtung kann auf jeder gewöhnlichen Gebäudedecke installiert
werden.
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Es ist zweckmäßig, die Stellung von Preßstempel bzw. Hubeinrichtung
bei maximalen Preßdruck dadurch festzulegen, daß Preßstempel oder Hubeinrichtung
gegen einen Anschlag bewegbar ist.
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Bei einer bevorzugten AusfUhrunasform ist in diesem Zusammenhang vorgesehen,
daß die Hubeinrichtung nur wenige Zentimeter, gegen einen
Anschlag
anhebbar ist. Dabei genügt es, sicherzustellen, daß die Räder auf denen der Behalter
fahrbar ist, vom Boden abgehoben sind, also während des Preßhubs unbelastet sind.
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Eine konstruktiv besonders zweckmäßige Aus führungs form besteht darin,
daß Preßstempel und Hubeinrichtuna jeweils ein Führungsstück aufweisen, die in einer
vertikalen Führung übereinander geführt sind. Die Führung und die Führungsstücke
können dahei in Art einer Parallelführung zusammenwirkend ausgebildet sein, das
heißt es sind zwei vertikale Führungen vorgesehen in denen Preßstempel und Hubeinrichtung
jeweils durch ein Führungsstück geführt sind, welches aus zwei miteinander verbundenen
Führungsteilen zusammengesetzt ist.
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Eine für die praktische Ausführung besonders wesentliche Ausgestaltung
besteht im Rahmen der erfindunasaemäßen Lösung darin, daß der Antrieb mindestens
einen Hydraulikzylinder umfaßt, der einerseits am Führungsstück des Preßstempels,
andererseits am Führunqsstflck der Hubeinrichtung angelenkt ist. Dieser Hydraulikzylinder
bewegt demzufolge Preßstempel und Hubeinrichtung wie die Banken einer Zange zusammen
bzw. auseinander.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung zu entnehmen. Es zeigt:
Fig.
1 und 2 jeweils eine Seitenansicht der Vorrichtung Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht
gemäß Fig. 1 mit aufgeschnittener Führung und Fig. 4 einen Schnitt gemaß IV-IV der
Fig. 3.
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Die durch die Figuren der Zeichnung daraestellte Vorrichtuna zum Verdichten
von Müll besteht im wesentlichen aus einem Ständer 1, der die vertikalen Führungen
enthält und mit seinem unteren Ende im Boden 2 verankert ist. In den vertikalen
Führungen des Ständers 1 sind ein FührunqsstiSck 3 für den Preßstempel 4 und ein
weiteres Führungsstück 5 für die Hubeinrichtung 6 verschieblich qelaqert. Der Preßstempel
4 träat an seinem freien Ende eine Preßplatte 9, deren Fläche etwa dem Innenraum
eines Behälters 7 in Art eines Containers angepaßt ist. In Fig. 1 ist strichliert
die tiefste Stellung S der Preßplatte relativ zum Ständer 1 dargestellt. Der Preßstempel
4 kann also in den Führungen des Ständers 1 entsprechend weit abgesenkt werden,
so daß auch eine kleine in den Behälter 7 eingefüllte Müllmenge verdichtet werden
kann. Gemäß Fis. 1 steht der Behälter 7 mit seinen Rädern 8 auf dem Boden 2t die
Hubeinrichtunq 6, die den Behälter 7 von unten her untergreift ruht ehenfalls auf
dem Boden 2. Wie in Fig. 2 ersichtlichßist ist die Hubeinrichtuna 6 als Gabel mitden
Armen 6a, 6b ausgebildet, auf deren Oberseite ein umlaufender, benachbart den Gabelenden
offener Rahmen 10 befestiqt ist. Dieser
Rahmen ist an die Form des
Behälters 7 angepaßt. Für den Preßhub wird der Behälter 7 auf seinen Rädern 8 i;tber
die zunächst auf den Boden abgestützte Hubeinrichtung 6 qefahren, bei die exakte
Preßsteliung des Behälters 7 durch den Rahmen 10 vorgegeben ist. Im Ständer 1 befindet
sich ein Anschlag 11 (Fig. 2), der die Hubbewegung des Führnngsstücks 5 der Hubeinrichtung
6 nach oben begrenzt.
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Ein elektrischer Schalter 12, der seitlich am Ständer 1 angeordnet
ist dient ZUR Einschalten und Betätigen der Vorrichtung.
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Im Inneren des Ständers 1 ist in einer mittleren Lage ein in den Fig
2 und 3 strichliert eingezeichneter Hydraulikzylinder 13 vorgesehen. Das freie Ende
14 des Zylinderteils ißt mit dem Führungsstück für den PreBstempel 4, das freie
Ende 15 des Kolbenteils ist mit der Führungsstück für die Hubeinrichtung 6 gelenkig
verbunden.
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Gemäß Fig 2 umfaßt der Ständer 1 zwei seitliche vertikale Führungen
t6, 17, die jeweils im Ouerschnitt U-förmig sind, wobei die U-Schenkel aufeinander
zuweisen. Die beiden Fiihrungen sind auf ihrer den Preßstempel abgewandten Seite
durch eine Rückwand 18 zu einer stabilen Einheit verbunden. In die Führungen 16,
17 greifen die Führungsstücke ein, welche im Querschnitt I-förmige Führungsteile
19, 20 umfassen. Die Führungsteile bilden zusammen mit einem Querteil 21 das Führungsstück
3 für den Preßstempel 4.
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In ähnlicher Weise ist das Führungsstück 5 aus zwei Führungsteilen
mit einem Querteil zusammengesetzt. Am Querteil sind die senkrecht zur Ebene
der
Führungen abragenden Gabelteile 6a, 6b befestigt, welche den Behälter 7 von unten
her fassen.
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In Fig. 3 ist die angehobene Stellung der Hubeinrichtung 6 gezeigt,
in welcher die Räder 8 des strichpunktiert dargestellten Behälters vom Boden 2 um
den Betrag h abgehoben sind. Das Fuhrungsstück 5 der Hubeinrichtung liegt in deren
angehobenen Stellung an dem Anschlag 11 im Inneren der Ftihrung an.
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Der Preßsteinpel 4 ist in seiner Bewegung druckabhngigesteuert. Entsprechend
dem sich beim Zusammenpressen des Mülls im Inneren des Behälters 7 aufbauenden Druck
wird er mehr oder weniger tief in den Behälter eingefahren. In Fig. 1 ist mit S
seine tiefste Stellung angegeben. Diese entspricht einer verhältnismäßig kleinen
Müllmenge. Für größere Müllmengen ist der Weg des Preßstempels 4 nach unten begrenzt
durch einen vorzugebenden Maximaldruck.
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Der Hydraulikzylinder 13 wird durch einen nicht gezeichneten Motor,
an dem eine Pumpe für das Hydraulikol angeschlossen ist, betätiat. Nach jedem Preßhub,
das heißt abhängig vom Erreichen eines bestimmten Preßdrucks, wird die Hydraulik
umgesteuert; der Preßstempel bewegt sich wieder aus dem Behälter hinaus nach oben
und die Hubeinrichtung 6 nach unten, bis sie auf dem Boden 2 auf liegt. Während
der Bewegung von Preßstempel und Hubeinrichtung bewegt sich der Hydraulikzylinder
13 unter entsprechender Verlängerung
bzw. Verkürzung mit diesen
Teilen mit. Das Füllen des Behälters 7 erfolqt an einem Ort außerhalb der Vorrichtung
zum Zwecke des Pressens wird der Behälter jeweils unter den Preßstempel eingefahren.
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Falls ein solches aus- und einfahren des Behälters nicht erwünscht
ist, kann die Preßplatte 9 an ihrer Oberseite mit einem Deckel verbunden sein der
als Einfüllöffnung für den Müll dient.
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-Patentansprüche-