DE2529811A1 - Sicherheitsgurtsystem fuer fahrzeuge, insbesondere kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

• Sicherheitsgurtsystem für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezIeht sich auf ein Sicherheitsgurtystem für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, die mit aus ihrer in der Wagenkastenseitenwand einliegenden Schließlage zunächst in eine zur Schließlage wenigstens annähernd parallele Zwischenstellung und anschließend in die öffnungsstellung bewegbaren Schiebetüren und wenigstens einen, einerseits zwischen den Sitzen im Bereich der Fahrzeuglängsmittelebene am Wagenkasten und andererseits am Türkörper angeschlagenen Sicherheitsgurt versehen sind, nach Patentanmeldung P 24 34 748.6.
• Mit der Hauptanmeldung ist ein passives Sicherheitsgurtsystem für mit Schiebetüren ausgerüstete Kraftfahrzeuge vorgeschlagen worden, welches unter Ausnutzung der Öffnungs-bzw. Schließbewegung der Schiebetüren automatisch angelegt bzw. in eine Freigabestellung gebraucht wird.
• Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein Sicherheitsgurtsystem nach der Hauptanmeldung P 24 34 748.6 in konstruktiver Hinsicht derart weiter zu verbessern, daß es einerseits mit geringstmöglichem Aufwand herstell- und einbaubar ist und andererseits ohne zusätzlichen aufwand ein Deformationsglied zur Gurtkraftbegrenzung einschließt.
• Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitsgurtsystem nach der Hauptanmeldung F 24 34 748.6 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine einteilige Gurtbandschlaufe in der Fahrzeugmitte in einem auf dem Fahrzeugboden bzw. dem Kardantunnel befestigten Durchzug gehalten und einenends im Bereich dessen oberer hälfte an der Hinterkante dzs Türkörpers fest angeschlagen, andernends am freien Ende eines in einer zu dessen Ebene parallelen Ebene schwenkbar am Türkörper gelagerten Schwenkhebels befestigt ist. Der Schwenkhebel ist dabei zweckmäßigerweise aus einem zwei gegensinnig gerichtete Endabwinkelungen aufweisenden Rundmaterialabschnitt gebildet und über eine seiner Endabwinkelungen in einer quer zur Türkörperebene ausgerichteten Schwenklagerung am Türkörper verlagert, während an seiner anderen Endabwinkelung das zweite Gurtbandende, vorzugszweise mittels einer Schlaufe befestigt ist. Die lagerung des Schwenkhebels ist erfindungsgemäß an, vorzugsweise Jedoch innerhalb, einer die Tragschiene der Schiebeführung überdeckenden Armlehne angeordnet und kann zur Gewährleistung einer freigängigen Verschieblichkeit der Schiebetür auch unter räumlich beengten Verhältnissen mit einer geringen, nach innen und unten gerichteten Neigung angeordnet sein, so daß der Schwenkhebel in einer mit der Türkörperebene einen spitzen Winkel einschließenden Ebene zwischen einer im wesentlichen nach oben zeigenden Lösestellung und einer im wesentlichen nach unten zeigenden Sicherungsstellung hin-und herbewegbar ist. Der den Schultergurt bildende Abschnitt der Gurtbandschlaufe ist erfindungsgemäß über einen selbst sperrenden Gurtbandaufroller am Türkörper befestigt.
• Die erfindungsgemäße Ausgestaltungsform eines Sicherheitsgurtsystemes ist für nach vorne öffnende Schiebetüranordnungen bestimmt und ermöglicht bei einem geringstmöglichen, konstruktiven Aufwand eine Verringerung der insgesamt erforderlichen Gurtbandlänge und damit die Vermeidung des sog. Filmspuleffektes. Bei geeigneter Auslegung der Länge des Schwenkhebels kann die für die Öffnungsbewegung der Schiebetür erforderliche Gurtbandlänge auf etwa die Länge des Schwenkhebels und damit auf einen sehr geringen Betrag begrenzt werden. Insbesondere kann erfindungsgemäß die Schwenkhebellagerung im Abstand zur Türkörperhinterkante angeordnet sein und der Schwenkhebel in seiner Sicherungslage nach hinten und unten. zeigen, während er in seiner Lösestellung nach oben und vorne zeigt. In Verbindung lit der Schiebetürbewegung wird dabei ein Teil der fur das Öffnen der Schiebetür erforderlichen Gurtbandlänge durch eine in ßchiebetürlängsrichtung gerichtete Verlagerung des Befestigungspunktes für den den Beckengurt bildenden Gurtbandabscbnitt ersetzt. Daruberhinaus kann zur weiteren Verringerung des Filmspuleffektes das in Schuitergurt bildende Ende des Gurtbandes durch Veraittlung eines in seiner Länge mindestens der GurtbandverFursung bei geschlossener Schiebetür entsprechenden Drahtseilabschnittes an den Aufroller angeschlossen sein.
• Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist der zwischen einer ii wesentlichen nach vorne und oben zeigenden Lösestellung und einer im wesentlichen nach hinten und unten zeigenden Sicherungsstellung verschwenkbare Schwenkhebel über einen radial zu seiner Iagerung wrichteten Hebelarm und eine an diesen angeschlossene, parallel zur Schiebeführung des Tilrtörpers gerichtete Schubstange mit dem die Türverriegelung betätigenden Handgriff gekoppelt, derart, daß der Schwenkhebel bei Betätigung des der Türverriegelung zugeordneten Handgriffes zwischen seiner Sicherungs- und Lösestellung hin- und herbewegt wird. Dies gestattet eine automatische Verstellbewegung des Schwenkhebels in Abhängigkeit von der Türbetätigung bei einem geringstmöglichen Herstellungsaufwand.
• Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ferner der Schwenkhebel als Deformationsglied zur Gurtkraftbegrenzung ausgebildet und liegt in seiner Sicherungsstellung gegen einen an der vertikalen Seitenfläche der eine Armlehne bildenden Abdeckung für die Schiebeführung der Tür angeordneten, vorzugsweise durch einen Blechwinkel gebildeten Anschlag an. Der Schwenkhebel ist dabei entweder hinsichtlich seiner Gestaltung oder aber seiner Materialbeschaffenheit derart ausgebildet, daß er ein im wesentlichen bleibend verformbares Deformationsglied bildet, was im einfachsten Falle dadurch erreicht wird, daß der Schwenkhebel as einem Rohrmaterialabschnitt besteht.
• Anstelle oder in Verbindung mit dem Schwenkhebel kann auch ein in das Blech der eine Armlehne bildenden Abdeckung für die Schiebeführung des Türkörpers eingreifender Aufreißsporn vorgesehen sein, welcher entweder mit dem den Schwenkhebel zugeordneten Anschlag oder aber mit der Schwenkhebellagerung selbst verbunden ist. Dabei können im Blech der Armlehne zusätzlich vorgezeichnete Reißlinien vorgesehen sein, um die maximale Zugkraft im Gurtband auf einen vorbestimmten Betrag einstellen zu können. Bei dieser Gestaltung einer Gurtkraftbegrenzung für das Gurtband wird bei einer im Gurtbandauftretenden, ein zulässiges Maß überschreitenden Zugkraft das Blech der Armlehne aufgerissen und dadurch Energie in Verformungsarbeit umgewandelt.
• Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben. In der Zeichnung zeigt die Figur 1 eine schaubildliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtsystemes; Figur 2 einen Länfsschnitt durch die Armlehne der in der Figur 1 gezeigten Schiebetür; Figur 3 einen Schnitt durch die Schwenkhebell3zerung an der Armlehne entlang der Linie 111-111 in Figur 2; Figur 4 eine Stirnansicht zu Figur 3.
• Ein im allgemeinen mit 1 bezeichneter Wagenkasten eines Kraftfahrzeuges weist einen Türausschnitt 2 auf, welcher durch eine Schiebetür 3 verschließbar ist, wobei die Schiebetür 3 über eine, um einen Führungskopf 4 umgriffene Führungsschiene an einem um eine vertikale Achse 7 an einer an der Wagenkastenseitenwand 8 angeschlagenen Konsole 9 schwenkbaren Tragarm 6 aufgehängt ist. Zum Öffnen wird die Schiebetür 3 aus ihrer Schließlage zunachst in eine, in der Zeichnung dargestellte, im wesentlichen parallele ,wischenstellung verschwenkt und anschließend in Fahrtrichtung nach vorne verschoben. Der einen Schultergurt 50 und einen Beckengurt 51 umfassende Sicherheitsgurt ist durch eine einteilige, in der Fahrzeugmitte in einem, am Fahrzeugboden bzw. am Kardantunnel befestigten Durchzug 52 gehalten und einenends im Bereich dessen oberer Hälfte an der Hinterkante 53 des Türkörpers 7 über ein Beschlagteil 54 fest angeschlagen, andernends am freien Ende eines in einer zu dessen Ebene annähernd parallelen Ebene schwenkbar am Türkörper 3 gelagerten Schwenkhebels 55 befestigt. Der Schwenkhebel 55 weist zwei gegensinnig gerichtete Endabwinkelungen 56 und 57 auf, über deren eine 56 er in einer auf einer eine Armlehne 58 bildenden Abdeckung für die zchiebeffihrung 4, 5 der Schiebetr befestigten Schwenkhgerung 59 um eine im wesentlichen quer zur Ebene des WirRörpers ;5 gerichtete Achse schwenkbar verlagert ist. Wie insbesondere aus der Darstellung der Fizur X ersichtlich, ist die ,chwenklagerung 53 um einen geringen Betrag nach innen ui;d unten geneigt, so da2 der Schwenkhebel 55 in einer, mit der Ebene des Türkörpers 7 einen spitzen Winkel einschließenden Ebene bewegt wird und dadurch in seiner nach hinten und unten zeigenden Sicherungslage nahe an den Türkörper 3 herangeführt ist, so daß eine einwandfreie Beweglichkeit der Schiebetür auch unter räumlich beengten Verhältnissen gewährleistet ist. Die Schwenklagerung 59 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel auf den quer zur Türebene gerichteten Abschnitt der Armlehne 58 aufgesetzt und mit einer Abdeckung 60 versehen. Der an der Endabwinkelung 57 des Schwenkhebels 55 mittels einer Schlaufe 61 befestigte Beckengurt 51 ist durch eine kugelförmige Verdickung 62 des freien Endes der Endabwinkelung 57 gegen ein Abrutschen gesichert. Die Verstellung des Schwenkhebels zwischen seiner im wesentlichen nach vorne und oben zeigenden Lösestellung und seiner im wesentlichen nach hinten und unten zeigenden Sicherungsiællung erfolgt durch Vermittlung des der Türverriegelung zugeordneten Handgriffes 63, wobei der Schwenkhebel 55 über einen an seine Endabwinkelung 56 angeschlossenen, radial zur Schwenklagerung 59 gerichteten Hebelarm 64 und eine parallel zur Führungsschiene 5 gerichtete Schubstange 65 an die Riegelfalle 66 der Türverriegelung angeschlossen ist. Der Schwenkhebel 55 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als im wesentlichen bleibend verformbares Deformationsglied zur Gurtkraftbegrenzung ausgebildet und liegt in seiner, nach hinten und unten zeigenden Sicherungsstellung gegen einen an der vertikalen Seitenfläche 67 der Armlehne 58 angeordneten, im gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen Blechwinkel 68 gebildeten Anschlag,an, so daß er beim Auftreten einer übermäßigen Zugkraft im Gurtband verbogen wird. Bei einer Zugkraft in Verformungsarbeit umwandelnden Verbiegung des Schwenkhebels 55 wandert dessen Endabwinkelung 57 aus ihrer, mit il bezeichneten Normallage in die mit B bezeichnete Endlage, so daß für die Verformungsarbeit der Weg s zur Verfügung steht.
• In den Gurtbandzug ist ein selbst sperrender Gurtbandaufroller eingeschaltet, der entweder durch das Beschlagteil 54 gebildet sein kann, oder aber anstelle des Durchzuges 52 in der Fahrzeugmitte angeordnet sein kann. Bei einem anstelle des Beschlagteiles 54 angeordneten Gurtbandaufroller ist das freie Ende des den Schultergurt 50 bildenden Gurtbandabschnittes ein Drahtseilabschnitt 69 angeschlossen, über den der Gurtbandabschnitt 50 an den Aufroller angeschlossen ist. Falls, wie in der Figur 1 angedeutet, anstelle des Durchzuges 52 ein selbstsperrender Gurtbandaufroller 69 in der Fahrzeugmitte angeschlagen ist, ist in die die beiden Gurte 50 und 51 bildende Gurtbandschlaufe ein Drahtseilabschnitt 70 eingeschaltet, über den sowohl der Schultergurt 50, als auch der Beckengurt 51 an den Gurtbandaufroller 69 angeschlossen sind.

Claims (10)

PATENTANSPRUCHE:

1. Sicherheitsgurtsystem für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, die mit aus ihrer, in der Wagenkastenseitenwand einliegenden Schließlage zunächst in eine zur Schließlage wenigstens annähernd parallele Zwischenstellung und anschließend in die Öffnungsstellung bewegbaren Schiebetüren und einerseits zwischen den Sitzen, im Bereich der Fahrzeuglängsmittelebene am Wagenkasten, andererseits am Türkörper angeschlagenen Dreipunktgurten versehen sind, nach Patentanmeldung P 24 34 748.6, dadurch gekennzeichnet, daß eine einteilige Gurtbandschlaufe in der Fahrzeugmitte in einem auf dem Fahrzeugboden befestigten Durchzug (52) gehalten und einenends im Bereich dessen oberer Hälfte an der Hinterkante (53) des Türkörpers (3) fest angeschlagen, andernends am freien Ende eines in einer zu dessen Ebene parallelen Ebene schwenkbar am Türkörper (3) gelagerten Schwenkhebel (55) befestigt ist.

2. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (55) zwei gegensinnig gerichtete Endabwinkelungen (56,5?) aufweist, über deren eine (56) er in einer quer zur Türkörperebene ausgerichteten Schwenklagerung (59) am Türkörper (3) gelagert ist, während an seiner anderen Endabwinkelung (57) das zweite Gurtbandende (61) befestigt ist.

3. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (59) des Schwenkhebels (55) mit einer geringen, nach innen und unten gerichteten Neigung, insbesondere innerhalb einer die Führungsschiene (5) der Schiebeführung überdeckenden Armlehne (58) angeordnet ist.

4. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den Schultergurt (50) bildende Abschnitt der Gurtbandschlaufe über einen selbst sperrenden Gurtbandaufroller (54) am Türkörper (3) befestigt ist.

5. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen einer im wesentlichen nach vorne und oben zeigenden Lösestellung und einer im wesentlichen nach hinten und unten zeigenden Sicherungsstellung verstellbare Schwenkhebel (55) über einen radial zu seiner Lagerung (59) gerichteten Hebelarm (64) und eine parallel zur Führungsschiene (5) des Türkörpers (3) gerichtete Schubstange (65), sowie die Riegelfalle (66) mit den die.Türverriegelung betätigenden Handgriff (63) gekoppelt ist.

6. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (55) zur Gurtkraftbegrenzung als im wesentlichen bleibend verformbares Deformationsglied ausgebildet ist und in seiner Sicherungsstellung gegen einen an der vertikalen Seitenfläche (67) der Armlehne (58) angeordneten, insbesondere durch einen Blechwinkel tB) gebildeten Anschlag anliegt.

7. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebellagerung bzw. ein dem Schwenkhebel zugeordneter Anschlag mittels eines Aufreißspornes an der Armlehne angeschlagen ist.

8. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebellagerung (59) im Abstand zur Türkörperhinterkante (53) angeordnet ist und der Schwenkhebel (55) in seiner Sicherungslage nach hinten und unten zeigt.

9. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das den Schultergurt (50) bildende Ende der Gurtbandschlaufe durch Vermittlung eines, in seiner Länge der Gurtbandverkürzung bei geschlossener Schiebetür (3) entsprechenden Drahtseilabschnittes (69) an einen Afroller (54) angeschlossen ist.

10. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gurtbandschlaufe ein durch ein Drahtseil (70) gebildeter Mittelabschnitt eingeschaltet ist, über den die beiden, einen Schulter- (50) und einen Beckengurt (ski) bildenden Gurtbandabschnitte an einem in der Fahrzeugmitte angeordneten, selbst sperrenden Gurtbandaufroller (69) angeschlossen sind.