DE2528950B2 - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyvinylchloridInfo
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Description
Die Herstellung von Polyvinylchlorid durch Polymerisation in wäßriger Suspension ist wohlbekannt Man
arbeitet in Gegenwart monomerer löslicher Radikalkatalysatoren, so daß die Polymerisation innerhalb der
Monomerentröpfchen stattfindet. Um die Tröpfchen in der wäßrigen Phase zu verteilen, wird unter mechanischem
Rühren mit Hilfe von Suspensionsstabilisatoren polymerisiert
Diese Verfahren führen zu Produkten, welche für die Hartverarbeitung sehr geeignet sind; ihr Weichmacheraufnahmevermögen
ist jedoch im allgemeinen unbefriedigend. Als Folge davon werden die einzelnen Körner
bei ihrer Verarbeitung mit Weichmachern nur mangelhaft aufgeschlossen, und die so erhaltenen Fertigprodukte
zeigen schließlich eine große Anzahl sogenannter Stippen oder Fischaugen.
Uin diese Nachteile zu vermeiden, hat man bereits Suspensionsstabilisatoren zusammen mit Tensiden als
Suspensionshilfsmittel eingesetzt (FR-PS 10 73 794, US-PS 25 28 469). Diese Verfahrensweise hat den
Nachteil, daß Produkte mit sehr niedrigen elektrischem Widerstand erhalten werden, die beispielsweise als
Isoliermaterialien, wie Kabelummantelungen, kaum brauchbar sind.
Es wurde daher ein Verfahren entwickelt gemäß dem zur Verbesserung der Weichmacheraufnahme in Gegenwart
von zwei Schutzkolloiden polymerisiert wird (DE-AS 17 20 328). Eines der Schutzkolloide ist ein
Ceüulose-Äther, der in 4°/oiger wäßriger Lösung bei
20° C mehr als 20° cP Viskosität zeigt; das andere Schutzkolloid ist ein wasserlöslicher Polyvinylalkohol
mit 2 bis 25 Gew.-% Restacetatgehalt, der in 4%iger wäßriger Lösung bei 20° C eine Viskosität von 1—8 cP
aufweist Nach diesem Verfahren hergestelltes Polyvinylchlorid hat jedoch noch eine zu große Stippigkeit
(Fischaugenzahl), wie der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen ist.
Dieser Nachteil wird überwunden durch ein Verfah ren zur Herstellung von Polyvinylchlorid durch
Polymerisation von Vinylchlorid, gegebenenfalls mit bis zu 20 Gew.-°/o an Comonomeren, in wäßriger
Suspension bei einem Verhältnis von Monomerem(n) zu Wasser von 1:1 bis 1:3 und bei einer Temperatur
zwischen 30 und 75" C in Gegenwart von 0,01 bis 03
Gew.-%, bezogen auf Monomere(s), monomereniöslichen Radikalkatalysatoren und von 0,03 bis 0,2 Gew.-%,
bezogen auf Monomere(s), einer Methyl-, Methylhydroxyäthyl-,
oder Methylhydroxypropylcellulose, die eine Viskosität, gemessen in 2%iger wäßriger Lösung bei
200C, von δ 15 cP hat und von 0,02 bis 0,15 Gew.-%,
bezogen auf Monomere^), eines Restacetatgruppen aufweisenden Polyvinylalkohols als Suspensionsstabilisatoren,
das dadurch gekennzeichnet ist daß ein Polyvinylalkohol mit 61,5—70,5 Gew.-% Restacetatgehalt
und einer Viskositätszahl von 10— f8cm3/g,
gemessen nach DiN 53 728 in Methanol in einer Konzentration von 10 g/l, verwendet wird.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Produkt außerordentlich
geringer Stippigkeit und sehr guter Weichmacheraufnahme hergestellt Die Stippigkeit der erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte im Vergleich zu solchen, die gemäß DE-AS 17 20 328 (als relevantem Stand der
Technik) hergestellt wurden, ist in völlig überraschender Weise um ein Vielfaches erniedrigt
Der erfindungsgemäß einzusetzende Celluloseether ist eine Methyl-, Methylhydroxyäthyl- oder Methylhydroxypropylcellulose,
dessen Viskosität, gemessen in 2%iger wäßriger Lösung bei 200C, =£ 15 cP beträgt und
vorzugsweise zwischen 15 und lOOcP liegt Der
Methoxylgruppengehalt der Methylcellulose sollte 27
bis 31,5 Gewichtsprozent betragen, während die Methylhydroxyäthylcellulose und die Methylhydroxypropylcellulose
einen Methoxylgruppengehalt von 20 bis 30 Gewichtsprozent und einen Hydroxyäthyl- bzw.
Hydroxypropylgruppengehalt von 4 bis 12 Gewichtsprozent aufweisen sollten. Die Celluloseäther werden in
Mengen von 0,03 bis 0,2 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf
Monomere(s), eingesetzt.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Polyvinylalkohole sind öllöslich und haben einen Restacetatgehalt
von 61,5 Gewichtsprozent bis 70,5 Gewichtsprozent. Die Viskositätszahl gemessen in Methanol bei einer
Konzentration von 10 g/l nach DIN 53 728, beträgt 10 bis 18 cm3/g. Der Polyvinylalkohol wird in Mengen von
0,02 bis 0,15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,03 bis 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomere(s), eingesetzt.
Die Polymerisation wird in wäßriger Suspension durchgeführt. Das Verhältnis Monomeres zu Wasser
beträgt 1 :1 bis 1:3, vorzugsweise 1 :1,3 bis 1 :2. Im
Verlaufe der Polymerisation können entsprechend der Volumenkontraktion sowohl Monomeres als auch
Wasser nachdosiert werden.
Als monomerenlösliche Katalysatoren lassen sich einsetzen: organische Peroxide, wie Dibenzoyl-, Dilauroyl-
und 2,4-Dichlorbenzoylperoxyd, Perester, wie tert-Propylperacetat, tert-Butylperacetat, tert-Butylperoctoat,
tert-Butylperneodecanoat und tert-Butylperpivalat,
Dialkylperoxydicarbonate, wie Diisopropyl-, Diäthyl-, Dicyclohexyl-, Diäthylcyclohexyl-, Dicetyl-,
Dimristyl- und Di-tert-butylcyclohexylperoxydicarbonat,
Azoverbindungen, wie Azodiisobuttersäuredinitril und Azobisdimethylvalerodinitril, und schließlich gemischte
Anhydride organischer Sulfopersäuren und Carbonsäuren, wie beispielsweise Acetylcyclohexylsulfonylperoxid.
Die Katalysatoren können allein oder in Mischung
angewandt werden, wobei man die üblichen Mengen von 0,01 bis 03 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis
0,15 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomere, einsetzt
Die Polymerisation wird· bei üblichen Temperaturen zwischen 30 und 75, vorzugsweise 40 und 700C
durchgeführt werden.
Der Einsatz von bis zu 20 Gewichtsprozent an Comonomeren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
ist möglich.
Die Polymerisation kann in üblichen Polymerisationsautoklaven, ausgerüstet mit Rührvorrichtung, Stromstörern
und ggf. Rückflußkühler, durchgeführt werden.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele (die angegebenen Teile sind
Gewichtsteile):
In einem Polymerisationsautokiav mit 14 m3 Fassungsvermögen
werden 8000 Teile Wasser, 3,325 Teile einer Methylhydroxypropylcellulose (0,07 Gewichtsprozent)
mit einem Methoxylgehalt von 27 bis 30%, einem Oxypropylgehalt von 4 bis 7,5% und einer Viskosität
(2% in Wasser) von 50 cP, 2,375 Teile (0,05 Gewichtsprozent) eines öllöslichen Polyvinylacetats mit einem
Restacetatgehalt von 66,2% und einer Viskositätszahl von 15cm3/g, 1,9 Teile Dicetylperoxydicarbonat, 3,325
Teile Dilaurylperoxid und 1,9 Teile N H4 HCO3 vorgelegt.
Der Autoklav wurde verschlossen, mit Stickstoff gespült, evakuiert und mit 4750 Teilen Vinylchlorid
beschickt Anschließend wurde 6,5 Stunden bei einer Temperatur von 55°C polymerisiert. Es fiel ein Produkt
mit hoher Weichmacheraufnahme und sehr niedriger Stippigkeit an.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch anstelle der Methylhydroxypropylcellulose eine Methylcellulose
mit einem Methoxylgehalt von 27 bis 31,5% und Viskosität (2% in Wasser) von 50 cP eingesetzt Das so
hergestellte Polyvinylchlorid entsprach dem aus Beispiel 1.
Vergleichsversuch
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch anstelle des öllöslichen ein wasserlösliches, zu 75 Molprozent
verseiftes Polyvinylacetat der Viskosität 5cP (4% in
Wasser) eingesetzt. Das so hergestellte Polyvinylchlorid wies eine um ein Mehrfaches höhere Stippigkeit auf als
die erfindungsgemäß nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Produkte.
Weichmacheraufnahme")
(Min.)
Stippigkeit
Walzlblie")
Walzlblie")
(Slippeij
pro 20 cm')
pro 20 cm')
Beispiel 1 8,7
Beispiel 2 8,7
Vergleichsversuch 9,4
28
;l) Zeit bis zum Trockenpunkt einer Mischung Polyvinylchlorid
: Dioctylphthaliit = 60:40, gemessen im Bmbcndcr-Planetenmischer
bei 80 C.
h) Gemäß den Vorschriften des Lcuchs-Prüfvcrsuchs wird
aus einer Polyvinylchlorid-Wciehmachcr-Ruß-Misehung
ein WjIzIcII hergestellt, das nach einem bestimmten Zeitraum in definierter Dicke abgenommen wird. Die ungelicrlcn
hellen Teilchen werden in einer Fläche definierter Ciröße ausgezählt. Die angegebenen Werte sind Mittelwerte
aus mehreren Zählungen.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid durch Polymerisation von Vinylchlorid, gegebenenfalls
mit bis zu 2C Gew.-% an Comonomeren, in wäßriger Suspension bei einem Verhältnis von
Monomerem(n) zu Wasser von 1 :1 bis 1 :3 und bei
einer Temperatur zwischen 30° und 75° C in Gegenwart von 0,01 bis 03 Gew.-%, bezogen auf
Monomere(s), monomereniöslichen Radikal-Katalysatoren
und von 0,03 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf Monomere^), einer Methyl-, Methylhydroxyäthyl-
oder Methylhydroxypropylcellulose, die eine Viskosität, gemessen in 2%iger wäßriger Lösung bei 20° C,
von > 15 cP hat und von 0,02 bis 0,15 Gew.-%, bezogen auf Monomere(s), eines Restacetatgruppen
aufweisenden Polyvinylalkohols als Suspensionsstabilisatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Polyvinylalkohol mit 61,5 bis 70,5Gew.-%
Restacetatgchalt und einer Viskositätszahl von 10 bis 18 cm3/g, gemessen nach DIN 53 728 in Methanol
in einer Konzentration von 10 g/l, verwendet wird.
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
8235 | Patent refused |