DE2519928B2 - Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SchwefelsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Schwefelsäure aus feuchten SO3-haltigen Gasen
ι durch direkte Kühlung der feuchten SO3-haltigen
Gase mit wäßriger Schwefelsäure und Kondensation von Schwefelsäure in den unter den Taupunkt der
Schwefelsäure gekühlten Gasen und Abfuhr des nicht zur Bildung von Schwefelsäure benötigten Wassers als
ι Wasserdampf mit den Endgasen.
Bei der sog. Trocken-Katalyse wird der SO2-Gehalt
trockener Gase katalytisch zu SO3 umgesetzt und das
SO3 in Schwefelsäure absorbiert. Bei der sog. Naß-Katalyse
wird der SO2- und H2S-Gehalt feuchter Gase
katalytisch zu SO3 umgesetzt. Da die Absorption des SO3-Gehaltes in Schwefelsäure infolge Bildung von
Schwefelsäurenebeln schwierig ist, wird im allgemeinen eine aus dem SO3 und Wasserdampf gebildete
Schwefelsäure auskondensiert. Feuchte SO,-haltige
Gase entstehen z. B. beim Verbrennen H,S-haltiger Brüden, bei der Nachverbrennung H2S/SO2-haltiger
Abgase des Claus-Prozesses oder aus metallurgischen Prozessen. Die H2O/SO2-haltigen Gase werden mit
einem für die Oxydation zu SO1 ausreichenden Sauerstoffgehalt
und bei entsprechenden Temperaturen in der Kontaktanlage an V2O,-Katalysatoren umgesetzt
und anschließend wird in einer Kondensationsanlagc die Schwefelsäure auskondensiert. Überschüssiger
Wasserdampf wird in dem Abgas abgeführt. Außerdem können auch SO3-haltige feuchte Gase durch andere
Prozesse entstehen, aus denen ebenfalls Schwefelsäure auskondensiert werden muß.
Aus der DT-PS 607 216 ist es bekannt, daß aus der
Kontaktanlage austretende feuchte, SO,-haltige Gas in einer ersten Stufe auf 280 bis 300° C abzukühlen
und dann in einer zweiten Stufe durch Kühlung auf etwa 150" C die Schwefelsäure auszukondensiercn.
Die Abkühlung in der ersten Stufe kann durch indirekte Luftkühlung oder durch Einspritzen von Wasser
ι erfolgen. Die Kondensationsstufe besteht aus Kondensationkolonnen,
die mit Füllkörpern ausgefüllt sind. Die Abkühlung bei der Kondensation muß langsam
erfolgen und darf eine Zeit von 0,5 see nicht unterschreiten.
Die Kondensationskolonnen müssen entsprechend groß ausgebildet werden.
Die DE-PS 641 258 beschreibt ein Verfahren, bei dem die Kühlung und Kondensation in einer gemeinsamen
Stufe erfolgen. Die Gase werden in einem Berieselungsturm im Gegenstrom mit Wasser oder verdünnter
Schwefelsäure berieselt und von 300 bis 400° Cauf 100° Cabgckühlt. Die dabei auftretenden
großen Mengen an Schwcfclsäurc-Nebcln müssen in einer nachgeschaltetcn elektrischen Gasreinigung aus
den Gasen abgeschieden werden.
Die US-PS 2 199ftl) I beschreibt ebenfalls die Kühlung
und Kondensation in einer gemeinsamen Stufe durch BerieselungderGase mit Schwefelsäure im Geßcnstrom.
Die Abkühlung erfolgt von etwa 315° C
auf 110° C und niedriger. Die Schwefelsäure wird aus
dem Berieselungsturm mit 170 bis 230° C abgezogen, mit gekühlter Schwefelsäure von unter 110° C so vermischt,
daß eine Mischtemperatur von unter 130° C eintritt, die gemischte Säure in einem Kühler auf unter
110° C abgekühlt und von dieser gekühlten Säure ein Teilstrom zur Säure kühlung und ein Teilstrom auf den
Berieselungsturm geleitet. Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß eine aufwendige indirekte
Kühlung der Gase vor dem Eintritt in den Kondensator erfolgen muß, und daß die gesamte Wärme, die
bei der Kühlung und Kondensation in die Säure geht, durch indirekte Kühlung der Säure abgeführt werden
muß.
Die GB-PS 692109 beschreibt die Kühlung und Kondensation in einer gemeinsamen Stufe, wobei das
heiße Gas in einem Injektor mit kalter Schwefelsäure von etwa 20° C auf eine Temperatur von etwa 60° C
abgeschreckt wird. Die entstehenden Schwefelsäure-Nebel müssen in einem Elektrofilter niedergeschlagen
werden, die gesamte in die Säure übergeführte Wärme muß durch sehr aufwendige indirekte Kühlung abgeführt
werden und es kann keine höher konzentrierte Säure erzeugt werden, wenn größere Mengen Wasserdampf
im Gas enthalten sind.
Aus der DT-OS 1792577 ist es bekannt, den SO2-Gehalt
in Abgasen von Dampfkesselanlagen zi nächst katalytisch zu SO3 umzusetzen, das SO3-haltige Gas
durch indirekten Wärmeaustausch auf Temperaturen von 200 bis 140° C abzukühlen und die dabei erhaltenen
Schwefelsäure-Nebel in einem Cottrell-Abscheider bei der gleichen Temperatur abzuscheiden. Dabei
besteht die große Gefahr der Kondensatbildung bei der Abkühlung in den indirekten Wärmeaustauschern
und die Abscheidung der Nebel ist aufwendig.
Aus der DE-AS 1467 157 ist es bekannt, die feuchten
SOj-haltigen Gase durch Gegenstromberieselung mit einer sehr schwefelsäurereichen wäßrigen Lösung
von 70 bis 90% Schwefelsäure in einer Konzentriervorrichtung zu kühlen. Nach einem besonderen
Merkmal wird die Temperatur der SO3-haltigen Gase
vor der Behandlung mit der Schwefelsäure durch indirekte Kühlung auf einen Wert etwas über ihren Nicderschlagspunkt,
z. B. auf 275° C, gebracht. Die Kühlung mit der Schwefelsäure in der Konzentrierstufe
erfolgt auf etwa 250° C, wobei die Aufgabetemperatur der Säure etwa 160° C beträgt. Die gesamte
Berieselungssäure wird abgeschieden und als Produktionssäure abgeführt. Danach wird das Gas in einer
zweiten Stufe durch Gegenstromberieselung mit einer großen Menge gekühlter Schwefelsäure 80% soweit
gekühlt, daß die Schwefelsäure auskondensiert. Der größte Teil der in dieser Stufe eingeführten Schwefelsäure
wird durch die Kühlung im Kreislauf geführt, und nur der Teil der Schwefelsäure in die erste Stufe
geführt, der dort nach einmaligem Durchgang als Produktionssäure mit etwa 94% und 250° C anfällt. Dieses
Verfahren benötigt eine aufwendige indirekte Kühlung des feuchten SO,-haltigen Gases vor dem
Eintritt, wobei die Kühlung so geregelt werden muß, daß der Nicderschlagspunkt auch bei schwankenden
Gastemperaturen nicht unterschritten wird. Die in die erste Kondensationsstufe geleitete Schwefelsäure
muß mit hoher Temperatur gepumpt werden, und die gesamte in der zweiten Kondensationsstufe anfallende
Wärme muß durch indirekte Kühlung der umgepumpten Säure abgeführt werden.
Aus B. Wacser »Die Schwefelsäurefabrikation« (1961), S. 414 ist eine einstufige Kondensation bekannt,
bei der das den Kontaktkessel verlassende SO3-GaS durch Berieselung mit 78%iger Schwefelsäure
gekühlt wird. Dabei muß dio anfallende Wärme aus der Säure durch indirekte Kühlung entfernt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden und
insbesondere eine weitgehende Entfernung des SO--Gehaltes mit möglichst geringem betrieblicher, und
apparativen Aufwand auch für sehr SO3-arme Gase
und Gase mit hohem Wasserdampfgehalt zu ermöglichen, wobei gleichzeitig eine Säure mit höherer Konzentration,
z. B. 70 bis 95 Gew. % H2SO4, erzeugt
werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die direkte Kühlung der feuchten SO,-haltigen
Gase durch Zugabe von Schwefelsäure von 70 bis 95 Gew.% im Gleichstrom auf 120 bis 230° C
erfolgt, der größte Teil der Schwefelsäure in einen Sumpf abgeschieden, ein Teilstrom der abgeschiedenen
Schwefelsäure nach einer indirekten Kühlung im Kreislauf geführt und den SO3-haltigen Gasen wieder
zugegeben und der andere Teil als Produktion abgeführt wird, den gekühlten Gasen kalte Luft zugemischt,
das Gas-Luft-Gemisch anschließend mit verdünnter Schwefelsäure von 5 bis 70 Gew.%
behandelt, die verdünnte Schwefelsäure abgeschieden, der abgeschiedenen verdünnten Schwefelsäure
Wasser zugegeben, ein Teilstrom im Kreislauf geführt und dem Gas-Luft-Gemisch wieder zugeleitet, der
andere Teil in den Kreislauf der 70 bis 95 Gew.%igen Säure geleitet wird, die Menge der zugegebenen Luft
und des Wassers so eingestellt wird, daß das aus der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure austretende
Abgas eine für die nachgeschalteten Aggregate unschädliche Temperatur aufweist und bei der
Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure die zugegebene Wassermenge in etwa verdampft wird und
das Abgas in einem Nebelabscheider von Säurenebeln befreit wird.
Der SO,-Gehalt der feuchten Gase kann sehr niedrig sein. z. B. etwa 0,3%, er kann aber auch jeden
höheren Wert, z. B. 8% betragen.
Die Zugabe der Schwefelsäure von 70 bis 95 Gew. % im Gleichstrom zu der Strömungsrichtung der
mit einer Temperatur von etwa 330 bis 450° C anfallenden SO,-haltigen Gase kann durch Eindüsen oder
Einsprühen erfolgen. Die Behandlung kann in einem Venturi, einem Füllkörperturm, einem Turm mit einer
relativ dünnen Füllkörperschicht oder einem Leerturm erfolgen. Bei der direkten Kühlung im Gleichstrom
auf 120 bis 230° C wird die aus dem SO, und Wasserdampf gebildete Schwefelsäure weitgehend
auskondensiert und gelangt mit dem größten Teil der zugegebenen Schwefelsäure in den Sumpf. Die Säure
aus dem Sumpf wird zweckmäßigerweise in eine Vorlage geleitet, aus der Vorlage über einen indirekten
Säurekühler, ein Teil der gekühlten Säure als Produktion abgezweigt und der Rest wieder in die Vorlage
zurückgeführt. Dadurch wird die Säuretemperatur in der Vorlage gesenkt und die Pumpe sowie der Kühler
geschont. Aus der Vorlage fließt die Säure in einen Zwischenbehälter, wird dort mit der rücklaufenden
verdünnten Säure gemischt und das Gemisch mit einer Pumpe rezirkuliert. Die Menge der abgezogenen Produktionssäurc
entspricht der ncugebildeten Schwefelsäure. Die Konzentration der zueeeebenen Schwefel-
säure im Bereich von 70 bis 95 Gew.% und die Kühlung der Gase im Bereich von 120 bis 230° C
wird so eingestellt, daß im Sumpf eine Schwefelsäure mit der gewünschten Konzentration anfällt. Es wird
also nur so viel Wasser auskondensiert wie zur Bildung der Schwefelsäure mit der gewünschten Konzentration
erforderlich ist.
Durch die eingeblasene Luft wird das Gasvolumen erhöht, wodurch gleichzeitig auch eine größere Menge
an Wasser von dem Gas-Luft-Gemisch als Wasserdampf aufgenommen werden kann. Das heißt, das
heiße Gas-Luft-Gemisch kann durch Verdampfungskühlung weiter abgekühlt werden. Die Menge der zugesetzten
Luft, die Konzentration der zirkulierenden verdünnten Säure und die Menge des in die verdünnte
Säure zugegebenen Wassers werden so gewählt, daß sich durch die Verdampfung des Wassers die gewünschte
Temperatur im Abgas einstellt und bei dieser Temperatur das zugegebene Wasser etwa verdampft
wird.
Die Kondensation und Bildung der Schwefelsäure aus dem Gas erfolgt weitgehend bei der Kühlung mit
der 70 bis 95 Gew.%igen Säure. Bei der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure entsteht jedoch
auch noch ein geringer Teil an Schwefelsäure.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß das Gas-Luft-Gemisch in einer ersten Stufe mit verdünnter
Schwefelsäure von 40 bis 70 Gew.% behandelt und danach in einer zweiten Stufe mit verdünnter
Schwefelsäure von 5 bis 40 Gew.% behandelt wird und abgeschiedene verdünnte Schwefelsäure aus dem
Kreislauf der zweiten Stufe in den Kreislauf der ersten Stufe geleitet wird. Dadurch kann die Kühlung mit
der 70 bis 95 Gew.%igen Säure auf eine niedrigere Temperatur erfolgen, wodurch die Kondensation und
Bildung von Schwefelsäure begünstigt wird.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die bei der Nebelabscheidung anfallende Säure in den
letzten Kreislauf der verdünnten Schwefelsäure geleitet wird. Dadurch wird der Wassergehalt dieser Säure
zum Teil für die Verdampfungskühlung ausgenutzt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die direkte Kühlung der SOyhaltigen Gase mit 70 bis
95 Gew.%iger Schwefelsäure in einem Venturi erfolgt. Die Kühlung in einem Venturi ist bei kleinen
Apparatabmessungen möglich und benötigt relativ geringe Betriebskosten.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Zumischung der Luft in einer als Sprühabscheider
ausgebildeten Verbindungsleitung zwischen der direkten Kühlung mit 70 bis 95 Gew.%iger Schwefelsäure
und der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure erfolgt. Dabei wird mit geringem Aufwand
eine gute Durchmischung erzielt und es treten keine Kondensationsprobleme während der Zumischung
auf.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure im
Gegenstrom erfolgt. Dadurch wird eine gute Durchmischung und eine weitgehende Kondensation und
Bildung der im Gasgemisch noch vorhandenen restlichen Säure bewirki.
Eine Ausgestaltung besteht darin, daß der im Kreislauf geführte Teilstrom der abgeschiedenen verdünnten
Schwefelsäure mindestens teilweise durch einen indirekten Kühler geleitet wird. Dadurch kann
die Temperatur mit relativ geringem Aufwand gesenkt werden, falls die Menge der zugemischten Luft ge-
5840 NmVh N2
3180NmVhH2O
3180NmVhH2O
senkt werden soll.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, da die Temperatur des Abgases aus der Behandlung mi
der verdünnten Schwefelsäure 70 bis 85° C beträgi Diese Temperatur ist besonders günstig im Hinblic
auf die Schonung der nachgeschalteten Aggregate um dem erforderlichen Aufwand für die Kühlung.
Die Erfindung wird an Hand der Beispiele und Fi guren näher und beispielhaft erhläutert.
Beispiel 1 (Fig. 1)
Über Leitung 1 werden 10000 NmVh feuchte SO2
und H2S-haltige Gase mit einer Gaszusammensetzunj
von .
55NmVhSO2 = 0,55 Vol.%
65NmVhH2S = 0,65 Vol.%
410Nnv7hCO2 = 4,10 Vol.%
450NmVhO, = 4,50 Vol.%
= 58,40 Vol.%
= 31,80 Vol.%
= 31,80 Vol.%
mit einer Temperatur von 450° C in den Kontaktkes
sei 2 eingeleitet. In den beiden Kontakthorden 3 unc 3a werden mit Vanadinkatalysatoren das eingebrachte
H2S zu SO1 verbrannt und das gesamte SO
zu SO3 umgesetzt.'Zwischen den Kontakthorden 2
und 3a erfolgt eine Zwischenkühlung des Reaktions gases mittels 2620 NmVh Luft, welche über ein Luft
filter 4 gesaugt und mit dem Gebläse 5 über Leitung 5a in die Mischvorrichtung 6 mit einer Temperatui
von ca. 30° C in den Kontaktkessel 2 geblasen wird 12620NmVh SO3-haltige Gase werden mit eine
Temperatur von ca. 405 ° C über Leitung 7 in dei Venturi 8 geleitet. Dort erfolgt eine direkte Kühlung
des Gases bei gleichzeitiger weitgehender Kondensa tion des im Gas enthaltenen SO, zu H2SO4. 12 mV!
H2SO4 mit einer Konzentration von 85 Gew.% unc
einer Temperatur von ca. 85° C werden mit de Pumpe 17 über Leitung 14, Düse 9 im Gleichstrom
mit den Gasen eingedüst. Die Füllkörperschicht IC dient zur Verbesserung des Kühl- und Kondensa
tionsvorgangs. Der Großteil der eingedüsten Schwe feisäure wird im Sumpf 11 abgeschieden. Das Gas
wird mit einer Temperatur von 190° C über die als Sprühabscheider ausgebildete Gasleitung 12, welche
Umlenkvorrichtungen 15 enthält, aus dem Venturi I abgeleitet. Über Stutzen 13, Leitung 41 werden mi
dem Ventilator 40 ca. 2500 NmVh Luft mit eine Temperatur von ca. 30° C in der Gasleitung 12 dem
Hauptgasstrom zugemischt. Hierbei werden die Gase auf ca. 140° C abgekühlt. In dem Berieselungsturn
26 mit FüHkörperschicht 27 erfolgt die restliche Kon
densation des noch im Gas enthaltenen SO3. Hierbe werden 12 mVh H2SO4 mit 40 Gew.% mit der Pump(
32 über Leitung 31, Düse 28 in den Turm 26 einge düst. Die Säure wird im Turmsumpf 26a gesammelt
Die Gaskühlung auf 75° C erfolgt durch H2O-Ver
dampf ung. Das zur Kühlung benötigte H2O wird übei
Leitung 42 in den Säurekreislauf eingespeist. Das Gas-Luft-Gemisch, beladen mit dem überschüssige ι
H2O-Dampf und mit Säurenebeln verläßt über Säure
sprühabscheider 29, Leitung 30 das Kühl- und Kon densationsaggregat 8 und 26. In dem Nebelabscheidei
36, welcher mit Filterkerzen 37 ausgerüstet ist, wer den die Schwefelsäurenebel abgeschieden. Über Lei
tung 38 verlassen die vom SO3 und von den Schwefel
säurenebeln weitgehendst befreiten Abgase die Anlage. Die in den Filterkerzen 37 abgeschiedene
Flüssigkeit wird im Sumpf 36a gesammelt und über
Leitung 39 in den Dünnsäurekrcislauf des Berieselungsturmes
26 bzw. in die Vorlage 33 geleitet. Die Starksäure mit einer Konzentration von 85 Gew.%
H2SO4 und einer Temperatur von ca. 180° C verläßt
über Leitung 19 den Vcnturisumpf 11 und wird in die Vorlage 20 geleitet. Mit der Pumpe 22 werden
ca. 50 mVh Säure über den Kühler 23 gefördert und dort von ca. 85° C auf 60° C abgekühlt. Über Leitung
24 werden ca. 49,5 mVh Säure wieder in die Vorlage 20 geleitet. Ca. 0,5 mVh Produktion werden mit einer
Konzentration von 85 Gew.% H,SO4 und einer Temperatur
von 60° C abgegeben, über Leitung 21 läuft
die auf ca. 85 ° C gekühlte Säure in eine Mischvorlage 16 wo über Leitung 35 die Dünnsäure zugegeben
wird.
Beispiel 2 (Fig. 2)
Über Leitung la werden 10000 NmVh feuchte SO2- und H2S-haltige Gase mit einer Gaszusammensetzung
von
30 NmVh SO2
75 NmVh H2S
15NmVhCOS
395 NmVh CO2
460 NmVh O1
30 NmVh SO2
75 NmVh H2S
15NmVhCOS
395 NmVh CO2
460 NmVh O1
5855 NmVh N2
317ONmVhH2O
317ONmVhH2O
173 NmVhSO,
11,5NmVhSO,
11,5NmVhSO,
386,4 NmVh CO2
1123,0NmVhO2
6135,9NmVhN2
2170,2NmVhH2O
1123,0NmVhO2
6135,9NmVhN2
2170,2NmVhH2O
= 1,73 Vol.%
= 0,12 Vol. %
= 3,86Vol.%
= 11,23 Vol. %
= 61,36 Vol. %
= 21,70 Vol.%
= 0,12 Vol. %
= 3,86Vol.%
= 11,23 Vol. %
= 61,36 Vol. %
= 21,70 Vol.%
mit einer Temperatur von ca. 400° C in die Kühl- und Kondensationsanlage 8 und 26 eingeleitet.
In dieser Anlage erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben die Aufarbeitung des SO3 zu 85%iger Schwefelsaure.
welche über Leitung 5a zugemischt wird, verbrannt. Die Verbrennungsgase gelangen anschließend über
Leitung \d in den Abhitzekessel Ie, wo sie auf ca. 600° C abgekühlt werden. Über Leitung Ig verlassen
die Gase den Abhitzekessel. Durch Luftzumischung von 2225 NmVh über Leitung 1/ wird die Temperatur
auf 450° C gesenkt.
Über Leitung 1 werden ca. 10000 NmVh feuchte SO2-haltige Gase mit einer Gaszusammensetzung von
600 NmVh SO2
1208NmVhO2
7582 NmVh N,
1208NmVhO2
7582 NmVh N,
611 NmVh h;o
= 0,30 Vol.%
= 0,75 Vol.%
= 0,15 Vol.%
= 3,95 Vol.%
= 4,60 Vol.%
= 58,55 Vol.%
= 31,70 Vol.%
= 0,75 Vol.%
= 0,15 Vol.%
= 3,95 Vol.%
= 4,60 Vol.%
= 58,55 Vol.%
= 31,70 Vol.%
mit einer Temperatur von ca. 360° C über den Wärmeaustauscher \b geleitet, dort auf 450° C vorgewärmt
und über Leitung 1 in den Kontaktkessel 2 eingeleitet. In den drei Kontakthorden 3, 3a und 3b
werden mit Vanadinkatalysatoren das eingebrachte H2S zu SO, verbrannt und das gesamte SO2 zu SO3
umgesetzt, über Leitung 3r werden die vorumgeselztcn
Gase in den Wärmeaustauscher Ib geleitet, dort auf ca. 440° C abgekühlt und über Leitung 3d zur
Kontakthorde 3a geleitet. Zwischen den Kontakthorden 3a und 3b erfolgt eine Zwischenkühlung mittels
800 NmVh Luft, welche über Luftfilter 4, Gebläse 5 über Leitung 5a, Mischvorrichtung 6 mit einer Temperatur
von da. 30° C in den Kontaktkessel 2 geblasen wird.
Die SO,-haltigen Gase werden mit einer Temperatur von ca. 405 ° C über Leitung 7 in die Kühl- und
Kondensationsanlage 8 und 26 eingeleitet. In dieser Anlage erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben die Aufarbeitung
des SO, zu 85%iger Schwefelsäure.
Beispiel 3 (Fig. 3)
Über Leitung 7 werden 10000 NmVh feuchte SO,-haltige Gase mit einer Gaszusammensetzung von
Beispiel 4 (Fig. 4)
Über Leitung la werden 435 kg/h flüssiger Schwefel
und über Leitung 1 b 463 kg/h H2S in den Verbrennungsofen
Ic eingeleitet und mit ca. 7175 NmVh Luft, = 6,0 Vol.%
= 12,08 Vol.%
= 75,82 Vol.%
= 6,11 Vol.%
= 12,08 Vol.%
= 75,82 Vol.%
= 6,11 Vol.%
in den Kontaktkessel 2 eingeleitet. In den Kontakthorden 3, 3a, 3ö und 3c werden mit Vanadinkataiysatoren
das SO2 zu SO, umgesetzt. Zwischen den Kontakthorden wird zur Kühlung des Reaktionsgases
atmosphärische Luft mit einer Temperatur von 30° C eingeblasen. Über die Mischvorrichtungen 6, 6a und
6b werden insgesamt 6700 NmVh Luft zugeführt. Die Luft (einschließlich der Verbrennungs- und Verdünnungsluft)
wird über das Luftfilter 4 mit dem Gebläse 5 angesaugt.
16400 NmVh SO3-haltige Gase werden mit einer
Temperatur von ca. 410° C über Leitung 7 in den Venturi 8 geleitet. Dort erfolgt eine direkte Kühlung
des Gases bei gleichzeitiger weitgehender Kondensation des im Gas enthaltenen SO3 zu H2SO4. Ca.
55 mVh H2SO4 mit einer Konzentration von 95
Gew.% und einer Temperatur von ca. 75° C werden mit der Pumpe 17 über Leitung 14, Düse 9 im Gleichstrom
mit den Gasen eingedüst. Die Füllkörperschicht 10 dient zur Verbesserung des Kondensationsvorganges.
Der Großteil der eingedüsten Schwefelsäure wird im Sumpf 11 abgeschieden. Das Gas wird mit einer
Temperatur von ca. 170° C über die als Sprühabscheider ausgebildete Gasleitung 12, welche Umlenkvorrichtungen
15 enthält, aus dem Venturi 8 abgeleitet. Die Starksäure mit einer Konzentration von 95
Gew.% H2SO4 und einer Temperatur von ca. 170° C
verläßt über Leitung 19 den Venturisumpi 11 und wird in die Vorlage 20 geleitet. Mit der Pumpe 22
werden ca. 200 mVh Säure über den Kühler 23 gefördert und dort von ca. 75° Cauf50° Cabgekühlt.Über
Leitung 24 werden ca. 198,4 m3/h Säure wieder in die Vorlage 20 geleitet. Ca. 1,6 mVh Produktion werden
mit einer Konzentration von ca. 95 Gew. % H2SO4
und einer Temperatur von 50° C abgegeben. Über Leitung 21 läuft die auf ca. 75° C eingestellte Säure
in eine Mischvorlage 16, wo über Leitung 35 die ca. 0,47 m Vh Dünnsäure mit einer Konzentration von 70
Gew. % H2SO4 zugegeben wird. Über Stutzen 13, Leitung
41 werden mit dem Ventilator 40 ca. 1750 NmVh Luft mit einer Temperatur von ca. 30° C in der Gasleitung
12 dem Hauptgasstrom zugemischt. Hierbei werden die Gase auf ca. 155° C abgekühlt. In dem
zweistufigen Berieselungsturm 26 mit den Füllkörperschichten 27 und 27a erfolgt die restliche Kondensation
des noch im Gas enthaltenen SO3. Hierbei werden ca. 25 mVh HjSO4 mit 70 Gew.% mit der Pumpe
32 über Leitung 31, Düse 28 auf die Füllkörperschicht 27 verteilt. Die Säure wird im Turmsumpf 26a gesammelt
und läuft über Leitung 34 in den Vorlauf behälter
33 ab. Die Gaskühlung auf ca. 95 ° C am Austritt der ersten Stufe des Berieselungsturmes 26 erfolgt durch
Wasserverdampfung.
Über Gasstutzen 26b verläßt das Gas-Luft-Ge-
misch die erste Stufe des Berieselungsturmes 26 und gelangt in die zweite Stufe. Mit der Pumpe 32a werden
über Leitung 31a ca. 25 mVh H2SO4 mit 20 Gew.%
über die Düse 28α auf die Füllkörperschicht 27a verteilt. Die Säure wird im Turmsumpf 26c gesammelt
und läuft über Leitung 34a in den Vorlaufbchälter 33a ab. Die Gaskühlung auf 45° C am Austritt der
zweiten Stufe des Berieselungsturmes 26 erfolgt ebenfalls durch Wasserverdampfung.
Das Gas-Luft-Gemisch, beladen mit dem überschüssigen H2O-Dampf und mit Säurenebeln verläßt
über Sprühabscheider 29, Leitung 30 das Kühl- und Kondensationsaggregat 8 und 26. In dem Nebelabscheider
36, welcher mit Filterkerzen 37 ausgerüstet ist, werden die bei der Kühlung gebildeten Nebel abgeschieden.
Über Leitung 38 verlassen die vom SO3 und von den Schwefelsäurenebeln weitgehendst befreiten
Abgase die Anlage. Die in den Filterkerzen 37 abgeschiedene Flüssigkeit wird im Sumpf 36a gesammelt
und über Leitung 39 in den Dünnsäurekreislauf des Berieselungsturmes 26 bzw. in die Vorlage
33 geleitet.
Die Vorteile der Erfindung bestehen hauptsächlich
10
darin, daß es möglich ist, die Kondensation in einfacher Weise in direktem Wärmeaustausch mit verdünnter
Schwefelsäure durchzuführen, gleichzeitig eine relativ konzentrierte Schwefelsäure zu erzeugen
und die Bildung von Nebeln gering zu halten. Alle anfallenden Zwischenprodukte können in das System
zurückgeführt werden.
Das feuchte SO^-haltige Gas kann ohne vorherige
indirekte Kühlung in die erste Kondensationsstufe geleitet werden, die Aufgabetemperatur der Säure in
diese Stufe liegt wesentlich niedriger und der Hauptanteil der entsprechend dem Taupunktsgleichgewicht
aus der Gasphase auskondensierenden Schwefelsäure wird bereits in dieser Stufe abgeschieden. Durch die
Kaltluftzumischung wird die Gastemperatur herabgesetzt, das Gasvolumen erhöht und bei der Behandlung
mit verdünnter Schwefelsäure in der zweiten Kontaktstufe das aufsteigende Gas durch adiabatische
Wasserverdampfung weiter abgekühlt, wobei die restlichen Schwefelsäuredämpfe aus der Gasphase auskondensiert
werden. Die adiabatische Wasserverdampfung und Kühlung kann durch abgestimmte Zugabe von Wasser gesteuert werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung von Schwefelsäure aus feuchten SO,-haltigen Gasen durch direkte
Kühlung der feuchten SOj-haltigen Gase mit wäßriger
Schwefelsäure und Kondensation von Schwefelsäure in den unter den Taupunkt der Schwefelsäure gekühlten Gasen und Abfuhr des
nicht zur Bildung von Schwefelsäure benötigten Wassers als Wasserdampf mit den Endgasen, dadurch
gekennzeichnet, daß die direkte Kühlung der feuchten SO3-haltigen Gase durch Zugabe
von Schwefelsäure von 70 bis 95 Gew.% im Gleichstrom auf 120 bis 2300C erfolgt, der größte
Teil der Schwefelsäure in einen Sumpf abgeschieden, ein Teilstrom der abgeschiedenen
Schwefelsäure nach einer indirekten Kühlung im Kreislauf geführt und den SO3-haltigen Gasen
wieder zugegeben und der andere Teil als Produktion
abgeführt wird, den gekühlten Gasen kalte Luft zugemischt, das Gas-Luft-Gemisch anschließend
mit verdünnter Schwefelsäure von 5 bis 70 Gew.% behandelt, die verdünnte Schwefelsäure
abgeschieden, der abgeschiedenen verdünnten Schwefelsäure Wasser zugegeben, ein Teilstrom
im Kreislauf geführt und dem Gas-Luft-Gemisch wieder zugeleitet, der andere Teil in den Kreislauf
der 70 bis 95 Gew.%igen Säure geleitet wird, die Menge der zugegebenen Luft und des Wassers so
eingestellt wird, daß das aus der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure austretende Abgas
eine für die nachgeschalteten Aggregate unschädliche Temperatur aufweist und bei der Behandlung
mit der verdünnten Schwefelsäure die zugegebene Wassermenge in etwa verdampft wird und das Abgas
in einem Nebelabscheider von Säurenebeln befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas-Luft-Gemisch in einer
ersten Stufe mit verdünnter Schwefelsäure von 40 bis 70 Gew.% behandelt und danach einer zweiten
Stufe mit verdünnter Schwefelsäure von 5 bis 40 Gew.% behandelt wird und abgeschiedene verdünnte
Schwefelsäure aus dem Kreislauf der zweiten Stufe in den Kreislauf der ersten Stufe geleilet
wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Nebelabscheidung
anfallende Säure in den letzten Kreislauf der verdünnten Schwefelsäure geleitet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die direkte Kühlung
der SOj-haltigen Gase mit 70 bis 95 Gew.%igcr Schwefelsäure in einem Venturi erfolgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zumischung der
Luft in einer als Sprühabscheider ausgebildeten Verbindungsleitung zwischen der direkten Kühlung
mit 70 bis 95 Gew.%iger Schwefelsäure und der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure
erfolgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit
der verdünnten Schwefelsäure im Gegenstrom erfolgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der im Kreislauf geführte
Teilstrom der abgeschiedenen verdünnten Schwefelsäure mindestens teilweise durch einen
indirekten Kühler geleitet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des
Abgases aus der Behandlung mit der verdünnten Schwefelsäure 70 bis 85° C beträgt.
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