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VORRICHGUNG ZUR KOPPLUNG DER NACKENSTÜZEN EINES KRAFTFMfRZEUG-SITZES
MIT DEM HALTEGURT Es ist inzwischen erwiesen, daß beim Fahren mit dem Haltegurt
bis zu bestimmten Geschwindigkeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Folgen etwaiger
Unfälle stark herabgesetzt werden.
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Im Zusammenwirken mit dem Haltegurt kommt der Nackenstütze eine besondere
Bedeutung zu, da bei starker Verzögerung der Geschwindigkeit des Fahrzeuges der
Kopf eine Pendelbewegung infolge der Zurückhaltung des Körpers des Insassen durch
den Haltegurt ausführt, welche zu Beschädigungen des Genicks, ja bis zum Genickbruch,
führen können. Um diese Pendelbewegung
des Kopfes zu verhindern,
sind die Nackenstützen in den Rücklehnen der Sitze vorgesehen, welche in der Höhe
der jeweiligen Größe des Insassen angepaßt werden können.
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Nachteilig erweist es sich jedoch bei den Nackenstützen, daßsie einmal
die Sicht nach hinten über den InnenspXgel des Kraftfahrzeuges wesentlich behindern
und zum anderen bei den Insassen wegen der ständigen Abstützung des Kopfes zu einer
Verminderung der Aufmerksamkeit führen, was gerade für den Fahrer zusätzliche Gefahrensituationen
mit sich bringen kann.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zur Koppelung der Nackenstütze eines Kraftfahrzeugsitzes
mit dem Haltegurt zu schaffen, welche in selbsttätiger und schneller Weise bei Beanspruchung
des Gurtes eine Freigabe der Nackenstütze bewirkt, so daß diese für den Fall, für
den sie eigentlich vorgesehen ist, auch wirksam werden kann, ansonsten aber in eingeschobener
Stellung die Sicht nach hinten in keiner Weise behindert sowie auch die Aufmerksamkeit
des Fahrers nicht beeinträchtigt.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in den Haltegut
ein-Schloß od.dgl. eingesetzt ist, in dessen Gehäuse ein Schieber gelagert ist,
an dem das eine Ende einer Feder anliegt oder die einen Enden mehrerer Federn anliegen,
dessen anderes Ende bs; deren andere Enden sich mittelbar oder unmittelbar am Gehäuse
abstützt bzw. abstützen, wobei das Gehäuse des Schlosses
od.dgl.
und der Schieber je an einem Anschlußende des Haltegurtes befestigt sind und an
dem Schieber ein Bowdenzug od.dgl. angreift, dessen anderes Ende mit einem oder
mehreren in oder an der Rücklehne des Sitzes angeordnetem Riegel bzw. angeordneten
Riegeln verbunden ist, welcher bzw. welche dem Verschiebegestänge dr unter Federwirkung
stehenden Nackenstütze zugeordnet sind. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei Betätigung
des Haltegurtes über eine bestimmte einstellbare Verzögerung des Kraftfahrzeuges
hinaus der Schieber und das Gehäuse eine gegenläufige Bewegung gegeneinander ausführen,
wobei der am Schieber befestigte Bowdenzug die Verriegelung der Nackenstütze in
der Rückenlehne auslöst, so daß diese unter Federwirkung in ihre Wirklage springen
kann, und zwar schlagartig, so daß sie beim Zurückpendeln des Kopfes zu dessen Abstützung
zur Verfügung steht. Während des normalen Fahrbetriebs wird die Nackenstütze von
Hand entgegen der Wirkung der sie abstützenden Federn in die Verriegelungslage zurückgedrückt,
in der sie mit der Rückenlehne abschließt oder geringfügig über diese hervorsteht0
In der Verriegelungslage behindert die Nackenstütze in keiner Weise die Sicht nach
hines ten und stützt auch nicht den Kopf ab, so daß\hierdurch nicht zu Ermüdungserscheinungen
während der Fahrt kommen kann. Auf Wunsch kann die Nackenstütze jederzeit in ihre
WirksteILung gebracht wrden, und zwar durch Ziehen am Haltegurt, so daß Gehäuse
und Schieber des Schlosses eine Relativbewegung zueinander ausführen, welche zur
Freigabe der Nackenstütze führt.
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Um einelj;leichten Anschluß an dem Haltegurt zu ermöglichen, sind
Gehäuse
und Schieber zt vorragenden Ansätzen ausgerüstet, an denen die Enden des aufgetrennten
Haltegurtes befestigt werden.
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Vorteilhaft ist der Schieber im Gehäuse geführt, z.B. durch Leisten,
Rippen od.dgl., s» daß eine exakte Relativbewegung zwischen Gehäuse und Schieber
gesichert ist. Der Schieber kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Form
des Gehäuses angepaßt sein, so daß es besoSerer Führungsmittel nicht bedarf.
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Nach einem weiteren Vorschlage der Erfindung ist der Schieber an seinem,
dem vorragenden Ansatz abgewandten Ende mit einer Stützplatte für das eine Federende
bzw. die einen Federenden versehen. Das andere Ende der Federn bzw. die anderen
Enden der Federn können sich direkt an einer Stirnwandung des Gehäuses abstützen,
oder aber auch gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung an einer besonderen Stützplatte,
welche verschiebbar im Gehäuse angeordnet ist. Diese besondere verschiebbare Stützplatte
ist von außen über das Gehäuse durchsetzende Schraubbolzen einstellbar und damit
die Kraft der Feder bzw. Federn deren anderes Ende bzw. deren anderen Enden sich
an dieser Stützplatte abstützen. ueber die Einstellbarkeit der Federn kann genau
vorherbestimmt werden, bei welchem Grad einer Verzögerung die Auslösung der Nackenstütze
erfolgen soll.
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An der am Schieber fest angebrachten Stützplatte greift der Bowdenzug
an,
oder sonst an geeigneter Stelle des Schiebers.
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Der in einer Hülle verschiebbare Draht des Bowdenzuges ist also mit
seinem einen Ende am Schieber und mit seinem anderen Ende tandem Riegel befestigt,
weller in oder an der Rückenlehne der Nackenstütze zugeordnet ist. Der Riegel ist
vorteilhaft auf einer Traverse od.dgl. in der Rückenlehne angebracht und in einem
Rahmen od.dgl. verschiebbar geführt.
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Um eine sichere Rückbewegung des Riegels zu gewährleisten, kann dieser
zusätzlich unter Federwirkung stehen. Der Riegel selbt ist nach Art einer Schloßfalle
einseitig abgeschrägt, so daß die Nackenstütze entgegen der Wirkung der Federn von
Hand in die Rückenlehne hineingesckben werden kann, wobei der Riegel jeweils in
entsprechende Rasten des Gestänges einrasten kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung naher
erläutert, und zwar sagt: Fig. 1 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Schlosses, Fig.
2 eine Draufsicht der Fig. 1 von unten, Fig. 3 eine Seitenansicht der Fig. 2 und
Fig. 4 in schaubildlicher Darstellung eine Ansicht einer offenen Rückenlehne eines
Kraftfahrzeugsitzes von hinten.
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Da in Fig. 1 - 3 dargstellte Schloß besitzt ein Gehäuse 1, welches
geteilt ausgebildet ist und dessen Teile durch die Schraubbolzen
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zusammenghaltensind.
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Die Stirnseiten des Gehäuses 1 sind mit 3,4 bezeichnet.
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An der einen Seite des Gehäuses 1 ist ein vorragender Ansatz 5 vorgesehen,
der mit einer Durchtrittsöffnung 6 zum Anschluß des eines Endes des nicht weiter
dargestellten Haltegurtes versehen ist.
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In dem Gehäuse 1 befindet sich der Schieber 7, welcher im Gehäuse
1 geführt ist. An dem einen Ende des Schiebers 7 ist die Stützplatte 8 befestigt
an der die Enden 9 der Federn 10 anliegen. Die anderen Enden 11 der Federn 10 liegen
an der Stützplatte 13 an, die verschiebbar im Gehäuse 1 angeordnet ist. Sowohl die
fest angeordnete Stützplatte 8 als auch die verschiebbar angebrachte Stützplatte
13 sind in ihrer Formgebung der Form des Gehäuses 1 angepaßt, so daß keine besonderen
Führungen erforderlich sind. Die verschiebbare Stützplatte 13 ist über die Schraubbolzen
14, welche in Gewinde der Stirnseite 4 des Gehäuses 1 eingeschraubt sind, im Gehäuse
1 verschiebbar, so daß die Federn 10 mehr oder weniger stark zusammengeschoben werden
können. Der Schieber 7 ist mit einem nach außen vorragenden Ansatz 15 aisgerüstet,
der eine Durchtrittsöffnung 16 aufweist zur Befestigung des anderen Endes des nicht
weiter dargestellten Haltegurtes.
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An der festen Stützplatte 8 des Schiebers 7 ist der Bowdenzug 17 befestigt,
und zwar mit seinem Draht 18, während sich seine Hülle 19 an der Stirnseite 3 des
Gehäuses abstützt.
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Im Schieber 7 ist ein Langloch 20 vorgesehen, welches von einem -der
Schraubbolzen 2 des Gehäuses durchsetzt ist, so daß der Schieber- gegenüber dem
Gehäuse in seiner Bewegung nicht gehindert ist.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist das andere Ende des Drahtes 18 des
Bowdenzuges 17 an dem Riegel 21 befestigt, der mit seinem Rahmen 23 auf einer Traverse
22 der Rückenlehne 28 befestigt ist. Dem vorderen, nach Art einer Schloßfalle ausgeb
Udeten Ende des Riegels 23 ist die mit Rasten versehene Stange 25 zugeordnet. Die
Nackenstütze 26 ist über die Stangen 24 in der Rückenlehne 28 führt, wobei diese
unter der Einwirkung von Federn 27 steht.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung ist wie folgt: Durch
eine plötzliche Betätigung des Haltegurtes infolge einer starken Verzögerung des
Fahrzeuges oder aber bewußt von Hand, führt der Schieber 7 gegenüber dem Gehäuse
1 des Schlosses eine Relativbewegung aus, welche dazu führt, daß das an ihm befestigte
Ende des Drahtes 18 des Bowdenzuges 17 angezogen wird, so daß das andere Ende des
Bowdenzuges den Riegel 21 aus seiner Verriegdih1ngsstellung löst und infolgedessen
uXer der Wirkung der Federn 27 die Nackenstütze 26 schlagartig nach oben in ihre
Wirklage gebracht wird. Beim Zurückpendeln des Kopfes des Insassen steht die Nackenstütze
zur Verfügung, um dieses nachgiebig abzufangen und auf diese Weise schwere Schäden
zu verhindern.
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Im Normalfalle wird die ckenstütze 26 entgegen der Wirkung der Federn
27 heruntergedrückt, wobei der Riegel 21 jeweils eine Rastung in der gewünschten
Eindrücktiefe bewirkt. Zu diesem Zwecke ist die Stange 25 mit einer Vielzahl von
Kerben versehen. Um ein Zurückkehren des Riegels 21 in die Verriegelungslage sicherzustellen,
kann zusätzlich eine Feder vorgesehen sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist außerordentlich einfach herzustellen
und anzubringen und gewährleistet mit Sicherheit ein Wirksamwerden der Nackenstützen
in den Fällen, in denen ihre Wirkung erwünscht ist, nicht aber in der weitaus größeren
Zeit, in der sie lediglich die Sicht nach hinten behindern und zu Ermüdungserscheinungen
führen.