DE2514300C2 - Rechteckige Mehrschichtenstahlbetonplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine rechteckige Mehrschichtenstahlbetonplatte mit Stahlbetonaußenplatte, Stahlbetoninnenplatte und Isolationszwischenschicht, wobei die Stahlbetonaußenplatte sowie die Stahlbetoninnenplatte mit Hilfe eines im Plattenzentrum angeordneten Hülsenankers und mit Hilfe von im Bereich der Plattenecken angeordneten, mit Löchern versehenen Hilfsankern aus Blechplatten vereinigt sind, in deren Löcher Verbundeisen eingelegt sind.

Bei der bekannten gattungsgemäßen Mehrschichtenstahlbetonplatte (DE-GM 73 19 612) ist offengelassen, wie der im Plattenzentram angeordnete Anker ausgebildet ist Er kann irgendeine bekannte Gestaltung aufweisen und insbes. als Hülsenanker ausgeführt sein (DE-OS 20 08 402). Bei der bekannten gatmngsgemäßen Mehrschichtenstahlbetonplatte sind die Hilfsank<;r Blechplatten V-förmiger Gestalt, die einerseits mit den freien Enden der V-Schenkel, andererseits mit der V-Kehle in eine der beiden Stahlbetonplatten einbetoniert sind. Sie sind nicht nur im Bereich der Plattenecken, sondern umlaufend längs des Plattenrandes angeordnet

Bei den gattungsgemäßen Mehrschichtenstahlbetonplatten und bei ähnlich aufgebauten (DE-GM 71 39 594, DE-AS 16 09 708, DE-OS 16 59 139) dient der im Plattenzentram angeordnete Anker als der die Hauptlast übertragende Verbundanker. Die Hilfsanker dienen hauptsächlich der Randverbindung, anders ausgedrückt dem Zusammenhalten, nämlich dazu, zu verhindern, daß die beiden Stahlbetonplatten bei Auftreten von unterschiedlichen Temperaturdehnungen auseinanderklaffen und Wasser eindringen kann (vgl. DE-GM 73 19 612, insbes. Beschreibung, S. 1. Zeile 9 bis 17). Solche Hilfsanker sind in den verschiedenen Ausführungsformen bekannt, zum Beispiel auch in Haarnadelform (DE-GM 71 39 594, Beschreibung S 7, Zeile 18, 19), in Form von Betonstahlabschnitten oder Nägeln mit angeformten Zähnen (DE-AS 16 09 708, Sp. 6, Zeile 3,4) oder mit angeformten Weiiungen oder auch aufgesetzten Tellern (DE-GM /3 19 612, Beschreibung, S. 2, Zeile 3 bis 10). Der im Plattenzentram angeordnete Anker, der die Hauptlast aufzunehmen hat, wird bei den beschriebenen Mehrschichtenstahlbetonplatten nach den Regeln der Baukunst statisch dimensioniert. Je größer die Mehrschichtenstahlbetonplatte ist, und/oder je dicker die vorgehängte Stahlbetonplatte selbst ist, desto größer und schwerer muß auch der im Plattenzentram angeordnete Anker sein. Bei der gattungsgemäßen Ausführungsform ist insbes. der Durchmesser des zumeist aus Hlech ausreichender Dicke gebogenen Hülsenankers entsprechend einzurichten. Je größer die Mehrschichtenstahlhetonplatte ist und/oder je dicker die vorgehängte Stahlbetonplatte ist, desto fester muß auch die Randverbindung sein. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen wird dazu die Anzahl der Hilfsanker, bei der Ausführungsform mit umlaufend angeordneten Hilfsankern, erhöht Die richtige, allen Beanspruchungen genügende Anzahl der Hilfsanker muß von Fall zu Fall durch aufwendiges Probieren ermittelt werden. Zwar ist es an sich bekannt, in den Plattenecken einer Mehrschichtenstahlbetonplatte jeweils einen mit Zähnen versehenen Nagel oder dergleichen anzuordnen (DE-AS 16 09 708), jedoch müssen hier im Bedarfsfall zur Verhinderung des Auseinarderklaffens zusätzliche Nägel oder dergleichen auch in der weiteren Umgebung des im Plattenzentram angeordneten Ankers angebracht werden. In allen Fällen und insbes. bei der gattungsgemäßen Ausführungsform ist also eine große und mit der Größe der Mehrschichtenstahlbetonplatte bzw. der Dicke der vorgehängten Stahlbetonplatte größer werdende Vielzahl von Hilfsankern erforderlich, die umständlich ermittelt werden muß und die aus Sicherheitsgründen oft überhöht wird. Die herrschende Baulehre kennt keine Regel, die die Hilfsanker in bezug auf Anzahl und/oder Gestaltung anschließt an die Beanspruchungen, die diese aufzunehmen haben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrschichtenstahlbetonplatte der beschriebenen Gattung so weiter auszubilden, daß mit wenigen Hilfsankern der Zusammenhalt der Stahlbetonaußenplatte und der Stahlbetoninnenplatte am Rand erreicht ist

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Blechplatten rechteckig sind, daß in jeder Plattenecke eine einzige Blechplatte mit ihrer Plattenebene senkrecht zur Verbindungslinie zum Hülsenanker angeordnet ist, und daß die Blechplatten eine Länge aufweisen, die etwa der Abwicklung des Hülsenankers entspricht — Anker für Mehrschichtenstahlbetonplatten, die als rechteckige Blechplatten wirken, sind an sich bekannt (DE-GM 74 02 629). Hier handelt es sich um Bereiche eines wellenförmig gebogenen Blechbandes mit vielen Wellungen, deren Wellenberge bzw. Wellentäler einbetoniert werden und die im Wellerzugverband als Anker, nicht aber als einzelne Hilfsanker zusammen mit einem die Hauptlast tragenden Anker im Plattenzentram wirken. Das gilt auch für ähnliche, aus einem Blechband gebogene V-förmige Anker (DE-GM 19 51 656), die mit den Blechbandrändern einbetoniert werden.

Durch die Anordnung der Biegungen und Profilierungen sind diese Anker praktisch starr. Demgegenüber sind erfindungsgemäß die rechteckigen Platten wie eine Membran verformbar.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei gattungsgemäßen Mehrschichtenstahlbetonplatten eine Vielzahl von längs des Randes umlaufend angeordneten Hilfsankern nicht erforderlich ist, wenn einerseits mit Blechplatten gearbeitet wird, die nach Maßgabe der Hauptlast, für die der Hülsenanker dimensioniert ist, ausgelegt sind, und wenn andererseits die Blechplatten an bestimmten Stellen, nämlich lediglich in den Ecken, sowie außerdem in besonderer Orientierung, nämlich senkrecht zur Verbindungslinie zum Hülsenanker, an-

geordnet werden. Die Rechteckform der Blechplatten erlaubt auf einfache Weise den Anschluß an die nach den Regeln der Baukunst vorzunehmende statische Auslegung des Hülsenankers, und zwar durch bloße Abwicklung.

Die erreichten Vorteile sind zusammengefaßt darin zu sehen, daß mit nur vier Hilfsankern der Zusammenhalt der Stahlbetonaußenplatte und dor Stahlbetoninnenplatte sichergestellt ist, und zwar unabhängig von der Größe der Mehrschichtenstahlbetonplatte bzw. der vorgehängten Stahlbetonplatte. Ohne weiteres werden statisch alle Forderungen erfüllt Der Hülsenanker bildet eine gleichsam starre Verbindung. Er liegt im Zentrum der Mehrschichtenstahlbetonplatte, in dem Relativbewegungen zwischen Stahlbetonaußenplatte und Stahlbetoninnenplatte nicht auftreten. Die Membrananker dagegen machen elastische Relativbewegungen durch ihre Ausbildung und Orientierung zwischen Stahlbetonaußenplatte und Stahlbetoninnenplatte membranartig mit wo diese und wenn diese beim Einsatz auftreten. Dabei gibt die Erfindung eine Lehre für die Anordnung so, daß praktisch alle beispielsweise auf Wärmedehnung und dergleichen benähenden Relativbewegungen zwischen Stahlbetonaußenplatte und Stahlbetoninnenplatte aufgenommen werden. Folglich kann mit nur vier Membranankern gearbeitet werden, deren Beanspruchungen überschaubar sind. Weil es sich bei den Hilfsankern nicht mehr um nadeiförmige, z. B. haarnadelförmige Elemente oder dergleichen handelt ist die Flächenpressung, die bei den beschriebenen Relativbewegungen auftritt, verhältnismäßig gering. Sie führt keinesfalls zu Zerstörungen im umgebenden Beton. Aber auch die Verankerung in Stahlbetonaußenplatte bzw. Stahlbetoninnenplatte ist sehr funktionssicher, weil nämlich die Löcher in den Lochrändern der Membrananker von dem Beton der Stahlbetonplatten durchgriffen werden, was den Verbund verbessert.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

F i g. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Mehrschichtenstahlbetonplatte,

F i g. 2 in perspektivischer Darstellung einen Hilfsanker aus dem Gegenstand nach F i g. 1 bei teilweise entferntem Beton,

F i g. 3 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach F i g. 1 im Maßstab der F i g. 2 und

Fig.4 perspektivisch den Hülsenanker nach Fig.3 bei teilweise entferntem Beton.

Die in den Figuren dargestellte Mehrschichtenstahlbetonplatte besteht aus Stahlbetonaußenplatte 1, Stahlbetoninniinplatte 2 und Isolatio.aszwischenschicht 3. Die Stahlbetonaußenplatte 1 sowie die Stahlbetoninnenplatte 2 sind mit Hilfe eines Hülsenankers 4 und mit Hilfe von mehreren, im Abstand vom Hülsenanker angeordneten Hilfsankern 5 statisch vereinigt

Aus der F i g. 1 entnimmt man zunächst daß erfindungsgemäß stets nur ein einziger Hülenanker 4 angeordnet ist Dieser einzige Hülsenanker 4 befindet sich im Grundrißzentrum bzw. in einem Grundrißzentrum Z der Mehrschichtenstahlbetonplatte 1, 2, 3, die mit dem Hülsenanker 4 ausgerüstet ist Das Grundrißzentrum Z ist dabei z. B. definiert als Mittelpunkt bzw. Symmetrielinienkreuzung des Grundrisses bzw. von statisch im wesentlichen selbständigen Grundnßbereichen. Bei der F i g. 1 handelt es sich um eine Mehrschichtenstahlbetonplatte 1, 2, 3 mit rechteckigem Grundriß. Jedenfalls sind die Hiffsanker 5 als ebene Platte ausgeführt. Sie bestehen aus einer Blechplatte 8, die im Randbereich Löcher 9 aufweist Die Löcher der Blechplatte 8 sind einerseits in die Stahlbetonaußenplaitte 1 und andererseits in die Stahlbetoninnenplatte 2 eingebettet Sie besitzen eine Reihe von Löchern 9 oder deren mehrere. Die Ebene der Blechplatte 8 verläuft orthogonal zur Verbindungslinie 10 des Zentrums der Hilfsanker 5 zum Hülsenanker 4 hin. Das ist in der F i g. 1 ohne weiteres erkennbar. Im übrigen besitzt die Blechplatte 8 eine Länge, die etwa der Abwicklung der Hülse des Hülsenankers 4 entspricht Die Hülse des Hülsenankers 4 wiederum besitzt einen Durchmesser, der mindestens der Dicke einer der Stahlbetonplatte entspricht Sie ist nach den aufzunehmenden Beanspruchungen statisch ausgelegt

Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besitzen die Hilfsanker 5 mehrere Reihen von Löchern 9 an jedem Längsrand. Zumindest einige davon sind zum Einstecken von Verbundeisen 11 eingerichtet Das sind im Ausführungsbeispiel die runden Löcher. Es sind z. IB. zwei Verbundeisen 11 eingesteckt, die auch mit der Blechplatte 8 verschweißt sein können. Die anderen Löcher 9 dienen dem Verbund mit dem umgebenden Beton.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rechteckige Mehrschichtenstahlbetonplatte mit Stahlbetonaußenplatte, Stahlbetoninnenplatte und Isolationszwischenschicht, wobei die Stahlbetonaußenplatte sowie die Stahlbetoninnenplatie mit Hilfe eines im Plattenzentram angeordneten Hülsenankers und mit Hilfe von im Bereich der Plattenecken angeordneten, mit Löchern versehenen Hilfsankern aus Blechplatten vereinigt sind, in deren Löcher Verbundeisen eingelegt sind, dadurch gekennzeichnet,

   daß die Blechplatten (8) rechteckig sind,
   daß in jeder Plattenecke eine einzige Blechplatte (8) mit ihrer Plattenebene senkrecht zur Verbindungslinie (10) zum Hülsenanker (4) angeordnet ist, und
   daß die Blechplatten (8) eine Länge aufweisen, die etwa der Abwicklung des Hülsenankers (4) entspricht