DE2511293A1 - Bauelement, insbesondere leichtbautafel - Google Patents
Bauelement, insbesondere leichtbautafelInfo
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Description
Bauelement, insbesondere Leichtbautafel
Die Erfindung betrifft ein Bauelement, insbesondere Leichtbautafel,
in Form eines Poren aufweisenden Körpers.
Es hat sich herausgestellt, daß in Fertigbauweise erstellte Außenwände, die besonders gute Wärmedämmung aufweisen, häufig
nicht für Wohn- und Aufenthaltsräume geeignet sind. Solche Wände lassen im Sommer unangenehm hohe Raumtemperaturen zu,
so daß sich ein Klima in den Räumen einstellt, das demjenigen in einer Baracke ähnä/t. Es hat sich deshalb für solche
klimatische Raumverhältnisse in der Fachwelt der Ausdruck "Barackenklima" entwickelt.
Zur Abhilfe wird die Rückkehr zur Massivbauweise mit schweren Baustoffen empfohlen, die eine vergleichsweise hohe Wärmespeicherung
aufweisen. Geht man jedoch zur Massivbauweise mit schweren Baustoffen zurück, dann gehen die Vorteile der
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Vorfertigung und der Fertigbauweise verloren. Außerdem erschweren die hohen Gewichte die Handhabung bei dieser
Bauweise und begrenzen den Transportradius so entscheidend, daß die für die Wirtschaftlichkeit erforderliche Seriengröße
nicht zu erreichen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Bauelement, insbesondere eine Leichtbautafel zu schaffen, die die Mängel der bisher bekannten
Fertigbauteile nicht aufweist, sondern ausschließlich nach Maßgabe ihre Klimafunktion hergestellt, aber auch insichtlich
aller anderen Forderungen optimal ausgelegt ist.
Zur besseren Verdeutlichung des Erfindungsprinzips muß auf einige Grundsätze hingewiesei werden:
Untersuchungen haben gezeigt, daß der die Klimafunktion beschreibende
Faktor "fa =[X/,f · c' innerhalb einer gewissen
Streubreite für alle mineralischen Baustoffe abhängig von der Materialdichte ist. Dabei bedeuten
a Temperaturleitfähigkeit
λ Wärmeleitfähigkeit
? Materialdichte
C spezifische Wärme.
Die Temperaturleitfähigkeit erreicht im Dichtebereich
200 kg/m^, P £ 800 kg/m3
das Minimum und bleibt in diesem angegebenen Bereich nahezu konstant. Oberhalb eines Wertes vonf = 800 kg/m steigt die
Temperaturleitfähigkeit a und damit auch"] a'für schwere Baustoffe
in ungünstiger Weise an. Unterhalb des Wertes 9 = 200 kg/ vr beginnt der Bereich der Dämmstoffe, in welchem sich die
Temperaturleitfähigkeit a mit abnehmender Dichte und abnehmender Wärmeleitfähigkeit asymptotisch dem hohen Wert der Luft
nähert.
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--* - 2b1 1293
Diese Untersuchungen beweisen, daß für die Außenwände klimatisch angenehm empfundener Räume durchaus nicht, wie
es bisher in der Regel behauptet wird, der schwere Baustoff mit großer Wärmespeicherung günstig ist, sondern im Gegenteil
ein Leichtbaustoff im Dichtebereich
200 kg/m3£ f £ 800 kg/m3
In diesem Bereich liegt bei niedrigen Werten der Wärmeleitfähigkeit
A. und damit hohen Dämmwerten das Minimum der Temperaturleitfähigkeit.
Weiter sind bei den der Erfindung zugrunde liegenden Überlegungen noch solche hinsichtlich ausreichender Druckfestigkeit
anzustellen. Besonders hohe Druckfestigkeiten werden oberhalb einer Dichte von J* = 300 kg/m praktisch nur von Schaumglas
bzw. Schaumkeramik erreicht. Dabei liegen die Druckfestigkeiten bei gleicher Dichte höher, wenn die Poren der
Schaumkörper klein und gleichmässig verteilt sind.
Für Werte der Dichte von./* = 300 kg/nr sind Druckfestigkeiten
von 20 bis 25 kp/cm möglich. Für statisch zu belastende Bauteile liegt hier offenbar die untere Grenze für die Dichte.
Mit zunehmender Dichte steigt zwar die Festigkeit an, jedoch ebenfalls die Wärmeleitfähigkeit. Es empfiehlt sich daher die
Obergrenze der Dichte mit^ = 600 kg/nr festzulegen.
Der für die Zwecke der Erfindung interessante Bereich liegt somit bei
300 kg/m3£ ρ t>
600 kg/m3 hinsichtlich der Dichte eines Bauelementes.
Eine weitere Forderung, die bei einem Bauelement zu erfüllen ist, das die oben angegebenen Eigenschaften aufweist, ist
609839/017A " 4 "
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die Mörtelverträglichkeit. Hier scheidet schon ein Baustoff aus, der an sich im vorhergehenden als geeignet
bezeichnet worden ist, nämlich Schaumglas. Schaumglas ist im allgemeinen, wenn ein preisgünstiges Produkt erzielt
werden soll, nicht hinreichend mörtelverträglich. Dagegen kann Schaumkeramik mit allen üblichen Mörteln
verarbeitet werden und weist aufgrund des um ca. 200 gegenüber Schaumglas höheren Transformationspunktes auch noch
den Vorteil einer besseren Feuerwiderstandsfähigkeit auf.
Allerdings ist Schaumkeramik ebenso wie Schaumglas vergleichsweise
empfindlich gegen Schlag- und Stoßeinwirkung.
Die Erfindung löst das aufgezeigte Problem dadurch, daß der poröse Körper ein solcher aus Schaumkeramik ist, der wenigstens
einseitig mit einer Deckschicht aus glasfaserverstärktem Zement versehen ist.
Vorteilhaft ist der Schaumkeramikkörper allseitig von der Deckschicht aus glasfaserverstärktem Zement umgeben.
Die Hülle bzw. Deckschichten aus glasfaserverstärktem Zement schützen den aus Schaumkeramik bestehenden Kern einwandfrei
gegen Schlag und Stoß.
Die Dichte des Schaumkeramikkernes läßt sich ohne Schwierigkeiten so wählen, daß sie im bereich von 200 bis 800 kg/m ,
vorzugsweise 300 bis 600 kg/m liegt, so daß bei ausreichender Festigkeit das Minimum der Temperaturleitfähigkeit
und eine möglichst niedrige Wärmeleitfähigkeit ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann. Vorzugsweise beträgt die
Dicke der Deckschicht bzw. Hülle maximal 12 bis 15 mm.
Ein weiterer Vorteil der Beschichtung bzw. Umhüllung liegt darin, daß durch sie auch die Festigkeitseigenschaften so
vergrößert werden können, daß man ohne Schwierigkeiten zu den geringeren Dichten des Schaumkeramikkernes übergehen
und damit eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit des Bauelementes
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Bauelementes ergeben
sich daraus, daß es eine vergleichsweise geringe Kapillarität aufweist. Es besitzt hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand, ist
resistent gegen Feuchtigkeit, Fäulnis, Einwirkung von Nagetieren und anderen Schädlingen. Es ist unbrennbar und mit den
üblichen Mörteln verträglich. Es weist geringes Gewicht auf und erleichtert somit die Handhabung und den Fertigbau. Schließlich
besitzt es eine ausreichende Schalldämmung.
Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsbeispiele für ein erfindungsgemäßes
Bauelement, dessen Abmessungen beliebig gewählt werden können, so daß jede Art von Fertigbauteil aus diesem Bauelement
erstellbar ist.
Fig. 1 ist die schematische Darstellung eines Ausschnittes aus einem erfindungsgemäßen Bauelement;
Fig. 2 stellt eine Abwandlung des Bauelementes nach Fig. dar; und
Fig. 3 gibt eine weitere abgeänderte Ausführungsform wieder.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Körper aus Schaumkeramik mit weitgehend geschlossenen Poren wiedergegeben. Unter dem Begriff
"Schaumkeramik" wird dabei im allgemeinen geschäumter und gebrannter
Ton verstanden.
2 bedeutet eine Deckschicht aus glasfaserverstärktem Zement, vorzugsweise in einer Stärke bis maximal 15 mm. 2a ist eine
weitere auf der Rückseite des Schaumkeramikkernes gegebenenfalls angebrachte Deckschicht dieser Art.
Unter glasfaserverstärktem Zement versteht man übliche Mörtel mit eingemischten bzw. eingelegten alkalibeständigen, d. h.
mörtelverträglichen Glasfaserstapelfasern bzw. Glasfaserunendlichfasern oder Glasfasergeweben. Der Vorteil solchen glasfaserverstärktem.
Zements liegt in der hohen Zug- und Biege-
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festigkeit, in der hohen Schlagzähigkeiten der großen
Bruchdehnung und in der geringen Rißneigung.
Fig. 2 zeigt eine Abwandlung. Hier sind wenigstens zwei Schaumkeramikkerne 1 und 1a vorgesehen, auf denen Deckschichten
2 bzw. 2a aufgebracht sind. Zwischen den Schaumkeramikkernen 1 und 1a befindet sich bei dieser Ausführungsform eine weitere
Schicht aus glasfaserverstärktem Zement, die mit 3 bezeichnet ist. Es läßt sich also nach dem Erfindungsprinzip das Bauelement,
beispielsweise eine Leichtbautafel auch mehrteilig ausführen, wobei die in Fig· 2 wiedergegebene Zweiteiligkeit
nur ein Ausführungsbeispiel ist und in jede beliebige Mehrteiligkeit verwandelt werden kann.
Aus Fig. 3 erkennt man wiederum den Schaumkeramikkern 1 und die beiden Deckschichten 2 und 2a, die hier jedoch über die
Stirnseite des Schaumkeramikkörpers 1, wie bei 4 angedeutet gezogen sind. Gemäß dieser Ausführungsform können gegebenenfalls
zusätzliche Glasfasern 5, beispielsweise in Form eines Gewebes über die Stirnseite gezogen und im Endbereich der
Deckschichten 2, 2a verankert werden.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Bauelemente
können jede Form einer Leichtbautafel mit eingebrachten Fenstern oder Türöffnungen oder angeformten Sockelteilen
usw. aufweisen.
- Patentansprüche: -
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Claims (7)
- J nachoereichtT PatentansprücheQ\J) Bauelement, insbesondere Leichtbautafel in Form eines Poren aufweisenden Körpers, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Körper ein solcher aus Schaumkeramik (1) ist, der wenigstens einseitig mit einer Deckschicht (2, 2a) aus glasfaserverstärktem Zement versehen ist.
- 2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Schaumkeramikkörper (1) allseitig von der Deckschicht (2, 2a, 3, 4) umgeben ist.
- 3. Bauelement nach Anspruch 1 und/oder 2 , dadurch g e kennz eichnet, daß der Schaumkeramikkörper mehrteilig (1, 1a) ausgebildet ist und die Teile (1, 1a) gegeneinander durch Deckschichtmaterial (3) abgegrenzt sind.
- 4. Bauelemente nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die über die Stirnseiten laufende Deckschicht (4) durch weitere Glasfasereinlagen (5) besonders verstärkt ist.
- 5. Bauelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Schaumkeramikkörper eine Dichte im Bereich von 200 bis 800 kg/m , vorzugsweise von 300 bis 600 kg/m aufweist.
- 6. Bauelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Druckfestigkeit in der Größenordnung von mindestens 20 bis 25 kp/cm2.
- 7. Bauelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Stärke der Deckschicht bis maximal 15 mm beträgt.6 0 3 8 3 9/017 ULeerseite
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FR7607115A FR2303910A1 (fr) | 1975-03-14 | 1976-03-12 | Element de construction, tel que notamment panneau leger |
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DE19752511293 Ceased DE2511293A1 (de) | 1975-03-14 | 1975-03-14 | Bauelement, insbesondere leichtbautafel |
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FR (1) | FR2303910A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3905871A1 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-30 | Reinz Dichtungs Gmbh | Verbundmaterial |
WO1994005871A1 (en) * | 1992-09-09 | 1994-03-17 | Swesib Ritkontor Ab | Structural unit |
DE19713542A1 (de) * | 1997-04-02 | 1998-10-08 | Ilkazell Gmbh Zwickau Kaeltete | Selbsttragende Verbunddämmplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6964809B2 (en) * | 2002-02-15 | 2005-11-15 | Pedro M. Buarque de Macedo | Large high density foam glass tile |
-
1975
- 1975-03-14 DE DE19752511293 patent/DE2511293A1/de not_active Ceased
-
1976
- 1976-03-12 FR FR7607115A patent/FR2303910A1/fr active Granted
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3905871A1 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-30 | Reinz Dichtungs Gmbh | Verbundmaterial |
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DE19713542A1 (de) * | 1997-04-02 | 1998-10-08 | Ilkazell Gmbh Zwickau Kaeltete | Selbsttragende Verbunddämmplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2303910B3 (de) | 1978-12-15 |
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