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Vorrichtung zum Aufbauen einer Karkasse für Fahrzeugluftreifen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbauen einer Karkasse für Fahrzeugluftreifen
mit einer im Durchmesser verßrößerbaren Trommel zur Aufnahme der die Karkasse bildenden
Lagen aus in Kautschuk gebettetem Kord oder dgl. und beiderseits liegenden Wulstkernstützen
sowie an diese anschließenden zum Umschlagen der Lagenränder um die Wulstkerne dienenden
Blähkörpern, die auf im Durchmesser vergrößerbaren Ringstücken angeordnet sind und
an den der Trommel zugekehrten Rändern als Wulstkernstützen ausgebildete Bettungen
aufweisen.
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Um beim Uberprüfen der Karkasse aus der zylindrischen Form in die
Reifenform -beim sogenannten Bombieren- das Drehen der Wülete um die Wulstkerne
zu vermeiden, werden an beiden Enden der Trommel durch Durchmesservergrößerung über
den Durchmesser.der Wulstkerne hinaus Schultern geschaffen, an denen die Wülste
beim Herumschlagen der Karkassränder um die Wulstkerne bereits in der endgültigen
Lage geformt werden, so daß die Wülste und mehr oder weniger die daran anschließenden
Karkasswandungen schon im wesentlichen senkrecht zur Karkassmittelachse liegen.
Beim Vergrößern des Durchmessers der zwischen den Wulstkernen liegenden Trommel
können die Wulstkernstützen noch nicht im vollen Umfang wirksam werden1 da die Karkasse
beim Bilden der Schultern unter den Wulstkernen hervorgleitend expandiert wird.
Es sind vielerlei Vorrichtungen bekannt, un bei dem genannten Vorgang die Lage des
Wulstkernes zu sichern, die fast ausschließlich aus Hitteln bestehen, die ein axiales
Verschieben des Wulstkernes verhindern. Nach der Schulterbildung übernehmen die
Wulstkernstützen mit ausreichender Sicherheit die Lagesicherung, inden sie sich
von innen gegen die innerhalb der Wulstkerne liegenden Karkasszonen pressen. Das
Aufrichten der Karkassränder und Anlegen an die gebildeten Schultern erfolgt daher
bei unverrückbar gehaltenen Wulstkernen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine besondere Konstruktion
der zur Trommel gehörenden Einrichtungen auf besondere Halte- oder Führungsmitteln
für die Wulstkerne beim Bilden der Schaltern
durch Vergrößern des
Trommeldurchmessers versichten zu können und dabei über den Wegfall der Halte- und
Führungsmittel hinaus ein verringerter Aufwand der zur Trommel gehörigen Einrichtungen
zu erzielen.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei Vorrichtungen der eingangserwähnten
Art dadurch gelöst, daß die Ringstücke beim Auflegen der Lagen unmittelbar an der
Trommel als deren Verbreiterung anschließen und bei Wulstkernstützung mit Abstand
von der Trommel in der äußeren Axialstellung liegen. Nach dem Aufbau der Karkasslagen
werden die Wulstkerne in die entsprechenden Positionen gefahren und durch Vergrößern
des Durchmessers der Ringstücke die Bettungen mit den daraufliegenden Karkasszonen
in die Wulstkerne hinein im Durchmesser vergrößer, bis letztere unverrüokbar festsitzen.
Die Zuführungsvorrichtungen für die Wulstkerne können dann zurückgenommen werden.
Gleichzeitig mit der Durchmesservergrößerung der Ringstücke erfolgt gleichlaufend
die Durchxesservergrößerung der Trommel, um die Karkasse möglichst in allen Zonen
gleichmäßig zu dehnen. Die Durchmesservergrößerung der Trommel kann aber auch beim
Festlegen der Wulstringe unterbleiben, wenn unmittelbar die Durchmesservergrößerung
zur Bildung der Schultern eingeleitet wird. Die Durchmesservergrößerung der, beiden
Bingstücke und die der Trommel kann aber auch gleichzeitig beginnen und gleichlaufend
erfolgen, bis die Bettungen in den Wulstkernen liegen und die weitere Durchmesservergrößerung
der Ringstücke verhindern, während sich die Durchmesservergrößerung der Trommel
bis zur Schulterbildung fortsetzt. Da zur Schulterbildung die Breite der Trommel
kleiner ist als der ursprüngliche Abstand der Wulstkerne, werden letztere in solcher
Ubereinstimmung mit der Schulterbildung der Trommel genähert, daß der sich zwischen
den Rändern der Trommel und Bettungen befindliche Teil der Karkasse stets straff
gehalten wird.
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Sobald die Bettungen an den Trommehchultern anliegen, ist der Vorgang
beendet, ohne daß dabei eine Lockerung im Sitz der Wulstkerne stattfinden müßte
und demzufolge eine Verschiebung gegenüber der Karkasse hätte eintreten können.
Aber auch bei dem daran anschließenden Umschlagen der Karkassränder durch Aufblähen
der Bälge erfordert kein Lockern in der Halterung der Wulstkerne auf den Bettungen.
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Durch die Verschiebbarkeit der Bettungen an die von der Trommel gebildeten
Schultern besteht beim Auflegen der Lagen die Möglichkeit, die Ringstücke unmittelbar
an die Ränder der Trommel heranzufahren, so daß die Außenfläche der Trommel, der
Bettungen und der Bälge eine durchgehende zylindrische Auflagefläche für die Karkasslagen
darstellen. Die Lagen finden also lückenlos eine Stütze. Nach dem Auflegen der Karkasse
werden die beiden Ringstücke soweit von der Trommel weggefahren, daß ihre Bettungen
genau innerhalb der inzwischen herangeführten Wulstringe liegen. Durch diese axiale
Verschiebung der Ringstücke einmal in eine Stellung zum Aufwickeln der Lagen, zum
anderen zur Aufnahme der Wulstkerne auf den Bettungen und schließlich an die von
der Trommel gebildeten Schultern können sie axial kdrzef gehalten werden, da die
notwendige Ausladung über die Breite der Karkasse hinaus durch das Vegfahren von
der Trommel erreicht wird.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung wird darin gesehen, daß
beim Anliegen der Ringstücke an der Trommel die Bettungen mit den Trommelschultern
im Axialschnitt gesehen einen Teilumriß des Wulstkernquerschnitts bilden. Die Trommelschultern
verlaufen übereinstimmend mit dem halben Querschnitt der Wulstkerne eingezogen,
so daß die Tronnlelbreite zur Rotationsachse hin abnimmt.
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Die Ringstücke selbst bestehen im wesentlichen aus radial bewegbaren
Segmenten, die sowohl durch hydraulisch oder pneumatisch mit Hilfe eines ringförmigen
elastischen Körpers oder auch mit Hilfe mechanisch bewegter Kurvenstücke zur Drehachse
hin oder von ihr weg bewegt werden. Die Segmente gemeinsam bilden die Außenfläche
des Ringstückes, auf der ein Blähbalg und eine Bettung vorgesehen ist.
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Die Ringstücke sind zweckmäßig mit der Trommel in erster Phase gleichlaufend
vergrößerbar, so daß weder die eine der anderen voreilt und die Vergrößerung des
Karkassdurchmessers gleichmäßig erfolgt.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstardes der erfindung werden durch die
Zeichnung veranschaulicht.
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Es zeigen: Fig. 1 bis 5 einen Åxialschnitt durch einen Randteil einer
Trommel mit daneben liegendem Ringstück in nacheinander folgenden ArbeitE-stellungen,
Fig. 6 eine besondere Ausbildung der Trommel in einem Schnitt nach den Fig. 1 bis
5 u n d Fig. 7 eine weitere Variation der Trommelgestaltung.
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Eine Trommel 1 zum Aufbauen einer Karkasse besteht im wesentlichen
aus einer Vielzahl von Segmenten 2, die von Stirnscheiben 3 geführt werde und auf
einer nichtdargestellten Welle um die Achse 4 angetrieben gedreht werden kann. Auf
beiden Seiten der Trommel 1 schließen an den Rändern 5 Ringstücke 6 an, von denen
nur eines, nämlich das rechts der Trommel 1 liegende , dargestellt ist. Das Ringstück
6 besteht ebenfalls im wesentlichen aus Segmenten 7, die in Stirnscheiben 8 geführt
werden und um die Achse 4 gemeinsam mit der Trommel 1 drehbar sind. An der Außenfläche
der Segmente 7 befindet sich ein Blähbalg 9, dessen Außendurchmesser mit dem Durchmesser
der Trommel 1 übereinstimmt und der an dem zur Trommel 1 gerichteten Rand eine Bettung
10 enthält. Das Ringstück 6 ist zusätzlich axial in Richtung der Pfeile 11 verschiebbar
und befindet sich gemäß Fig. 1 unmittelbar neben der Trommel 1.
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Zu Beginn eines Aufbauvorganges werden einzelne LdPSen aus in eine
Kautschukmischung gebetteten Festigkeitsträgern zu einer Karkasse 12 aufeinander
gelegt. Dabei ruhen die Ränder 13 der Karkasse 12 auf den beiderseits anschließenden
Blähbälgen 9. Sind die Lagen in der erforderlichen Anzahl aufgelegt, werden durch
nichtdargestellte Einrichtungen Wulstkerne 14 mit ihren Kernprofilen 15 in die in
Fig. 1 veranschaulichte Lage gebracht, wo nur der rechtsliegende Wulstkern veranschaulicht
ist0
Während nun der Wulstkern 1k noch festgehalten wird, fährt
das Ringstück 6 in die in Fig. 2 dargestellte Lage, so daß die Bettung 10 innerhalb
des Wulstkernes 14 liegt. Nun wird der Durchmesser des Ringstückes 6 durch radiales
Verschieben der Segmente 7 vergrößert, die Karkasse im Bereich der Ränder 13 dabei
geweitet und die Bettung 10 fest in die Innenfläche des Wulstkernes 14 gepreßt,was
aus Fig. 3 ersichtlich ist. Mit der Durchmesservergrößerung des Ringstückes 6 wird
gleichzeitig die Trommel 1 im Durchmesser vergrößert, wobei die zwischen der Trommel
1 und dem Ringstück 6 befindliche Brücke 16 der Karkasse wegen der axialen Spannung
im wesentlichen übereinstimmend im Durchmesser wächst.
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Wird nun die Trommel 1 weiter im Durchmesser vergrößert, entsteht
nach Fig. 4 eine Schulter 17, indem das Ringstück 6 synchron mit der Durchmesservergrößerung
der Trommel 1 an diese herangezogen, eventuell auch durch Antriebsmittel herangeschoben
wird. Dabei wird die Brücke 16 stets straff gehalten. Nachdem das Ringstück 6 an
die Schulter 17 heranbewegt worden ist, erfolgt das Aufblähen des Blähbalges 9,
der den Rand 13 anhebt und schließlich mit Hilfe einer Schiebeglocke 18 an das Kernprofil
15 heranpreßt. Damit ist die Karkasse in den Wulstpartien fertiggestellt. Nur der
zwischen den Wulstpartien befindliche Teil der Karkasse muß zur tiberführung in
die richtige Reifenform weiter bombiert werden.
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Besteht für bestimmte Luftreifentypen die Notwendigkeit, die Ränder
13 der Karkasse 12 nicht nur in der Richtung von innen nach außen um den Wulstkern
14 herumzuschlagen, kann gemäß Fig. 5 ein Teil der Lagen wie vorbeschrieben mit
dem Wulstkern 14 vereinigt werden, während ein weiterer Teil der Lagen 19 mit freistehenden
Rändern 13 aufgelegt und durch ringförmige Schraubenfedern 20, gehalten von einer
Führung 21, in die Stellungen 22, 23 und schließlich 24 gefahren wird, wobei der
Rand 13 schließlich an der Wulstzone zur Anlage gebracht wird.
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Gemäß Fig. 6 kann die Schulter 17 der Trommel 1 so ausgebildet sein,
daß sie sich der inneren Kontur des Kernprofils 15 anpaßt Die Trommel 1 kann gemäß
Fig. 7 anstelle einer Vielzahl von Segmenten durch
einen elastischen
Balg gebildet sein, der im Minimaldurchmesser eine F@ite 25 bildet, die sich beim
Erreichen des Maximaldurchmessers streckt. Zur Wahrung der zylindrischen Form der
Trommel sind in der Stirnfläche des Balges biegesteife Einlagen 26 vorgesehen.