DE2509951C2 - Förderfähige und in der Hitze aufblähende Abdichtungspaste - Google Patents

Förderfähige und in der Hitze aufblähende Abdichtungspaste

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DE2509951C2
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Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Büsing & Fasch KG, 2900 Oldenburg

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Description

Die Erfindung betrifft eine förderfähige und in der Hitze aufblähende Abdichtungspaste, insbesondere zur Abdichtung von Fugen und Toleranzen im Fahrzeugbau.
Zur Abdichtung von Fugen und Toleranzen im Fahrzeugbau, beispielsweise zwischen Kotflügeln und Holmen, werden bei höheren Temperaturen aufblähende Gummistreifen, die aufgeklebt werden, eingesetzt; diese bestehen aus natürlichem und synthetischem Gummi, denen Treibmittel zugesetzt sind. Danach werden beispielsweise im Falle von Karosserien die vormontierten Karosserien gewöhnlich gespritzt oder getaucht und der frische Lack wird in entsprechenden Wärmekarnmern eingebrannt bzw. getrocknet Dabei blähen sich die Gummistreifen durch die Wärmebeaufschlagung auf, so daß alle abzudichtenden Fugen abgedichtet werden. Derartige Verfahren sind beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift 10 87 013 und in der deutschen Patentschrift 14 05 139 bischrieben.
Im Behälterbau, insbesondere in der Feinblechindu
strie, werden zur Abdichtung von Nähten und Deckeln Polyvinylchloridpasten (Plastische), denen ebenfalls Treibmittel zugesetzt sind, eingesetzt Die Plastische treiben bei etwa 1500C auf. Sie haben jedoch den großen Nachteil, daß sie bei den im Fahrzeugbau benötigten Temperaturen bereits Chlor abspalten, was zu Korrosionen führt
Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 20 53 081 ein Verfahren zur Herstellung von zelligen
ίο Polychloropren-Vulkanisaten durch Vulkanisieren und Treiben in Gegenwart von Metalloxyden, bei weichen Azoidicarbonamid als Vulkanisationsbeschleuniger und Treibmittel verwendet wird, bekannt Auch können nach ihren Beispielen ein naphth. Minetalölweichmaeher und übliche Zusätze mit verwendet werden. Der Mineralölweichmacher wird jedoch in verhältnismäßig hohen Mengen (um 10%) eingesetzt Dies hat aber zur Folge, daß zwar die Verarbeitung erleichtert ist, das Aufbläh- bzw. Quellvermögen und die Lagerfähigkeit jedoch verringert sind bzw. die Paste zu einem flachen »Kuchen« auseinandertreibt Auch ist das Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 20 53 081 auf Polychloroprenkautschuk beschränkt wobei die Verwendung von Kautschuken auf der Basis von Polybutadien/Polyisoprenverschnitt, Naturkautschuk, Polyisopren und Butadien/Acrylnitril-PVC als ungeeignet dargestellt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile des Standes der Technik,
jo insbesondere im Fahrzeugbau, wie der Schwierigkeiten, die das Einkleben der Bänder mit sich bringt eine förderfähige und in der Hitze aufblähende Abdichtungspaste mit überlegenem Aufblähvermögen und überlegener bzw. vereinfachter Lagerfähigkeit auf Gummibasis bei Verwendbarkeit eines weiteren Bereiches von Kautschuken, welche auch bei den im Fahrzeugbau benötigten Temperaturen keine Korrosionen herbeiführt, an den Fahrzeugen während der weiteren Montage nicht verrutscht auch auf fettigen Blechen haftet und bei der Vorbehandlung für die Lackierung nicht abgewaschen wird, zu schaffen.
Die obige Aufgabe wurde überraschenderweise durch die Erfindung gelöst
Gegenstand der Erfindung ist eine förderfähige und in
4; der Hitze aufblähende Abdichtungspaste aus einem Gemisch aus A) Kautschuk, B) einem Vulkanisiermittel,
C) einem Treibmittel und D) Mineralölen und/oder Lösungsmitteln, sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus A) 60 bis 94 Gew.-% Gummiregenerat und depolymerisiertem Kautschuk sowie gegebenenfalls Cyclokautschuk und synthetischem Kautschuk, B) 0,1 bis 16 Gew.-% Vulkanisiermittel, C) 5 bis 20 Gew.-% Treibmittel und
D) 03 bis 7 Gew.-% Mineralölen und/oder Lösungsmitteln besteht, wobei der Anteil des Gummiregenerates in der Komponente A 20 bis 60 Gew.-% und der Anteil des depolymerisierten Kautschuks 34 bis 80 Gew.-% sowie der Anteil des gegebenenfalls vorliegenden Cyclokautschuks bis zu 12 Gew.-% und der Anteil des
go gegebenenfalls vorliegenden synthetischen Kautschuks bis zu 15 Gew.-% beträgt
Es wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß die obere Grenze von 7 Gew.-% des Mengenanteils der Mineralöle bzw. Lösungsmittel kritisch ist, indem nur mit bis zu dieser Grenze betragenden Mengen derselben ein überlegenes Aufblähvermögen und eine überlegene Lagerfähigkeit erhalten werden können. Gegenüber dem Stand der Technik ist es also erst recht
überraschend, daß mit den erfindungsgemäß festgelegten Mengenbereichen der Mineralöle bzw. Lösungsmittel die Abdichtungspaste so flüssig ist, daß sie mit handelsüblichen Geräten pumpfähig oder anders ausgedrückt förderfähig ist, wobei dies bisher bei 5 auftreibenden Pasten nur mit Plastisolen möglich war, die jedoch insbesondere die oben angegebenen Nachteile haben. Einen weiteren großen Vorteil der erfindungsgemäßen Abdichtungspaste stellt die Tatsache der Verwendbarkeit eines breiteren Bereiches von κ, Kautschuken in ihr dar.
Besonders bevorzugt ist in der Komponente A der Anteil des Gummiregenerates 20 bis 30 Gew.-% und der Anteil des depolymerisierten Kautschuks 70 bis 80 Gew.-%. ,5
Das Gummiregenerat kann ein solches aus Altgummi, wie Altreifengummi, sein.
Vorzugsweise besteht die Komponente B aus 0,5 bis 4 Gew.-% Schwefel, 0,1 bis 0,5 Gew.-% eines Vulkanisationsbeschleunigers und/oder 5 bis 6 Gew.-% eines ->q Vü'ikanisationsaktivators, wobei die Mengenangaben jeweils auf die gesamte Abdichtungspaste bezogen sind Besonders bevorzugt ist der Anteil des Schwefels 1 bis 3,5 Gew.-%, ebenfalls bezogen auf die gesamte Abdichtungspaste.
Beispiele für Vulkanisationsbeschleuniger sind Dithiocarbamate, wie Zink-N-äthylphenyldithiocarbamat, Und Thiurame.
Als Vulkanisationsaktivator ist Zinkoxyd besonders bevorzugt Jtt
Vorzugsweise is' »las Treibmittel eine Azoverbindung bzw. ein Sulfohydrazid.
Das Lösungsmittel ist bevorzugt ein aromatischer Kohlenwasserstoff. Dabei ist Xylol bzw. Toluol besonders bevorzugt Weitere Beispitie sind Halogenkohlenwasserstoffe.
Die Abdichtungspaste kann vorteilhafterweise auch Füllstoffe in einem Anteil von etwa 1 bis 3 Gew.-% enthalten. Besonders bevorzugt ist der Anteil der Füllstoffe in der erfindungsgemäßen Abdichtungspaste 1 bis 2 Gew.-%. Ein besonders bevorzugter Füllstoff ist Asbestmehl.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Abdichtungspaste, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß alle ihre Bestandteile mit Ausnahme des Treibmittels geknetet werden, danach das Material mehrmals über ein Walzwerk abgerieben wird und schließlich das Treibmittel eingearbeitet wird.
Zweckmäßig werden das Kneten und das Einarbeiten des Treibmittels in einem Knetwerk vorgenommen. Vorzugsweise wird das Kneten 40 bis 60 Stunden lang durchgeführt Vorteilhafterweise wird das Abreiben über ein Dreiwalzenwerk als Walzwerk bewerkstelligt.
Die erfmdungsgemäßen Pasten können vorteilhafterweise mittels Fadenzugpistolen auf die abzudichtenden Teile aufgebracht werden. Sie blähen bei Temperaturen von 60 bis 2400C, vorzugsweise 140 bis 1800C, auf.
Zwar hat wie bereits dargelegt, die Anwendung der Erfindung im Fahrzeuzgbau die größte Bedeutung, sie &o kann jedoch auch auf anderen Gebieten, beispielsweise im Behälterbau, bei der Herstellung von verschiedenen elektrischen Apparaten, im Landmaschinenbau und bei der Fertigungsbauweise im Wohnungsbau angewandt werden. 6i
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel ]
Es wurde eine Abdichtungspaste aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
33,5 Gew.-% Gummiregenerat
9.0 Gew.-% Cyclokautschuk
31,2Gew.-% depolymerisierter Kautschuk
8,8 Gew.-% synthetischer Kautschuk
l,6Gew.-% Asbestmehl
1.1 Gew.-% Schwefel
0,2 Gew.-% Vulkanisationsbeschleuniger
(beispielsweise Zink-N-äthylphenyl-dithiocarb
amat oder ein Thiurain)
12,1 Gew.-% Treibmittel
(beispielsweise eine Azoverbindung oder ein Sulfohydrazid)
O^ Gew.-% Mineralöl
1,6 Gew.-% Xylol
Dabei wurde wie folgt vorgegangen: Alle Teile außer dem Treibmine! wurden in einem Knetwerk 48 Stunden geknetet, wobei eine Temperatur von 6O0C erreicht wurde. Danacn wurde das Material 5mal über ein 3-Walzwerk abgerieben. Im Knetwerk wurde dann das Treibmittel eingearbeitet
Beispiel 2
Im Beispiel 1 wurde mit Abdichtungspasten der folgenden Zusammensetzungen wiederholt:
30 bis 50 Gew.-Teile depolymerisierter Kautschuk (hochviskos)
10 bis 40 Gew.-Teile depolymerisierter Kautschuk (niedrigviskos)
10 bis 40 Gew.-Teile Gummiregenerat
1 bis 6 Gew.-Teile Schwefel
3 bis 10 Gew.-Teile Zinkoxyd
5 bis 20 Gew.-Teile Treibmitel
(beispielsweise eine Azoverbindung oder ein Sulfohydrazid)
3 bis 8 Gew.-Teile Ester
1 bis 3 Gew.-Teile Asbestmehl
Beispiel 3
Beispiel 1 wurde mit Abdichtungspasten der folgenden Zusammensetzungen wiederholt:
30 bis 52 Gew.-Teile Gummiregenerat
2 bis 15 Gew.-Teile Cyclokautschuk
20 bis 45 Gew.-Teile depolymerisierter Kautschuk 1 bis 20 Gew.-Teile synthetischer Kautschuk
1 bis 5 Gew.-Teile Asbestmehl
03 bis 2 Gew.-Teile Schwefel
0,1 bis 04 Gew.-Teile Vulkanisationsbeschleuniger (beispielsweise Zink-N-äthylphenyldithiocarbamat oder ein Thiuram)
9 bis 20 Gew.-Teile Treibmittel
(beispielsweise eine Azoverbindung oder ein Sulfohydrazid)
1 bis 2 Gew.-Teile Mineralöl
1 bis 5 Gew/Teüe Xylol
Mit den Abdichtungspasten aller obigen Beispiele wurden Fugen und Toleranzen zwischen Fahrzeugteilen nach deren Erhitzen in den üblichen Arbeitsgängen der Fahrzeugfertigung sehr gut abgedichtet, wobei mit den Abdichtungspasten der Beispiele 1 und 2 besonders hervorragende Ergebnisse erzielt wurden.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Förderfähige und in der Hitze aufblähende Abdichtungspaste aus einem Gemisch aus A) Kautschuk, B) einem Vulkanisiermittel, C) einem Treibmittel und D) Mineralölen und/oder Lösungsmitteln, sowie gegebenenfalls üblichen Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus A) 60 bis 94 Gew.-% Gummiregenerat und depolymerisiertem Kautschuk sowie gegebenenfalls Cyclokautschuk und synthetischem Kautschuk, B) 0,1 bis 16 Gew.-% Vulkanisiermittel C) 5 bis 20 Gew.-% Treibmittel und D) 0,5 bis 7 Gew.-% Mineralölen und/oder Lösungsmitteln besteht, wobei der Anteil des Gumiregenerates in der Komponente A 20 bis 60 Gew.-% und der Anteil des depolymerisierten Kautschuks 34 bis 80 Gew.-% sowie der Anteil des gegebenenfalls vorliegenden Cyclokautschuk bis zu 12 Gew.-% und der Anteil des gegebenenfalls vorliegenden synthetischen Kautschuks bis zu 15 Gew.-% beträgt
2. Abdichtungspaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente B aus 0,5 bis 4 Gew.-% Schwefel, 0,1 bis 05 Gew.-% eines Vulkanisationsbeschleunigers und/oder 5 bis 6 Gew.-% eines Vulkanisationsaktivators besteht.
3. Abdichtungspaste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Treibmittel eine Azoverbindung bzw. ein Sulfohydrazid ist
4. Abdichtungspaste nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein aromatischer Kohlenwasserstoff ist
5. Abdichtungspaste nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß sie Füllstoffe in einem Anteil von 1 bis 3 Gew.-% enthält
6. Verfahren zur Herstellung der Abdichtungspaste nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man alle ihre Bestandteile mit Ausnahme des Treibmittels knetet danach das Material mehrmals über ein Walzwerk abreibt und schließlich das Treibmittel einarbeitet

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