DE2506010A1

DE2506010A1 - Verfahren zur herstellung von orientierten hohlkoerpern aus thermoplastischem material und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

Info

Publication number: DE2506010A1
Application number: DE19752506010
Authority: DE
Inventors: Roger Houba; Michel Lorge
Original assignee: Solvay SA
Current assignee: Solvay SA
Priority date: 1974-03-15
Filing date: 1975-02-13
Publication date: 1975-09-18
Also published as: NO750797L; DE2506010C2; BE826676A; IE40830B1; NL186070C; ZA75809B; DK152182C; JPS5817018B2; DK152182B; US4368027A; DK103875A; SE414727B; SE7502832L; AT368937B; IT1031513B; FI63537B; BR7501276A; NL186070B; FR2263874A1; CA1065562A

Description

Verfahren zur Herstellung von orientierten Hohlkörpern aus thermoplastischem Material und Vorrichtung zur Durchführung

des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von orientierten Hohlkörpern aus thermoplastischem Material, welche verbesserte mechanische Eigenschaften aufweisen, sowie eine Vorrichtung, welche zur Durchführung dieses Verfahrens besonders gut geeignet ist.

Es sind zahlreiche Verfahrensweisen und Vorrichtungen zum Blasformen von Hohlkörpern wie Flaschen, Kanistern oder Fässern aus thermoplastischem Material bekannt.

In neuerer Zeit wurde festgestellt, daß insbesondere die mechanischen Eigenschaften solcher Gegenstände verbessert werden

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können, indem die Herstellungsbedingungen sorgfältig derart ausgewählt werden, daß in den Gegenständen eine bevorzugte Orientierung der Makromoleküle induziert wird. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, daß es für Jeden Typ von thermoplastischem Material im allgemeinen einen Temperaturbereich gibt, bei welchem ein Strecken dieser Materialien, z. B. unter dem Einfluß einer Ausdehnung durch Blasen, zu einer Molekulorientierung führt, die eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bewirkt.

Die Herstellung von orientierten Hohlkörpern aus thermoplastischem Material erfordert jedoch einen zusätzlichen Arbeitsvorgang im Vergleich zu klassischen Arbeitsweisen, da die Temperatur des plastischen Materials vor der Durchführung des Blasformens eingestellt werden muß. Im allgemeinen stellt man bei der Herstellung von orientierten Hohlkörpern nach der Arbeitsweise des Blasformens in einer ersten Stufe einen Vorformling her, dann überführt man nach einer zweiten Stufe der thermischen Konditionierung des Vorformlings diesen in eine Blasform, wo er in seine endgültige Form überführt wird» wenner sich auf einer für seine Orientierung günstigen Temperatur befindet.

Bei einer ersten Art von Arbeitsweise wird der Vorformling durch. Spritzformen hergestellt und dann nach der thermischen Konditionierung in der Spritzform und/oder außerhalb hiervon wird der Vorformling in die Blasform überführt. Jedoch begrenzt das Formen des Vorformlings durch Spritzen, welches, ein langsamer Arbeitsvorgang ist, die Produktivität von Vorrichtungen, welche diese Arbeitstechnik anwenden, in starkem Maße.

Bei einer zweiten Art von Verfahrensweise wird der Vorformling aus einem Abschnitt einer rohrförmigen Masse hergestellt, welche auf einen Träger aufgezogen und wieder erhitzt wird, und wovon

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ein Ende plastisch deformiert und mittels eines mit dem Träger zusammenwirkenden Domes verstopft wird, so daß der Boden des Vorformlings geformt wird. Diese Arbeitsweise erfordert, daß es ein Unterbrechen zwischen dem Extrudieren oder Strang- ■ pressen der Masse und dem Formen des Vorformlings gibt. Daher wird die latente Wärme der extrudierten, thermoplastischen Masse verloren. Darüber hinaus sind das Widererhitzen und das !Formen des Bodens ebenfalls langsame Arbeitsvorgänge.

Bei einer dritten Art von Verfahrensweise, bei welcher höhere Schrittfolgen für eine Herstellung möglich sind und welche die .■ größte Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen gewährleistet, wird der Vorformling durch Blasformen von Teilen einer rohrförmigen, kontinuierlich extrudierten Masse hergestellt, wobei Formen für den Vorformling verwendet werden. Die Vorformlinge werden nach dem thermischen Konditionieren in den Formen für den Vorformling und/oder außerhalb hiervon in geeignete Blasformen eingesetzt. · _:

Diese Arbeitsweise, welche den zusätzlichen Vorteil der kontinuierlichen Durchführbarkeit aufweist, konnte jedoch bislang nicht in vollständig zufriedenstellender Weise aus den folgenden Gründen eingeführt werden. Bei der Herstellung von orientierten Hohlkörpern werden vorteilhafterweise zur Erzielung einer optimalen Verbesserung der mechanischen Eigenschaften Vorformlinge hergestellt, deren Durchmesser möglichst gering ist, d. h. möglichst nahe beim Durchmesser der rohrförmigen Ausgangsmasse liegt und deren Länge wesentlich geringer ist als diejenige der gewünschten Hohlkörper. Tatsächlich wird.der Vorformling' im allgemeinen unter Temperaturbedingungen hergestellt, welche zu keiner Molekülorientierung (Extrusionstemperatur) führen. Es ist daher vorteilhaft, ein maximales Strecken des VorfomLings

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bei dem Fertigblasen durchzuführen, wobei dies unter die Orientierung begünstigenden Bedingungen bewerkstelligt wird. Hieraus ergibt sich, daß unter Berücksichtigung der zuvor genannten Doppelbedingung die Herstellung von zweifach orientierten Hohlkörpern (d. h. solchen, die gleichzeitig in radialer· Richtung wie auch in Längsrichtung orientiert sind) möglich ist, die einen maximalen Orientierungsgrad und hierdurch die besten mechanischen Eigenschaften besitzen.

Wenn sie durch Vorblasen hergestellt werden, weisen die Vorformlinge einen Grat an Boden auf, der vor der Durchführung des ÜTertigblasens entfernt werden muß, um jede Mißbildung der Böden der hergestellten Hohlkörper zu vermeiden.

Um diesen Grat zu entfernen, wurden Vorformlinge hergestellt, die einen solchen flachen Boden besitzen, daß der Bodengrat leicht mittels eines flachen Messers abgeschnitten werden kann, das eine geradlinige Bahn gegen den Boden der Eorm für den Vorformling beschreibt.

Diese Arbeitsweise führt zu Vorformlingen, bei denen der Teil des Bodens wegen des Abkneifens der Masse und dem geradlinigen Abschneiden bei dem Entgraten von unregelmäßiger Form ist. Daher wurde gefunden, daß bei dem nachfolgenden Fertigblasen dieser Teil sich nicht gleichförmig streckt. Hieraus folgt, daß die Böden von auf diese Weise hergestellten, orientierten Hohlkörpern schwache Zonen aufweisen, die oftmals die durch die Molekülorientierung .gegebene Verbesserung der mechanischen Eigenschaften illusorisch machen.

Bislang war es daher nicht möglich, ein Herstellungsverfahren für orientierte Hohlkörper aus durch Vorblasen hergestellten Vorformlingen durchzuführen, wobei die Vorformlinge keine schwachen Zonen im Bodenteil aufwiesen.

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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens, das die oben angegebenen Kachteile bei fertiggeblasenen, orientierten Hohlkörpern nicht aufweist.

Überraschenderweise wurde nun ein Verfahren gefunden, welches die kontinuierliche Herstellung von orientierten Hohlkörpern mit hoher Schrittfolge bei der Herstellung aus durch Blasen hergestellten Vorformlingen ermöglicht, wobei die orientierten Hohlkörper optimale mechanische Eigenschaften aufweisen und frei von schwachen Zonen sind.

Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von orientierten Hohlkörpern aus thermoplastischem Material, welches folgende Stufen umfaßt: '

1) die Extrusion einer warmen und kontinuierlichen, rohrförmigen Masse aus thermoplastischem Material,

2) die Formung von Vorformlingen mit zylindrischem Körper, dessen Durchmesser nicht größer als mehr als 20 % desjenigen der Masse ist, durch Vorblasen dieser Masse,-

3) das thermische Konditionieren dieser Vorformlinge bei einer Temperatur, bei welcher eine Orientierung des thermoplastischen Materials bei seinem Strecken induziert werden kann, ·

4) das Fertigblasen der konditionierten Vorformlinge,

wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, daß bei der Formung der Vorformlinge durch Vorblasen die Masse zwischen zwei Halbformen eingespannt wird, deren Matrizenhohlraum in der Höhe des Bodens des Vorformlings die Form einer Viertelkugel mit gleichem Durchmesser wie derjenige des Körpers des Vorformlings besitzt. ■

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Es wurde gefunden, daß "beim Arbeiten in dieser Weise bei dem Strecken durch Blasen der thermisch konditionierten Vorformlinge in den Formen für das Fertigblasen die Wand dieser Vorformlinge sich in vollständig gleichförmiger Weise streckt, und daß die erhaltenen Hohlkörper keine schwachen Zonen aufweisen. Die Formgebung der Vorformlinge durch Vorblasen-kann in geeigneten Formen kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden. Aas Produktivitätsgründen wird jedoch eine kontinuierliche Herstellung bevorzugt. Dieses Ergebnis kann z. B. dadurch erreicht werden, daß kontinuierlich die rohrförmige Masse in die Formen für den Vorformling, welche Ende an Ende auf einem kreisförmigen, in einer kontinuierlichen Drehbewegung befindlichen Träger angeordnet sind, eingeführt wird, Dasselbe Ergebnis kann jedoch auch durch andere Einrichtungen erreicht werden, z. B. durch Zuhilfenahme von zwei Formen für den Vorformling, welche sich alternativ derart' verschieben, daß sie einer nach dem anderen unter den die kontinuierliche, rohrförmige Masse abgebenden Extrusionskopf liegen.

Das Formen des Vorformlings durch Vorblasen kann entweder mittels einer-Blasdüse, deren Austrittsende in ein offenes Ende des Abschnittes der in die Form für das Vorblasen eingeschlossenen Masse eindringt, oder mittels einer hohlen Blasnadel, welche die Wand des Abschnittes der vollständig in die Form für das Vorblasen eingeschlossenen Masse durchbohrt, durchgeführt werden. Falls man diese zweite Arbeitsweise anwendet, muß die Wand des Abschnittes der Masse offensichtlich in einem Teil (z. B. dem falschen Hals) durchbohrt werden, der anschließend von dem Vorformling abgestochen wird.

Diese Arbeitsweise ermöglicht außerdem die Herstellung von. zwei an einem Hals gegenüberliegenden Vorformlingen in einer einzigen Form; die Böden der beiden Vorformlinge sind in einem solchen Fall vorzugsweise an den Enden der Form angeordnet.

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Der falsche Hals, der in diesem Pail in der zentralen Zone ■ angeordnet ist und für das Blasen verwendet wird, kann vorteilhafterweise beiden Vorformlingen gemeinsam sein, so daß nur eine einzige Blasnadel ausreicht. .

Die Vorformlinge weisen im allgemeinen drei Teile auf: der Hals, welcher offen ist, gegebenenfalls nach Entfernung eines falschen Halses vom oberen Teil, einen zylindrischen Körper und einen halbkugelförmigen Boden, der eine Tangente zum zylindrischen Körper bildet und den gleichen Durchmesser wie dieser hat. Vie bereits.beschrieben, wird es bevorzugt, sich auf einen geringen Wert für die Zunahme des Durchmessers des zylindrischen Körpers in bezug auf denjenigen der rohrförmigen Masse bei der Herstellung der Vorformlinge zu beschränken. Gemäß der Erfindung wird es bevorzugt, wenn eine solche Zunahme auf einen Maximalwert von 20 % beschränkt ist. Es ist jedoch auch möglich, diesen Grenzwert zu überschreiten, falls nicht gewünscht wird, daß das Ausmaß der radialen Orientierung bei dem Pertigblasen sehr hoch ist.

Das Vorblasen der Vorformlinge wird vorteilhafterweise dazu benutzt, um das Fertigformen des Halses der gewünschten Hohlkörper durchzuführen, da der Halsteil des Vorformlings beim Fertigblasen doch nicht gestreckt wird und daher nicht orientiert wird.

Hinsichtlich der Höhe der Vorformlinge wird es selbstverständlich bevorzugt, daß diese merklich geringer ist als diejenige der gewünschten Hohlkörper, um ein möglichst hohes Ausmaß einer axialen Orientierung beim IFertigblasen zu ermöglichen. Wahlweise können jedoch auch Vorformlinge hergestellt werden, die die gleiche Höhe wie diejenige der gewünschten Hohlkörper . besitzen, falls man auf die Vorteile einer optimalen Längsorientierung verzichtet. Die minimale Höhe, die der Vorformling

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besitzen kann, muß experimentell bestimmt werden, da diese insbesondere von der Art des ihn bildenden thermoplastischen Materials und der Geometrie des hergestellten Hohlkörpers abhängt._ ·

Die durch Vorblasen hergestellten Vorformlinge weisen einen halbkugelförmigen Boden auf, der vollständig vor der Durchführung des Fertigblasens entgratet werden muß. Der Bodengrat der Vorformlinge rührt aus dem Einklemmen der Masse zwischen den beiden Halbformen her. Er ist eben und an dem halbkugelförmigen Boden des Vorformlings längs einer halbkreisförmigen Linie befestigt. Das Entgraten stellt einen sehr schwierigen Arbeitsvorgang dar, da der Boden einen halbkreisförmigen Querschnitt mit geringem Krümmungshalbmesser aufweist. Es kann durchgeführt werden, nachdem die Vorformlinge aus der Form für das Vorblasen herausgenommen wurden.

Es wird jedoch bevorzugt, daß Entgraten während des' Formens der Vorformlinge durch Vorblasen durchzuführen.

Dieses Entgraten des halbkreisförmigen Bodens der Vorformlinge kann vorteilhafterweise während des Verblasens durch Verschiebung eines länglichen Messers mit halbkreisförmigem Querschnitt, dessen Durchmesser demjenigen der Vand des Bodens der Matrize der Form für das Vorblasen entspricht, durchgeführt werden.

Dieses Messer verschiebt sich in einer Hin- und Herbewegung senkrecht zur Ebene des zu entfernenden Grates, d. h. in einer Richtung senkrecht zur Schließebene der Form für das Vorblasen, welcher es zugeordnet ist.

Vorzugsweise wird der Bodengrat durch das Messer am Ende des Arbeitsvorganges des Vorblasens des Vorformlings abgeschnitten, d. h. wenn das abzuschneidende Material eine bestimmte Steifigkeit

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als Folge seines Abkühlens in Kontakt mit der Form für den Vorformling erreicht hat.

Obwohl dies nicht unerläßlich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, ist es jedoch vorteilhaft, daß das Vorblasen zum thermischen Konditionieren der hergestellten Vorformlinge durch Abkühlen oder wenigstens zum Initiieren der thermischen Konditionierung benutzt wird. Dieses Ergebnis kann insbesondere erreicht werden, indem die Formen für den Vorformling mit Einrichtungen wie Kühlkanälen ausgerüstet werden.

Das thermische Konditionieren kann z. B. in einem thermostatisierten Gehäuse durchgeführt oder weiterverfolgt werden, in welchem die Vorformlinge nach ihrem Entformen und vor ihrer Überführung in die Formen für das Fertigblasen verbleiben.

Eine solche thermische Behandlung , welche ein gleichförmiges Abkühlen der Vorformlinge ist, so daß sie in den Bereich der gewünschten Temperaturen gelangen, oder ein stärkeres Abkühlen und anschließendes erneutes Erhitzen, um sie. in denselben Bereich zu überführen, darstellt, hängt offensichtlich von der Art des sie bildenden, thermoplastischen Materials ab.

Die thermisch konditionierten Vorformlinge werden schließlich in die Formen für das Fertigblasen überführt, wo sie entsprechend den üblichen Arbeitsweisen in ihre Form überführt werden.

Da der Arbeitsvorgang des Entgratens des Bodens der Vorformlinge die schwierigste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, wurde hierzu eine verbesserte Vorrichtung entwickelt, um seine exakte und sichere Durchführung zu ermöglichen.

Die Erfindung betrifft daher eine solche Vorrichtung, welche sich für diesen Arbeitsvorgang gut eignet und sich dadurch auszeichnet, daß sie eine Form für den Vorformling umfaßt, welche

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durch zwei trennbare Halbformen gebildet wird, und wobei der Boden des Matrizenhohlraumes¹ eine halbkugelförmige Gestalt besitzt und eine der Halbformen in ihrem Unterteil mit einem länglichen Messer mit halbkreisförmigem Querschnitt und einem dem Boden des Matrizenhohlraumes entsprechenden Durchmesser ausgerüstet ist, wobei dieses Messer mit Einrichtungen versehen ist, die seine periodische Verschiebung gegen den Boden des Matrizenhohlraumes der Form und senkrecht zur Schließebene dieser Form sicherstellen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird dieses Messer bei seinen Verschiebungen mit Hilfe eines Messer-Führungsträgers gehalten, der mit dem Boden der Halbform, auf welchem das Messer montiert ist₄ formschlüssig ist. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, einen freien Raum im Boden der Halbform vorzusehen, welche das Messer nicht trägt, um die Verschiebung des Messers über die Schließebene der Form hinaus zu ermöglichen.

Um das Abschneiden des Grates zu erleichtern, wird dies vorteilhafterweise in progressiver Weise durchgeführt.

Dieses Ergebnis kann erreicht werden, indem der benutzte Teil des Messers mit einer schrägen Schneide (Guillotine-Messer) versehen wird. Der Winkel dieser schrägen Schneide kann innerhalb großer Grenzwerte in Abhängigkeit von der Art des eingesetzten, thermoplastischen Materials und der Stärke der extrudierten, rohrförmigen Masse variieren.

Dieser Winkel muß jedoch nicht sehr groß sein, da sonst der Hub des Messers sehr groß werden muß, um ein vollständiges Abschneiden des Grates des Bodens sicherzustellen. Im allgemeinen wird bevorzugt, daß dieser Winkel zwischen 5 und und vorzugsweise zwischen 5 und. 45 beträgt.

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Me Schneide des halbkreisförmigen Messers, welche das Abschneiden des Grates "bewirkt, ist vorzugsweise hohlgeschliffen. Der Schnittwinkel dieser Schneide soll vorzugsweise -unterhalb von 60° betragen. Darüber hinaus kann man die Kante dieser Schneide in einem gewissen Winkel hinterschleifen. ' -

Die periodische Verschiebung des Messers kann durch mechanische, elektrische, hydraulische oder pneumatische Einrichtungen sichergestellt und durch eine Nocke, einen Mikroschalter oder eine Programmiereinrichtung gesteuert werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Messer auf einem Metallstab befestigt, wobei der brauchbare Hub des Messers durch eine Nocke oder eine Hebeeinrichtung hervorgerufen wird, welche auf das Ende dieses Stabes einwirkt, und der Rückhub wird durch eine Rückholfeder sichergestellt.

Das erfindungsgemäße Verfahren und insbesondere die zu seinex^ Durchführung verwendete Vorrichtung sind im folgenden mehr ins einzelne gehend anhand einer Ausführungsform erläutert. Hierbei wird auf die Zeichnung Bezug genommen; in der Zeichnung sind:

- Fig. 1 eine Schnittansicht eines durch Vorblasen gemäß dem

erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Vorformlings, wobei der Bodengrat abgeschnitten ist,

- 3Pig. 2 eine Schnittansicht im Aufriß vom Boden einer Form

für den Vorformling,

- Fig. 3 eine Profilansicht des Bodens der rechten Halbform

von Fig. 2,

- Fig. 4- eine perspektivische Ansicht des Entgratungsmessers, mit welchem die Böden der Form der Fig. 2 und 3 ausgerüstet sind,

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- Fig. 5 eine Detailansicht der Schneidkante des Messers von Fig. 4-.

Wie sich aus der Fig. 1 ergibt, weist der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Vorformling 1 einen halbkugelförmigen Boden 2 auf, dessen Grat 3 abgeschnitten ist. Dieser Vo formling besitzt einen Hals 4-, der während des Vorblasens des Vorformlings geformt wird. Über dem Hals befindet sich ein Falschhals 5, der das Formen des Vorformlings mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Hohlnadel für den Blasvorgang ermöglicht, die die Vand dieses Falschhalses durchbohrt hat und dort eine Markierung 6 zurückließ. Dieser Falschhals wird vorzugsweise vor dem Durchführen des Fertigblasens abgeschnitten. Der rohrförmige Teil des Vorformlings besitzt einen Durchmesser, der praktisch gleich demjenigen der rohrförmigen Ausgangsmasse ist.

Zur Herstellung dieses Vorformlings durch Vorblasen wurde eine Form für den Vorformling verwendet, die aus zwei Halbformen gebildet wird, deren Böden in den Fig. 2 und 3 dargestellt sind.

Wie sich aus diesen Figuren ergibt, besitzt der Teil des Bodens der Matrize 7 der Böden der^Balbformen 8 und 9 Halbkugelform.

Die Böden der Halbformen stellen getrennte Teile dar, die von dem die Körper der Halbformen bildenden (nicht dargestellten) Teil getrennt sind. Diese Anordnung ermöglicht die beliebige Veränderung der Länge der Vorformlinge, wozu lediglich die Länge der Teile der Hohlkörper der Halbformen des Vorformlings ausgewechselt und die Bodenteile beibehalten werden. Jedoch ist es selbstverständlich auch möglich, daß die Halbformen für den Vorformling aus einem einzigen Stück hergestellt werden.

Wie sich insbesondere aus der Fig. 3 ergibt, ist die Wand der Matrize in der Zone des halbkugelförmigen Bodens 7 dünner ausgeführt.

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Ein bewegliches Messer 11 ist in der Halbform des Bodens 9 derart angeordnet, daß es um die Trennwand 10 verschoben werden kann. .

Dieses Messer 11 von halbkreisförmiger Form besitzt einen Durchmesser, der demjenigen des Bodens der Matrize 7 entspricht, und es besitzt eine längliche Form und ist mit Bändern 12 und 13 versehen. Ein Vorsprung 14, der an seinem unteren,.hinteren Teil vorgesehen ist, befindet sich mit dem Steuerblock 15 im Eingriff, der in einer Lagerung 16, die in dem Boden der Halbform 9 vorgesehen ist, gleiten kann, und er ist mit'einer Steuerstange 17 verbunden.

Das Messer 11 wird von einem Messer-Führungsrfcräger 18 gehalten, der es umgibt und mit dem Boden der Halbform 9 eine Einheit bildet. · . . ' ·

Der brauchbare Teil des Messers 11 ist mit einer Schneide 19 versehen, deren Winkel α 30° beträgt.

Dieser Teil ist weiterhin derart hohlgeschliffen, daß er einen Schnittwinkel ß von 30° und einen Hinterschliffwinkel Γ von 1-5° aufweist. · ~ '"

Das Funktionieren dieser Vorrichtung wird im folgenden näher erläutert:

Beim Schließen der Form für den Vorformling über der rohrförmigen Masse quetschen die Trennwände 10 des Bodens der Matrizen-'form die eingeschlossene Masse in der Form ab und verschließen · sie derart, daß ein Grat 3 über dem Matrizenhohlraum in der Trennebene der Formen hervorragt. - ..._-.

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Der Teil der in der Matrize der Form eingeschlossenen Masse wird dann durch die an sich bekannte Arbeitsweise des Blasens geformt, und sein Boden nimmt eine halbkugelförmige Form an, die ihm durch die Form des Matrizenhohlraumes der Form erteilt wird. - ■

Am Schluß des Arbeitsvorganges des Blasens und gegebenenfalls der thermischen Konditionierung des geblasenen Vorformlings wird die Stange 17 nach links (Fig. 2) unter der Wirkung einer beliebigen, nicht dargestellten Steuerung verschoben. Hierdurch gleitet das halbkreisförmige Messer 11 zwischen dem Boden der Form 9 und dem Messer-Führungs.träger ' 18, und seine geneigte Schneide 19 schneidet fortschreitend den Grat 3 dicht bei den Trennwänden 10 des Matrizenhohlraumes 7 ab. Das Messer wird anschließend nach rechts unter der Einwirkung einer beliebigen, nicht dargestellten Einrichtung, z. B. einer Rückholfeder, zurückgezogen.

Sobald das Messer wieder seine Ausgangsposition eingenommen hat, kann die Form für den Vorformling geöffnet werden, und der Vorformling, welcher einen vollständig entgrateten, halbkugelförmigen Boden aufweist, kann herausgenommen werden.

Dieser Vorformling wird nach einer eventuellen thermischen^ Konditionierung und Entfernung des Falschhalses dann in eine Form für das Fertigblasen überführt, wo er sich in serienmäßiger Weise ausdehnt und in einen orientierten, von schwachen Zonen freien Hohlkörper überführt wird.

Die orientierten Hohlkörper aus thermoplastischen Materialien besitzen bemerkenswerte, mechanische Eigenschaften. Insbesondere besitzen sie eine sehr hohe Schlagzähigkeit, und sie widerstehen besonders gut einem Innendruck. Daher besitzen sie ihre Hauptanwendung beim Verpacken von Bier und gashaltigen, nicht-alkoholischen Getränken.

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Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von orientierten Hohlkörpern aus thermoplastischem Material, wobei das Verfahren folgende Stufen umfaßt:

1) die Extrusion einer warmen und kontinuierlichen, rohrförmigen Masse aus thermoplastischem Material,

2) das Formen von Vorformlingen mit zylindrischem Körper, dessen Durchmesser nicht größer als mehr als 20 % desjenigen der Masse ist, durch Vorblasen dieser Masse,

5) das thermische Konditionieren dieser Vorformlinge bei einer Temperatur, bei welcher die Orientierung des thermoplastischen Materials bei seinem.Strecken induziert werden kann,

4) das Fertigblasen der konditionieren Vorformlinge, dadurch gekennz eich η et, daß die Masse beim Formen der Vorformlinge durch Vorblasen zwischen zwei Halbformen eingespannt ist, deren Matrizenhohlraum in der Höhe des Bodens des Vorformlings die Form einer Viertelkugel mit einem Durchmesser gleich demjenigen des Vorformlings besitzt,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorformlinge im Verlauf ihres Vorblasens durch Verschieben eines länglichen Messers mit halbkreisförmigem Querschnitt, dessen Durchmesser demjenigen der Wand des Bodens des Matrizenhohlraumes der Form für das Vorblasen entspricht, entgratet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer sich mit einer senkrecht zur Ebene des zu entfernenden Grates hin- und hergehenden Bewegung verschiebt.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer am Ende des Vorblasens des Vorformlings betätigt wird.

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5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Form für das Vorformblasen, die aus zwei trennbaren Ealbformen (8, 9) gebildet wird, umfaßt, deren Boden des Matrizenhohlraumes (7) Halbkugelform besitzt, wobei eine der Halbformen (9) an ihrem Unterteil mit einem länglichen Messer (11) mit halbkreisförmigem Querschnitt und einem Durchmesser, welcher demjenigen des Bodens des Matrizenhohlräumes entspricht, versehen ist und wobei das Messer mit Einrichtungen (17) ausgerüstet ist,.welche seine periodische Verschiebung gegen den Boden des Matrizenhohlraumes der Form und senkrecht zur Schließebene dieser Form sicherstellen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5? dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (11) mit Hilfe eines Messer-Führungsträgers

(18) gehalten wird, der mit dem Boden der Halbform (9) vereinigt ist , auf welchem das Messer (11) montiert ist.

7· Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der benutzbare Teil des Messers (11) eine schräge Schneide

(19) aufweist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Y/inkel der schrägen Schneide (19) zwischen 5 und 60° "beträgt.

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