DE2504938A1 - Verfahren zur herstellung von trifluorbrommethan und difluorchlorbrommethan - Google Patents

Verfahren zur herstellung von trifluorbrommethan und difluorchlorbrommethan

Info

Publication number
DE2504938A1
DE2504938A1 DE19752504938 DE2504938A DE2504938A1 DE 2504938 A1 DE2504938 A1 DE 2504938A1 DE 19752504938 DE19752504938 DE 19752504938 DE 2504938 A DE2504938 A DE 2504938A DE 2504938 A1 DE2504938 A1 DE 2504938A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
methane
hydrogen
reaction tube
carbon tetrachloride
hydrogen fluoride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752504938
Other languages
English (en)
Other versions
DE2504938C3 (de
DE2504938B2 (de
Inventor
Herbert Dr Jenkner
Hans-Josef Mueller
Rolf Dr Schlafke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Kalk GmbH filed Critical Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority to DE19752504938 priority Critical patent/DE2504938C3/de
Publication of DE2504938A1 publication Critical patent/DE2504938A1/de
Publication of DE2504938B2 publication Critical patent/DE2504938B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2504938C3 publication Critical patent/DE2504938C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/20Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms
    • C07C17/202Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction
    • C07C17/206Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of halogen atoms by other halogen atoms two or more compounds being involved in the reaction the other compound being HX

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan Polyhalogenierte Fluoralkane, die, wie beispielsweise CFfBr, CF2ClBr, CP2Br2 oder CF2Br-CF2Br, außer Fluor noch Chlor und/oder Brom enthalten,- finden Verwendung als besonders wirkungsvolle Beuerlöschmittel, vorzugsweise bei Treibstoffbränden. Diese Feuerlöschmittel werden beispielsweise in den US-Patenten 2 837 891, 3 276 999 oder 3479286 beschrieben. Ein anderes Anwendungsgebiet für diese polyhalogenierten Bluoralkane ist ihre Verwendung als Treibmittel bei der Herstellung von Eunststoffschäumen. Die Schäumung dieser Kunststoffe kann dabei so geführt werden, daß diese Treibmittel als Gase oder Dämpfe in den Schaumzellen eingeschlossen bleiben und im Brandfall als Flammschutzmittel wirken. Eine derartige Anwendung ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 1 817 310 beschrieben.
  • Die Herstellung solcher polyhalogenierter Fluoralkane, beispielsweise von CFfBr oder CF2ClBr, erfolgt durch Bromierung von CHF3 oder CHF2Cl in der Gasphase bei hohen Temperaturen, beispielsweise nach den Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1 155 104 oder der US-Patentschrift 2 731 505. Nachteilig ist bei diesen vorbekannten Verfahren, daß bei diesen Umsetzungen die Hälfte des eingesetzten Broms zu Bromwasserstoff umgesetzt wird, der wieder zu elementarem Brom oxidiert oder anderweitig verwendet werden muß. Um den hierdurch bedingten technischen Mehraufwand zu vermeiden, wurden Verfahren entwikkelt, nach denen der Bromwasserstoff während der Bromierung in dem gleichen Reaktionsgefäß oxidiert wird. Ein solches Verfahren ist in der US-Patentschrift 2 908 724 beschrieben. Da bei dieser Oxidation auch Wasser gebildet wird, ergeben sich für solche Verfahren ganz erhebliche Korrosionsprobleme.
  • Außerdem sind diese vorbekannten Bromierungsverfahren praktisch zweistufige Verfahren, da zunächst die als Ausgangsstoffe dienenden Fluoralkane in einer ersten Verfahrensstufe aus Kohlenwasserstoffen oder halogenierten Alkanen hergestellt werden müssen, etwa nach den Verfahren der deutschen Patentschriften 662 450 oder 1 155 104.
  • Anschließend werden diese Fluoralkane in einer zweiten Verfahrensstufe zusätzlich halogeniert.
  • Eine andere Höglichkeit zur Herstellung von CF3Br durch Umsetzung von. CBr4 mit HF bei Temperaturen zwischen 200 und 4000C beschreiben die britische Patentschrift 805 503 und die US-Patentschrift 2 744 148. Es ist jedoch festgestellt worden, daß das feste und leicht zersetzliche CBr4 schwierig zu handhaben und aus diesem Grund für die Durchführung großtechnischer Verfahren nicht geeignet ist.
  • In der US-Patentschrift 2 729 687 wird ein Verfahren zur Bromierung von Halogenmethanen mit mindestens einem Chloratom beschrieben, nach dem auch Fluorbrom-bzw. Fluorchlorbrom-methane hergestellt werden können.
  • Dazu werden Ausgangsstoffe wie beispielsweise CF2Cl2, CM CM oder CHF2C1 mit Bromwasserstoff oder einem Brom-3 Bromwasserstoff-Gemisch bei Temperaturen zwischen 500 und 650 0C umgesetzt. Nachteilig bei diesem Verfahren sind die erforderlichen hohen Reaktionstemperaturen, bei denen die Reaktionspartner so stark korrosiv wirken, daß erhebliche Schutzvorkehr ungen erforderlich sind. Außerdem entstehen bei den hohen Temperaturen durch Disproportionierung der Pluor-Chlor-Methane nicht unbeträchtliche Mengen Fluorwasserstoff. Hierdurch wird die Produkt ausbeute erheblich verschlechtert. Bei niedrigeren Temperaturen wird die ohnehin nicht erhebliche Ausbeute so weit vermindert, daß die großtechnische Durchführung dann völlig unwirtschaftlich wäre.
  • Ein einstufiges Verfahren zur Chlorfluorierung oder Bromfluorierung von Methan oder anderen Alkanen ist Gegenstand der deutschen Auslegeschrift 1 250 420.
  • Danach wird der Ausgangskohlenwasserstoff mit Fluorwasserstoff und Chlor oder Brom in Gegenwart von elementarem Kohlenstoff bei Temperaturen zwischen 200 und 6000C und einem Druck von 0,5 bis 2,0 Atmosphären umgesetzt. Dieses Verfahren hat jedoch keine technische Bedeutung erlangt.
  • Daher wurde nach einem Verfahren gesucht, nach dem aus leicht verfügbaren Ausgangsstoffen bei niedrigen Temperaturen in einem einzigen Verfahrensschritt Pluorbrom- oder Fluorchlorbrommethane hergestellt werden können.
  • Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan durch Umsetzung von Halogenmethanen mit Halogenwasserstoffen bei Temperaturen über 2000C unter normalem oder erhöhtem Druck und in Gegenwart von Katalysatoren gefunden. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß Tetrachlormethan oder Fluortrichlormethan zusammen mit Fluorwasserstoff und Bromwasserstoff in ein mit einem Friedel-Crafts-Katalysator gefülltes und auf eine -Temperatur von 200 bis 4000C erhitztes Reaktionsrohr eingeleitet, dort bei normalem oder erhöhtem Druck umgesetzt und die Endprodukte aus dem entstandenen Gemisch nach Abtrennung der nicht umgesetzten sauren Bestandteile durch Kühlung und fraktionierte Verdampfung in an sich bekannter Weise gewonnen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einzelnenChargen durchgeführt werden, vorteilhaft wird jedoch kontinuierlich gearbeitet. In jedem Fall wird dabei ein Reaktionsgemisch umgesetzt, in dem folgende Molverhältnisse vorliegen: HF zu CCl4 = 1:1 bis 10:1, vorzugsweise 2:1 bis 6:1; HF zu CFCl3 = 1:1 bis 6:1, vorzugsweise 1:1 bis 4:1; HBr zu CCl4 = 2:1 bis 10 : 1, vorzugsweise 3:1 bis 8:1, und IIBr zu CFCl3 = 1:1 bis 8:1, vorzugsweise 2:1 bis 6:1. Durch Variation der Mengenverhältnisse der Reaktionspartner läßt sich die Zusammensetzung des Endprodukts beeinflussen. Der Anteil an höher fluorierten Verbindungen wächst bei einem höheren Mengenverhältnis von HF zu CCl4 bzw. ABC13 einerseits und HBr andererseits. Niedrige Mengenverhältnisse eines Reaktionspartners zu den anderen begünstigen im allgemeinen dessen Umsatz und erniedrigen den Umsatz der anderen Reaktionsteilnehmer, deren nicht umgesetzten Anteile gegebenenfalls zurückzuführen sind. Eine Besonderheit bildet das Verhältnis HF zu HBr insofern, als Produkte mit zwei oder mehr Fluoratomen im Molekül, deren Bildung durch ein hohes Verhältnis von HF zu den übrigen Reaktionsteilnehmern begünstigt wird, bei den -erfindungsgemäßen Temperaturen nicht oder nur noch geringfügig mit HBr umhalogeniert werden können. Ein zu großes Mengenverhältnis von HF zu HBr und CCl4 bzw. CFCl3 kann also zu einem geringeren Umsatz von HBr -führen.
  • Die Reaktionstemperatur beträgt 200 bis 400 0C, vorzugsweise 250 bis 350°C Im allgemeinen wird die Umsetzung bei Normaldruck vorgenommen. In besonderen Fällen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, den Druck zu erhöhen, insbesondere bis zur beginnenden Verflüssigung des höchst siedenden Reaktionsteilnehmers bei der betreffenden Reaktionstemperatur.
  • Als Katalysator für die erfindungsgemäße Umsetzung die; nen Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie beispielsweise FeCl3, ZnCl2, AlBr3, Sinn, GaF3, CrF3, oder deren basische Formen, wie beispielsweise Al(OH,F)3 oder CrO3F2.
  • Auch Gemische der genannten Verbindungen können verwendet werden. Dabei können diese Verbindungen als solche in kristallisierter Form oder auf Trägermaterialien aufgebracht zur Anwendung gelangen. Im letzteren Fall-können Kohle- oder Aluminiumoxid-Granalien als Trägermaterial dienen, wobei die Kohle oder das Aluminiumoxid gegebenenfalls aktiviert sein kann. Die Menge an Friede -1-Crafts-Katalysator auf dem Träger beträgt 1 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den gebrauchsfertigen Katalysator. Es kann aber auch aktivierte Kohle oder aktiviertes Aluminiumoxid allein als Katalysator dienen. Als besonders geeignet hat sich ein Katalysator, bestehend aus Eisenhalogenid auf Kohle bzw. Aktivkohle, erwiesen, wobei der Eisenhalogenidgehalt 5 bis 20 Gewichtsprozent beträgt. Der Katalysator kann in stationärer Phase oder im Fließbett eingesetzt und mit den Reaktionsteilnehmern bei steigender Temperatur vorbehandelt werden.
  • Dabei entsteht beispielsweise aus Eisenchlorid ein Gemisch verschiedener Eisenhalogenide.
  • Das Material des Reaktionsgefäßes sollte aus Nickel bzw. einer Nickellegierung oder Aluminiumoxidkeramik bestehen. Es können jedoch auch einfachere Metallgefäße, die mit einer Kohleschicht ausgekleidet sind, angewendet werden.
  • Die Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer in der Sontaktzone beträgt 1 bis 100 Sekunden, vorzugsweise 1 bis 20 Sekunden. Durch eine Anderung der Kontaktzeit sowie der Temperatur kann ebenso wie durch Variation der mengenmäßigen Zusammensetzung des Reaktionsgemisches die qualitative und quantitåtive Zusammensetzung des Endprodukts beeinflußt werden. Die für die jeweiligen Verhältnisse günstigsten Bedingungen lassen sich durch einige orientierende Vorversuche leicht ermitteln.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Fluorwasserstoff, Bromwasserstoff und Tetrachlormethan bzw. Fluortrichlormethan, die gegebenenfalls zuvor verdampft worden sind, gemeinsam in das Reaktionsgefäß eingeleitet. Dieses hat vorzugsweise die Form eines langgestreckten korrosionsfesten oder korrosionsfest ausgekleideten Netall- oder Keramikrohres, das mit dem Katalysator beschickt und durch Beheizung von außen auf die Reaktionstemperatur von 200 bis 400 0C gebracht ist. Rohrdurchmesser und Strömungsgeschwindigkeit der Reaktionsteilnehmer sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß das Reaktionsgemisch die vorgesehene bzw. im Vorversuch ermittelte Kontaktzeit erreicht. Das aus dem Reaktionsrohr atrömende Gemisch aus Reaktionsprodukten und nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmern wird entweder durch eine wäßrige-bzw. alkalisch-wäßrige Wäsche mit anschließender Trocknung oder durch fraktionierte Kondensation oder durch Kondensa tion mit anschließender fraktionierter Druck- oder Tieftemperatur-Destillation oder einer Kombination dieser oder ähnlicher Maßnahmen von den wasserlöslichen sauren Anteilen befreit. Das derart gereinigte Endprodukt, das aus einer Mischung von mehreren Halogenmethanen besteht, kann in dieser Form als Feuerlöschmittel verwendet werden, wobei die gegebenenfalls durch Nebenreaktionen entstandenen wasserstoffhaltigen Anteile die töschwirkung erhöhen. Das Endprodukt kann jedoch auch mit Hilfe einer der obengenannten Trennoperationen in die Einzen-romponenten zerlegt werden. Dabei können die Anteile an nicht umgesetzten Ausgangssubstanzen gegebenenfalls zurückgeführt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch in der Weise durchführen, daß am Kopf des genannten Reaktionsrohres nur die Dämpfe von Fluorwasserstoff und Tetrachlormethan eingeleitet werden. Beide Stoffe reagieren bereits bei Temperaturen ab 2000C sehr schnell zu Fluortrichlormethan, das sich mit dem entsprechend etwas weiter unterhalb eingeleiteten Bromwasserstoff zu dem angestrebten Endprodukt umsetzt. An dieser Stelle muß das Re aktionsrohr die Umsetzungstemperatur von 250 bis 400 0C aufweisen. Der Abstand der Bromwasserstoffeinleitung vom Kopf des Reaktionsrohres und der Temperaturverlauf an dem Rohr richtet sicli nach der Strömungsgeschwindigkeit der Reaktionsteilnehmer und ist durch entsprechende Vorversuche zu bestimmen. Der Vorteil dieser Arbeitsweise gegenüber der zuerst beschriebenen liegt in einer erhöhten Ausbeute.
  • I:eispiel 1 Eine Mischung aus 100 g Buchholzkohlestücken, 100 g Aktivkohlegranulat von 2,5 mm Durchmesser, 200 g Wasser, 20 g konzentrierter Chlorwasserstoffsäure und 50 g kristallwasserhaltigem Eisenchlorid wird im Kolben eines Rotationsverdampfers 2 Stunden gemischt. Anschließend wird bei einem Unterdruck von etwa 20 Torr das gesamte Wasser abdestilliert, wobei der Kolben auf 100 0C erhitzt wird. Die anfallenden 250 g des getrockneten Katalysators werden in das Reaktionsrohr 1 (siehe Abb. 1) eingefüllt. Dieses besteht aus einem Nickelrohr von 1 m Länge und 30 mm Innendurchmesser. Es wird über eine Länge von 600 mmmit Hilfe des Röhrenofens 2 und des Regeltransformators 3 elektrisch beheizt. Sobald das Rohr eine Temperatur von 300°C angenommen hat, werden zur Formierung des Katalysators zunächst durch Einleitungsrohr 4 im Verlauf von 1 Stunde 48 g Fluorwasserstoffgas eingeleitet. Dann werden unter Aufrechterhaltung der bisherigen Fluorwasserstoffzugabe zusätzlich durch Einleitungsrohr 5 im Verlauf einer weiteren Stunde 269 g Bromwasserstoffgas eingeleitet und schließlich im Verlauf einer dritten Stunde unter Aufrechterhaltung der HS- und HBr-Zugabe zusätzlich 67 g flüssiges Tetrachlormethan eingetropft. Während der Tetrachlormethanzugabe wird die Temperatur des Reaktionsrohres langsam von 300 auf 350 0C gesteigert. Während dieser Formierungsreaktion ist der Ablaßhahn 7 der wassergekühlten Vorlage 8 geöffnet und der Hahn 9 geschlossen.
  • Danach beginnt die Produktionsphase. Dazu wird der Ablaßhahn 7 der Vorlage 8 geschlossen und der Hahn 9 in der Zuleitung zum Waschturm 10 geöffnet. Der Turm wird durch Einschalten der Waschwasserpumpe 11 in Betrieb gesetzt. Gleichzeitig wird die Strömungsgeschwindigkeit des Fluorwasserstoffgases auf 60 g pro Stunde, des Bromwasserstoffgases auf 340 g pro Stunde und des flüssigen Tetrachlormethans auf 115 g pro Stunde gesteigert. Dabei werden im Verlauf von 2 Stunden 230 g Tetrachlormethan, 120 g Fluorwasserstoff und 680 g Bromwasserstoff umgesetzt, was einem Molverhältnis von 1:4:5,6 entspricht.
  • Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in der Kontaktzone beträgt dabei etwa 3 Sekunden.
  • Das Reaktionsprodukt gelangt über den Waschturm 10 und den mit festen Kaliumhydroxid-Stücken gefüllten Trockenturm 12 in die beiden hintereinandergeschalteten Kühlfallen 13 und 14, von denen die erstere mit Trockeneis, die andere mit flüssiger Luft gekühlt wird. Nach Ablauf der zweistündigen Produktionsphase enthält die Kühlfalle 13 128 g einer wasserklaren Flüssigkeit, von der sich 112 g bei Raumtemperatur in einen Gasometer verdampfen lassen und 16 g flüssig bleiben. Die mit flüssiger Zuluft gekühlte Kühlfalle 14 enthält 13 g einer wasserklaren Flüssigkeit, die bei Raumtemperatur restlos in einen Gasometer verdampft. Der Inhalt der beiden Gasometer und der flüssige Rückstand aus Kühlfalle 13 werden gaschromatographisch untersucht. Das Analysenergebnis der verdampften Bestandteile aus den Kühlfallen 13 und 14 zeigt Tabelle 1.
  • Tabelle 1
    112 g 13 g
    Kühlfalle 13 Kühlfalle 14
    Kompo- Toxizi-
    Formel Fläche Fläche Gesemt
    nente % g % g g tät +)
    1 - 0,3 0,34 0,8 0,10 0,44
    2 CHF3 1,8 2,02 53,2 6,92 8,94 6
    3 CF3Cl 0,7 0,78 8,3 1,08 1,86 6
    3' H2O 1,7 1,9 1,7 0,22 2,12
    4 CF3Br 9,2 10,3 24,3 3,16 13,46 6
    5 CHF2Cl 3,25 3,64 3,15 0,41 4,05 5a
    6 CF2Cl2 15,2 17,02 4,7 0,61 17,63 6
    7 - 0,77 0,86 0,25 0,03 0,89
    8 CF2ClBr 15,67 51,15 3,2 0,42 51,57 5a
    8' - 0,7 0,78 - - 0,78
    9 CF2Br 20,1 22,51 0,4 0,05 22,56 4
    10+11 - 0,6 0,67 - - 0,67
    Summe: 124,97 *) Toxizität gemäß der "Underwriters Laboratories" (UL)-Klassifizierung (von 1 = gifting bis 6 = ungiftig) Bis auf das leicht toxische CF2Br2 sind die Produkte gemäß der Ut-Klassifizierung als praktisch ungiftig anzusehen. Da das CF2Br2 die höchstsiedende Womponente darstellt, kann es gegebenenfalls leicht abgetrennt und zurückgeführt werden, wobei es im wesentlichen in CF Br umgesetzt wird.
  • 3 Das Analysenergebnis des flüssigen Rückstands aus Kühlfalle 13 zeigt Tabelle 2.
  • Tabelle 2
    Fläche
    Formel % g
    nente
    8 CF2ClBr 13,0 2,08
    8' - 0,45 0,07
    9 CF2Br2 66,85 10,7
    10 CHCl3 9,4 1,5
    11 CCl4 9,75 1,56
    12 - 0,4 0,06
    andere kleine 0,15 0,02
    Komponenten
    Summe 100 15,99
    Auch dieser Anteil kann gegebenenfalls zurückgeführt werden.
  • Die Auswertung der Ausbeute zeigt Tabelle 3. Da bei sind die kleinen Mengen der nicht identifizierten Komponenten nicht erfaßt.
  • T ab e l l e 3
    Ausbeute im Inhalt beider Kühlfallen Mol-Ausbeute
    Formel beim Einsatz
    g % Mol von
    100 Mol CCl4
    CHF3 8,94 6,34 0,127 8,68
    CF3Cl 1,86 1,32 0,017 1,16
    CFBr 13,46 9,55 0,090 6,15
    CHF2Cl 4,05 2,87 0,047 3,22
    CF2Cl2 17,63 12,50 0,145 9,92
    CF2ClBr 53,65 39,05 0,324 22,14
    CF2Br2 33,21 23,55 0,158 10,80
    CHCl3 1,50 1,06 0,012 0,82
    CCl4 1,56 1,11 0.010 0,68
    Summe 135,86 96,35 0,930 63,57
    Beispiel 2 Es wird die gleiche Apparatur wie in Beispiel 1 verwendet. Der Katalysator, der nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise hergestellt worden ist, wird nach dem Einfüllen in das Reaktionsrohr 1 folgendermaßen behandelt: Erwärmung auf eine Temperatur von 2500C, Durchleiten von 6,6 g Fluorwasserstoff im Verlauf von 20 Minuten, anschließend Durchleiten von zusätzlich 40 g Bromwasserstoff während weiterer 20 Minuten, wobei der vorherige Fluorwasserstoffstrom aufrechterhalten bleibt, und schließlich Durchleiten von 16,5 g flüssigem Fluortrichlormethan während weiterer 20 Minuten, wobei der vorherige H?- und HBr-Strom aufrechterhalten bleibt.
  • Danach beginnt die Produktionsphase bei gleichbleibender Strömungsgeschwindiggeit der drei Ausgangsstoffe und einer Temperatur des Reaktionsrohres von 250°C.
  • Während der Versuchsdauer von 3 Stunden und LCO Minuten (oder 220 Minuten) werden insgesamt 181 g Fluortrichlormethan, 72,6 g Fluorwasserstoff und 440 g Bromwasserstoff miteinander umgesetzt, was einem Molverhältnis von etwa 1:2,8:4 entspricht. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in der Kontaktzone beträgt etwa 12 Sekunden.
  • Nach Ablauf der Versuchszeit wird der Inhalt der beiden Kühlfallen 13 und 14, der zusammen 178 g beträgt und aus 134 g eines verdampfbaren und 44 g eines nicht verdampfbaren Anteils besteht, wie in Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet und analysiert. Das Ergebnis zeigt Tabelle 4, wob-ei ebenfalls kleine Mengen nicht identifizierter Komponenten nicht ausgewertet worden sind.
  • T a b e l l e 4
    verdampfbarer nicht verdampf- Ausbeute im Inhalt beider Mol-Ausbeute
    Kompo- Anteil barer Anteil Kühlfallen
    Formel por
    Fläche Fläche
    nente % g % g g % Mol 100 Mol CFCl3
    1 - 3,1 4,15 - - - - - -
    2 CHF3 0,5 0,67 - - 0,67 0,38 0,010 0,75
    3' H2O 0,4 0,54 0,2 0,09 - - - -
    CF3Br 4,1 5,49 - - 5,49 3,08 0,037 2,78
    CHF2Cl 4,0 5,36 - - 5,36 3,01 0,062 4,66
    CF2Cl2 19,0 25,46 0,75 0,33 25,79 14,49 0,213 15,99
    - 0,1 0,13 - - - - - -
    8 CF2ClBr 50,2 67,27 32,0 14,08 81,35 45,70 0,492 36,94
    9 CF2Br2 17,9 23,99 60,0 26,40 50,39 28,31 0,240 18,02
    10 - 0,5 0,67 4,75 2,09 - - - -
    11 - - - 2,2 0,97 - - - -
    Summe 133,73 43,96 169,05 94,97 1,054 79,14

Claims (6)

  1. Patentansprüche (1.) Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan durch Umsetzung von Halogenmethanen mit Halogenwasserstoffen bei Temperaturen über 200°C unter normalem oder erhöhtem Druck und in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß Tetrachlormethan oder Fluortrichlormethan zusammen mit Fluorwasserstoff und Bromwasserstoff in ein mit einem Friedel-Crafts-Katalysator gefülltes und auf eine Temperatur von 200 bis 4000C erhitztes Reaktionsrohr eingeleitet, dort bei normalem oder erhöhtem Druck umgesetzt und die Endprodukte aus dem entstandenen Gemisch nach Abtrennung der nicht umgesetzten sauren Bestandteile durch Kühlung und fraktionierte Verdampfung in an sich bekannter Weise gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g;ekennzeichnet, daß am Kopf des Reaktionsrohres nur Tetrachlormethan und Fluorwasserstoff, der Bromwasserstoff dagegen so weit unterhalb des Reaktiqnsrohrkopfes eingeleitet wird, daß sich auf dem Strömungsweg bis dort aus den Tetrachlormethan und dem Fluorwasserstoff bereits Fluortrichlormethan gebildet hat.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsrohr auf eine Temperatur erhitzt wird, die vom Kopf bis zur Einleitungsstelle des Bromwasserstoffs von 200 bis 400°C, vorzugsweise von 250 bis 350°C, ansteigt.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ekennzeichnet, daß die Reaktionsteilnehmer in folgenden Molverhältnissen zur Umsetzung gelangen: HF zu CC14 = 1:1 bis 10:1, vorzugsweise 2:1 bis 6:1, HF zu CFCl3 = 1:1 bis 6:1, vorzugsweise 1:1 bis 4:1, HBr zu CCl4 = 2:1 bis 10:1, vorzugsweise 3:1 bis 8:1, HBr zu CFCl -= 1:1 bis 8:1, vorzugsweise 2:1 bis 6:1.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Friedel-Crafts-Katalysator vorzugsweise Eisenhalogenid auf Kohle oder Aktivkohle verwendet wird, wobei der Eisenhalogenidgehalt des Katalysators 5 bis 20 Gewichtsprozent beträgt.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5,- dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Reaktionsteilnehmer im Reaktionsrohr so bemessen wird, daß die Verweilzeit in der Kontaktzone 1 bis 100 Sekunden, vorzugsweise 1 bis 20 Sekunden, beträgt.
    L e e r s e i t e
DE19752504938 1975-02-06 1975-02-06 Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan enthaltenden Gemischen oder dieser Verbindungen als solcher Expired DE2504938C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752504938 DE2504938C3 (de) 1975-02-06 1975-02-06 Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan enthaltenden Gemischen oder dieser Verbindungen als solcher

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752504938 DE2504938C3 (de) 1975-02-06 1975-02-06 Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan enthaltenden Gemischen oder dieser Verbindungen als solcher

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2504938A1 true DE2504938A1 (de) 1976-08-19
DE2504938B2 DE2504938B2 (de) 1980-02-07
DE2504938C3 DE2504938C3 (de) 1980-10-02

Family

ID=5938221

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19752504938 Expired DE2504938C3 (de) 1975-02-06 1975-02-06 Verfahren zur Herstellung von Trifluorbrommethan und Difluorchlorbrommethan enthaltenden Gemischen oder dieser Verbindungen als solcher

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2504938C3 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE2504938C3 (de) 1980-10-02
DE2504938B2 (de) 1980-02-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE657068C (de) Verfahren zur Herstellung von Fluorverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe oder deren Arylderivaten
DE3009760A1 (de) Verfahren zur herstellung von hochreinen teilfluorierten aethanen
DE1254611B (de) Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen Perhalogenaethanen
DE19654720C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexafluorethan
DE1468680C3 (de) Verfahren zur Herstellung chlorfluorierter Derivate des Äthylens oder des Äthans
EP0039471A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-1,1,1,2,3,3,3-heptafluorpropan
DE2439540B1 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Antimonpentachlorid aus zur Fluorierung von chlorierten Kohlenwasserstoffen eingesetzten Katalysatorlösungen
DE1292641B (de) Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkyljodiden
DE69108903T2 (de) Verfahren zur fluorierung durch halogenaustausch.
DE1418854B1 (de) Verfahren zur thermischen Spaltung von Olefinen
DE2949530A1 (de) Verfahren zur herstellung von 1,2-dichlorethan
DE1220840B (de) Verfahren zur Herstellung von hochfluorierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
DE2504938A1 (de) Verfahren zur herstellung von trifluorbrommethan und difluorchlorbrommethan
DE1237084B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Dichlor-1, 1, 2, 3, 3, 3,-hexafluorpropan
DE69715244T2 (de) Katalytische herstellung von vinylfluorid
DE69006820T2 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,1-Dichlorotetrafluorethan.
EP0639169B1 (de) Verfahren zur herstellung von hexafluorchlorbutenen
EP0337127A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexafluorpropen
DE1222040B (de) Verfahren zur Herstellung von Tetrafluoraethylen
DE69602015T2 (de) Verfahren zur coproduktion von difluormethan und 1,1,1,2-tetrafluorethan
DE4041771A1 (de) Verfahren zur herstellung von fluor enthaltenden ethanderivaten
DE4130696A1 (de) Verfahren zur herstellung von fluor enthaltenden ethanderivaten
DE1543135C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Tetrafluormethan
DE2740585A1 (de) Verfahren zur herstellung von 1,1-difluor-1-chloraethan
DE2218282C3 (de) Verfahren zur Herstellung von halogenierten Äthanen

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8330 Complete disclaimer