DE2504852B1 - Winderhitzer mit einem aeusseren blechmantel und einer inneren auskleidung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Winderhitzer mit einem äußeren Blechmantel und einer inneren Auskleidung aus Isolier- und Feuerfestmaterial sowie mit Gasströme zur Innenfläche des Blechmantels absperrenden gasdichten Mitteln.

Bekanntlich ist die feuerfeste Auskleidung von Winderhitzern an sich allein nicht gasdicht, so daß vom Innenraum des Winderhitzers aggressive Bestandteile enthaltende Gase bis zur Innenfläche des Blechmantels vordringen können und dort kondensieren. Kondensate dieser Art rufen Korrosionen hervor und führen zusammen mit im Blechmantel vorhandenen Spannungen zu sogenannten interkristallinen Spannungskorrosionen, die verhältnismäßig rasch auftretende Risse und Aufbrüche im Blechmantel verursachen.

In der DT-AS 19 55 063 sind die Vorgänge um interkristalline Spannungskorrosionen eingehend beschrieben und auch Mittel angegeben, die dem Niederschlagen von korrosiven Medien an der inneren Blechmantelfläche begegnen. Danach ist in der Auskleidung ein der Form des Blechmantels nachgebildeter zweiter innerer gasdichter Mantel aus Metall oder wärmebeständigem Kunststoff vorgesehen, der die durch die Poren und Undichtigkeiten der Auskleidung in Richtung Blechmantel vordringenden Gase aufhält.

In der Praxis hat sich nun ergeben, daß die Folie beispielsweise bei unachtsamer Verlegung oder während des Winderhitzerbetriebs einreißen und so ihrer gasabsperrenden Wirkung verlustig gehen kann.

Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, mit betriebs- und montagesicheren Mitteln die Gassperrung zur Innenfläche des Winderhitzerblechmantels zu verbessern.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Anwendung einer Schicht aus geschäumten Silikaten oder Schaumglas als gasdichte Sperrschicht im unmittelbaren Bereich der Innenfläche des Blechmantels gelöst.

Schaumglas weist im allgemeinen sehr kleine, gegeneinander luftdicht verschlossene Zellen bzw. geschlossene Poren auf, die eine völlige Undurchlässigkeit des Stoffes gegen Gas und Flüssigkeiten bewirken. Ferner besitzt Schaumglas eine gute mechanische Festigkeit und infolge seiner geschlossenen Porosität überragende Isoliereigenschaften. Seine Temperaturwechselbeständigkeit ist aber vergleichsweise niedrig, weshalb der Einsatz von Schaumglas in Anlagen mit wechselnder Wärmebelastung, wie beispielsweise bei Winderhitzern, die in Perioden aufgeheizt und kaltgeblasen werden, von der Fachwelt bisher nicht vorgenommen wurde.

Es hat sich jedoch erwiesen, daß bei Anwendung von Schaumglas als gasdichte Schicht unmittelbar im Bereich der Innenfläche des Blechmantels die Beanspruchung der Schicht auf Temperaturwechselbeständigkeit unterhalb der zulässigen Belastungsgrenze bleibt bei wärmetechnisch und wirtschaftlich maßgerechter Ausbildung des Isolier- und Feuerfestmaterials der Auskleidung.
Der Vorschlag gemäß der Erfindung läßt einen der Montagearbeit angemessenen Aufbau der gasdichten Schicht zu, die in einem Zug mit der Auskleidung mit den üblichen Werkzeugen und Behelfsmitteln errichtet werden kann. Beschädigungen der Schicht während der Montage der Auskleidung sind nicht zu befürchten.

Dementsprechend ist vor Inbetriebnahme des Winderhitzers die Gasdurchlässigkeit der Schicht mit Sicherheit vorhanden und auch während des Betriebs gegeben, da möglicherweise vorhandene kleine Dehnungsunterschiede im angrenzenden Material und dadurch entstehende Reibungen von der Schaumglasschicht ohne weiteres verkraftet werden. Außerdem vermag die Sperrschicht aus Schaumglas Druckwechselbeanspruchungen, wie sie in Winderhitzern vorkommen, ohne weiteres auszuhalten.

Ein weiterer Vorschlag gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Schaumglasschicht wenigstens an einer Seite und wenigstens im Bereich der Schichtfugen mit Metall- oder Kunststoffolie beschichtet ist. Dadurch wird bei eventuell auftretender Gasdurchlässigkeit des Fugenmörtels eine wirkungsvolle Gassperre erzielt. Die Fugen können zweckmäßig auch mit einem keramischen Stoff, beispielsweise Wasserglas, abgedichtet sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung nachfolgend erläutert.

F i g. 1 zeigt einen Winderhitzer in schematischer Darstellung im Längsschnitt,

F i g. 2 bis 5 mehrere Ausführungen des Winderhitzerdetails A gemäß F i g. 1 in größerem Maßstab.

In F i g. 1 ist der Blechmantel des Winderhitzers mit 1 und die Auskleidung aus Isolier- und Feuerfestmaterial mit 2 bezeichnet. Der Brennschacht 3 wird durch die Kuppel 4 mit dem Gitterschacht 5 verbunden, in dem das Gitterwerk 6 angeordnet ist.

Gemäß F i g. 2 liegt eine gasdichte Schaumglasschicht 7 mit einer Seite an der Innenfläche des Blechmantels 1 an, die gegebenenfalls mit einem Anstrichmittel oder einer anderen Beschichtung versehen sein kann. Der inneren Seite der Schaumglasschicht 7 schließt sich die Auskleidung 2 an.

Nach F i g. 3 ist unterschiedlich zu F i g. 2 zwischen der Innenfläche des Blechmantels 1 und der Schaumglasschicht 7 eine gasdichte Folienschicht 8 vorgesehen, die, wie aus F i g. 4 ersichtlich, auch zwischen der Schaumglasschicht 7 und der Auskleidung 2 angeordnet sein kann. Folienschichten 8 lassen sich auch an beiden Seiten der Schaumglasschicht 7 anbringen (F i g. 5).

Die Folien 8 aus gasdichtem Metall oder Kunststoff sollen vorwiegend die Stoßfugen der Schaumglasschicht 7 bedecken und damit die Gasdichtigkeit der Schicht speziell im Fugenbereich weitgehend sicherstellen.
Das Gitterwerk 6 des Winderhitzers wird wechsel-

weise zunächst durch im Brennschacht 3 erzeugte Heizgase aufgeheizt und dann beim Erhitzen des für den Hochofen benötigten Windes wieder kaltgeblasen. In beiden Phasen dringen durch die Auskleidung 2 Gase bis zur Schaumglasschicht 7 vor, an der ihnen der Weg zum Blechmantel 1 versperrt wird. In Fällen besonderer Betriebszustände, in denen sich unerwarteterweise an der Innenseite der Schicht 7 Kondensate niederschlagen könnten, würde deren Vordringen zum Blechmantel verhindert werden, da Schaumglas auch für Flüssigkeiten undurchdringlich ist. Die Blechmantelinnenfläche bleibt frei von Angriffen

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Winderhitzer mit einem äußeren Blechmantel und einer Innenauskleidung aus Isolier- und Feuerfestmaterial und mit Gasströmungen zur Innenseite des Blechmantels absperrenden Mitteln, gekennzeichnet durch die Anwendung einer Schicht (7) aus geschäumten Silikaten oder Schaumglas als gasdichte Sperrschicht im unmittelbaren Bereich der Innenfläche des Blechmantels (1).

2. Winderhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumglasschicht (7) wenigstens an einer Seite und wenigstens im Bereich der Schichtfugen mit Metall- oder Kunststoffolien (8) beschichtet ist.

3. Winderhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen der Schaumglasschicht (7) mit keramischem Material abgedichtet sind.