DE2504699A1 - Hauptbremszylinder fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hauptbremszylinder fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Daimler-Benz Aktiengesellschaft Daim IO 376/4
3. Februar 19-
2504899
Stuttgart 3m Februar 1975
Hauptbremszylinder für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft einen Hauptbremszylinder für Zweikreisbremsanlagen
von Kraftfahrzeugen, der zwei in Tandemanordnung hintereinander liegende Zylinder und Kolben für die beiden
Bremskreise aufweist.
Die volle Ausnutzung der Ubertragungsfähigkeit zwischen den
Rädern und der Straße läßt sich nur erzielen, wenn bei beladenem und bei unbeladenem Fahrzeug jeweils eine andere Bremskraftverteilung gilt. In vielen Versuchen hat sich herausgestellt, daß ein optimales Verhalten eines Fahrzeuges während
der Bremsung dann zu erreichen ist, wenn zwischen Vorder- und Hinterachsbremse des Fahrzeuges eine Festabstimmung besteht,
die so gewählt ist, daß die Gerade der installierten Bremskraftverteilung
die zugehörige Parabel der Ideal-Bremskraftverteilung
etwa bei O,9 schneidet.
Legt man nun die Abstimmung so aus, daß der genannte Wert bei
leerem Fahrzeug erreicht wird, so ergibt sich für das voll beladene
Fahrzeug eine eindeutig überbremste Vorderachse und ein
längerer Bremsweg. Legt man dagegen die Abstimmung so aus, daß
sie bei voll beladenem Fahrzeug richtig ist, so ergibt sich
für das leere Fahrzeug, z. B. bereits bei etwa 0,5 eine überbremste Hinterachse und damit ein instabiles BremsyerhaIten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die installierte '■
Bremskraftverteilung umschaltbar zu gestalten. Diese Aufgabe
wird in der Regel dadurch gelöst, daß in den Hinterachskreis ein umschaltbares Druckminderventil eingebaut wird, dessen
Schaltstellung z. B. über einen elektrischen Impuls in Abhängig-*
keit von der Hinterachsbelastung festgelegt wird. Die zusatz-
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- 2 - Deim 10 376/4
lieh eingebauten Ventile sind teuer. Außerdem sind Druckminderventile
gegen Verschmutzung empfindlich und deshalb auf die Dauer nicht immer zuverlässig. Mit der Erfindung wird also
weiterhin noch angestrebt, diese geschilderten Nachteile zu vermeiden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei den eingangs genannten Hauptbremszylindern dadurch gelöst, daß der Kolben
für den Vorderachsbremskreis einen größeren Durchmesser aufweist als der für den Hinterachsbremskreis, und daß der Druckraum
für den Vorderachsbremskreis und derjenige für den Hinterachsbrernskreis
durch eine Leitung miteinander verbunden sind, in der ein in Abhängigkeit von der Fnhrzeugbeladung wirksames
Steuerventil angeordnet ist. Die Erfindung hat also den allgemeinen Gedanken zum Inhalt, die Umschaltung im Hauptbremszylinder
selbst vorzunehmen und zusätzliche Druckminderventile zu sparen.
Mit der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß der Druckraum
für die Vorderradbremsen von dem für die Hinterradbremsen durch
einen Zwischenkolben getrennt ist, der in einer Führungshülse kleineren Durchmessers frei beweglich und auf beiden Seiten
mit zentralen Fortsätzen zum Zusammenwirken mit den beiden Druckkolben jeweils bei Ausfall des Druckmittels versehen ist.
Dabei wird dann erfindungsgemäß so vorgegangen, daß das Flächenverhältnis
von ZwischenkoJ-ben zu Hinterachskolben· dem gewünschten
Druckverhältnis von Vorder- zu Hinterachsbremskreis bei
leerem Fahrzeug entspricht.
Die Anordnung kann erfindungsgemäß so getroffen sein, daß in der Verbindungsleitung ein Ventil angeordnet ist, welches
diese Leitung bei leerem Fahrzeug unterbricht und den Hinterach sdruckr a um in einen Nachfüllbehälter entlastet, bei vollem
Fahrzeug dagegen die Leitung freigibt und die Verbindung zum Nachfüllbehälter sperrt. Dieses Ventil kann als ein unter
Strom öffnendes Magnetventil ausgebildet seir>. Die Steuerung selbst kann so erfolgen, daß der Beladezustand an der Hinterachse
abgegriffen wird, und zwar z. B. bei Schraubenfederung
in der Mitte des Drehstab-Stabilisators, bei hydropneumatischer
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Federung, ζ. B. als Druck, im Federbein. Entsprechend angebaute
Schalter schalten dann bei Über- bzw. Unterschreitung einer bestimmten Lastgrenze um. Hierbei ist in erster Linie daran gedacht,
daß für die Umschaltung in der Regel zwei Stellungen ausreichen.
Bei einer anderen Ausführungsform nach der Erfindung kann in der
Verbindungsleitung ein Magnetventil vorgesehen und in einer Pulsfolge
ansteuerbar sein, die ihrerseits entsprechend der Fahrzeugbeladung steuerbar ist. Hierdurch würde sich die Möglichkeit ergeben,
diese Umschaltung nicht nur zwei Stellungen, sondern mehr Stellungen vorzusehen, bzw. gewissermaßen das Druckverhältnis
kontinuierlich anzupassen. Außerdem ergibt sich hier die Möglichkeit, noch andere Einflüsse neben der Beladung zu berücksichtigen.
Es kann weiterhin besonders zweckmäßig sein, wenn das Puls-Pause-Verhältnis
der Pulsfolge wählbar ist. Man hat auf diese Weise die Möglichkeit, in den Vorgang auch zusätzlich steuernd einzugreifen,
indem z. B. bei einer scharfen Bremsung das erwähnte Puls-Pause-Verhältnis
ein anderes ist als bei schwacher Bremsung, z. B. indem die Pulse länger und die Pausen kurzer werden.
Einzelheiten der Erfindung zeigt das Ausführungsbeispiel der Zeich
nung und zwar zeigt
Fig. 1 ein Bremskraftverteilungsdiagramm,
Fig. 2 einen Hauptbremszylinder mit Umschaltventil
in Ansicht und SchaItschema und
Fig. 3 den Hauptbremszylinder im Längsschnitt.
Fig. 1 zeigt die Parabel P„ der idealen Bremskraftverteilung für
ein voll belastetes Fahrzeug. Weiterhin ist die Parabel PL der
idealen Bremskraftverteilung fur das leere Fahrzeug zu erkennen. Wo.Hte man nun die installierte Bremskraftverteilung Iy für das
voll beladene Fahrzeug so auslegen, daß sie die Parabel P„ bei 0,9
schneidet, so ergibt sich aus dem Schnittpunkt S mit der Parabel PT bereits oberhalb 0,5 eine überbremste Hinterachse und damit
ein instabiles Bremsverhalten.'Wollte man die installierte Bremskraf
tvert ei lung IT jedoch für das leere Fahrzeug auslegen, so ergibt
sich für das voll beladene Fahrzeug im ganzen Bereich eine eindeutig überbremste Vorderachse und ein längerer Bremsweg. Die
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- 4 - Daim 10 376/4
Figur läßt also klar erkennen, daß eine Umschaltung der installierten
Bremsverteilung höchst wünschenswert ist.
Nach Figur 2 ist dem Hauptbremszylinder 10 ein magnetgesteuertes Umschaltventil H zugeordnet. Dieses ist als ein unter Strom öffnendes
Ventil ausgebildet. Es ist bei leerem Fahrzeug geschlossen und wirdbei beladenem Fahrzeug durch einen Schalter 12 mit Strom
versorgt, der der Hinterachsfeder 13 zugeordnet ist und bei vollbeladenem
Fahrzeug infolge der Durchfederung der Hinterachsfeder 13
geschlossen wird.
Nach Figur 3 befindet sich im Gehäuse des Hauptbremszylinders 10 ein Schwimmkolben l4, der einen Raum 15 begrenzt, von dem die
Leitung l6 zu den Hinterachsbremsen abzweigt. Ein Zwischenkolben 17 befindet sich in einer Hülse l8, die einen geringeren Innendurchmesser
aufweist, als die den Schwimmkolben l4 aufnehmende Gehäusebohrung 19- Der Zwischenkolben 17 ist in der Hülse l3 frei
beweglich, die ihrerseits fest in das Gehäuse eingesetzt ist. Zwischen dem Schwimmkolben l4 und dem Zwischenkolben 17 befindet
sich ein Raum 20, der durch eine Verbindungsleitung 21a und 21b (siehe Fig. 2) über das Magnetventil 11 mit dem Druckraum 22 für
die Vorderachsbremsen verbunden ist. Dieser Druckraum 22 wird durch
den Druckstangenkolben 23 abgeschlossen, der mittels der Druckstange
24 unmittelbar vom Bremspedal oder von einem Bremsverstärker betätigt wird. Der Zwischenlcolben 17 bat auf beiden Seiten zentrale
Fortsätze 25 und 26 zum Zusammenwirken mit dem Schwimmkolben l4
einerseits und dem Druckstangenkolben 23 andererseits in dem F»ll,
wenn irgendein Bremskreis ausfällt.
Normalerweise ist das Magnetventil 11 geschlossen, d. h. der Teil 21b der Verbindungsleitung ist mit den Vorderachsbremsen verbunden,
während der Teil 21a der Verbindungsleitung nach einem nicht dargestellten
Nachfüllbehälter entlüftet ist. Wird jetzt die Druckstange 24 betätigt, so wird im Raum 22 ein Druck aufgebaut, der
unmittelbar durch die Leitung 21b auf die Vorderachsbremsen wirkt.
Durch diesen Druck wird aber der Zwischenkolben 17 nach links verschoben
und dieser nimmt mittels seines zentralen Fortsatzes 25 den Schwimmkolben l4 mit. Im Raum 15 wird daher ein Druck aufge-
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baut, der entsprechend dem Flächenverhältnis zwischen dem Schwimmkolben lk und dem Zwischenkolben 17 kleiner ist als
der Druck im Raum 22. Dieser kleinere Druck wird durch den Anschluß l6 den Hinterachsbremsen zugeleitet- Da sich bei dieser
Bewegung das Volumen im Raum 20 vergrößert, wird hierbei über die Leitung 2la Bremsflüssigkeit aus einem ebenfalls nicht dargestellten Nachfüllbehälter nachgefüllt.
Ist jetzt das Fahrzeug vollbeladen, so schließt der Schalter 12 und das Magnetventil 11 öffnet. D. h.,in dieser Stellung
sind die beiden Leitungsteile 21a und 21b miteinander verbunden,
wobei der Nachfüllbehälter abgeschaltet ist. Der auf die Vorderachsbremsen aus dem Raum 22 wirkende Druck setzt sich also unmittelbar in den Raum 20 und - da der Schwimmkolben l4 keine
Kräfte aufnehmen kann - in den Raum 15 fort. Auf die Hinterachsbremsen
wiikfc also derselbe Druck wie auf die Vorderachsbremsen.
Im Stromkreis des Magnetventils 11 befinden sich nun noch zwei
Sicherheitsschalter 27» die als Schwimmerschalter in den Nachfüllbehältern des Vorderachsbremskreises und des Hinterachsbremskreises
angeordnet sind und die bei Defekten in diesen Bremskreisen öffnen. Dadurch wird das Magnetventil 11 auch dann
stromlos, wenn bei vollbeladenem Fahrzeug der Schalter 12 geschlossen hat. Wenn also z. B. der Vorderachsbremskreis ausgefallen,
d. h. also im Raum 22 kein Druckaufbau mehr möglich ist,
so wird der Druckkolben 23 so lange bewegt, bis er auf den
zentralen Zapfen 26 des Zwischenkolbens 17 trifft und diesen
damit vor sich herschieben kann. Dieser schiebt dann seinerseits
in bereits beschriebener Weise mechanisch den Schwimmkolben l4
vor sich her, so daß im Raum 15 Druck für die Hinterachse aufgebaut werden kann. Bei gegebener Betätigungskraft an der
Druckstange 2k ist dieser Betätigungsdruck im Raum 15 entsprechend dem Flächenverhältnis der beiden Kolben lk und17
größer als bei normaler Betätigung. -
Wenn jetzt der Hinterachskreis ausgefallen, d. h. also im
Raum 15 kein Druckaufbau mehr möglich ist, so weicht der Schwimmkolben lk bis zum Anschlag am Gehäuse nach links aus. Wenn dies
erfolgt ist, kann sich ira Raum 22 für den Vorderachsbreraskreis
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- 6 - Daim 10 376/4
in gewohnter Art und Welse Druck aufbauen.
Der beschriebene Hauptbremszylinder ist also auch dann betriebsfähig,
wenn Defekte in einem der beiden Brernskreise auftreten. Es wurde auch bereits erwähnt, daß anstelle des hier beschriebenen
Magnetventils 11 ein Puls-Ventil verwendet werden kann,
welches dann entsprechend der Beladung des Fahrzeuges den im Raum 22 aufgebauten Druck pulsweise zum Raum 15 durchläßt. Die
Pulsfolge bzw. P^ιlslänge kann dabei - wie bereits beschrieben entsprechend
der Fahrzeugbeladung gesteuert werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß bei der vorstehend
bereits erwähnten Pulsansteuerung des Magnetventiles
eine besonders zweckentsprechende Wirkung erreichbar ist, wenn die Pulsfolge aufgrund einer Schlupfdifferenz der Räder gesteuert
wird und zwar so, daß der Schlupf der Vorderräder stets um einen bestimmten Betrag größer ist als der Schlupf der Hinterräder.
Der Unterschied kann beispielsweise 10 % betragen.
S09834/0391
Claims (7)
1.j Hauptbremszylinder für Zvreikreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugen,
der zwei in Tandemanordnung hintereinander liegende Zylinder und Kolben für die beiden Dremskreise aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben für den Vorderachsbremskreis
einen größeren Durchmesser aufweist als der für den Hinterachsbremskreis, und daß der Druckraum für den Vorderachsbremskreis
durch eine Leitung mit demjenigen des Hinterachsbremskreises verbunden ist, in der ein in Abhängigkeit
von der Fahrzeugbeladung wirksames Steuerventil angeordnet
ist.
2. Hauptbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckraum (22) für die Vorderradbremsen von dem (20)
für die Hinterradbremsen durch einen Zwischenkolben (17) getrennt
ist, der in einer Führungshülse (l8) kleineren Durchmessers frei beweglich und auf beiden Seiten mit zentralen
Fortsätzen (25, 26) zum mechanischen Zusammenwirken mit den beiden Druckkolben (23 und l4) versehen ist.
3« Hauptbremszylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flachenverhältnis vom Zwischenkolben (17) zum Hinterachskolben
(l4) dem gewünschten Druckverhältnis von Vorderzu Hinterachsbremsen bei leerem Fahrzeug entspricht.
4. Hauptbremszylinder nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (21a, 21b) ein Ventil (ll) angeordnet ist, welches diese
Leitung bei leerem Fahrzeug unterbricht und den Hinterachsdruckraum (20) in einen Nachfüllbehälter entlastet, bei
. vollem Fahrzeug dagegen die Leitung freigibt und die Verbindung zum Nachfüllbehälter sperrt.
S09834/0391 -8-
-U- Daim 10 376/4
5- Hauptbremszylinder nach. Anspruch k, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (ll) als ein unter Strom öffnendes Magnetventil ausgebildet ist.
6. Hauptbremszylinder nacli einem oder mehreren der Ansprüche
1 - 3t dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung
ein Magnetventil vorgesehen und in einer Pulsfolge ansteuerbar ist, die ihrerseits entsprechend der Fahrzeugbeladung
steuerbar ist.
7. Hauptbremszylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsfolge in Abhängigkeit von der Schlupfdifferenz
der Räder derart steuerbar ist, daß der Schlupf an den Vorderrädern stets um einen bestimmten Betrag größer ist
als der Schlupf an den Hinterrädern.
80983A/0391
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |