DE2504181A1

DE2504181A1 - Verfahren zum aufbauen von luftreifen

Info

Publication number: DE2504181A1
Application number: DE19752504181
Authority: DE
Inventors: Heinrich Blum
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1975-02-01
Filing date: 1975-02-01
Publication date: 1976-08-05

Description

Verfahren zum Aufbauen von Luftreifen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbauen von Luftreifen durch Auflegen von Schichten aus in Kautschuk gebettetem Kord auf den Umfang einer Aufbautrommel, so daß die Enden jeder Schicht an einer Stoßstelle stumpf aneinanderliegen und mit einem sie überbrückenden Streifen abgedeckt werden.
Die an der Stoßstelle aneinanderliegenden Enden einer Kordlage stellen auch bei sorgfältiger Verklebung eine geschwächte Nahtstelle dar, die beim Bombieren und damit beim Uberführen in einen wesentlich größeren Durchmesser einer stärkeren Dehnung unterliegt und zu einem größeren Abstand zwischen den beiden der Nahtstelle benachbarten Kordlitzen führt. Um vielerlei sich daraus ergebender Nachteile zu vermeiden, wird die Stoßstelle durch einen überbrückenden Streifen verstärkt, der aber, wenn er ausreichend wirksam sein soll, zu einer überhöhten Werkstoffanhäufung an der Stoßstelle führt und damit wiederum zur Bildung von Unwuchten Anlaß gibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Abdeckstreifen so anzubringen, daß er wirksam die Bildung eines zu großen Abstandes zwischen den Kordlitzen der Stoßstelle verhindert und dabei nur eine geringe Werkstoffanhäufung verursacht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Streifen vor dem Auflegen auf die Stoßstelle in Querrichtung gedehnt wird. Zweckmäßig wird der gedehnte Streifen auf einen ebenfalls streifenförmigen Träger gehaftet und von ihm auf die Stoßstelle übertragen. Der Träger selbst kann aus einem mit querliegenden Stahlkord verstärktem Streifen aus elastomerem Werkstoff bestehen.
Da der Abdeckstreifen schon vor dem Auflegen auf die Naht gedehnt wird, übt er eine schließlicheWirkung aus, d. h., daß eine beim Bombieren auftretende Zugspannung zunächst die in der Naht vorhandenen Druckkräfte neutralisiert, ehe sie abstandsvergrößernd auf die beiden der Naht benachbarten Kordlitzen wirkt. Es ergibt sich, daß die Wirkung des Abdeckstreifens mit der Größe der vorgegebenen Dehnung wächst und damit die Masse des Abdeckstreifens und damit auch die Ursache zur Bildung einer Unwucht im Reifen beträchtlich verringert werden kann. m eine möglichst hohe Spannung zu erzielen, wird er vorteilhaft in der Form einer vorvulkanisierten Kautschukmischung verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird durch die Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Aufbautrommel mit einer aufgelegten Schicht mit Unterschicht, Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der Nahtstelle mit angelegtem Abdeckstreifen, Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 mit aufgelegtem Abdeckstreifen, Fig. 4 ein Diagramm der Spannungsverhältnisse, Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 3 nach der Bombage und Fig. 6 ein Diagramm der Spannungsverhältnisse im Werkstoff nach Fig. 5.
Eine schematisch dargestellte Aufbaut rommel 1 trägt eine Unterschicht 13 aus einer Kautschukmischung und eine Schicht 2 aus in eine Kautschukmischung gebettetem Kord, dessen Enden an der eine Naht bildenden Stoßstelle 3 aneinanderliegen und von einem Abdeckstreifen 4 zusammengehalten werden.
Fig. 2 läßt erkennen, daß der Abdeckstreifen 4 zunächst auf einen Träger 5 gebracht und dabei in Querrichtung erheblich gedehnt worden ist. Der Träger 5 besteht aus elastischem Werkstoff, in dem querliegende Drähte 6 zur Versteifung eingelagert sind. Nach dem Aufsetzen des Abdeckstreifens 4 auf die Naht wird er auf die Schicht 2 aufgerollt, wobei sich die Drähte 6 biegen, so daß schließlich nach dem Abziehen des Trägers 5 der Abdeckstreifen 4 entsprechend Fig. 3 auf der Schicht2 haftend aufgebracht ist. Die im Abdeckstreifen vorhandene Dehnung geht beim Ubertragen vom Träger 5 auf die Schicht 2 nicht verloren. Der Abdeckstreifen 4 wirkt demzufolge gegen eine Abstandsvergrößerung der beiden der Stoßstelle 3 benachbarten Kordlitzen 7.
Die Spannungsverhältnisse sind in Fig. 4 auf einer Abszisse 8 aufgetragen, und lassen durch die strichpunktierte Linie 9 die Größe der Zugspannungen im Abdeckstreifen 4 erkennen, während die gestrichelte Linie 10 negativ dazu die Größe der erzeugten Druckspannung in der Schicht 2 zeigt.
Nach dem Bombiervorgang finden sich die in Fig. 5 gezeigten Verhältnisse, die sich zunächst durch den wesentlich yergrößerten Abstand der Kordlitzen 7 darstellen. Da der Werkstoff der Schicht 2 an den Kordlitzen 7 haftet, erfolgt die Streckung des Schichtwerkstoffes vorzugsweise zwischen den Kordlitzen 7, so daß dort leichte Einbuchtungen entstehen.
Durch das Diagramm in Fig. 6 werden die jetzt vorhandenen Spannungen gegenüber der den Nullwert darstellenden Abszisse 8 deutlich. Die Größe der in der Schicht 2 vorhandenen Zugspannungen wird durch die gstrichelte Linie 9 angezeigt und ergibt im Mittelwert die Größe des Pfeiles 11. Dagegen ist die Größe der Spannungen im Abdeckstreifen 4 durch die nun zusätzliche Dehnung erheblich gewachsen und erreicht im Bereich der Stoßstelle 3 die durch den Pfeil 12 veranschaulichte Größe, die merklich über der in der Schicht 2 auftretenden Spannung liegt. Es dominiert also die Zugspannung aus dem Abdeckstreifen 4, der demzufolge im wesentlichen dafür sorgt, daß der Abstand der der Stoßstelle 3 benachbarten Kordlitzen 7 beim Bombieren nicht größer wird als der Abstand zu den weiter folgenden Kordlitzen. Die Vsrspannung im Abdeckstreifen soll beim Auflegen auf die Stoßstelle 100 bis 200 ß b<-tragen, so daß ic nach dem Bombieren Dehnungen von etwa 150 bis 500 % erheben.
Der gedehnte Abdeckstr@@ren en 4 wird aus einer Bahn geeigneten Werkstoffs und geeigneter Dicke gewonnen, die am besten die Breite der erforderlichen Abdeckstreifenlänge aufweist. Zwischen zwei Walzen unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit erfolgt das Dehnen der Bahn in Längsrichtung und an der schneller laufenden Walze die Übergabe an einen ebenfalls bahnförmigen Träger 5, an dem die gedehnte Bahn durch ihre natürliche Klebrigkeit tet. Die vereinigten Bahnen ergeben in gewünschter Breite in Querrichtung zerschnitten Abdeckstreifen 4 mit Trägern 5. Die Querschnittsform des Abdeckstreifens nach Fig. 2 kann durch einen zusätzlichen Arbeitsgang mit Hilfe einer Formwalze erzielt werden Anstelle eines Abdeckstreifens 4 kann die Unterschicht 13 oder eine andere beim Aufbau eines Reifenrohlings erforderliche Schicht vor dem Aufwickeln auf die Aufbautrommel 1 oder auch während des Aufwickelvorganges gedehnt werden, so daß die Unterschicht 13 ganz oder teilweise wie der Abdeckstreifen 4 eine Abstandsvergrößerung der der Naht benachbarten Kordlitzen 7 unterbindet. Auch die gemeinsame Anwendung kann unter Umständen geboten sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Aufbauen von Luftreifen durch Auflegen von Schichten aus in Kautschuk gebettetem Kord auf den Umfang einer Aufbautrommel, so daß die Enden jeder Schicht an einer Stoßstelle stumpf aneinanderliegen und mit einem sie überbrückenden Abdeckstreifen abgedeckt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckstreifen vor dem Auflegen auf die Stoßstelle in Querrichtung gedehnt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckstreifen gedehnt auf einem ebenfalls streifenförmigen Träger gehaftet und von ihm auf die Stoßstelle übertragen wird.

3. Träger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem mit querliegenden Drähten (6) verstärktem Streifen (5) aus elastomerem Werkstoff besteht.

4. Abdeckstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer vorvulkanisierten Kautschukmischung besteht.

5. Abdeckstreifen nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnung 100 bis 300 % beträgt.

6. Abdeckstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er die Breite des Umfanges der mit eingebettetem Kord versehenen Schicht (2) aufweist.

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