DE2459957A1 - Weich-polyvinylchlorid mit extrem hoher flammwidrigkeit - Google Patents

Weich-polyvinylchlorid mit extrem hoher flammwidrigkeit

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DE2459957A1 DE19742459957 DE2459957A DE2459957A1 DE 2459957 A1 DE2459957 A1 DE 2459957A1 DE 19742459957 DE19742459957 DE 19742459957 DE 2459957 A DE2459957 A DE 2459957A DE 2459957 A1 DE2459957 A1 DE 2459957A1
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    • C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08K5/00—Use of organic ingredients
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    • C08K5/12—Esters; Ether-esters of cyclic polycarboxylic acids
    • C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description

STANDARD ELEKTRIK LOREHZ
AKTIENGESELLSCHAFT
STUTTGART
K.Grill-Η.Geisler 3-3
Weich-Polyvinylchlorid mit extrem hoher Flammwidrigkeit.
Die Erfindung betrifft eine weichgemachte Polyvinylchlorid-Mischung mit extrem hoher Flammwidrigkeit.
Neben einer Vielzahl anderer Anwendungsgebiete für weichgemachte Polyvinylchlorid (PVC)-Mischungen findet Weich-PVC wegen seiner guten mechanischen Eigenschaften in großem Umfang Verwendung für Isolationen in der elektrischen Leitungstechnik. Alis PVC bestehende Isolationen und Ummantelungen in der Leitungs- und Kabeltechnik v/erden daher ausschließlich aus Weich-PVC-Mischungen hergestellt, welche neben PVC andere Stoffe, wie Füllmittel, Stabilisatoren und Gleitmittel insbesondere mehr oder minder große Mengen eines Weichmachers enthalten. Da es sich bei den Weichmachern um brennbare Sub-
Bö/Scho
9.12.1974
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K.Grill 3-3
stanzen handelt, wird das Weich-PVC durch deren Verwendung in nachteiliger Weise beeinflußt, obx^ohl von Isolationen und Uitunantelungen derzeit zunehmend eine hohe Flammwidrigkeit gefordert wird.
Als Maß für die Brennbarkeit eines Werkstoffes wird der Sauerstoff-Index nach Fenimore und Martin verwendet, nach dem die Flaminwidrigkeit umso größer ist, je größer der Sauerstoff-Index ist.
Bekannt ist (DT-PS 1 176 845), daß man ein schwerentflammbares Polychlorstyrol erhält, wenn eine Metallarylverbindung, wie Dicyclopentadienyleisen (Ferrocen) zuaesetzt wird. Weiterhin ist bekannt (Aufsatz:"Flame retardents" in "Modern Plastics International", Sept.1974, Seiten 52-54), PVC zur Unterdrückung der Rauchbildung Ferrocen zuzusetzen.
Aus keiner der Vorveröffentlichunqen ist jedoch bekannt, in welcher Weise bei weichgemachtem PVC der Sauerstoff-Index, d.h. die Flammwidrigkeit, wesentlich erhöht werden kann, wie sie beispielsweise erforderlich ist, wenn Weich-PVC zusammen mit anderen brennbaren Werkstoffen verwendet wird.
Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht deshalb darin, eine Lösung anzugeben, in welcher Weise bei Weich-PVC mit hohem Weichmacheranteil ein extrem hoher Sauerstoff-Index, d.h. über 35, erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer Mischung aus 100 Gew.Teile PVC und 40-60 Gew.Teile Weichmacher, wie Diisodecylphtalat, wenigstens zwei Stoffe mit flammhemmenden Eigenschaften enthalten sind.
Die gleiche Wirkung, nämlich ein hoher Sauerstoff-Index eines Gegenstandes aus weichgemachtem PVC, welch« bereits einen flammhemmenden Stoff, wie Antimontrioxyd enthält, wird gemäß einer Abwandlung der Erfindung auch dadurch erreicht, daß der Gegenstand mit einer Lösung überzogen ist, die wenigstens einen weiteren Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften, wie Perrocen, enthält.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Ansprüchen 3 bis 5 enthalten und nachstehend u.a. anhand der Figuren 1 und 2 erläutert. Es zeigen:
Fig.1 den Verlauf der Sauerstoff-Indices für verschiedene Weich-PVC-Mischungen in Abhängigkeit vom Gehalt an Dicyclopentadienyleisen (Ferrocen);
Fig.2 den Verlauf des Sauerstoff-Indexes eines mit einer Metallarylverbindung-Lösung überzogenen Antimontrioxyd enthaltenden Körpers in Abhängigkeit vom Abstand von der Oberfläche.
Aus den verschiedenen Diagrammen in Fig.1 ist ersichtlich, welche Wirkung der Anteil einer Metallarylverbindung, wie Ferrocen, allein auf den Sauerstoff-Index eines weichgemachten PVC hat bzw. wie die Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung von Antimontrioxyd (Sb2O3) und Ferrocen ist.
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In den Diagrammen der Fig.1 ist auf der Abzisse der
Anteil an Ferrocen in Gewichtsteilen bezogen auf 100
Gew.Teile PVC und auf der Ordinate der Sauerstoff-Index
aufgetragen.
Das Diagramm A entspricht einer Weich-PVC-Mischung, die
auf 100 Gew.Teile PVC insgesamt 52 Gew.Teile Weichmacher
enthält. Der flache Verlauf der Kurve läßt erkennen, daß
trotz Zugabe von größeren Mengen (2-3 Gew.Teile) Ferrocen
sich der Sauerstoff-Index nur in geringem Umfang, d.h.
um 1-2 Einheiten, erhöht. Anders bei den Diagrammen B,
C und D.
Das Diagramm B ist an einer Weich-PVC-Mischuna aufgenommen, die auf 100 Gew.Teile PVC, 7 Gew.Teile Sb3O3, 3O Gew.Teile Chlorparaffin von insgesamt 52 Gew.Teilen Weichmacher
enthält.
Das Diagramm C ist an einer Weich-PVC-Mischung aufgenommen, die auf 100 Gew.Teile PVC, 5 Gew.Teile Sb3O3, 40 Gew.Teile Chlorparaffin von insgesamt 52 Gew.Teilen Weichmacher enthält.
Das Diagramm·D ist an einer Weich-PVC-Mischung aufgenommen, die auf 100 Gew.Teile PVC, 7 Gew.Teile Sb3O3, 40 Gew.Teile Chlorparaffin von insgesamt 52 Gew.Teilen Weichmacher enthält.
Die Diagramme B, C und D lassen erkennen, daß ein Sauerstoff-Index um 35 ohne Ferrocen nur durch untragbar große Mengen an Sb3O3 und Chlorparaffin erzielbar ist. Ein Sauerstoff-Index von beispielsweise 40 ist ohne Ferrocen überhaupt
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nicht realisierbar,wenn die mechanischen Eigenschaften der PVC-Mischung nicht verschlechtert werden sollen. Eine Zugabe von 0,5 Gew.Teilen Ferrocen zu einer Weich-PVC-Mischung, die 5 bzw. 7 Gew.Teile Sb3O3 enthält, erhöht den Sauerstoff-Index um 4 bis 5 Einheiten. Die gemeinsame Anwendung von Antimontrioxyd und Ferrocen hat somit eine synergistische Wirkung zur Folge, d.h. die Gesamtwirkung ist größer als die Wirkung von Antimontrioxyd oder Ferrocen allein in einer Weich-PVC-Mischung.
Die.besondere Wirkung der Metallarylverbindung, z.B. Ferrocen, besteht darin, daß schon geringe Mengen, die keine Verschlechterung der thermischen oder mechanischen Eigenschaften des Weich-PVC hervorrrufen, eine beträchtliche Steigerung der Flammwidrigkeit (gemessen am Sauerstoffindex) bewirken.
Bei experimentellen Untersuchungen wurden besonders gute Ergebnisse mit Weich-PVC-Mischungen erzielt, die
3-10 Gew.Teile Antimontrioxyd und . 0,1-5 Gew.Teile Ferrocen enthielten. .
Gute Resultate, jedoch mit unterschiedlicher Steigerung des Sauerstoff-Index wurden auch erzielt mit Weich-PVC-Mischungen, welche zwei oder mehr u.a. auch andere Stoffe mit flarnmhemmenden Eigenschaften gleichzeitig enthielten, wie Chlorparaffin, Zinkborat, Phosphorsäureester oder eine andere Metallarylverbindung.
So wurden experimentell hohe Sauerstoffindices mit Weich-PVC-Mischungen erzielt, die
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3-10 Gew.Teile Sb3O3
0,1-4 Gew.Teile Ferrocen
und 5-30 Gew.Teile Zinkborat
enthielten. ......
Wie bereits weiter oben erwähnt, können Gegenstände aus Weich-PVC-Mischungen auch dadurch einen hohen Sauerstoff-Index erhalten, d.h. schwerentflammbar gemacht werden, daß eine wenigstens einen weiteren Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften, wie Ferrocen enthaltende Lösung, auf einen Gegenstand aufgebracht z.B. aufgestrichen oder aufgesprüht ist, der bereits einen Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften wie Antimontrioxyd, enthält. Die Schwerentflammbarkeit wird bei einer solchen Behandlung dadurch erzielt, daß der (die) flammhemmende(n) Stoff(e) der Lösung in den Gegenstand
hineindiffundieren. Diese Vermutung wird gestützt durch einen Versuch, dessen Resultat in dem Diagramm der Fig.2 wiedergegeben ist.
Dieses Diagramm zeigt den Sauerstoff-Index einer Platte aus einer Weich-PVC-Mischung, welche an sich einen
Sauerstoff-Index von ca. 30 besitzt, in Abhängigkeit
der Plattendicke nach einer Spezialbehandlung. In diesem Diagramm sind auf der Ordinate der Sauerstoff-Index und auf der Abzisse die Plattendicke aufgetragen, wobei das linke Ende der Oberfläche, d.h. 100 % der Plattendicke entspricht.
Die Spezialbehandlung bestand darin, daß die Platte aus einer Weich-PVC-Mischung, in der nur Antimontrioxyd enthalten war, während 70 Stunden bei 50° C in einseitigem
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Kontakt mit einer solchen Weich-PVC-Platte gelagert wurde, die einen Gehalt von Gewichtsteilen Ferrocen besaß.
Wie aus dem Diagramm in Fig.2 ersichtlich, war nach dieser Behandlung der Sauerstoff-Index von 30 auf ca.34 gestiegen,
Die gleiche bzw. eine noch bessere Wirkung wird auch durch Auftragen einer Ferrocen-haltigen Lösung auf eine Antimontrioxyd enthaltende Weich-PVC-Platte erzielt.
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Claims (1)

  1. -8-K.Grill 3-3
    Patentansprüche
    1. Weichgemachte Polyvinylchlorid-Mischung mit extrem hoher Flammwidrigkeit, dadurch gekennzeichnet» daß in einer .
    Mischung aus 100 Gew.Teile PVC und 40-60 Gew.Teile Weichmacher, wie Diisodecylphtalat, wenigstens zwei Stoffe
    mit flanunhemmenden Eigenschaften enthalten sind.
    2. Weichgemachte Polyvinylchlorid-Mischung mit extrem hoher Flammfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche eines auf 100 Gew.Teile PVC 40-60 Gew.Teile Weichmacher, wie Diisodecylphtalat, und. einen Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften enthaltenden Körpers mit einer
    wenigstens einen weiteren Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften enthaltenden Lösung überzogen ist.
    3. Weichgemachte PVC-Mischung nach einem der Ansprüche 1
    oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff mit flammhemmenden Eigenschaften Chlorparaffin, Antimontrioxyd
    (Sb3O3), Zinkborat, Phosphorsäureester und/oder eine
    Metallarylverbindung eines Übergangsmetalls der VI. bis
    VIII. Nebengruppe des periodischen Systems, wie Eisen,
    Kobalt, Nickel, Mangan, verwendet 1st.
    609826/1Ö37
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    4· Weichgemachte PVC-Mischung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf 100 Gew.Teile PVC, 40-60 Gew.Teile Weichmacher, wie Diisodecylphtalat, 3-10 Gew.Teile Sb3O3 und 0,1-5 Gew.Teile Dicyclopentadienyleisen (Ferrocen) enthält.
    5. Weichgemachte PVC-Mischung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 und den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 5-15 Gew.Teile Chlorparaffin und 5- 30 Gew.Teile Zinkborat enthält.
    609826/1 037
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