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Vorrichtung zum Verlegen von Rohren in, insbesondere wassergefüllten,
Gräben Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlegen von Rohren in, insbesondere
wassergefüllte, Gräben, mit einer Dragvorrichtung für ein gegebenenfalls mit einem
Verbindungs- -stück versehenes Rohr bzw. Rohrstück, die mittels eines Hebezeuges
heb- und senkbar ist.
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Beim Verlegen von Rohren in Gräben, Künetten od. dgl. ist vor allem
das händische Zentrieren des neu eingebrachten Rohres an den bereits verlegten Rohrstrang
umständlich und zeitaufwendig. Dies gilt insbesondere für das Verlegen von Rohren
mit
großem Durchmesser. Das Zentrieren wird noch weiter erschwert, wenn der Graben ganz
oder teilweise mit Wasser (Grundwasser) gefüllt ist, da in diesem walze ein Hantieren
im bzw. unter \#asser erfolgen muß.
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Nach einem älteren, nicht veröffentlichten Vorschlag werden deshalb
die zu verlegenden Rohre schon außerhalb des Grabens miteinander gekuppelt und der
so gebildete Rohrstrang wird dabei kontinuierlich abgesenkt. Dieses Verfahren ist
überaus vorteilhaft, erfordert aber ein relativ schweres Hebezeug, das am Grabenrand
oder im Graben selbst aufgestellt wird. Bin solches schweres Hebezeug kann naturgemäß
aber nur dann eingesetzt werden, wenn die Tragfähigkeit des Bodens dies zuläßt.
Bei Böden verminderter Tragfähigkeit ist der Einsatz schwerer Hebezeuge hingegen
problematisch.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Vorrichtung zum aufeinanderfolgenden Verlegen von einzelnen (losen) Rohren bzw.
Rohrstücken mit oder ohne Verbindungsstücken zu schaffen, bei der das Zentrieren
der bereits abgesenkten Rohre bzw. Rohrstücke an den schon verlegten Rohrstrang
auf einfache Weise vom Grabenrand aus zu bewerkstelligen ist.
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Dies wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß die, vorzugsweise
aus einem
im wesentlichen C -förmigen Rahmen gebildete, Tragvorrichtung mit einer Zentriereinrichtung
zum Zentrieren der miteinander zu verbindenden Rohre und mit einer Schubvorrichtung
zum axialen Bewegen bzw. Verschieben des Rohres bzw.
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Rohrstückes auf der Tragvorrichtung versehen ist, wobei vorzugsweise
die Zentriereinrichtung mit dem bereits verlegten Rohrstrang in kraftschlüssige
Verbindung bringbar ist,- um ein Widerlager für das axiale Verschieben des zu verlegenden
Rohres bzw. Roh#rstückes zu bilden.
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Diese Zentriereinrichtung kann hydraulisch, pneumatisch oder elektro-mechanisch
vom Grabenrand aus betätigt werden, so daß ein Ilantieren mit dem Rohr im Graben
selbst entfällt.
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Zum Heben und Senken des einzelnen, losen Rohres oder Rohrabschnittes
genügt ein relativ leichtes Hebezeug, das auch bei Böden verminderter Tragfähigkeit
eingesetzt werden kann.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zentriervorrichtung
mit wenigstens einem, insbesondere beweglichen, Anschlag gegen axiale Verschiebung
des Rohres bzw. Rohrstückes auf der Tragvorrichtung verbünden ist. Damit kann das
Rohr bzw. Rohrstück während des Absenkens in den Graben in seiner Lage-Sestgehalten
werden.
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Bei einer bevorzugten Bauform der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Zentriervorrichtung aus wenigstens zwei gelenkig miteinander
verbundenen
cen gebildet ist, die um zur csc des Rohres bbzv. Rohrstranges im wesentlichen selgLrecht
stehende, insbesondere zueinander parallel verlaufende, Achsen schwenkbar sind.
Durch die Schwemkbevegung können die Backen an die Innenwand des bereits verlegten
Rohrstranges angelegt oder angepaßt werden, um sowohl eine Zentricrung als auch
ein Viderlagen für eine Zug- oder Druckkraft in Rohrlängsachse zum Zwecke der Montage
weiterer Leitungsteile sicherzustellen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung, in der ein
Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist, näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der Stellung
kurz vor Beginn des Zentriervorganges und Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 kurz
nach Beendigung des Zentriervorgallges bzw. am Beginn des Montagevorganges.
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Die dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Tragvorrichtung
1 für ein Rohr 2, einer Zentriervorrichtung 3 zum Zentrieren des Rohres 2 an einem
bereits verlegten Rohrstrang 4, und einer Schube#inrichtung 5 zum Bewegen des Rohres
2 auf der Tragvorrichtung 1. Die Tragvorrichtung 1 umfaßt einen im wesentlichen
E-förmigen Rahmen 6, dessen Schenkel 7, 8 annähernd parallel zur Grabensohle verlaufen.
Der obere Schenkel 7 weist eine Öse 9 auf, in die ein nicht näher
dargestellter
aken des Hebezeuges eingreift, und der untere Schenkel 8 ist mit drehbar gelagerten
\5alten 10 versehen, auf denen das Rohr 2 aufliegt. Der !~ ~f örmige-förmige Rahmen
6 mit den Schenkeln 7, 8 ist vorteilhafterweise als hohler Kastenträger ausgebildet,
könnte aber auch aus vollwandigen Profilen hergestellt bzw. als Fachwerksträger
ausgebildet werden. Das zu verlegende Rohr könnte auch unter Zwischenschaltung wenigstens
eines Gleit- oder Schiebestückes auf dem Tragbalken gelagert werden.
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Die Zentriervorrichtung 3 umfaßt drei gelenkig miteinander verbundene
Backen 11, 12 mit Kunststoffauflagen, die gegen die Innenwand des bereits verlegten
Rohrstranges 4 anpreßbar sind.
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Anstelle der Kunststoffauflagen könnten auch andere elastische Auflagen,
beispielsweise aus Kautschuk oder Gummi mit mindestens 500 Shore verwendet werden.
Die Backen 11, 12 haben winkelförmige Gestalt und# sind um Schwenkachsen 13, 14
schwenkbar, di#e im wesentlichen senkrecht zur Achse des Rohres 2 verlaufen. Im
Abstand von den Schwenkachsen 13, 14 sind an die Backen 11, 12 Stangen 15, 16 angelenkt,
die mit einem hydraulisch betätigbaren Druckzylinder 17 verbunden sind. Der eine
Backen 11 ist auf seiner dem Rohr zugewandten Seite mit einem Vorsprung 18 versehen,
der als Anschlag für das auf der Tragvorrichtung gelagerte Rohr 2 dient. Anstelle
des hydraulisch betätigten Druckzylinders 17 könnte auch ein pneumatisch betätigter
Druckzylinder oder ein elektro-mechanisches Betätigungselement angeordnet werden.
Die Zentriervorrichtung 3 ist
mittels des Druckzylinders 17 in Axialrichtung
des Rohres 2 auf der Tragvorrichtung 1 verstellbar.
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An dem C -förmigen Rahmen 6 der Tragvorrichtung 1 ist weiters die
Schubvorrichtung 5, die im wesentlichen von einem hydraulisch bzw. pneumatisch betätigten
Druckstempel 20 od.
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dgl. besteht, angebracht. Der Rahmen 6 ist zu diesem Zwecke mit einem
nach unten ragenden Fortsatz 19 versehen, der die Schubvorrichtung 5 trägt. Druckzylinder
17 und Druckstempel 20 werden unabhängig voneinander gesteuert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die in Form
eines flachen, breiten Hakens ausgebildete Tragvorrichtung 1 greift in das innere
des zu montierenden Rohres 2, im vorliegenden Falle eines Asbestzementrohres. Um
eine Bewegung in axialer Richtung in bezug auf diese Tragvorrichtung zu erreichen,
erfolgt die Lagerung über eine Reihe von Rollen 10. Am Ende des Tragbalkens 6 in
Richtung der bereits verlegten Leitung 4 befindet sich die Zentriereinrichtung 3,
welche hydraulisch betätigt wird. Dieser kommt zunächst die Aufgabe zu, das abgesenkte
Rohr 2 am zuletzt verlegten zu zentrieren. Sodann werden die Backen 11, 12 hydraulisch
gegen die innenwand des verlegten Rohres 4 gepreßt, wodurch die Tragvorrichtung
1 auch in axialer Richtung fixiert ist. Die am entgegengesetzten Ende des Tragbalkens
6 angebrachte hydraulisch betätigte Schubvorrichtung 5 bewegt nun
das
Rohr 2 mit montierter Kupplung in die am bereits verlegten Rohr befindliche Kuppliing.
Da die für diesen #ontagevorgang erforderlichen Kräfte erfahrungsgemäß relativ gering
sind, kann mit einer verhältnismäßig leichten und einfachen Lonstruktion das Auslangen
gefunden werden. Dieser Umstand wirkt sich insofern kostensparend aus, als der Einsatz
leichter Hebezeuge bzw. längerer Ausleger ermöglicht wird. Die Hebezeuge können
dabei am Grabenrand oder im Graben aufgestellt werden.
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Die wesentlichsten Arbeitsgänge beim Verlegen sind also folgende:
1.) Der Tragbalken greift gegen die Verlegerichtung, d.h.
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am Rohrende mit aufgezogener Kupplung in das Rohr. Um zu verhindern,
daß das Rohr wieder vom Balken abrollt, wird bereits in diesem Zustand die Zentriereinrichtung
5 betätigt. Die erste Arbeitsstellung fixiert einerseits das Rohr, die Backen 11,
12 weisen konusförmig in Richtung des verlegten Rohrstranges 4.
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2.) Absenken und Zentrieren des Rohres 2, Einnivellieren in die Soll-Lage.
Das Rohr 2 schwebt hiebei über der Grabensohle.
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3.) Spannen der Backen 11, 12 (2. Arbeitsstellung).
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4.) Einschieben des Rohres 2 samt Kupplung in die zuletzt verlegte
Kupplung mittels der Hydraulik am entgegengesetzten Rohrende.
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5.) Rohrbettung, Fixierung der Lage durch teilweise Hinterfüllung
bzw. Ankegeln.
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6.) Zentriereinrichtung wird entlastet, -in die Ruhestellung gebracht
und mit dem Tragbalken 6 aus dem Rohr 2 gezogen.
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Wenngleich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Rohrkupplung
vor dem Verbindungsvorgang auf dem bereits verlegten Rohrstrang aufgeschoben ist,
so ist es selbstverständlich auch möglich, in umgekehrter Weise die Rohrkupplung
auf dem neu zu verlegenden Rohr anzuordnen; diese Lösung hätte sogar den Vorteil,
daß die Rohrkupplung nicht verschmutzt wird.
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Unter Verbindungsstück ist übrigens auch eine angeformte Muffe zu
verstehen.
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Die dargestellte Vorrichtung ist in gleicher Weise geeignet für die
Verlegung in teilweise oder ganz wassergefüllten bzw. trockenen Küvetten.