DE2458157A1

DE2458157A1 - Regenbecken fuer abwasseranlagen

Info

Publication number: DE2458157A1
Application number: DE19742458157
Authority: DE
Inventors: Werner Dr Ing Weber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-12-09
Filing date: 1974-12-09
Publication date: 1976-06-10
Also published as: DE2458157C3; DE2458157B2

Description

Regenbecken für Abwasseranlagen Die Erfindung betrifft ein Regenbecken für Abwasseranlagen, mit mindestens annähernd kreisförmigem oder zentralsymmetrischem Grundriß, zur Beckenmitte geneigtem Boden, mindestens einem außermittig und von der Radialrichtung abweichend in das Becken mündenden Zulauf und einem zentral vom Beckenboden ausgehenden Ablauf.
Ein derartiges Regenbecken ist aus DT-PS 1 945 922 bekannt. Wesentlich für dieses bekannte Becken ist, daß der Beckenboden sehr flach geneigt und der Zulauf tangential am Beckenumfang angeordnet ist. Damit soll erreicht werden, daß sich im Becken eine Kreis- bzw. Spiralströmung einstellt, wodurch die am Beckenboden abgelagerten Schmutzstoffe zum zentralen Ablauf hin weggespült werden, so daß sich eine gesondert durchzuführende Beckenreinigung erübrigt.
Diese Wirkung ist bei dem bekannten Becken aber nur unter besonderen, im Normalfall nicht vorliegenden Bedingungen gegeben, nämlich dann, wenn das Becken bis zur Höhe des Zulaufs gefüllt ist und die Zulaufmenge etwa dem maximalen Regenzulauf entspricht. In der Regel liegen die Verhältnisse aber so, daß bei kleinen oder mittleren Regenfällen das Bekken nur wenig gefüllt ist und der Zulauf schwach ist. Dann fließt das Wasser vom Beckenumfang radial oder bogenförmig zur Beckenmitte, eine Kreisströmung kommt nicht zustande und der Schlamm lagert sich auf der flachen Beckensohle im wesentlichen ungehindert ab. Andererseits wird dann, wenn bei gefülltem Becken und starkem Zulauf tatsächlich eine Kreisströmung zustande kommt, #iese den ganzen Beckeninhalt erfassen und die Schlammschicht aufwirbeln. Würde man ein solches Becken mit einem Klarwasserüberlauf versehen, so könnte dann aufgewirbelter Schlamm in den Klarwasserablauf gelangen. Es ist es deshalb die Auffassung der Fachwelt, daß derartige Wirbelstrombecken nur als Regenrückhaltebecken, nicht aber als mechanische Klärbecken mit Überlauf betrieben werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regenbecken der genannten Art so zu verbessern, daß eine Selbstreinigung von Schlammablagerungen auch bei wechselnden Zulauf- und Füllstandsverhältnissen gewährleistet ist und das Becken auch als mechanisches Klärbecken betrieben werden kann. Die Erfindung geht ab von dem bekannten Prinzip, in einem Becken mit flachem Boden durch tangentialen Zulauf am Umfang den gesamten Beckeninhalt in eine Kreisströmung zu versetzen.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vielmehr vor, daß der Beckenboden stark mit einem Winkel von mindestens 250 geneigt ist - was bei Abwasserklärbecken an sich bekannt ist -und daß der Zulauf vom Umfang des Beckens nach innen versetzt angeordnet ist.
Dadurch wird erreicht, daß auch bei sehr geringem P~ullstand eine die ganze Beckensohle erfassende kreis- bzw. spiralförmige Bespülung des Beckenbodens durch das zulaufende Regen- und Abwasser (Mischwasser) auch dann stattfindet, wenn dessen Menge und Eintrittsgeschwindigkeit gering sind. Unterstützt durch die starke Abböschung werden Schlammablagerungen so mit Sicherheit vermieden. Andererseits erfaßt auch bei gefülltem Becken und starkem Zulauf die Kreisströmung nur den untersten und inneren Teil des Beckens, so daß darüber eine von Aufwirbelung freie Zone verbleibt, in der sich das Wasser mechanisch klären kann. Für dessen Abzug ist vorzugsweise ein Klarwasserüberlauf vorgesehen.
Die Neigung des Beckenbodens beträgt vorzugsweise mindestens 30°, insbesondere ca. 45°, und der Zulauf ist vorzugsweise zwis#chen 1/2 und 3/4, insbesondere bei etwa 2/3, des Beckenradius tangential angeordnet.
Eine Ausführungsforin der Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Regenbecken im Grundriß und im Axialschnitt.
Das Becken 1, das insbesondere auch als transportables Fertigbecken ausgebildet sein kann, hat kreisförmigen Grundriß. An eine lotrechte Seitenwand 2 schließt sich nach unten ein trichterförmig stark geneigter Boden 3 an, dessen Neigung bei der Ausführungsform 450 beträgt. An der tiefsten Stelle im Beckenmittelpunkt befindet sich der Schlammablauf 4, an den eine Schlammableitung 5 angeschlossen ist. Der Zulauf 6 für das Mischwasser (Abwasser und Regenwasser) mündet im Beckenboden in einem Abstand von der Achse des Beckens, der 2/3 des Beckenradius beträgt, und zwar tangential bezüglich der Beckenachse. Der Teil unterhalb des Zulaufs 6 ist die Schlammzone 7 des Beckens, der oberhalb und insbesondere im Bereich der lotrechten Wand 2 befindliche Teil ist die Klärzone 8. Am Beckenrand befindet sich ein Klarwasserabzug 9 mit Uberlaufwehr 10, Tauchwand 11 zum Zurückhalten von Schwimmstoffen und eine Klarwasserleitung 12.
Das Becken kann aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften sowohl als einfaches Regenrückhaltebecken wie auch als mechanisches Vorklärbecken für das zulaufende Mischwasser verwendet werden. Es kann je nach dem Verwendungszweck auch mit anderen Becken oder sonstigen Bestandteilen von Kläranelagen kombiniert bzw. auch baulich mit ihnen vereinigt werden. Es kann selbst Zusatzeinrichtungen aufweisen, wie z.b. ein an die Schlammableitung angeschlossenes Pumpwerk für die Beckenentleerung, falls wenig natürliches Gefälle zur Verfligune, steh.

Claims

Patentansprüche

9 Regenbecken für Abwasseranlagen, mit mindestens annähernd kreisförmigem oder zentral symmetrischem Grundriß, zur Beckenmitte geneigtem Boden, mindestens einem außermittig und von der Radialrichtung abweichend in das Becken mündenden Zulauf und einem zentral vom Beckenboden ausgehenden Ablauf, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Beckenboden (2) stark mit einem Winkel von mindestens 250 geneigt und der Zulauf (6) vom Beckenumfang nach innen versetzt angeordnet ist.
2. Regenbecken nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h-n e t, daß die Neigung des Beckenbodens (2) mindestens ca. 300, vorzugsweise ca. 450, beträgt.
3. Regenbecken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t, daß der Zulauf (6) zwischen 1/2 und 3/4 des Radius des Beckenbodens angeordnet ist.
4. Regenbecken nach Anspruch 3, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß der Zulauf (6) etwa tangential zu einem Kreis mit ca. 2/3 des Radius des Beckenbodens angeordnet ist.
5. Regenbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Becken einen Uberlauf (10) für geklärtes Wasser aufweist.