DE2454115C2 - Verfahren zur Gewinnung von Propylenoxid - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von PropylenoxidInfo
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Description
(a) von dem rohen praktisch propylenfreien Propylenoxidprodukt in einer ersten Fraktioniervorrichtung,
die bei einer Temperatur im Rückstandsabschnitt von etwa 35 bis 1000C und
einem Druck von etwa 1 bis 7 kg/cm2 betrieben wird, ein erstes Acetaldehyd enthaltendes
Destillat abzieht und einen ersten Destillationsrückstand, der Propylenoxid, Propionaidehyd
und die Stoffe mit einem höheren Siedepunkt als Propylenoxid enthält, gewinnt, dann
(b) in einer zweite.i Fraktioniervorrichtung, die bei
einer Temperatur im Rückstandsabschnitt von etwa 50 bis 1000C ure4 einem Druck von etwa
0,7 bis 33 kg/cm-' betrieben wird, ein zweites Destillat abtrennt, das Propylenoxid praktisch
frei von Aldehyden und höher siedenden Stoffen enthalt, und einen zweiten Destillationsrück«'.
jnd abzieht, der die höher siedenden Stoffe enthält i>nd gegebenenfalls
(c) das zweite Destillat in einer dritten Vorrichtung
in an sich bekannier >V->ise einer extraktiven
Destillation unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß die erste Fraktioniervorrichtung in der
Weise betrieben wird, daß sich ihr oberster ίο
Abschnitt bei einem Druck von etwa 3 bis 3.2 kg/cm-' und ihr unterer Abschnitt bei einer Temperatur von
etwa 75° C befinden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Fraktioniervorrichtung
bei einem Druck von etwa 1.4 kg/cm- im obersten Abschnitt und einer Temperatur von etwa
80" C im unteren Abschnitt betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial
wasserhaltiges rohes praktisch propylenfreies Propylenoxid verwendet und das Wasser in der
zweiten Fraktioniervorrichtung mit dem zweiten Destillationsrückstand abtrennt.
55 ehe Menge von nicht umgesetztem Propylen, Propylenoxid
und Lösungsmittel neben verhältnismäßig kleinen Mengen Acetaldehyd. Propionaldehyd, Acrylaldehyd,
Aceton, Methanol, Hexen und Wasser. Die fraktionierte Destillation solcher Produkte zur Gewinnung von
Propylenoxid hoher Reinheit (993 Gewichtsprozent und darüber) hat sich trotz der beträchtlichen
Unterschiede der Siedepunkte dieser Bestandteile als schwierig erwiesen.
Epoxidationen von Olefinen mit organischen Hydroperoxiden
in Gegenwart der verschiedensten Katalysatoren sind in den letzten Jahren in großem Umfang
durchgeführt worden. Tert.-Butylhydroperoxid und Ethylbenzolhydroperoxid haben sich hierfür als besonders
geeignet erwiesen. Verfahren dieser Art werden beispielsweise beschrieben in US-PS 33 50 422.65
51635, 34 53 218 und 35 23 956. Epoxidiert man
hiernach Propylen, dann enthalten die gebildeten Epoxidationsprodukte im allgemeinen eine beträchtli-
Bestandteil | Siedepunkt, °C |
Propylen | -47 |
Acetaldehyd | 21 |
Propylenoxid | 35 |
Propionaldehyd | 48,8 |
Acrylaldehyd | 52,5 |
Wasser | 100 |
Ethylbenzol | 136 |
Die Abtrennung des Propylens vom Propylenoxid bereitet dabei keine Schwierigkeiten. Die Abtrennung
von Aldehyden — die im allgemeinen in Mengen von bis zu etwa 2 Gewichtsprozent zugegen sind — ist dagegen
mit Problemen verbunden, da ein für technische Zwecke befriedigendes Propylenoxid weniger als etwa 100 T/M
(ppm) und vorzugsweise weniger als etwa 20 T/M Aldehyde, ausgedrückt als Propionaldehyd. enthalten
soll.
Zur Gewinnung von Propylenoxid mit den gewünschten Eigenschaften ist es üblich, zunächst praktisch das
gesamte nicht umgesetzte Propylen vom Reaktionsprodukt zu entfernen und das rohe Propyfenoxid (etwa
95 Gewichtsprozent Propylenoxid) dann in einer Destillationskolonne aufzuarbeiten, wobei Propylenoxid und
alle niedriger siedenden Stoffe, zu denen auch Acetaldehyd gehört, als Destilltt abgetrennt werde.
Das Destillat wird hierauf in einer zweiten Fraktioniereinrichtung so destilliert, daß Acetaldehyd und Stoffe
mit niedrigerem Siedepunkt über Kopf abgehen. Der Rückstand dieser Destillation wird einer extraktiven
Destillation, beispielsweise unter Verwendung eines Paraffins mit 8 Kohlenstoffatomen als Extraktionsmittel,
unterworfen, wodurch Hexene und andere Kohlenwasserstoffe abgetrennt werden. Bei dieser extraktiven
Destillation erhalt man dann als Destillat ein Propylenoxidprodukt mit einem Gehalt von etwa 50 bis 100 T/M
Gesamtaldehyde (als Propionaldehyd).
Das obige Verfahren ermöglicht demnach zwar die Gewinnung von Propylenoxid mit einem Aldehydgehalt
von nur 50 T/M. hat jedoch den großen Nachteil, daß dabei dann eine beträchtliche Menge von etwa 30% des
Propylenoxids in der zweiten Fraktioniereinrichtung zusammen mit Acetaldehyd über Kopf ab- und somit
verlorengehen. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung von
Propylenoxid hohen Reinheitsgrades aus einem rohen praktisch propylenfreien Propylenoxidprodukt der
angegebenen Art. bei dem es zu keinen so hohen Verlusten an Propylenoxid kommt, und diese Aufgabe
wird nun erfindungsgemäß durch das aus den Patentansprüchen hervorgehende Verfahren gelöst.
Es wurde demnach gefunden, daß die Reihenfolge der
Fraktionierungsstufen einen erheblichen Einfluß auf die Reinheit des schließlich gewonnen Propylenoxids.
insbesondere hinsichtlich des Aldehydgehalts, hat. Das in der Stufe (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens als
zweites Destillat gewonnene Propylenoxid enthält im allgemeinen etwa 5 bis 50 T/M Aldehyde, vorzugsweise
etwa 5 bis 20 T/M Aldehyde, als Propionaldehyd. Dies ist außerordentlich überraschend und steht im Gegensatz
zu den üblichen berechenbaren Leistungen von Vorrichtungen für fraktionierte Destillationen. Es ist
anzunehmen, daß während der Destillation chemische Reaktionen stattfinden, die den normalen Massenübergang
stören und dadurch zu anomalen Ergebnissen führen Das erfindungsgemäße Verfahren wird im
folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Ein rohes Propylenoxidprodukt, aus dem nicht umgesetztes Propylen durch vorherige Destillation
nach herkömmlichen Frakronierungsmaßnahmen entfernt werden ist, wird durch Leitung 10 in einen
mittleren Abschnitt der ersten Fraktioniervorrichtung ti eingeführt. Je nach den angewandten Epoxidierungsbedingungen
hat das Rohprodukt im allgemeinen die folgende in Gewichtsprozent angegebene Zusammensetzung:
Propylenoxid
Acetaldehyd
Propionaldehyd
und Acrylaldehyd
Aceton
Wasser
92 -99
0.05- 2.0
0.05- 2.0
0,01- 0,10
0,01- OJO
03 - 5,0
0,01- OJO
03 - 5,0
25
Die Fraktioniervorrichtung 11 enthält im allgemeinen
20 bis 50 theoreitsche Dampf-Flüssigkeit-Kontaktstufen
und wird bei solchen Bedingungen betrieben, daß Acetaldehyd und alle niedriger siedenden Stoffe als
Destillat durch Leitung 12 als ein erstes Destillat abgezogen werden können und daß praktisch alle höher
siedenden Stoffe einschließlich des Propylenoxids durch Leitung 13 als erster flüssiger Rückstand abgezogen
werden könnpn. Hierzu wird die Fraktioniervorrichtung 11 bei einem Druck von etwa 1 bis 7 kg/cm2 und einer
Temperatur von etwa 35 bis 100° C betrieben. Sie wird
vorzugsweise jedoch so geführt, daß sich ihr oberster Abschnitt bei einem Druck von etwa 3 bis 3,2 kg/cm2
und ihr unterer Abschnitt bei einer Temperatur von etwa 75°C befinden.
Der erste flüssige Rückstand in Leitung 13 wird in einen mittleren Abschnitt der zweiten Fraklioniervorrichtung
14 eingeführt, die etwa 20 bis 60 theoretische Dampf-Flüssigkeit-KontcMierstufen enthält und so
betrieben wird, daß ein zweites Destillat, das Propylenoxid enthält und praktisch frei von Aldehyd ist, über
Kopf durch die Leitung 15 abgezogen werden kann. Dieses zweite Destillat enthält etwa 5 bis 50 T/M
Gesamtaldehyd (ah Propionaldehyd). Die oberhalb von Propylenoxid siedenden Anteile des rohen Propylenoxidprodukts
werden als zweiter flüssiger Rückstand durch die Leitung 16 abgezogen. Die Fraktioniervorrichtung
14 wird bei einem Druck von etwa 0.7 bis 3.5 kg/cm2 und einer Temperatur im unteren Abschnitt
von etwa 50 bis 100'C. vorzugsweise von etwa 60 bis
90°C betrieben. Vorzugsweise wird jedoch ein Druck von etwa 1,4 kg/cm2 im obersten Abschnitt und eine
Temperatur von etwa 8O0C im unteren Abschnitt angewandt.
Zur Erzielung ein-T noch größeren Reinheit des
Propylenoxids kann das zweite Destillat über die Leitung 15 gegebenenfalls in einen mittleren Abschnitt
der extraktiven Destillationskolonne 16a eingeführt werden, worin es sich im Gegenstrom zu einem
extraktiven Lösungsmittel, zum Beispiel einem Octan, befindet Hierbei werden übliche Maßnahmen für die
extraktive Destillation von Propylenoxid (vergleiche beispielsweise US-PS 34 64 897) angewandt. Durch die
Destillatleitung 22 wird Propylenoxid mit hoher Reinheit, nämlich weniger als etwa 20 T/M Aldehyd (als
Propionaldehyd), abgezogen. Oberhalb von Propylenoxid siedende Anteile des rohen Propylenoxidprodukts
werden in Kolonne 16a extrahiert und werden daraus in einem Extrakt durch die Rückstandsleitung 17 abgezogen.
Der Extrakt in Leitung 17 wird in einen mittleren Abschnitt der Abstreifvorrichtung 18 eingeführt, die so
betrieben wird, daß die über Propylenoxid siedenden Anteile als Destillat über Leitung 19 und das
Lösungsmittel über die Rückstandsleuung 20 zur Rückführung zu einem oberen Abschnitt der Kolonne
16a abgezogen werden. Durch die Leitung 21 kann Ergänzungslösungsmittel in die Leitung 20 eingeführt
werden. Die Kolonne 16a kann beisp.Jsweise bei einem
Druck von etwa 1 bis 7 kg/cmJ bei einen. Volumenverhältnis
von Lösungsmittel zu Beschickung aus der Leitung 15 von etwa 2 bis 20 Teilen betrieben werden.
Die Abstreifvorrichtung 18 kann bei einem Druck von etwa 1 L.J 7 kg/cm2 betrieben werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. Das in diesen Beispielen verwendete
rohe Propylenoxid wird durch Umsetzung von Propylen mit Ethylbenzolhydroperoxid in Gegenwart von Molybdän
bei 1100C und anschließende fraktionierte Destillation
des Reaktionsprodukts zur Entfernung praktisch des gesamten nicht umgesetzten Propylens hergestellt.
Zur Bildung eines erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial geeigneten praktisch propylenfreien rohen Propylenoxidprodukts
lassen sich jedoch ganz allgemein die in den US-PS 36 23 956, 33 50 422, 33 51635 und
34 53 218 beschriebenen Peroxide, Katalysatoren, Reaktionsparameter und Arbeitsweisen anwenden.
1Od Gewichtsteile eines rohen Propylenoxidprodukts
eier folgenden Zusammensetzung werden durch Leitung 10 in die Fraktioniervorrichtung 11 eingeführt:
Gewichtsprozent | |
niedrig siedende Anteile | Spuren |
Acetaldehyd | 0.7 |
Propionaldehyd | 0.04 |
Ethylbenzol | 0.6 |
Hexene | 0.05 |
Wasser | 4.5 |
Aceton | 0,2 |
PiOpylenoxid | Rest |
Durch die Leitung 12 wird aus der Fraktioniirvorrichtung
11 etwa 1 Gewichtsteil Destillat abgezogen, das
Acetaldehyd, Propylenoxid und niedrig siedende Anteile enthält. Das Rückstandsprodukt in der Leitung 13 macht
99 Gewichtsteile aus. Die Fraktioniervorrichturig 11 weist 90 Böden auf und wird bei 2.95 kg/cm2 und einer
Rückstandtemperatur von 75° C bei einem Verhältnis von Rückfluß zu Beschickung von 4 betrieben.
Das aus der Fraktioniervorrichtung 14 durch die Leitung 15 entnommene Destillat besteht aus 93 Gewichtsteilen
Propylenoxid mit einem Gesamtaldehydgehalt von etwa 10 T/M (als Propionaldehyd). Das
Rückstandsprodukt in Leitung 16 macht 6 Gewichtsteile
aus. Die f'raktioniervorrichüing 14 weist b2 Böden aiii
und wird bei 1,4 kg/cm- und einer RückstandMcmpcratür
von etwa 75°C bei einem Verhältnis von Rückflul.i /υ
Beschickung von 7 beirieben.
Hieraus ergibt sich. ilaU Piopylenoxid mit einem
hohen Reinheitsgrad. IO T/M Alclehydgehalt. bei einem
Propylenoxidverlust von nur etwa 1%. bezogen auf die Beschickung der Fraktioniervorriehtung II. erhalten
wird.
Vergleichsbeispiel IΛ
Zum Vergleich wird die Reihenfolge der Destillationen
umgekehrt, so daU die Entfernung der hochsiedenden
Anteile (Frakiioniervoiriehtung 14) vor der
Entfernung der niedrig siedenden Anteile (Fraktioniervorrichtung 11) vorgenommen wird, leder Destillationsturm
wird bei dem gleichen Druck, der gleichen Temperatur, dem gleichen Rüekflußverhältnis und mit
.ur —[ejchcr· Λη/ah! von Bö-Jen wie iü Bei'."!!·! !
betrieben.
Propylenoxid wird als Destillat einer ersten Destillation (Fraktioniervorriehtung 14) zusammen mit Acetaldehyd
und niedrig siedenden Anteilen abgezogen, und danach wird dieses erste Destillat fraktioniert destilliert,
um den Acetaldehyd und niedrig siedende Anteile zu entfernen und Propylenoxid als Rückstand zu gewinnen.
Diese umgekehrte Reihenfolge hai den Vorteil, dalt
Wasser frühzeitig vom l'n>pyleno\id abgetrennt wird
und dadurch die (Kidverliisie durch CJlvkolbildung bei
einem Minimum gehalten werden. Das gewonnene Propylenoxid enthält jedoch mehr als 50 T/M Aldehyde.
Außerdem gehen über 10% des Propylenoxids des Rohprodukts bei den Fraktionierungsstufen. hauptsächlich
in der Acetaldehydfraktion. verloren, und es ist nicht
möglich, diesen Verlust zu verringern, ohne die Aldehydkonzentration des gewonnenen Propylenoxids
beträchtlich zu erhöhen.
Die Analyse des gewonnene Propylenoxids aus dom Rückstand der zweiten Destillation zeigt die Abwesenheit
von Paraldehyd.
Die in Beispiel I beschriebenen Destillationen werden mit verschiedenen Temperaturen des Rückstands in
der Fr»ktionicrv^rπ'*Η!Μ!ντ '^ *υϊ.ι^ι»ΓΚ«-νΐι ti*»i «*in*>r
Rückstandstemperatur von 93'C enthält das gewonnene Propylenoxid in Leitung 15 etwa 15 IM Gesamtaldehyd
(als Propionaldehycl). Bei einer Rückstandstempcratur von 99'C enthält das gewonnene Propylenoxid
in Leitung 15 etwa JO T/M Aldehyd. Bei einer Riickstandsieniperatur \on 104 C beträgt die Aldehydkonzentrationewa
IbO T/M.
Claims (1)
1. Verfahren zur Gewinnung von Propylenoxid hohen Reinheitsgrades aus einem rohen praktisch
propylenfreien Propylenoxidprodukt, das durch katalytische Epoxidation von Propylen mit einem
organischen Hydroperoxid und destillative Entfernung des nicht-umgesetzten Propylens erhalten
worden ist und außer Propylenoxid Acetaldehyd, Propionaldehyd und andere Stoffe mit einem
höheren Siedepunkt als dem von Propylenoxid enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
man
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