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' Elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial II Priorität: 14.
November 1973, Japan, Nr. 127 872/73 Die Erfindung betrifft ein elektrostatographisches
Aufzeichnungsmaterial mit einer dielektrischen Bindemittelschicht auf einem Träger,
die als Bindemittel ein Copolymerisat enthält.
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Dieses Aufzeichnungsmaterial kann fur Faksimiledruck und mit hohen
Geschwindigkeiten arbeitenden elektrostatischen Druckvorrichtungen dienen. Das Aufzeichnungsmaterial
kann beispielsweise ein mit einer dielektrischen Bindemittelschicht beschichtetes
Papier oder ein Papier zum übertragen eines elektrostatisch erzeugten Bildes (TESI-Papier)
sein. Die Erfindung betrifft insbesondere elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial
- mit einer dielektrischen Bindemittelschicht für eine Aufzeichnungsschicht des
mit einem dielektrischen Bindemittel beschichteten Papiers, in welchem ein elektrostatisch
latentes Bild unmittelbar auf der dielektrischen Aufzeichnungsschicht durch Aufbringen
einer elektrischen Ladung erzeugt wird, oder ein dielektri-d
sches
Bindemittel für eine Aufzeichnungsschicht eines TESI-Papiers, bei dem ein elektrostatisch
latentes Bild, das vorher auf einer elektrostatqgraphischen Platte in einem elektrostatographischen
Verfahren erzeugt wurde, auf das Papier übertragen wird.
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eietrostatographische Herkömmliche/Aufzeichnungsmaterialien bestehen
aus einer elektrisch leitenden Schicht und'einer dielektrischen Schicht, die über
der elektrisch leitenden Schicht auf einer Oberfläche eines Papierträgers angeordnet
sind. Auf der anderen Oberfläche des Papierträgers befindet sich eine elektrisch
leitende Schicht. Als dielektrische Schicht werden gut isolierende Kunstharze verwendet,
beispielsweise in organischen Lösungsmitteln lösliche Kunstharze, wie Siliconharze,
Epoxidharze, Polyvinylacetalharze, Vinylacetat-Polymerisate, Vinylchlorid-Polymerisate
und Styrol-Butadien-Copolymerisate. Diese Kunstharze werden im allgemeinen in einem
organischen Lösungsmittel gelöst und auf das Trägerpapier aufgetragen.
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Die dielektrische Bindemitteschicht muß einen elektrischen Oberflächenwiderstand
von mindestens etwa 101° Q selbst bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit
aufweisen. Die Ver-'wendung der vorgenannten, in organischen Lösungsmitteln löslichen
Kunstharze hat jedoch verschiedene Nachteile. Beim Beschichten besteht Feuer--bzw.
Explosionsgefahr, und der größte Teil der für diese Kunstharze verwendeten organischen
Lösungsmittel ist giftig. Deshalb müssen bei Verwendung dieser Kunstharze spezielle
Vorrichtungen verwendet werden, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten
una die Lösungsmittel
wiedergewinnen zu können. Außerdem muß eine
Grundierschicht auf das Trägerpapier aufgetragen werden, bevor die Lösung des Kunstharzes
in dem organischen Lösungsmittel aufgetragen wird, um ein Eindringen des Lösungsmittels
in den Papierträger zu verhindern.
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Zur Vermeidung der vorgenannten Schwierigkeiten wurden bereits Versuche
unternommen, in Wasser lösliche oder in Wasser emulgiebare Kunstharze als dielektrische
Bindemittel einzusetzen.
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Im allgemeinen dringen übliche wasserlösliche oder in Wasser emulgierbare
Kunstharze nicht in den Papierträger ein, so daß eine Grundierschicht nicht erforderlich
ist. Die Verwendung der wasserlöslichen oder in Wasser emulgierbaren Kunstharze
als dielektrische Bindemittel hat jedoch ebenfalls einige Nachteile, so daß diese
Kunstharze bisher in der Praxis nicht zur Herstellung einer dielektrischen Bindemittelschicht
verwendet wurden.
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Einer der Nachteile dieser wasserlöslichen oder in Wasser emulgierbaren
Kunstharze ist darin zu erblicken, daß die meisten der Kunstharze stärker hydrophil
sind als die Kunstharze, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Deshalb
sind sie bei hoher Luftfeuchtigkeit hygroskopisch, was zu einer Verschlechterung
der Ladungseigenschaften der dielektrischen Bindemittelschicht führt. Eine andere
Schwierigkeit, die bei Verwendung wasserlöslicher oder in Wasser emulgierbarer Kunstharze
auftritt, besteht darin, daß oberflächenaktive Verbindungen, wie Emulgatoren, die
zur Herstellung der Beschichtungsflüssigkeit verwendet werden, die Ladungseigenschaften
der dielektrischen Bindemittelschicht sehr stark ver-5 chiechtern.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial
zu schaffen, das durch Verwendung eines speziellen Bindemittels ausgezeichnete physikalische
und elektrische Eigenschaften zeigt.
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Der Gegenstand der Erfindung geht von einem elektrostatographischen
Aufzeichnungsmaterial mit einer dielektrischen Bindemittelschicht auf einem Träger
aus, die als Bindemittel ein Copolymerisat enthält, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Bindemittelschicht als Bindemittel ein Copolymerisat aus 75 bis 94 Molprozent
Äthylen-Einheiten und 25 bis 6 Molprozent Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Einheiten
mit freien Carboxylgruppen enthält.
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Vorzugsweise enthält die Bindemittelschicht noch Calciumcarbonat-Teilchen.
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Die Bindemittelschicht kann auf den Träger in Form eines wasserlöslichen
oder in Wasser emulgierbaren Ammonium- oder Aminsalzes des Copolymerisats aufgetragen
werden. Anschließend wird der Auftrag durcli Erhitzen getrocknet.
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Vorzugsweise wird als Bindemittel ein Copolymerisat aus 87 bis 92
Molprozent Äthylen-Einheiten und 13 bis 8 Molprozent Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Einheiten
verwendet.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Copolymerisate können aus den genannten
Monomeren nach üblichen Methoden hergestellt werden.
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Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate
läßt
sich am einfachsten durch den Schmelzindex definieren, der nach der ASTM-Prüfnorm
D-1283-57T gemessen wird.-Der Schmelzindex der erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate
beträgt vorzugsweise etwa 0,1 bis 1000 g pro 10 Minuten, insbesondere 80 bis 350
g pro 10 Minuten.
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Das Copolymerisat wird als Ammonium- oder Aminsalz in Form einer wäßrigen
Lösung oder wäßrigen Emulsion auf den Träger aufgebracht. Etwa 20 bis 100 Molprozent
der im Copolymerisat vorhandenen Carboxylgruppen sind in Ammonium- oder Aminsalzgruppen
umgewandelt. Diese Salze können durch Neutralisation der Carboxylgruppen des Copolymerisats
mit Ammoniak oder einem flüchtigen Amin oder deren Gemisch hergestellt werden. Auf
diese Weise wird das Copolymerisat wasserlöslich oder in Wasser emulgierbar. Das
zur Salzbildung verwendete Ammoniak oder Amin wird bei der sich der Beschichtung
anschließenden Trocknungsstufe verflüchtigt. Der größte Teil des Copolymerisats
in der Salzform wandelt sich in die ursprüngliche Form des Copolymerisats mit freien
Carboxylgruppen um. Das in der dielektrischen Bindemittelschicht nach dem Trocknen
durch Erhitzen vorliegende Copolymerisat kann jedoch noch einen geringen Anteil
an Carboxyl gruppen in Form ihrer Ammonium- oder Aminsalzgruppen enthalten.
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Beispielsweise können bis zu 10 Molprozent Ammonium- oder Aminsalzgruppen,
bezogen auf die gesamten Carboxylgruppen im Copolymerisat,vorliegen. Als flüchtige
Amine werden zur Salzbildung Verbindungen verwendet, die wasserlösliche oder in
Wasser emulgierbare (selbstemulgierbare) Salze des Cõpolymerisats bilden und die
unter den Bedingungen der Trocknungsstufe verdampft werden können, beispielsweise
bei einer Temperatur von
etwa 1300C innerhalb etwa 1 Minute verdampfen,
und dennoch die Fähigkeit haben, eine Bindemittelschicht mit einem elektrischen
Widerstand von mindestens etwa 101° je ,gemessen bei einer Temperatur von 200C und
einer relativen Feuchtigkeit von 65 Prozent bilden können.
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Beispiele für verwendbare Amine, die die vorgenannten Bedingungen
erfüllen, sind Ammoniak, Mono- und Dialkylamine mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in den Alkylresten, wie Methylamin, Äthylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin,
sek.-Butylamin, tert.-Butylamin,-Dimethylamin, Diäthylamin, Dipropylamine und Dibutylamine,
Alkanolamine mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in den Alkanolresten, wie Propanolamine,
Alkylalkanolamine'oder Dialkylalkanolamine mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in den Alkylresten und den Alkanolresten, wie Mono- oder Dimethyläthanolamin, Monomethyl-
oder Dimethylisopropanolamin, und deren Gemische. Besonders bevorzugt ist Ammoniak.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate lassen sich in der
Salzform in Wasser lösen oder emulgieren und können auf einen Träger, wie Papier,
leicht und einfach aufgetragen werden.
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Die Beschichtung kann nach üblichen Methoden unter Verwendung üblicher
Vorrichtungen erfolgen, beispielsweise mit einer Rakel, durch Luftrakel,/Walzenbeschichten
oder Stabbeschichten. Das Beschichtungsverfahren läßt sich gefahrlos durchführen.
Außerdem zeigt die dielektrische Bindemittelschicht aus den erfindungsgemäß verwendeten
Copolymerisaten auf Papier als Träger ausgezeichnete dielektrische Eigenschaften,
die bei Verwendung
üblicher Kunstharze nicht auftreten.
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Als Trägermaterial können für das Aufzeichnungsmaterial der Erfindung
nicht nur Papier sondern auch andere Träger verwendet werden, wie Kunststoffolien;
beispielsweise aus Polyäthylen, Polyester, Cellulosetriacetat, Cellulosediacetat,
Polycarbonaten, Polyvinylchlorid, Polystyrol, synthetisches Papier, gewebtes. oder
nicht gewebtes Textilgut, Metallplatten oder Metallfolien, beispielsweise aus Kupfer
oder Aluminium. Bei Verwendung von Trägermaterial mit niedriger elektrischer Leitfähigkeit,
beispielsweise Kunststoffolien'befindet sich auf dem Träger vorzugsweise auch mindestens
eine elektrisch leitende Schicht, wie dies nachstehend näher erläutert wird.
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Der Ausdruck "Träger" bedeutet sowohl nicht-leitende Träger, auc wie
Papier und Kunststoffe, als elektrisch leitende Träger, wie Metallträger, oder nicht-leitende
Träger, die durch geeignete des Tragers, oder m' Behandlung / wie Imprägnieren,
Beschichten /Vakuumbeschichten/ einem elektrisch leitfähigen Material, -. elektrisch
leitend gemacht wurden, d.h. deren Oberflächenwiderstand weniger als etwa 1085L
beträgt.
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Das Abklingen des Oberflächenpotentials der aus dem erfindungsgemäß
verwendeten Copolymerisat hergestellten dielektrischen Bindemittelschicht beträgt
nur etwa 5 bis 7 Prozent, selbst bei hoher Luftfeuchtigkeit. Wie vorstehend beschrieben1
erfordern mit herkömmlichen dielektrischen Bindemitteln beschichtete Papiere eine
Grundierschicht, um das Eindringen des organischen Lösungsmitteis in das Papier
zu vermeiden. Das Aufbringen einer
derartigen Trennschicht ist bei
dem mit dem erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisat beschichteten Papier nicht
erforderlich.
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Zur Herstellung des Aufzeichnungsmaterials der Erfindung kann das
erfindungsgemäß verwendete Copolymerisat unmittelbar auf Papier aufgetragen werden.
Die Herstellung dieses Aufzeichnungsmaterials ist daher wesentlich einfacher als
die Herstelvon lung/üblichem Aufzeichnungsmaterial unter Verwendung von in organischen
Lösungsmitteln löslichen Kunstharzen. Die dielektrische Bindemittelschicht mit dem
erfindungsgemäß verwendeten Bindemittel kann unmittelbar auf einen Träger aufgetragen
werden, beispielsweise einen elektrisch leitenden Träger oder / einen Träger, der
auf beiden Seiten der Trägerschicht mit einer elektrisch leitenden Schicht beschichtet
ist, wobei die Bindemittelschicht auf eine Seite des Trägers aufgetragen wird.
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Die dielektrische Bindemittelschicht kann auch auf eine elekaufgetragen
werden trisch leitende Schicht auf einer Seite des Trägers/oder die dielektrische
Bindemittelschicht wird auf die elektrisch leitende Schicht aufgetragen, die sich
auf einer Seite der Trägerschicht befindet, oder auf die Rückseite der Trägerschicht,
die auf der anderen Seite mit einer elektrisch leitenden Schicht beschichtet ist.
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Die Dicke der dielektrischen Bindemittelschicht des Aufzeichnungsmaterials
der Erfindung beträgt im allgemeinen etwa 5 bis 20 Mikron, vorzugsweise etwa 8 bis
12 Mikron.
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Erfindungsgemäß. kann das Copolymerisat allein zur Bildung der dielektrischen
Bindemittelschicht verwendet werden, es ist jedoch auch möglich, andere Kunstharze,
wie Acrylpolymeremulsionen, Styrol-Butadien-Copolymerisatlatices oder Polystyrol-Emulsionen
zuzusetzen, um auf diese Weise AUfzeichnungsmaterial herzustellen, das sich für
verschiedene Zwecke eignet. Diese anderen Polymerisate können dem Copolymerisat
in einer Menge bis zu etwa 30 Gewichtsprozent einverleibt werden.
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Vorzugsweise enthält die dielektrische Bindemittelschicht Calciumcarbonatteilchen.
Diese werden der wäßrigen Polymerlösung oder -emulsion vor dem Auftragen zugesetzt.
Experimentell wurde festgestellt, daß Titandioxid und Ton, die im allgemeinen zusammen
mit in 'organischen Lösungsmitteln löslichen Kunstharzen verwendet werden, für das
Aufzeichnungsmaterial der Erfindung ungeeignet sind, da sich die elektrischen Eigenschaften
des Aufzeichnungsmaterials ungünstig beeinflussen. Calciumcarbonat hat den besonderen
Vorteil, daß es die elektrischen Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials nicht
beeinträchtigt und das Aussehen und die Beschreibbarkeit des Aufzeichnungsmaterials
verbessert. Im allgemeinen beträgt die Teilchengröße des erfindungsgemäß verwendeten
Calciumcarbonats durchschnittlich etwa 0,5 bis 8 Mikron vorzugsweise 3 bis 5 Mikron.
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Das Calciumcarbonat wird vorzugsweise in einer Menge von 20 bis 80
Gewichtsprozent, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt der dielektrischen Bindemittelschicht,
einge'setzt.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile, Prozentangaben und Mengenverhältnisse
beziehen sich auf das Gewicht, sofern
nichts anderes angegeben
ist.' Beispiel 1 Ein Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat aus 90 Molprozent Äthylen-Einheiten
und 10 Molprozent Acrylsäure-Einheiten und mit einem Schmelzindex von 270 g pro
10 Minuten wird mit Ammoniak in einer Menge von 70 Molprozent, bezogen auf den Gehalt
an Acrylsäure-Einheiten im Copolymerisat, versetzt. Das Gemisch wird in heißem Wasser
unter Rühren gelöst. Die erhaltene Lösung des Ammoniumsalzes des Copolymerisats
mit einem Feststoffgehalt von 23 Gewichtsprozent wird'sodann auf die Oberfläche
eines geleimten Papieres mit einem Flächengewicht von 50 g/m2 mit Hilfe eines Drahtes
aufgetragen. Der Auftrag wird 90 Sekunden bei 1500C getrocknet. Es entsteht eine
dielektrische Bindemittelschicht mit einer Dicke von 10 Mikron auf. dem Trägerpapier.
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Das erhaltene beschichtete Papier wird statisch mit einer Koronaentladungvcn
-6 KV unter Verwendung eines elektrostatischen Papieranalysegerätes aufgeladen.
Sodann werden die elektrischen Eigenschaften des Papiers untersucht. Das Papier
hat gute Eigenschaften. Das maximale Oberflächenpotential (Vmax) beträgt -695 Volt.
Nach 10 Sekunden Lagerung im dunkeln beträgt das Potential (V10) noch -625 Volt.
Somit beträgt die relative potentialspeicherung nach 10 Sekunden Lagerung im dunkeln
(V10/Vmax x 100) = 90 Prozent.
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Das beschichtete Papier wird sodann auf ein lichtempfindliches elektrostatographisches
Aufzeichnungsmaterial gelegt, das aus einer photoleitenden Platte besteht, die nach
der
US-PS 3 484 237, Spalte 6, Zeilen 35 bis 42 hergestellt wurde.
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Diese Platte besteht aus einem Aluminiumträger und einer photoleitenden
Schicht aus Poly-N-vinylcarbazol, die 163 Gewichtsprozent 2,4,7-Trinitrofluorenon,
bezogen auf das Polymerentvorher hält. Auf dieser Platte wurde durch Koronaentladng/ein
Potential v6n -looo Volt und durch Belichten ein elektrostatisches latentes Bild
erzeugt.
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Das Papier und die lichtempfindliche Platte werden sodann mittels
Druckwalzen aneinandergepreßt, und das elektrostatische Bild wird auf das mit dem
dielektrischen Bindemittel beschichtete Papier übertragen. Danach wird das Papier
von der lichtempfindlichen Platte abgezogen und in einem positiv geladenen Entwickler,
d.h. einer Dispersion von Ruß und einem Alkydharz in einem IsoparaffinXentwickelt.
Es wird ein scharfes Bild hoher Dichte auf dem beschichteten Papier erhalten.
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Zum Vergleich wird das vorstehend beschriebene Verfahren unter Verwendung
einiger Papiere wiederholt, die mit anderen Kunstharzen beschichtet waren. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengefaßt.
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Tabelle I Elektrische Eigenschaften 1) 2) 3) 4) Bildqualität Kunstharz
der Bindemittelschicht 1) Vmax V10 V10/Vmax x 100 (V) (V) (%) Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisat
-695 -625 90 ausgezeichnet Polyvinylacetat-Emulsion, "Polysol PS-10" -455 -190 42
schlecht Vinylacetat-Acrylsäure-Copolymerisat -330 -160 49 schlecht Emulsion, "Polysol
PS-120" Acrylpolymerisat, "PT 850" -470 -235 50 schlecht Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat-
-485 -195 40 schlecht Emulsion, "Polysol EVA P62" Olefinpolymerisat-Emulsion, -
70 50 71 schlecht "Piccopale A-43 Emulsion" Polyacrylsäureamid, "A-230" - 5 0 0
schlecht 1) Diche der dielektrischen Bindemittelschicht 12 bis 14 Mikron 2) Vmax:
Maximales Oberflächenpotential 3) V10 : Potential nach 10 Sekunden 4) V10/Vmax:
relative Potentialspeicherung
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß
das erfindungsgemäß verwendete Athylen-Acrylsäure-Copolymerisat den anderen Polymerisaten
in jeder Hinsicht zerlegen ist. Bei einem Test zur Prüfung der Feuchtigkeitsbeständigkeit,
der bei 30°C und 80 Prozent relativer Feuchtigkeit während 8 Stunden durchgeführt
wurde, wird bei dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial nur eine Abnahme von
6 Prozent des Potentials beobachtet.
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Bei den anderen Fapieren beträgt das maximale Oberflächenpotential
nach dieser Zeit weniger als 50 Volt.
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Bei spiel 2 Die Oberfläche eines geleimten Papiers mit einem Flächengewicht
von etwa 50 g/m2 wird mit Hilfe eines Drahtes mit einer kationaktiven, elektrisch
leitenden Verbindimg "Chemistat 620-0" beschichtet. Die Beschichtung wird 1 Minute
bei 1300C getrocknet. Es wird eine leitende Schicht mit einer Dicke von 3 Mikron
erhalten. Eine 30prozentige wäßrige Lösung, die 10 Teile des in Beispiel 1 verwendeten
Äthylen-Acrylsäure-Copolymerisats und 10 Teile Calciumcarbonat mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 3 Mikron enthält, wird 30 Minuten in einem Homogenisator gemischt.
Die erhaltene wäßrige Suspension wird sogemäß BeisPiel 1 dannvSuf die Unterseite
des Papieres aufgetragen und 90 Sekunden bei -1500C getrocknet. Es wird eine dielektrische
Bindemittelschicht mit einer Dicke von 12 Mikron erhalten.
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Gemäß Beispiel 1 wird ein Bild erzeugt. Die Bildqualität war gut.
Außerdem war das erhaltene Papier nicht glänzend und ließ sich gut beschriften.
Auf die Oberfläche der leitenden Schicht des Papiers wird eine-Kathode gelegtSund
auf die dielektrische
Bindemittelschicht wird mit einer geformten
Elektrode unter einem Druck von 70 g/cm2 während 20 Mikrosekunden ein Potential
von -700 Volt angelegt. Es bildet sich auf dieser Schicht ein elektrostatisches
latentes Bild, das hierauf mit dem in Beispiel 1 verwendeten positiv geladenen flüssigen
Entwickler entwickelt wird. Es wird ein sehr. scharfes Bild erhalten.
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Zum Vergleich werden andere Pigmente anstelle von Calciumcarbonat
in der Bindemittelschicht verwendet. Diese Papiere werden in gleicher Weise untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
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Tabelle II Beschichtung Mengen- Elektrische Bild- Glanz- Be-Copolymerisat/
verhält- Eigenschaf- qualität verminde- schrift-Pigment nis ten rung barkeit EA
1)/CaC03 50/50 ausgezeich- ausge- gut gut net zeichnet EA/Rutil 50/50 mäßig schlecht
schlecht schlecht EA/Anatas 50/50 schlecht schlecht mäßig ausgezeichnet EA/Bariumsulfat
so/so mäßig schlecht schlecht schlecht EA/Aluminium- 50/50 mäßig schlecht mäßig
mäßig oXid EA/Ton 50/50 ' schlecht schlecht schlecht schlecht 1): EA: Athylen-Acrylsäure-Copolymerisat.
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Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß andere Pigmente als Calciumcarbonat
für das Aufzeichnungsmaterial der Erfindung nicht geeignet sind, weil diese Pigmente
die elektrischen Eigenschaf ten und die Bildqualität ungünstig beeinilussen.
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Beispiel 3 Ein Äthylen-Methacryl säure- Copolymeri sat mit 92 Molprozent
Äthylen-Einheiten und 8 Molprozent Methacrylsäure-Einheiten und. einem Schmelzindex
von 280 g/10 Minuten wird mit wäßriger Ammoniaklösung in einer Menge von 80 Molprozent,
bezogen auf die Methacrylsäure-Einheiten im Copolymerisat, versetzt. Es wird eine
wäßrige Emulsion des Copolymerisats mit einem Feststoffgehalt von 25 Prozent hergestellt.
8 Teile der erhaltenen Emulsion, die das Ammoniumsalz des Copolymerisats enthält,
2 Teile eines Styrol-Butadien-Copolymerisatlatex (N-2714) und 10 Teile Calciumcarbonat
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 5 Mikron werden in einem Homogenisator
gemischt. Es wird gemäß Beispiel 1 eine 30prozentige wäßrige Dispersion erhalten,
die auf die Oberfläche eines geleimten Papiers mit einem Flächengewicht von etwa
50 g/m2 aufgebracht und 90 Sekunden bei 150°C getrocknet wird. Es wird eine dielektrische
Bindemittelschicht mit einer Dicke von 13 Mikron erhalten.
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Gemäß Beispiel 1 wird auf dem beschichteten Papier ein Bild erzeugt.
Die Bildqualität ist ausgezeichnet. Das beschichtete Papier hat einen matten Glanz
und der Griff ist ähnlich wie der von üblichem Papier. Die Beschriftbarkeit und
die Feuchtigkeitsbeständigkeit des Papieres wurden ebenfalls gemäß Beispiel 1 bestimmt.
Die Eigenschaften waren ausgezeichnet.