DE2453673B2 - Keimkasten zum keimen und ausweichen von maelzgut auf durchlaessigen hordenboeden - Google Patents
Keimkasten zum keimen und ausweichen von maelzgut auf durchlaessigen hordenboedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Keimkasten zum Keimen
und Ausweichen von Mälzgut auf durchlässigen Hordenböden, unter denen ein Belüitungsraum angeordnet
ist, für Mälzerei- und Brauereibetriebe.
In den IKeimkastenanlagen von Mälzereien und
Brauereien wird die auf Hordenböden ausgebreitete als Grünmalz bezeichnete Gerste von feuchtwarmer Luft
zum Zwecke des Ausweichens durchströmt. Diese Luft wird unter Druck in unter den Hordenböden befindliche
Belüftungsräume eingeleitet. Aufgrund des Gewichtes der ausgeweichten Gerste setzt sich der perforierte
Hordenboden mit Körnern zu, wobei dieses Zusetzen beim Wenden der Gerste mittels Wender und beim
Ausräumen des Keimkastens mittels eines entsprechenden Räumwagens noch wesentlich verstärkt wird. Dies
hat zur Folge, daß sich auch unterhalb des Hordenbodens, d. h. an dessen Unterseite und auf dem Boden des
Belüftungsraumes, insbesondere während des Ausräumens, Rückstände ansammeln. Diese müssen, insbesondere
auch aus hygienischen Gründen zur Vermeidung von Bakterienbildungen, regelmäßig entfernt werden.
Zu diesem Zweck beschäftigen die Brauereien Reinigungskolonnen, die nach dem Ausräumen der Keimkästen
zunächst den Hordenboden von oben abspritzen und säubern. Um anschließend den Hordenboden auch
von der Unterseite her reinigen zu können, ist dieser durch eine Vielzahl rechteckförmiger, auf einer
Tragekonstruktion aufliegender Teilstücke gebildet, die nacheinander nach oben geklappt und dann an ihrer
Unterseite durch Abbürsten und Abspritzen gereinigt werden. Schließlich muß dann der die anfallenden
Rückstände aufnehmende Belüftungsraum gereinigt werden. Bei der Grundfläche von Keimkastenanlagen,,
die üblicherweise eine Länge von 30 bis 50 m und eine Breite von 4 bis 5 m haben, benötigen beispielsweise aus;
sechs Mann bestehende Reinigungskolonnen ungefähr 6 bis 7 Stunden, um diese Reinigungsarbeiten auszuführen.
Hierbei handelt es sich meist um beschwerliche Arbeiten, die je nach der Höhe der Druckräume über
Kopf oder an Gerüsten durchgeführt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Keimkastenanlagen eine Reinigungsvorrichtung zu
schaffen, mit deren Hilfe sich die Hordenböden und die Belüftungsräume intensiv und automatisch reinigen
ίο lassen, so daß hierfür keine Bedienungspersonen mehr
eingesetzt werden müssen.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten Keimkasten erfindungsgemäß durch eine innerhalb des
Belüftungsraums angeordnete antreibbare Reinigungs-
vorrichtung gelöst, wobei die Reinigungsvorrichtung einen verfahrbaren Träger aufweist, der wenigstens
zwei im wesentlichen horizontale, an eine Druckquelle einzeln oder gemeinsam anschließbare Sprührohre
besitzt, von denen mit dem einen Sprührohr Reinigungsflüssigkeit zumindest nach oben und mit dem anderen
Sprührohr Reinigungsflüssigkeit zumindest nach unten versprühbar is»..
Durch eine solche Reinigungsvorrichtung ist die Voraussetzung dafür geschaffen, daß das Reinigen des
Belüftungsraums und der Hordenböden in einem Bruchteil der bisher benötigen Zeit durchgeführt
werden kann.
Die Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Mit Hilfe einer derartigen Reinigungsvorrichtung läßt sich sowohl die Unterseite des Hordenbodens als auch
der Boden dieses Raumes durch intensives Versprühen von Reinigungsflüssigkeit schnell und zuverlässig
reinigen, indem während des Sprühvorganges der
Träger den Raum durchfährt. Durch die nach oben versprühte Reinigungsflüssigkeit werden hierbei nicht
nur an der Unterseite des Hordenbodens hängende Keime und Kornreste abgespült, sondern der Hordsnboden
wird auch intensiv ausgewaschen und damit rückstands- und insbesondere bakterienfrei. Dabei kann
die Reinigungsvorrichtung in der Weise betrieben werden, daß zunächst die Hordenbodenunterseite
gereinigt und dann anschließend der Boden des Beiüftungsraumes gesäubert wird. Es ist günstig, wenn
durch beide Sprührohre die Reinigungsflüssigkeit auch an deren Stirnenden in seitlicher Richtung versprühbar
ist.
Die Konstruktion kann so getroffen sein, daß durch die Sprührohre sowohl kaltes als auch warmes Wasser
sowie auch eine geeignete andere Reinigungsflüssigkeit versprüht werden kann. In jedem Falle ist es dabei
zweckmäßig, wenn die Reinigungsvorrichtung mit einem weiteren Sprührohr ausgestattet ist, mit dessen
Hilfe sich spezielle Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in Richtung der Hordenunterseite versprühen lassen.
Dabei läßt sich ein besonders intensiver Reinigungseffekt erzielen, wenn das obere, nach oben sprühende
Sprührohr um eine senkrechte Antriebsachse verschwenkbar ist, wobei das Sprührohr z. B. eine
oszillierende Bewegung ausführen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer die
erfindungsgemäßen Merkmale aufweisenden Reini gungsvorrichtung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen an sicr
6S bekannten Keimkasten, dessen unter seinem Hordenbo
den liegender Belüftungsraum in mehrere paralle zueinanderliegende Teilräume unterteilt ist, wobei ii
den Teilräumen jeweils eine Reinigungsvorrichtun)
jemäß den F i g. 2 - 4 installiert ist,
3 Fig. 2 eine Vorderansicht der Reinigungsvorrichtung, die auf an den Seitenwänden eines verhältnismäßig langen Belüftungsraumes eines Keimkastens angeordneten Führungsschienen im Abstand vom Boden s des Belüftungsraumes geführt ist,
3 Fig. 2 eine Vorderansicht der Reinigungsvorrichtung, die auf an den Seitenwänden eines verhältnismäßig langen Belüftungsraumes eines Keimkastens angeordneten Führungsschienen im Abstand vom Boden s des Belüftungsraumes geführt ist,
Fig.3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in Fig.2
durch die Reinigungsvorrichtung,
F i g. 4 eine Draufsicht auf die Reinigungsvorrichtung.
In F i g. 1 ist schematisch ein Querschnitt durch einen iu
als Ganzes mit 70 bezeichneten Keimkasten dargestellt, dessen unter seinem Hordenboden 72 sich befindender
Belüftungsraum in eine Vielzahl von zueinander parallel verlaufenden Teilräumen 74, 76, 78 durch den
Hordenboden abstützende Stützsäulen 80 unterteilt ist. Um einen solchen unterteilen Belüftungsraum mit den
Hordenböden in kürzester Zeit intensiv reinigen zu können, ist in jedem Teilraum eine erfindungsgemäBe
Reinigungsvorrichtung installiert, die jeweils als Ganzes mit 82 bezeichnet ist. Dabei ist zu ersehen, daß zur
Versorgung dieser Reinigungsvorrichtung mit Reinigungsflüssigkeit in jedem Teilraum ein Anschlußventil
84 vorgesehen ist, an das die am besten flexible Schlauchleitung 36 der betreffenden Reinigungsvorrichtung
angeschlossen ist. Die Reinigungsvorrichtung ist in den F i g. 2-4 näher erläutert:
Die Reinigungsvorrichtung weist einen als Wagen ausgebildeten Träger auf, der durch zwei im Paralleiabstand
voneinander angeordnete, am besten durch Winkelprofile gebildete Tragschienen 10, 12 (Fig.4)
gebildet ist, die durch eine mittlere Quertraverse 14 starr miteinander verbunden sind. Die Tragschienen
sind im Bereich ihrer Enden an ihrer Außenseite mit Laufrollen 16,1? ausgestattet, mit denen der Wagen auf
Laufschienen 20, 22 geführt ist. Mit 26 bzw. 26' sind an den Enden der Quertraverse 14 in einer Ebene unterhalb
der Rollen 16, 18 Gegenrollen 26 bzw. 26' gelagert, die von unten an den Laufschienen anliegen und dadurch
verhindern, daß sich der Wagen von den Laufschienen abheben kann. In dem zu reinigenden Belüftungsraum
des Keimkastens sind die Laufschienen im Parallelabstand oberhalb des Raumbodens 28 an einer Raumwand
30 bzw. an dieser gegenüberliegenden Stützsäulen 32 montiert.
Die Rollen 16,18 des Trägers sowie die Gegenrollen 26, 26' sind in axialer Richtung stufenlos verstellbar, so
daß sie sich exakt auf den gegenseitigen Abstand der Laufschienen 20, 22 einstellen lassen. Am besten findet
eine Konstruktion Anwendung, bei der diese Veränderbarkeit
des gegenseitigen Abstandes dieser Rollen dadurch erreicht werden kann, daß die Quertraverse 14
in der Länge verstellbar ausgebildet ist.
Der als Wagen ausgebildete Träger ist mit einer Sprührohranordnung ausgestattet, mit deren Hilfe sich
die Luftschlitze des die Raumdecke bildenden Hordenbodens von seiner Unterseite her freispülen und die
Raumwand 30, die Stützsäulen 32 sowie der Raumboden 28 mit unter hohem Druck versprengter Reinigungsflüssigkeit
wirksam reinigen lassen. Diese Sprührohranordnung ist an der Quertraverse 14 angebaut. Sie weist eine
vertikale, von der Quertraverse 14 nach unten ragende Versorgungsleitung 34 auf, die über eine flexible
Schlauchleitung 36 an einem zu einem Pumpenraum führenden Anschlußrohr 38 angeschlossen ist. An ihrem
unteren, sich in entsprechendem Abstand vom Raumboden 28 befindenden Ende trägt die Versorgungsleitung
ein erstes Sprührohr 40, das am Umfang und an seinen Stirnenden mehrere Sprühdüsen 42 trägt, deren
Sprühwinkel derart gewählt ist, daß sich die Sprühkegel übersehneiden und dadurch die gesamte Raumbreite
besprengen. Außerdem sind die Sprühdüsen derart angeordnet, daß die Sprührichtung, wie aus F i g. 3 zu
ersehen ist, in der durch einen Pfeil angezeigten Bewegungsrichtung des Wagens, in der sich dieser
während des Versprühens der Reinigungsflüssigkeit bewegt, schräg nach vorne und unten erfolgt, so daß
dadurch die sich auf dem Raumboden 28 ansammelnden Rückstände gewissermaßen vor den Sprühkegeln
hergeschoben werden. Mit 44 sind im Bereich der Stirnenden des Sprührohres 40 außerdem Sprühdüsen
bezeichnet, deren Sprührichtung zur Raumwand 30 bzw. in Richtung der Stützsäulen 32 gerichtet ist, um an den
entsprechenden Flächen sich ansammelnde Rückstände abzuspülen. Wie aus den Fig.3 und 4 zu ersehen ist,
befindet sich die Versorgungsleitung 34 an der einen Längsseite der Quertraver.se 14, während sich an deren
anderen Längsseite bei halber Länge, d. h. im mittleren Abschnitt der Quertraverse, ein Rotor 46 befindet,
dessen Rotorachse senkrecht angeordnet ist. Auf der Rotorachse ist mit seinem mittleren Teil ein zweites zur
Raumdecke, d. h. zum Hordenboden parallel vorgesehenes Sprührohr 48 angeordnet, das an seinem Umfang
gleichfalls mehrere zur Raumdecke hin gerchiete Sprühdüsen 50 zum Absprühen derselben aufweist.
Außerdem ist wenigstens an seinem der Raumwand 30 gegenüberliegenden Stirnende eine Düse 52 zum
Absprühen der Raumwand vorgesehen. Die Versorgung des Sprührohres mit Reinigungsflüssigkeit erfolgt über
die als Hohlwelle ausgebildete Rotorwelle, der über eine von der Versorgungsleitung 34 abzweigende Verbindungsleitung
54 die Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird.
Der Rotor 46 kann konstruktiv derart ausgelegt sein,
daß die Reinigungsflüssigkeit zugleich als Antriebsmedium dient, d. h., die Rotorwelle dreht sich entweder
kontinuierlich in einer Richtung oder aber sie wechselt permanet die Drehrichtung, so daß das Sprührohr 48
wechselweise hin und her verschwenkt wird, wodurch zum Auswaschen des durchlässigen Hordenbodens ein
besonderer Reinigungseffekt erzielt wird. Ein drittes Sprührohr 56, das an seinem Umfang ebenfalls mit nach
oben gerichteten Sprühdüsen 58 ausgestattet ist, sitzt am oberen Ende der Versorgungsleitung 34. Es verfügt
an seinen Stirnenden auch über zur Seite hin sprühende Sprühdüsen 60 zum Absprühen der Raumwand 30 bzw.
der Stützsäulen 32. Die Sprührohre 48, 56 haben ungefähr die gleiche Länge. Das Sprünrohr 56 dient zum
Versprühen von Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln, wobei dasselbe auch noch, wie strichpunktiert
angedeutet ist, nach unten ragende Sprühdüsen 61 aufweisen kann, um damit sowohl die Raumdecke, der
Raumboden als auch dessen Seitenwände mit Desinfek tionsmittel besprühen zu können. Selbstverständlicl
können die Sprühdüsen auch jede andere geeignet! Ausbildung haben. Beispielsweise könnten sie aucl
durch entlang einer Mantellinie der Rohre vorgesehen feine Bohrungen gebildet sein, so daß mit ihrer Hilfe ei
dichter Flüssigkeitsschleier erzeugt werden könnte. Di Reinigungsflüssigkeit kann in kaltem oder wärmet
Wasser bestehen, das mit entsprechenden Reinigung: mitteln versetzt sein kann.
Dei Antrieb des Wagens erfolgt beispielsweise üb( eine Kette oder ein Seil 64 (s. F i g. 3), das an einer di
Tragschienen, beispielsweise an der Tragschiene 1 oder an der Quertraverse 14, verankert und üb
Umlenkrollen 66, 68 geführt sein kann, die an d
Raumwand 30 bzw. den Stirnwänden jeweils im Bereich eines der Enden des zu reinigenden Raumes gelagert
sein können. F i g. 3 gibt also die gegenseitigen Zuordnungen dieser Rollen nicht exakt wieder. Sie sind
dort lediglich zum besseren Verständnis in dieser Weise eingezeichnet. Während dabei die Rolle 66 durch einen
Antriebsmotor antreibbar ist, ist die Rolle 68 zugleich als Spannrolle ausgebildet, um das Seil oder die
entsprechende Kette spannen zu können. Mit Hilfe der in dieser Weise gestalteten Antriebsvorrichtung läßt
sich die Reinigungsvorrichtung zum Reinigen des im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Belüftungsraum von Keimkästen bildenden Raumes von dessen
einem Ende kontinuierlich zum anderen Ende steuern, wobei zumindest aus den beiden Sprührohren 40,48 die
Reinigungsflüssigkeit unter hohem Druck, beispielsweise mit 50 atü, versprüht wird. Dieser hohe Druck sowie
die Rotation bzw. das Hin- und Herschwenken des Sprührohrs 48 stellen sicher, daß der die Raumdecke
bildende Hordenboden intensiv ausgewaschen wird und die anfallenden Rückstände von den Seitenwänden bzw.
Stützsäulen und vom Boden weggespült werden. Durch die Anordnung der Gegenrollen 26 wird dabei
verhindert, daß die am Sprührohr 40 wirksam werdende Rückstaukraft den Wagen von den Laufschienen
abheben kann.
Derart ausgebildete Reinigungsvorrichtungen können, wie es in F i g. 1 veranschaulicht ist, einen
gemeinsamen Antrieb besitzen. Dieses kann durch ein? gemeinsame von einem Antriebsmotor 86 antreibbare
sich quer durch den Belüftungsraum erstreckend« Antriebswelle 88 bewerkstelligt werden, die über ein«
Rutschkupplung 90 am Antriebsmotor 86 angekoppel und je Reinigungsvorrichtung 82 mit einer Antriebsrad
66 ausgestattet ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Keimkasten zum Keimen und Ausweichen von Mälzgut auf durchlässigen Hordenböden, unter
denen ein Belüftungsraum angeordnet ist, für Mälzerei- und Brauereibetriebe, gekennzeichnet
duirch eine innerhalb des Belüftungsraums
angeordnete antreibbare Reinigungsvorrichtung (82), wobei die Reinigungsvorrichtung (82) einen
verfahrbaren Träger (10, 12, 14) aufweist, der wenigstens zwei im wesentlichen horizontale, an
eine Druckquelle einzeln oder gemeinsam anschließbare Sprührohre (40,48) besitzt, von denen mit dem
einen Sprührohr (48) Reinigungsflüssigkeit zumindest nach oben und mit dem anderen Sprührohr (40)
Reinigungsflüssigkeit zumindest nach unten versprühbar ist.
2. Keimkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch beide Sprührohre (40, 48) die
Reinigungsflüssigkeit auch an deren Stirnenden in seitlicher Richtung versprühbar ist.
5. Keimkasten nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens ein weiteres Sprührohr (56) zum
Versprühen eines Reinigungs- oder Desinfektionsmittels.
4. Keiimkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das obere,
nach oben sprühende Sprührohr (48) um eine senkrechte Antriebsachse verschwenkbar ist.
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