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Messerschmitt-Bölkow-Blohm Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
14 U n c h e n o Transportable Toilettenzelle Die Erfindung betrifft eine transportable,
starr ausgebildete Toilettenzelle mit Wasserspülung, die einzeln aufstellbar und
zu mehreren zu einer Toilettenanlage miteinander verbindbar ist.
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Transportable Toilettenzellen bzw. aus mehreren Zellen
bestehende
Toilettenanlagen werden vorzugsweise auf einem Fahrwerk montiert und bei Ausstellungen,
Jahrmärkten und auf Campingplätzen benutzt. Die DOS 2 216 026 zeigt eine solche
Anlage, die nach dem Baukastenprinzip aus mehreren gleich großen, je eine mit eigenem
Fäkalienbehälter ausgerüstete selbständige Einheit bildenden und im Serienverfahren
aus leichtem Material herstellbaren Kabinenelementen zusammengesetzt ist, die auf
einen gemeinsamen Tragrahmen aufstellbar und miteinander verbindbar sind.
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Diese bekannte Anlage ist bei ihrer Aufstellung an einen in seiner
Länge der Anzahl der Zellen entsprechenden Tragrahmen gebunden und muß nach ihrer
Aufstellung an eine Wasserleitung angeschlossen werden.
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Ein anderer Einsatz von Toilettenzellen ist im Bauwesen gegeben. Hier
ist es bisher üblich, auf dem Baugelände eine Grube auszuheben und darüber ein Toilettenhäuschen
aufzustellen. Dieser sogenannte Latrinenabort ist unhygienisch und umweltverschmutzend.
Außerdem ist es bei der Errichtung von Hochbauten unwirtschaftlich, die Toilettenanlage
fest auf dem Erdboden einzurichten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile
sowohl der fahrbaren als auch der festen provisorischen Toilettenzellen zu vermeiden
und eine hygienisch einwandfreie Toiletten zelle zu schaffen, die einfach zu fertigen
und leicht zu transportieren ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Toilettenzelle der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die selbstragend ausgebildete
Zelle Beschläge
zum Anhängen an einen Kran sowie Füße zum Aufstellen aufweist und mit einem in der
Decke angeordneten Wasserbehälter, einer Spültoilette sowie einem Fäkalienbehälter
ausgestattet ist.
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o In Ausbildung der Erfindung weist die Zelle einen Tragrahmen auf,
an den Dach-, Boden- und Wandelemente mit einer Tür angesetzt sind.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß auf dem Tragrahmen
ein zumindestens an zwei Seiten über die Wände hinausragendes und mit Lüftungsöffnungen
versehenes Dach aufgesetzt ist.
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Für weitere Ausgestaltungen der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
die Tür eine obere Öffnung aus durchsichtigem Material und untere Lüftungsschlitze
aufweist und daß der Fäkalienbehälter eine mit einem Sperrventil versehene Ablauföffnung
aufweist.
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In Ausführung der Erfindung ist der Leibstuhl der Spültoilette fest
mit dem Fäkalienbehälter verbunden und gegen diesen durch eine mit einem Fußpedal
zu betätigende Klappe abgedichtet.
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Für eine einzeln aufgestellte Toiletten zelle sieht die Erfindung
vor, daß die Füße mit Auslegern versehen sind.
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Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Toilettenzelle sind,
daß sie nach dem Auffüllen des Wasserbehälters unabhängig von einem Wasser- und
Netzanschluß einzeln leicht transportabel und mehrere Zellen an ihrem Einsatzort
ggf. zu einer Toilettenanlage zusammensetzbar sind.
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Insbesondere für den Einsatz in Hochbauten kann die Zelle
durch
den vorhandenen Kran von Stockwerk zu Stockwerk entsprechend dem Baufortschritt
schnell weitertransportiert werden.
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Für die Aufstellung bei Veranstaltungen, wo kein Kran zur Verfügung
steht, verbleibt die Zelle bzw. die Zellen auf dem Transportfahrzeug, welches ein
üblicher Lastwagen sein kann.
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Die Zelle ist in ihren Abmessungen so ausgelegt, daß der unter dem
Dach angeordnete Wasserbehälter für eine ausreichend hohe Anzahl von Spülungen ausreicht.
Z. B. können mit einem etwa 70 Liter fassenden Wasserbehälter 140 Spülungen durchgeführt
werden, womit selbst bei starker Benutzung das Frischwasser für einen Tagesbedarf
ausreicht.
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Der unter dem Boden angeordnete Fäkalienbehälter ist so bemessen,
daß er mit etwa 140 Liter den zweifachen Inhalt des Wasserbehälters aufnehmen kann.
Eine starke Erhöhung der Benutzungsfrequenz kann erreicht werden, wenn an Stelle
einer stets mit Frischwasser arbeitenden Spültoilette eine Umwälztoilette installiert
wird, die mit einer Füllung von etwa 13 Litern 80 Benutzungen gestattet. Die für
diese Toilette erforderliche Pumpe ist für Batteriebetrieb geeignet, wodurch auch
bei dieser Ausführung die Unabhängigkeit vom elektrischen Stromnetz gewährleistet
ist. Durch die feste Verbindung des Leibstuhls mit dem Fäkalienbehälter und der
zwischen beiden vorgesehenen Klappe tritt keine größere Geruchsbelästigung als bei
einer üblichen fest installierten Toilette'auf.
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Der Aufbau der Zelle mit einem tragenden Rahmen, an den
leichte
Wandelemente angesetzt werden, ist in Serienfertigung schnell und verhältnismäßig
preiswert durchzuführen.
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Beim Zusammensetzen von mehreren Zellen zu einer Toilettenanlage kenn
in einer Zelle statt einer Spültoilette ein Handwaschbecken vorgesehen werden. Die
Zelle kann wahlweise auch mit zwei Stück Urinalen ausgestattet werden, die ebenfalls
an den Frischwasserbehälter angeschlossen sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. l einen Längsschnitt durch eine Toilettenzelle; Fig.
2 eine Vorderansicht der Toilettenzelle; Fig. 3 eine Draufsicht auf die Toilettenzelle
und Fig. 4 eine Toilettenanlage mit 3 Zellen.
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Eine Toiletten zelle 1 hat als tragendes Gerüst einen Tragrahmen 2,
der, wie die Fig. 1 zeigt, aus einem unterem Rahmen 3, einem oberen Rahmen 4 und
die beiden Rahmen verbindenden Ständerprofilen 5 besteht. Die Rahmen 3 und 4 werden
mit den Ständerprofilen 5 zum Tragrahmen 2 zusammengeschweißt. In zwei diagonal
gegenüberliegenden oberen Ecken des Tragrahmens 2 ist je eine Kranöse 6 eingebaut.
Innerhalb des unteren Rahmens 3 ist ein Fußboden 7 eingesetzt, der in bekannter
Weise mit einer rutschfesten Lauffläche versehen ist0 Auf den oberen Rahmen 4 ist
eine Dachschale 8 aufgebracht, welche an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten,
vorzugsweise an der Vorder- und Hinterseite der Zelle, über den Rahmen hervorsteht,
wodurch zwischen
den Seiten 9 der Dachschale und dem Rahmen 4 Lüftungsschlitze
10 entstehen. Die Dachschale hat im Bereich der Kranösen 6 je eine eingezogene Ecke
11. Die Seitenwände der Toilettenzelle 1 werden durch an den Tragrahmen 2 angesetzte
Wandelemente gebildet und zwar durch zwei Seitenwände 12, ein Türelement 13 und
eine Rückwand 14.
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In das Türelement 13 ist eine Tür 15 eingesetzt, die im Oberteil mit
einer Plexiglasscheibe 16 und im Unterteil mit Kiemenblechen 17 versehen ist. Unter
den unteren Rahmen 3 ist an jeder Ecke ein Fuß 18 angesetzt. Bei Einzelzellen wird
die Standfestigkeit durch an den Füßen angeordnete Ausleger 19 erhöht.
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In den oberen Rahmen 4 sind ein Querträger 20 und zwei Traversen 21
eingebaut, in die ein Wasserbehälter 22 eingesetzt ist. In den Wasserbehälter münden
oben eine Fülleitung 23 und eine Entlüftungsleitung 24, unten geht eine Spülleitung
25 ab. An den Fußboden 7 ist von unten ein Fäkalienbehälter 27 angesetzt, der ein
Gefälle zu einem Ablaßventil 28 aufweist. Der Fäkalienbehälter wird durch eine Leitung
29 entlüftet. Unmittelbar auf den Fäkalienbehälter ist mit einem Flansch 31 ein
Leibstuhl 30 aufgesetzt, wobei die Öffnung zwischen beiden (27 und 30) durch eine
nicht dargestellte Klappe verschließbar ist. In den Leibstuhl 30 wird die Spülleitung
25 des Wasserbehälters 22 eingeführt.
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Die Spülung des Leibstuhls wird in bekannter Weise durch einen Fußhebel
32 ausgelöst.
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An Stelle des ständig mit Frischwasser versorgten Leibstuhls 30 kann
eine bekannte, nicht dargestellte Umlauf-
Spültoilette installiert
werden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, in einer Zelle 1 anstelle des Leibstuhls
ein nicht dargestelltes Handwaschbecken oder Urinal anzuordnen. Bei dem Zusammensetzen
von mehreren Zellen entsprechend Fig. 4 können dann eine oder mehrere der Zellen
wahlweise mit einem Handwaschbecken oder Urinal ausgestattet sein.
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- Patentansprüche -