DE2450277B2 - Betäubungszange - Google Patents
BetäubungszangeInfo
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Description
Betäubung von Tieren vor dem Schlachten, mit zwei schwenkbaren Armen, die an ihrem einen Ende
Betäubungs-Elektrodenköpfe tragen, und über eine in der Nähe des anderen Endes mindestens einei Armes
angeordnete Antriebseinrichtung zum Anlegen an zwei
und mit einer elektrischen Schalteinrichtung zum
zum Betäuben von Tieren, wie Schweinen, Schafen und Rindvieh, vor dem Schlachten derselben durch irgendein
bekanntes Verführen, wie Verblutenlassen oder Schlachten mittels Schlachtmaske, verwendet
die Elektrodenköpfe, tragen und schwenkbar miteinander
verbunden sind, so daß die Arme auseinandergespreizt werden und irgendeinen Teil des Kopfbereiches
der Tiere umfassen und Druck auf denselben ausüben können, wobei die Arme Handgriffe zur Handbetätigung
aufweisen, wodurch die Elektrodenköpfe an beiden Seiten des Tierkopfes angelegt werden können.
Wenn die Elektrodenköpfe am Tierkopf angelegt sind, wird ein elektrischer Impuls zwischen denselben
hindurchgeschickt, um das Tier zu be.Ucben.
Diese bekannten Betäubungszangen sind schwierig zu betätigen sowie zeitraubend im Betrieb und der
elektrische Impuls wird zufällig gewählt, so daß die Zangen nicht so wirksam sind, wie es für ein
zufriedenstellendes humanes Schlachten von Tieren wünschenswert ist
Aus der US-PS 31 63 884 ist eine Betäubungszange bekannt, bei deren Benutzung zunächst die Elektrodenköpfe
an den Tierkopf angelegt werden. Erst anschließend wird eine elektrische Spannung auf die Elektrodenköpfe
aufgebracht Dadurch ergibt sich eine bestimmte Verzögerung zwischen dem Anlegen der
Elektroden an den Tierkopf und dem Aufbringen der Spannung an die Elektroden. Beim Anlegen der
Elektroden tritt bei den Tieren stets eine Verkrampfung der Muskulatur ein, die die nachfolgende Tötung selbst
erschwert, die Ausblutung des Tieres behindert und das Fleisch zäh macht Da die Elektrodenköpfe mit einem
gewissen Druck an den Tierkopf angelegt werden müssen, erschrickt das Tier erfahrungsgemäß stets so
stark, daß es seine Muskulatur anspannt Dieser Vorgang ist bei der bekannten Betäubungszange nicht
vermeidbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach zu bedienende Betäubungszange zu schaffen, bei
deren Anwendung die Betäubung der Tiere in möglichst humaner Weise erfolgen und insbesondere die geschilderte
Verkrampfung der Tiermuskulatur bei der Betäubung weitgehend ausgeschaltet werden kann.
Die Aufgabe wird bei einer Betäubungszange der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die elektrische Schalteinrichtung in zeitlicher
Abstimmung mit der Antriebseinrichtung zunächst eine Spannung auf die Elektrodenköpfe aufbringt und zum
Zeitpunkt der Berührung zwischen den Elektrodenköpfen und dem Kopf des Tieres einen elektronischen
Impuls vorbestimmter Wellenform, Frequenz und Spannung über eine vorbestimmte Zeitspanne zwischen
den Elektrodenköpfen erzeugt
Es wird bevorzugt, daß ein Arm oder beide Arme schwenkbar an einem einen Handgriff aufweisenden
Rahmen angelenkt sind und daß die Antriebseinrichtung ein druckmittelbetätigter Arbeitzylinder ist, der zwischen
dem Rahmen und dem Arm oder den Armen angeschlossen ist.
Eine weitere Ausführungform der Erfindung zeichnet
sich dadurch a»"=. daß die Antriebseinrichtung einen am
Rahmen befestigten Druckluftzylinder mit einer darin
geführten Kolbenstange aufweist, wobei die Kolbenstange an mindestens einem Arm ar.gelenkt ist und die
Druckluftzufuhr zum Zylinder durch eine.': Auslöser steuerbar ist und vorzugsweise Einrichtungen zum
Einstellen des Drucks aufweist.
Vorzugsweise weisen die Betäubungsköpfe Elektroden auf, welche gegen die Arme elektrisch isoliert sind,
wobei jeder Betäubungskopf eine gegen die Betäubungsarme isolierte und in einem Stromkreis mit einer
Zeitgeberanordnung liegende Elektrode aufweist, die Zeitgeberanordnung mit dem Auslöser der Antriebseinrichtung
verbunden ist, und die Schaltung eine Einrichtung zum Entladen zwischen den Elektroden in
zeitlicher Abstimmung mit der Betätigung der Betäubungsarme enthält
Die übrigen Unteransprüche sind auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gerichtet
Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert Es zeigt
Fig.3 ein Leitungsdiagramm des Druckmittelkreislaufes
für die Antriebseinrichtung der Zange; und
Fig.4 ein Schaltbild des Impulserzeugers zur
Erregung der Elektroden der Zange.
Gemäß Fig.1 und 2 weist die Zange einen
U-förmigen Rahmen 1 auf, an dessen Schenkeln 2, 3 Betäubungsanne 6,5 befestigt sind. Es kann jedoch auch
irgendeine andere Rahmenform angewendet werden. Der Arm 6 ist bei 5a schwenkbar mit dem Arm 2
verbunden, es können jedoch beide Arme 5, 6 schwenkbar an den Armen 2 bzw. 3 befestigt sein, wobei
das wesentliche Erfordernis darin besteht, daß die äußeren Enden der Arme 5, 6 auseinandergespreizt
werden können, damit ein Tierkopf frei zwischen denselben angeordnet und sie sodann schnell bewegt
werden können, um einen Betäubungsschlag auf beide Seiten des Tierkopfes auszuführen.
Der Rahmen 1 ist an einem Handgriff 7 befestigt, der
in Fig.2 in Form eines Pistolenhandgriffs mit einem schwenkbar daran angelenkten Auslöser oder Abzug 8
zur Betätigung der Zange in der nachfolgend beschriebenen Weise dargestellt ist
An der Rahmen-Handgriffanordung ist eine Antriebseinrichtung
befestigt die als pneumatischer Zylinder 10 dargestellt ist deren Kolbenstange 10a bei 11 am
Schenkel 2 auf der der Armanlenkung 5a des Elektrodenkopfes des /irms entgegengesetzten Seite
angelenkt ist Die äußeren Enden der Arme 5, 6 tragen Elektrodenköpfe 12 bzw. 13, deren jeder aus einer
Anzahl von starren Platten 14 aus elektrisch leitendem Material besteht, die durch elastische Schaumstoffpolster
15, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff, voneinander getrennt sind, wobei die Polster und
Platten an einem Grundtei! 16 aus elektrisch isolierendem Material, beispielsweise Nylon oder Polytetrafluoräthylen,
angebracht sind, der an den Armen 5,6 befestigt ist Diese Köpfe bilden die Elektroden der Zange und
sind über Leitungen 17 mit einem Kabel 18 verbunden, das zu einer elektrischen Signalquelle führt, die mit der
Handgriff-Rahmenanordnung verbunden und gegen diese elektrisch isoliert ist
Der Zylinder 10 ist über Druckmittelleitungen 18a mit einem Ventil 19 im Handgriff verbunden und wird durch
den Auslöser 8 betätigt Dieses Ventil ist mit einer Druckmittelzuleitung 20 verbunden. Das Druckmittel
kann ein Gas, z. B. Luft oder eine Flüssigkeit z. B.
Bremsöl, sein.
Stattdessen kann die Antriebsein-^chtung eine SoIer.oidanordnung
oder ein Servomotor rein.
Der Auslöser 8 kann sowohl das Ventil 19 als auch einen Schalter in den Leitungen 17 betätigen und kann
eine Doppelbewegung ausführen: bei der ersten Bewegung wird das Ventil 19 betätigt damit die
Betäubungsarme an den Tierkopf angelegt werden, und die zweite Bewegung betätigt einen Schalter zur
Erzeugung des durch den Tierkopf geschickten Impulses.
F i g. 3 zeigt den Druckmittelkreislauf für den Zylinder 10 der Antriebseinrichtung, wobei eine
Druckluftquelle 21 üblicher Bauweise durch ein Rohr 22 über ein Filter 23, einen Druckregler 24 üblicher
Bauweise und ein hebelbetätigtes Ventil 25 mit dem Zylinder 10 der Zange verbunden ist Ein Durchmesser
27 ist am Kreislauf vorgesehen. Durch Einstellung des Reglers 24 kann die Druckluftzufuhr zum Zylinder 10
und somit die Betätigung des Zylinders 10 gesteuert werden, damit man die erforderliche Schnappwirkung
der Elektrodenbewegung auf den Tierkopf zu erzielt. De- Luftdruck vom Ventil 25 wird auf einen
Druckschalter 26 gegeben, welcher den elektronischen Zeitgeber betätigt der seinerseits eine Betäubungs-Zeitgeberanordnung
einstellt, die anhand von Fig.4 beschrieben wird.
Gemäß F i g. 4 wird eine Wechselspannung vom Eingang 30 über den Trennschalter 31 und die
Schmelzsicherung 32 auf einen Transformator Ti gegeben, wobei die Lampe 33 anzeigt daß die Schaltung
in Betrieb ist. Die Spannung wird auf 24 V Wechselspannung herabtransformiert und sodann durch einen
Diodenbrückengleichrichter 34 mit vier Dioden i/l, D 2, 03, D 4 gleichgerichtet. Die Ausgangsspannung
der Diodenbrücke wird durch einen Kondensator Ci
geglättet.
Wenn der Druckschalter 26 gemäß Fig.3 nicht
betätigt ist, lädt sich ein Kondensator CI auf und hält seine Ladung und bei Betätigung des Druckschalters 2fi
wird eine Ladung am Kondensator C2 über einen Kontakt a und einen Widerstand R1 auf die Basis eines
Transistors Tl gegeben. Diese Spannungsbelastung reicht aus, um den Transistor T2 durchzuschallen und
ein Relais RL zu erregen. Der Transistor T2 wird über ein Relais RLJ2 und den Widerstand R 1 im eingeschalteten
Zustand gehalten. In diesem Zeitpunkt beginnt ein Kondensator C3 sich über die Widerstände R 4, R 2 und
den Transistor T2 zu laden. Wenn sich der Kondensator C3 auf eine ausreichende Spannung auflädt, schaltet er
den Transistor C3 durch. Wenn der Transistor T3 stark
leitet, entlädt sich der Kondensator Ci sehr schnell über
den Transistor Γ3, wodurch wiederum der Transistor T2 abgeschaltet wird. Das Relais RL wird entregt und
die Schaltung in ihren ursprünglichen Zustand zurückveretzt, bevor der Druckschalter 26 betätigt wird. Wenn
das Relais RL erregt ist, werden die Kontakte RUi eines Relais in einem die Zange und die Elektroden
enthaltenden und durch einen Spannungsgenerator 35 mit veränderlicher Frequenz erregten Stromkreis
geschlossen und dadurch wird eine Spannung an die Betäi'bungszange angelegt. Die Betäubungszeit ist von
Null bis 60 Sek. durch Einstellung des Widerstandes R 4 einstellbar. Eine Lampe 36 zeigt an, daß der
Elektrodenstromkreis in Betrieb ist.
Die Zeitgeberschaltung gemäß Fig.4 kann durch
einen Betätigungsschalter 37 eingeschaltet gehalten werden. Spannung wird über den Schalter 37 und den
Widerstand R1 auf die Basis des Transistors C2
gegeben, welcher eingeschaltet wird, wodurch das Relais RL erregt und die Kontakte RUX geschlossen
werden.
Es ist jedoch zu bemerken, daß jede geeignete Zeitgeberschaltung verwendet werden kann, vorausgesetzt,
daß sie den Kontakt RUi betätigt.
Die geeignete Betäubungsstromspannung liegt in der Größenordnung von 150 V Wechselspannung, jedoch
arbeitet die Vorrichtung in einem Frequenzbereich von ίο 20 Hz bis 2 MHz und einem Spannungsbereich von 0 bis
350 V Wechselspannung. Die Wellenform der Spannung bzw. des Stroms kann quadratisch, sinusförmig oder
impiilsfftrmig sein.
Mittels der erfindungsgemäßen Betäubungszange wird der Betäubungsschlag und -impuls über eine
Zeitspanne aufrechterhalten, die eine vollständige Betäubung gewährleistet, bis das Tier unmittelbar
danach geschlachtet wird.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Beiäubungszange zur Betäubung von Tieren vor
dem Schlachten, mit zwei schwenkbaren Armen, die an ihrem einen Ende Betäubungs-Elektrodenköpfe
tragen, und über eine in der Nähe des anderen Endes mindestens eines Armes angeordnete Antriebseinrichtung
zum Anlegen an zwei Seiten eines Tierkopfes gegeneinander bewegbar sind und mit einer elektrischen Schalteinrichtung zum Aufbringen
einer elektrischen Spannung auf die Elektrodenköpfe, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrische Schalteinrichtung in zeitlicher Abstimmung mit der Antriebseinrichtung (10) zunächst eine
Spannung auf die Elektrodenköpfe (12,13) aufbringt und zum Zeitpunkt der Berührung zwischen den
Elektrodenköpfen (12,13) und dem Kopf des Tieres einen elektronischen Impuls vorbestimmter Wellenform,
Frequenz und Spannung über eine vorbestimmte Zeitspanne zwischen den Elektrodenköpfen
(12,13) erzeugt.
2. Betäubungszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arm oder beide Arme (5,6)
schwenkbar an einem einen Handgriff (7) aufweisenden Rahmen (1) angelenkt sind und daß die
Antriebseinrichtung (10) ein riruckmittelbetätigter Arbeitszylinder ist, der zwischen dem Rahmen (1)
und dem Arm oder den Armen (5, 6) angeschlossen ist.
3. Betäubungszange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (10)
einen am Rahmen (1) befestigten Druckluftzylinder mit einer darin geführten Kolbenstange (10a,)
aufweist, wobei die Kolbenstange an mindestens einem Arm (6) angelenkt (11) ist und die Druckluftzufuhr
zum Zylinder durch einen Auslöser (8) steuerbar ist.
4. Betäubungszange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Elektrodenkopf
(12,13) eine gegen die Arme (5,6) isolierte und in einem Stromkreis mit einer Zeitgeberanordnung
(13) liegende Elektrode (14) aufweist, wobei die Zeitgeberanordnung mit dem Auslöser (8) der
Antriebseinrichtung verbunden ist und die Schaltung eine Einrichtung (RUi) zum Entladen des Impulses
zwischen den Elektroden (14, 15) in zeitlicher Abstimmung mit der Betätigung der Arme enthält.
5. Betäubungszange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1)
U-förmig ausgebildet ist, daß der Handgriff (7) und die Antriebseinrichtnung (10) an der Basis des
U-förmigen Rahmens befestigt sind und daß die Arme (S1 6) schwenkbar an den Schenkeln des
U-förmigen Rahmens befestigt sind.
6. Betäubungszange nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser (8)
zur aufeinanderfolgenden Auslösung des Ventils (19) und des Schalters (26) doppelt betätigbar ist.
7. Betäubungszange nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenköpfe
(5,6) aus einer Anzahl von starren Platten (14) aus elektrisch leitendem Material bestehen, die
durch elastische Glieder (IS) aus elektrisch nicht leitendem Material voneinander getrennt sind, daß
die Elektrodenköpfe (5, 6) auf Grundteilen (16) aus elektrisch leitendem Material befestigt sind und daß
die Platten (14) in einem Stromkreis (Fig. 4) mit einer elektrischen Spannungsquelle (30) liegen.
8. Betäubungszange nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die
Elektrodenköpfe (5, 6) gegebene elektronische Impuls von einem Netz oder einer anderen
elektrischen Spannungsquelle (30) erregt, in einem Transformator (Ti) auf eine gewünschte Spannung,
beispielsweise 24 V, transformiert, in einem Diodenbrückengleichrichter
(34) gleichgerichtet und durch einen Kondensator (C 1) geglättet ist
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