DE2449268B2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen kaltverfestigen eines metallischen walzdrahts - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen kaltverfestigen eines metallischen walzdrahtsInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Kaltverfestigen eines von Ringen
ablaufenden metallischen Walzdrahts, insbesondere Stahldrahts, durch Recken und/oder Verwinden mit
einer Brems- und Verwindevorrichtung. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DT-AS 12 09 136
bekannt. Mit der bekannten Vorrichtung ist ein kontinuierliches Verwinden, ohne daß der aus der
Vorrichtung austretende, verwundene Draht abgelängt werden muß, nicht möglich, da der aus der Vorrichtung b5
austretende Draht eine Drehbewegung um die Drahtachse aufweist, die ein Speichern des Drahtes in
größeren Längen verhindert. Ein Aufrollen des austretenden Drahtes auf einer Haspel würde die bereits
erzielte Verwindung zumindest teilweise wieder rückgängig machen.
Es ist weiters aus der US-PS 17 40 612 bereits bekannt, Kupferstreifen zu tordieren. Bei dieser
bekannten Vorrichtung werden Trommeln mit dem zu tordierenden Gut derart in der Vorrichtung drehbar
festgelegt, daß sie um die Trommelachse und eine quer zur Trommelachse verlaufende Achse drehbar gelagert
sind. Dies bedingt einen hohen Aufwand für die Lagerung und erfordert einige Sorgfalt bei der
Festlegung der Trommeln, da bei rascher Umdrehung dieser Trommeln hohe exzentrische Kräfte wirksam
werden. Eine unsachgemäße Festlegung der Trommeln stellt ein hohes Sichsrheitsrisiko dar.
Die Erfindung geht von der eingangs angeführten Vorrichtung aus und zielt darauf ab, die beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und zielt insbesondere darauf ab, eine Verwendung des Ausgangsmaterials in Form
von Drahtringen zu ermöglichen. Dabei sollen die von den Drahtringen ausgehenden Massenkräfte bei Betrieb
der Vorrichtung so gering wie möglich gehalten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung im wesentlichen gekennzeichnet durch einen drehbar
gelagerten Aufnahmekorb für wenigstens einen Drahtring
in gleichachsiger Lage mit der Drehachse, eine ortsfest gelagerte Zugvorrichtung für den Draht und
einen zwischen Aufnahmekorb und Zugvorrichtung angeordneten um eine in Richtung des Drahtes
verlaufende Achse drehbar und gleichachsig mit dem Aufnahmekorb gelagerten, die Bremsvorrichtung für
den vom Drahtring ablaufenden Draht tragenden Rahmen sowie wenigstens eine Antriebsvorrichtung für
den gleichsinnigen Drehantrieb von Aufnahmekorb und den die Bremsvorrichtung tragenden Rahmen.
Dadurch, daß die Aufnahmeeinrichtung als Korb für die Aufnahme eines Drahtbundes mit zur Achse des
abgezogenen Drahtes koaxialer Bundachse ausgebildet ist ur.d koaxial zur Achse des ablaufenden Drahies
drehbar angeordnet ist, wird erreicht, daß die Lagerung für den Aufnahmekorb einfacher ausgeführt werden
kann, da das Auftreten exzentrisch wirkender Kräfte vermieden wird. Solche Kräfte würden bei einer
Anordnung wie sie beispielsweise in der US-PS 17 40 612 beschrieben ist, zu Schwierigkeiten Anlaß
geben, wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit der Aufnahmeeinrichtung hoch gewählt wird, da man
berücksichtigen muß, daß ein Drahtbund mehrere hundert Kilo wiegen kann. Darüber hinaus ermöglicht
die Ausbildung der Aufnahmeeinrichtung als Korb das einfache Einlegen eines solchen Drahtbundes und es ist
nicht erforderlich, für eine besondere Festlegung dieses Drahtbundes im Korb Sorge zu tragen. Dadurch, daß
die drehbare Einrichtung zum Verwinden des Drahtes einen um die Drahtachse drehbaren Rahmen aufweist,
in welchem eine Bremsvorrichtung für den vom Drahtbund ablaufenden Draht gelagert ist, wird eine
einfache Konstruktion geschaffen, mit welcher der vom Drahtbund ablaufende Draht zwischen der Bremsvorrichtung
und einer in Abzugrichtung nachgeschalteten ortsfesten Zugeinrichtung verwunden werden kann. Der
verwundene Draht tritt frei von Dehnungen um die Drahtachse nach der Zugeinrichtung aus und kann auf
einer ortsfesten Haspel aufgewickelt werden, wodurch ein Ablängen des verwundenen Drahtes entbehrlich ist.
Der verwundene und kaltverfestigte Draht steht daher in beliebigen Längen zur Verfügung und es werden
Abfälle vermieden. Lediglich der Anfang des Drahtrin-
ges wird an der Einspannstelle unverwunden bleiben, jedoch spielt dies in Anbetracht der Länge keine Rolle.
Wenn einzelne Drahtringe in der ^rfindungsgemäßen Vorrichtung gereckt bzw. verwunden werden, so wird
auch das Ende des Drahtes unverfestigt bleiben, was jedoch auch in Anbetracht der Länge des Drahies am
Drahtring nicht ausschlaggebend ist. Es können aber auch mehrere Drahtringe hintereinander in den
Aufr.ahmekorb eingelegt und ihre Enden miteinander verschweißt werden. Auf diese Weise kann die
Verwindung oder Keckung völlig kontinuierlich auch über eine große Anzahl von Drahtringen durchgeführt
werden, so daß ein Abfall überhaupt vermieden wird.
Wenn der Aufnahmekorb mit der Bremsvorrichtung iü Drehung versetzt wird, während die Zugvorrichtung
den Draht abzieht, erfolgt ein Verwinden unter Zugspannung bzw. unter gleichzeitiger Reckung. Wenn
der Aufnahmekorb und die Bremsvorrichtung in Ruhe verbleiben, erfolgt lediglich eine Reckung des Drahtes
ohne Verwindung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit sowohl zum Verwinden unter Zugspannung, als
auch zum Recken des Drahts geeignet.
Gemäß der Erfindung können Aufnahmekorb und der die Bremsvorrichtung tragende Rahmen zu einem
gemeinsamen Bauteil verbunden sein, der hohle Lagerachsen aufweist, durch welche der Draht hindurchgeführt
ist. Auf diese Weise wird das Einlerjen des Drahtringes von der einen Seite in den Aufnahmekorb
erleichtert und der durch die hohle Lagerachse austretende Draht wird dadurch, daß der den Aufnahmekorb
bildende und die Bremsvorrichtung aufweisende Bauteil rotiert, während die Zugvorrichtung ortsfest
gelagert ist, verwunden und gereckt.
Bei einer einfachen Ausführungsform der Erfindung ist die Bremsvorrichtung von einer vom Draht
umschlungenen Trommel gebildet, welche um eine die Drehachse schneidende oder kreuzende Achse entgegen
einer Bremswirkung drehbar gelagert ist. Durch den gebremsten Ablauf dieser Trommel wird dem Draht die
nötige Zugspannung erteilt. Auch die Zugvorrichtung ist zweckmäßig von einer vom Draht umschlungenen
angetriebenen Trommel gebildet, deren Achse die Drehachse des Aufnahmekorbes und der Bremsvorrichtung
kreuzt. Auf diese Weise wird der Draht unter der Spannung, welche ihm durch die gebremste Trommel
erteilt wird, durch die die Zugvorrichtung bildende Trommel abgezogen und wenn der Aufnahmekorb und
die Bremsvorrichtung um die Drehachse rotieren, verwunden. Die Zugspannung kann naturgemäß durch
Einstellung der auf die gebremste Trommel wirkenden Bremskraft eingestellt werden. Wenn der Draht
verwunden wird, so wird es im allgemeinen genügen, ihn unter Zugspannung zu halten. Hierbei wird die
Ganghöhe der Verwindung durch das Verhältnis der Abzuggeschwindigkeit zur Drehgeschwindigkeit bestimmt.
Wenn die Kaltverfestigung allein durch Reckung erfolgen soll, wird eine größere Zugspannung
erforderlich sein.
In der Zugrichtung hinter der Zugvorrichtung kann nun eine angetriebene Haspel für die Aufnahme des
kaltverfestigten Drahtes vorgesehen sein, so daß auch der kaltverfestigte Dra'it in beliebigen, lediglich durch
das Bundgewicht begrenzten Längen zur Verfügung steht.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Aufbau der Vorrichtung.
1 ist ein Aufnahmekorb für einen Drahtring 2. Dieser Aufnahmekorb 1 ist mit einem kastenförmigen Rahmen
3, in welchem eine Trommel 4 gelagert ist, zu einem ϊ Bauteil verbunden. Die den kastenförmigen Rahmen 3
mit dem Aufnahmekorb 1 verbindende Achse 5 ist hohl ausgebildet und am anderen Ende ist die Baueinheit
wieder unter Vermittlung eines hohlen Achsstummels 6 gelagert. Die hohle Achse 5 ist in einem Lager 7 und der
H) hohle Achsstummel 6 ist in einem Lager 8 gelagert.
Die vom Aufnahmekorb 1 und dem kastenförmigen Rahmen 3 gebildete Baueinheit ist um die Achse 9
drehbar und durch einen Antriebsmotor 10 und einen Zahnradtrieb 11,12 zur Drehung angetrieben. 13 ist eine
ortsfest gelagerte, um ihre Achse 14 drehbare Trommel, welche über einen Antriebsmotor 15 und eine Schnecke
16 angetrieben wird.
Der Draht 17 ist um die Trommel 4 geschlungen, wobei die Umschüngungszahl so gewählt ist, daß ein
Schlupf des Drahtes auf der Trommel 4 vermieden wird. Die Drehung der Trommel 4 um ihre Achse 18 ist
gebremst, wobei mit 19 Bremsbacken angedeutet sind. Die Trommel 4 stellt somit die Bremsvorrichtung dar.
Der durch den hohlen Achsstummel austretende Draht ist um die Trommel 13 geschlungen, wobei die
Umschüngungszahl so gewählt ist, daß ein Schlupf des Drahtes auf der Trommel 13 vermieden wird. Diese
Trommel 13 stellt somit die Zugvorrichtung dar.
Durch die Trommel 13 wird nun der Draht 17 vom
jo Drahtring 2 durch die hohle Achse 5 und den hohlen
Achsstummel 6 hindurch abgezogen, wobei die durch die Trommel 4 ausgeübte Bremskraft überwunden
werden muß. Im Bereich 17' steht der Draht 17 somit unter Zugspannung. Da die von dem Aufnahmekorb 1
j; und dem kastenförmigen Rahmen 3 gebildete Baueinheit
um die Achse 9 rotiert, wird der Draht im Bereich 17' gleichzeitig verwunden. Von der Trommel 13
gelangt nun der Draht, der im Bereich 17" bereits verwunden ist, auf eine Haspel 20, welche zur
Aufwickelbewegung angetrieben ist, wobei der Antrieb im Sockel 21 untergebracht ist. Durch die Aufwickelspannung
auf der Haspel 20 kann der Draht hinter der Trommel 13 unter Spannung gehalten werden, wodurch
der schlupffreie Abzug durch die Trommel 13 begünstigt wird.
Die Achse der gebremsten Trommel 4 schneidet oder kreuzt die Drehachse 9 der Baueinheit 1, 3. 22 und 23
sind Führungsrollen für den zu verwindenden Draht 17, durch welchen dieser im Bereich 17' in der Drehachse 9
gehalten wird. Die Führungsrolle 22 ermöglicht hierbei, die Trommel 4 so anzuordnen, daß ihre Achse 18 die
Drehachse 9 schneidet, wodurch sich eine günstigere symmetrische Konstruktion ergibt.
Wenn der Antriebsmotor 10 stillgesetzt wird, so kann durch den Zug der Trommel 13 eine Kaltverfestigung
einfach durch Recken allein bewirkt werden. In allen Fällen kann die durch die Trommel 4 auf den Draht 17
ausgeübte Bremswirkung durch die Backen 19 eingestelltwerden.
bo In der Zeichnung ist ein Drahtring im Aufnahmekorb
1 dargestellt. Es können nun weitere Drahtringe in den Aufnahmekorb 1 eingebracht werden, wobei das Ende
des in der Zugrichtung vorderen Drahtringes an den Anfang des folgenden Drahiringes angeschweißt wird,
b'> wodurch sich ein völlig kontinuierliches Arbeiten ergibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen K. !festigen
eines von Ringen ablaufenden nu..ulischen Walzdrahts, insbesondere Stahldrahts, durch Recken
und/oder Verwinden mit einer Brems- und einer Verwindevorrichtung, gekennzeichnet
durch einen drehbar gelagerten Aufnnhmekorb (1)
für wenigstens einen Drahtring (2) in gleichachsiger iü
Lage mit der Drehachse (9), eine ortsfest gelagerte Zugvorrichtung (13) für den Draht (17) und einen
zwischen Aufnahmekorb (1) und Zugvorrichtung (13) angeordneten um eine in Richtung des Drahtes
(17) verlaufende Achse drehbar und gleichachsig mit '5
dem Aufnahmekorb (1) gelagerten, die Bremsvorrichtung (4) für den vom Drahtring (2) ablaufenden
Draht tragenden Rahmen (3) sowie wenigstens eine Antriebsvorrichtung (10) für den gleichsinnigen
Drehantrieb von Aufnahmekorb (1) und den die Bremsvorrichtung (4) tragenden Rahmen (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Aufnahmekorb (1) und der Bremsvorrichtung
(4) tragende Rahmen (3) zu einem gemeinsamen Bauteil verbunden sind, der hohle
Lagerachsen (5,6) aufweist, durch welche der Draht (17) hindurchgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung von
einer vom Draht umschlungenen Trommel (4) w gebildet ist, welche um eine die Drehachse
schneidende oder kreuzende Achse (18) entgegen einer Bremswirkung drehbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daD die Bremswirkung der
Bremsvorrichtung einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugvorrichtung
von einer vom Draht (17) umschlungenen angetriebenen Trommel (13) gebildet ist, deren Achse (14)
die Drehachse (9) des Aufnahmekorbes (1) und des die Bremsvorrichtung (4) tragenden Rahmens (3)
kreuzt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zugrichtung
hinter der Zugvorrichtung (13) eine angetriebene Haspel (20) für die Aufnahme des kaltverfestigten
Drahtes (17") vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Bremsvorrichtung
(4) und Zugvorrichtung (13) Führungsrollen (22,23) für den Draht (17') vorgesehen sind.
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