DE2437328A1 - Giessereimodell - Google Patents

Description

BUDERUS¹SCHE EISENWERKE
GP/Be/B/PG 10-101

Gießereimodell

Die Erfindung betrifft ein Gießereimodell zur Herstellung von Gießformen nach dem Vakuumformverfahren.

Bei dem Vakuumformverfahren wird das Gießereimodell mit einer Kunststoff-Folie gleichmäßig bedeckt und mit einem Formkasten umgeben. Anschließend wird schüttfähiger Sand in den Formkasten eingefüllt und die Rückseite des Formkastens mit einer weiteren Kunststoff-Folie luftdicht verschlossen. Der das schüttfähige Material enthaltende Raum zwischen Formkasten und Modell wird an eine Unterdruckquelle angelegt, wodurch die schüttfähige Masse so fest wird, daß die Gießformhälfte vom Modell abgenommen werden kann, ohne daß sich die Kontur des von der Kunststoff-Folie umschlossenen Formhohlraumes ändert. Für eine getreue Wiedergabe der Modelloberfläche ist es dabei notwendig, daß die Kunststoff-Folie über die gesamte Fläche dicht auf der Modelloberfläche aufliegt. Hierzu sind im Modell an verschiedenen Stellen durchgehende Bohrungen vorgesehen, durch welche die erwärmte Kunststoff-Folie auf das Modell gesaugt wird. Die Bohrungen sollen möglichst nicht größer als 1 mm im Durchmesser sein, weil der Unterdruck sonst die Kunststoff-Folie bis in die Bohrung zieht und ein Loch in der Folie entstehen kann. Weicht man auf dickere Kunststoff-Folien aus, dann ergeben sich höhere Kosten und schlechtere konturgetreue Wiedergabe.

Bei kompliziert gestalteten Gußstücken ist die notwendige Zahl der nicht leicht herzustellenden feinen Bohrungen relativ groß, weil in alle Vertiefungen und Hohlkehlen solche Boh-

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rungen angebracht werden müssen, damit sich die Kunststoff-Folie überall anlegt.

Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, das Gießereimodell so zu gestalten, daß mit geringem Aufwand auch bei komplizierten Gußstücken ein gleichmäßiges Anlegen der Kunststoff-Folie erreicht wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Modell aus einem feinporigen gasdurchlässigen Werkstoff herzustellen, der nur so viel Durchlässigkeit besitzt, um die Kunststoff-Folie gleichmäßig über das Modell zu ziehen. Der Modellwerkstoff kann aus gesinterten Metallkörnern bestehen, die in eine Form eingefüllt und im Ofen gesintert werden. Ein solcher Werkstoff ist im Bedarfsfalle auch bearbeitbar.

Modelle mit Konturen, die nicht bearbeitet werden müssen, können aus kunstharzgebundenen Sanden hergestellt werden, indem man einen sehr feinkörnigen Sand mit einer größeren Menge Harz abbindet. Beispielsweise ergibt ein Sand mit der Kornfeinheit Nr. > 100 und einem Harzanteil von >J> % brauchbare Modelle. Ein solches Modell kann in einem einfachen Holzkernkasten oder einer Gipsform durch Vibration des kunstharzgebundenen Sandes hergestellt werden. Sowohl wärme- als auch säuregehärtete kunstharzgebundene Sande sind geeignet. Das Kernstoffmodell kann zusätzlich mit einer.dünnen Schlichte an der Oberfläche geglättet werden.

In der Zeichnung ist ein Gießereimodell mit einer durch Unterdruck angesaugten Kunststoff-Folie im Schnitt dargestellt.

Es zeigen

Fig. 1 eine Modellplatte mit angesaugter Kunststoff-Folie Fig. 2 eine fertige Formhälfte

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Das aus einem feinkörnigen gasdurchlässigen Werkstoff bestehende Gießereimodell 1 wird auf eine an eine Unterdruckquelle 2 angeschlossene hohle Modellplatte 3 aufgesetzt. Eine über das Gießereimodell 1 gespannte und erwärmte Kunststoff-Folie 4 wird durch das Vakuum konturenscharf auf das Gießereimodell 1 aufgesaugt. Anschließend wird der Formkasten 5 aufgesetzt und mit rieselfähigem, bindemittelfreiem Sand 6 gefüllt und mit einer weiteren Kunststoff-Folie 7 abgedeckt. Bei 8 wird der Formkasteninnenraum anschließend an einen Unterdruck angeschlossen, wodurch eine starre, die Modelloberfläche konturengetreu wiedergebende Formhälfte entsteht. Eine solche Formhälfte kann, nachdem der Unterdruck an der Modellplatte 3 aufgehoben ist, abgehoben und mit weiteren Formhälften zu einer vollständigen abgießfähigen Gießereiform zusammengesetzt werden.

Das erfindungsgemäße Gießereimodell ermöglicht eine rationelle Fertigung nach diesem Verfahren auch bei komplizierten Modellformen.

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Claims (5)

BUDERUS'SCHE EISENWERKE GP/Be/B/PG 10-101 Patentansprüche

1. Gießereimodell zur Herstellung von Gießformen nach dem Vakuumformverfahren, gekennzeichnet durch einen feinporigen gasdurchlässigen Modellwerkstoff (1).

2. Gießereimodell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Sinterwerkstoff besteht.

3. Gießereimodell nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Sintermetall besteht.

4. Gießereimodell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus kunstharzgebundenem Sand besteht.

5. Gießereimodell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine mit einer Schlichte versehene Oberfläche.