DE2433425A1 - Verfahren zur behandlung von getreidekoernern - Google Patents

Verfahren zur behandlung von getreidekoernern

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DE2433425A1
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DE2433425A
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Jack Siegel
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L7/00Cereal-derived products; Malt products; Preparation or treatment thereof
    • A23L7/10Cereal-derived products
    • A23L7/104Fermentation of farinaceous cereal or cereal material; Addition of enzymes or microorganisms

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • "Verfahren zur Behandlung von Getreidekörnern" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Getreidekörnern zur Verbesserung der Backeigenschaften des daraus zu gewinnenden Mehls.
  • Die herkömmliche Herstellung von Brot ist mit dem Nachteil verbunden, daß es zur Zubereitung von Brotlaiben mit zufriedenstellendem Geschmack und Gefüge notwendig ist, zumindest einen Teil des Teiges schon einige Stunden vor dem Backbeginn zu bearbeiten.
  • Während dieser Zeit findet eine Gärung statt, die zur Säuerung des am Ende erhaltenen Laibes beiträgt, Geschmack verleiht und das Gefüge des hergestellten Brotes verbessert. Zahlreiche Versuche sind bereits unternommen worden, um diesen Zeitraum zu verkürzen oder ganz auszuschalten. Jedoch war keine der vorgeschlagenen Lösungen zufriedenstellend. Viele Methoden waren zusätzlich unerwünscht, da sie die Verwendung von Chemikalien mit sich brachten, was für den Verbraucher nachteilig ist. Folglich wird Brot heutzutage zum größten Teil noch auf demselben langen Verfahrensweg hergestellt wie schon vor Hunderten von Jahren.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Getreidekörner so vorzubehandeln, daß aus dem daraus hergestellten Mehl in kürzerer Zeit Backwerk mit verbesserten Eigenschaften hergestellt werden kann. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
  • Der Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Behandlung von Getreidekörnern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Getreidekörner bei Temperaturen von 15 bis 600C mit einem Gemisch aus Backerhefe oder Bierhefe und Wasser behandelt, wobei die Hefemenge etwa 28 g bis 453 g und die Getreidekörnermenge etwa 45 kg beträgt, bis die Wasserabsorption der Getreidekörner 20 bis 80 Prozent des ursprünglichen Getreidekörnergewichts beträgt, und gegebenenfalls nach vorherigem Waschen die Getreidekörner trocknet. Aus den erfindungsgemäß behandelten Getreidekörnern läßt sich ein Mehl herstellen, bei dem nur eine geringe oder gar keine Wartezeit zwischen der anfänglichen Vorbereitung des Teiges und dem Backen von Brot nötig ist. Dieses Mehl besitzt beim Backen ohne Hefe, z.B. von Plätzchen, Kuchen und Keks, verbesserte Eigenschaften.
  • Erfindungsgemäß werden die zu behandelnden Getreidekörner, vorzugsweise als ganze Körner wobei aber auch gespaltene oder gebrochene Körner mitverwendet werden können, in Wasser eingeweicht, das eine kleine Menge Hefe enthält. In Frage kommen alle zur Mehlherstellung üblicherweise verwendeten Getreidekörner, vorzugsweise Weizen, aber auch andere Getreide sorten, wie Roggen, Hirse, Gerste, Reis und Mais. Als Hefe kann übliche Bäcker- oder Bierhefe verwendet werden, nämlich Saccharomyces species, vorzugsweise S. cerevisiae oder S. cerevisiae var. ellipsoidales.
  • Das Gemisch aus Getreidekörnern, Wasser und Hefe wird dann so lange stehe elassen, bis die Veränderung der Getreidekörner gemäß der Erfindung eintritt. Diese Zeitspanne hängt in erster Linie von der Temperatur des Gemisches und dem Mengenverhältnis der eingesetzten Hefe zu den Getreidekörnern ab. Zu einem gewissen Grad hängt sie auch von der Getreide sorte selbst ab, da andere Getreidekörner als die des eisens eine etwas längere Zeit-erforderlich machen können. In jedem Fall genügt jedoch ein einfacher Versuch, um eine geeignete Behandlungszeit festzulegen.
  • Während der Behandlung mit Wasser und Hefe quellen die Getreidekörner und können 10 bis 100 Gewichtsteile Wasser pro .100 Gewichtsteile lufttrockener Getreidekörner aufnehmen. Im Fall einer Minimalbehandlung gemäß der Erfindung müssen die Getreidekörner, z.B. Weizenkörner, so lange mit Wasser in Berührung bleiben, bis sie etwa 20 Teile Wasser, berechnet auf 100 Teile lufttrockener Weizenkörner, in Gegenwart von etwa 0,05 Gewichtsprozent Hefe, das sind etwa 28 g Hefe pro 45 kg Getreidekörner, aufgenommen haben. Eine-bevorzugte Behandlung besteht jedoch darin, daß man die Berührungszeit so lange verlängert, bis die Getreidekörner 20 bis 80 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts an Wasser aufgenommen haben. Insbesondere kann man sogar nur 28 g Hefe pro 45 kg Getreidekörner verwenden. In diesem Fall dauert die Behandlung zwei bis drei Tage. Ebenso kann man 450 g Hefe pro 45 kg Getreidekörner verwenden. In diesem Fall ist die Behandlung in nur zwei oder drei Stunden beendet. Natürlich können auch größere Mengen Hefe verwendet werden, was im allgemeinen kostspielig ist, wenn ein Überschuß an Hefe auch nicht schädlich ist. Die angegebenen Zeiten und Mengen gelten für die Behandlung bei Temperaturen im Bereich von etwa 25 bis 4500. Auch höhere Temperaturen bis zu 600C können angewendet werden, wobei sich die Zeit verkürzt. Erst bei Temperaturen von über 600C wird die Hefe angegriffen. Bei Temperaturen von unterhalb 250C wird die Behandlungszeit unverhältnismäßig lang. In einigen Fällen jedoch kann es wirtschaftlicher sein, die Behandlungszeit zu verlängern als bei erhöhter Temperatur zu arbeiten, so daß das Verfahren der Erfindung auch bei weniger als 1500 durchgeführt werden kann.
  • Die Behandlung kann in üblichen Gefäßen, wie zylindrischen Behältern aus korrosionsbeständigem Stahl, die oben offen sind, durchgeführt werden. In Anbetracht der Tatsache, daß aufgrund der Schwerkraft am Boden des Behälters die Getreidekörner feuchter werden, wird das Gemisch aus Getreidekörnern, Wasser und Hefe vorzugsweise in einen geschlossenen Behälter gegeben, der ab und zu gekippt werden kann, um eine gleichmäßige Behandlung aller Getreidekörner zu gewährleisten. Die Form des Behälters ist nicht kritisch. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch kontinuierlich ausgeführt werden, wobei das Gemisch aus Getreidekörnern, Wasser und Hefe in einer sich bewegenden horizontalen Rinne befördert, in einem Behälter mittels einer Förderschnecke geschleudert oder durch einen langen, röhrenförmigen Behälter üblicher Bauart, der auf der Innenseite mit sprialartigen Vorrichtungen versehen ist, durch Rotieren des Behälters geschüttelt wird.
  • Die Behandlungszeit kann bis zu einem gewissen Grad dadurch verkürzt werden, daß man das Gemisch aus Getriedekörnern, Wasser und Hefe in einen Behälter gibt, der nicht nur oben geschlossen ist, sondern auch einer gewissen Druckbelastung standhält, z.B. von etwa 0,35 bis 0,70 kg/cm². Der gewünschte Druck kann durch die Entwicklung von Kohlendioxid während der Behandlung erzeugt werden. Ein eingebautes Überdruckventil gewährleistet, daß der Druck nicht über einen bestimmten sicheren Wert hinaus ansteigt.
  • Nachdem die Hefe und das Wasser mit den Getreidekörnern genügend lang in Berührung waren, wird das überschüssige Wasser abgeleitet.
  • Die Getreidekörner können nun weiter verarbeitet werden, vorzugsweise nach einigen Nachbehandlungen. Die erste mögliche, nicht unbedingt nötige Nachbehandlung besteht darin, daß man die behandelten Getreidekörner mit Wasser wäscht, um einen Teil oder die gesamte Hefe zu entfernen. Die zweite mögliche Nachbehandlung besteht darin, daß man die behandelten Getreidekörner trocknet, unabhängig davon, ob sie, wie vorstehend beschrieben, gewaschen worden sind oder nicht. Zum Trocknen kann jede dazu geeignete Vorrichtung verwendet werden, z.B. ein Hordentrockner oder Trommeltrockner. Wenn die Getreidekörner bis auf einen verbleibenden Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10 bis 20 Gewichtsprozent getrocknet sind, können sie bis zum Beginn des Mahlvorgangs beliebig lange aufbewahrt werden. Die Trocknung der Getreidekörner in der vorstehend beschriebenen Weise ist eine bevorzugte Maßnahme, da sie alle Verfahrensstufen, von der erfindungsgemäßen Behandlung bis zum Vermahlen zu Mehl und schließlich zur Verwendung des Mehls zur Herstellung von Nahrungsmitteln, wie Brot, flexibel hält. Man kann die behandelten Getreidekörner auch verwenden, ohne sie zu trocknen, jedoch wird bei einem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Mahlvorgang dadurch erschwert. Bei besonderen Brotsorten, für die die ganzen Getreidekörner verwendet werden, trifft das wiederum nicht unbedingt zu. Es ist auch möglich, die behandelten Getreidekörner nur teilweise zu trocknen, z.B. auf einen Feuchtigskeitsgehalt von 25 Prozent. Jedoch sollen die behandelten Getreidekörner, wenn sie nicht bis zu einem angemessen niedrigen Feuchtigkeitsgehalt, etwa 20 Gewichtsprozent oder weniger, getrocknet werden, unmittelbar nach der Behandlung verwendet werden, um zu verhindern, daß die Getreidekörner verderben.
  • Die erfindungsgemäß behandelten und getrockneten Getreidekörner unterscheiden sich äußerlich von denen vor der Behandlung nur unwesentlich. Die äußere Oberfläche der Getreidekörner hat etwas von ihrem ursprünglichen Glanz verloren. Wenn die Trockentemperatur nicht extrem hoch, etwa über 600G, gewählt wird, sind die Getreidekörner im allgemeinen noch zur Keimung fähig. Das erfindungsgemäße Verfahren beeinträchtigt somit den Keim der Getreidekörner nicht im geringsten. Obwohl die behandelten und getrockneten Getreidekörner in dieser Hinsicht relativ unverändert bleiben, wird die größere Mengen der Getreidekörner, insbesondere der Teil, der die Stärke und den Kleber enthält, offensichtlich einer tiefgreifenden Veränderung unterzogen, deren biochemische Natur noch nicht erklärt werden kann. Diese Veränderung der Getreidekörner, die dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen worden sind, zeigt sich unabhängig davon, ob sie gewaschen und/oder getrocknet worden sind, an den Eigenschaften der behandelten Getreidekörner, und nachdem sie zu Mehl vermahlen und zu Nahrungsmitteln, besonders Brot, verarbeitet worden sind.
  • Im Fall von Backwaren, zu deren Herstellung keine Hefe verwendet wird, wie Kuchen, Plätzchen und Biskuits, wo also als Triebmittel anstelle von Hefe Backpulver verwendet wird, sind die Erzeugnisse lockerer und .geschmacksreicher als ähnliche Backwaren, die mit nicht behandelten Getreidekörnern hergestellt worden sind. Wenn gar keine Triebmittel verwendet wird, wie bei der Herstellung von Matze, Maismehlkuchen (Tortilla) und Getreidechapattis, wird der Geschmack noch reicher, und die Erzeugnisse sind weniger klebrig.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich jedoch am deutlichsten bei der Verarbeitung der erfindungsgemäß behandelten Getreidekörner zu Hefebackwerk, wie Brot, Semmeln, süßen Semmeln (sweet rolls), Kuchen und Hefekrapfen. In diesen Fällen, besonders bei Brot, besteht der außergewöhnliche Vorteil darin, daß die anfängliche Gärungsstufe reduziert oder ganz ausgeschaltet wird, und Geschmack und Gefüge der Backwaren verbessert werden. Brot wird gegenwärtig bekannterweise durch eines der verschiedenen Teigführungsverfahren (dough processes bzw. batter processes) hergestellt, wobei letztere oft als "kontinuierliche" oder t'Ballon"-Brotherstellung bezeichnet werden. Bei all diesen Verfahren findet unter Verwendung von Hefe, dem ganzen oder nur Teilen des zu verwendenden Mehls, der Hefenahrung und anderen Zutaten eine erste Gärung statt. Nach einer unterschiedlichen, meist einige Stunden dauernden Zeitspanne wird das gegebenenfalls zusätzliche Mehl zugegeben, zusammen mit anderen möglichen Zutaten, wie Zucker, Salz, Fettzusatz, Milch und fettlose Milchfeststoffe und nach einer letzten relativ kurzen Gärungszeit wird der Teig in Laibe geformt und gebacken.
  • Bei dem weitverbreiteten Schaumstoffteigverfahren (sponge process) werden etwa 50 bis 70 Prozent des Mehls und der größte Teil des Wassers zusammen mit den anderen Zutaten gemischt und etwa 3 bis 5 Stunden lang ur Gärung stehen gelassen. Dann werden das restliche Mehl und die anderen angegebenen Zutaten beigemischt. Der so entstandene Teig wird noch einmal einige Zeit, im allgemeinen weniger als eine Stunde,stehen gelassen. Dann wird der Teig in Laibe geformt und gebacken. Bei Verwendung von Mehl aus erfindungsgemäß behandelten Getreidekörnern kann die anfängliche Gärungsstufe vollständig ausgeschaltet werden, und alle Zutaten können dem Teig gleich am Anfang beigemischt werden. Der Teig wird sodann nur das eigentlich letzte Mal für einen Zeitraum von weniger als einer Stunde, etwa 45 Minuten, zum Gären stehen gelassen und anschließend in Laibe geformt und gebacken. Dadurch verkürzt sich die Arbeitszeit erheblich.
  • Die erfindungsgemäß behandelten Getreidekörner weisen die vorstehend genannten Vorteile auf, unabhängig davon, ob die Getreidekörner zu Weißmehl vermahlen werden oder ob ganze Getreidekörner vermahlen werden oder ob Mehlerzeugnisse erhalten werden, die zwischen Weißmehl und Vollkornmehl liegen.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Mehl erhalten, das beim sogenannten kontinuierlichen Brotherstellungsverfahren die gleichen Vorteile mit sich bringt. Bei diesem Verfahren wird die Vorgärung in einem im wesentlichen flüssigen Gemisch durchgeführt, das Wasser, Hefe, Zucker und oft auch etwas Mehl enthält, wenn auch viel weniger Mehl als im vorstehend beschriebenen Schaumstoffteigverfahren verwendet wird, und oft auch Hefenahrung und/ oder Salz. Nach einer ausreichenden Gärungszeit werden das zusätzliche Mehl und die weiteren Zutaten beigemischt. Das Gemisch wird mechanisch behandelt und gerührt und zuletzt in eine Form gepreßt, so daß kontinuierlich Stücke in der Größe von Brotlaiben geschnitten werden können. Das durch dieses Verfahren hergestellte Brot ist bedeutend lockerer wegen der geringen Blasengröße, obwohl der Geschmack im allgemeinen als ziemlich fade gilt. Auch für dieses Verfahren ist das aus den erfindungsgemäß behandelten Getreidekörnern hergestellte Mehl erstaunlich gut geeignet, und die Vorgärung kann verkürzt oder ganz ausgeschaltet werden. AuSerdem hat das hergestellte Brot einen besseren Geschmack, obwohl keine chemischen Geschmackskorrigentien verwendet werden.
  • Einige besondereBrotarten, wie Pumpernickel, Roggenbrote, französisches Sauerteigbrot, das besonders in Kalifornien hergestellt wird, und gesalzenes Brot, werden unter Verwendung eines sogenannten "sour" (Säuerungsmittel) hergestellt. Wenn sie auf herkömmliche Weise hergestellt werden, macht die Herstellung aller dieser Brot sorten eine Vorgärung von einigen Stunden erforderlich, die bei der Verwendung von aus erfindungsgemäß behandelten Getreidekörnern hergestelltem Mehl ganz ausgeschaltet oder auf einen Bruchteil reduziert werden kann.
  • Wie bereits erwahnt, kann Mehl, das aus erfindungsgemäß behandelten Getreidekörnern hergestellt worden ist, mit Vorteil für verschiedene Sorten von Backwaren verwendet werden, bei denen Hefe gar nicht oder nur als schwaches siebmittel zusätzlich zu chemischen Backpulvern verwendet wird. In diesen Fällen ist die Verkürzung der Gesamtarbeitszeit nicht sehr groß, jedoch werden Geschmack und Gefüge des Enderzeugnisses durch die Verwendung dieses Mehls wesentlich verbessert.
  • Die Herstellung der verschiedenen, vorstehend genannten Backwaren ist im einzelnen beschrieben, beispielsweise in Kirk-Othmer, "Encyclopedia of Chemical Technology", New York, 2. Auflage, t'Bakery Processes and Leavening Agents", Bd. 3 (1964), Seiten 41 bis 59 und 'Yeasts", Bd. 22 (1970), Seiten 527 bis 534* Die Prozentsätze der einzelnen Zutaten zu Backwaren, insbesondere zu Brot, werden in Prozent, bezogen auf das Gewicht des verwendeten Mehls, ausgedrückt, wobei dem Mehl ein Feuchtigkeitsgehalt von 14 Prozent zugrundegelegt wird. Im Fall von einfachem, mit Hefe getriebenem Brot betragen die Grund zutaten im allgemeinen pro 100 g Mehl (bei 14 Prozent Feuchtigkeit) etwa 50 bis 70 g Wasser, je nach Sorte und Eigenschaften des Mehls, 1 bis 4 vorzugsweise 2 bis 3 g, Hefe und, außer das Brot soll salzlos bleiben, etwa 1 bis 3 g Salz.
  • Beispiel Das folgende Beispiel zeigt nicht nur die erfindungsgemäße Behandlung der Getreidekörner, sondern auch ihre Verwendung zum Brotbacken: Etwa 102 kg trockene Weizenkörner (amerikanischer Winterweizen, wie er normalerweise von den Kornspeichern geliefert wird) werden in einen zylinderförmigen Behälter aus korrosionsbeständigem Stahl gegeben. Etwa 68 Liter Wasser, das mit 170 g Hefe versetzt worden ist, werden in den Behälter auf die Weizenkörner geschüttet. Die Temperatur des Wassers beträgt etwa 260C und die Umgebungstempei ratur etwa 2300. Das Gemisch wird 24 Stunden stehen gelassen.Nach Ablauf dieser Zeit ist das gesamte Wasser von den Getreidekörnern aufgenommen, und das Volumen der Getreidekörner im Behälter hat um etwa 75 Prozent an Höhe zugenommen. Die behandelten Getreidekörner werden mit etwa 113 Liter Wasser gewaschen und anschließend 16 bis 18 Stunden bei etwa 600C getrocknet.
  • Die behandelten und getrockneten Getreidekörner werden als nächstes zu Weißmehl vermahlen, das dann zur Herstellung von Brot verwendet wird. Die Analyse des Mehls ergibt 11,96 Prozent Protein, 0,454 Prozent Asche und 12,20 Prozent Feuchtigkeit. Die Ablesung des Amylographen gemäß dem in der Backindustrie üblichen Teststandard ergibt 540, und ein üblicher Farinograph zeigt einen Mischungshöhepunkt von 4 3/4 Minuten bei einer Absorption von 63,9 Prozent an. Ein Brotteig wird hergestellt unter Verwendung von 3 Prozent Hefe, 0,5 Prozent Hefenahrung, 5 Prozent Zucker, 2,5 Prozent nicht fette Milchfeststoffe und 2,5 Prozent Fettzu-L satz ohne die beim Schaumstoffteigverfahren erforderliche anfängz liche Vorgärung. Der Teig wird 17 Minuten gemischt, weitere 20 Minuten stehengelassen und dann zu Laiben geformt und gebacken.
  • Die Qualität der hergestellten Brotlaibe weist hervorragende Geschmacks- und physikalische Eigenschaften auf.
  • In einem anderen Versuch werden etwa 45 kg Brühlingsweizen mit etwa 30 Liter Wasser, das mit 70,87 g Hefe versetzt ist, bedeckt.
  • Das Gemisch wird 16 bis 18 Stunden stehengelassen. Das Mengenvolumen nimmt in etwa dem gleichen Maße zu wie im vorstehend beschriebenen Beispiel. Der Weizen wird wie vorstehend beschrieben, gewaschen, getrocknet und zu Weißmehl vermahlen.
  • Die Analyse des erhaltenen Mehls ergibt 12,45 Prozent Protein, 0,409 Prozent Asche und 11,6 Prozent Feuchtigkeit. Die Ablesung des Amylographen ergibt 590. Der Farinographtest ergibt einen Mischungshöhepunkt von 5 3/4 Minuten bei einer Absorption von 62,2 Prozent. Das Mehl wird in einer kontinuierlichen Brotbackeinrichtung vom Labortyp verwendet unter Zugabe von 2,5 Prozent Hefe, 0,5 Prozent Hefenahrung, 8 Prozent Zucker, 2 Prozent Milch, 3 Prozent Fettzusatz und 0,25 Prozent Monoglyceriden. Die Gärungszeit beträgt 2 1/2 Stunden und ist beträchtlich kürzer als normalerweise. Die Herstellung ergibt gutes Brot.
  • Bekannterweise und wie vorstehend beschrieben, wird ein Teig unter Verwendung der wesentlichen Zutaten wie Wasser, Hefe und Mehl zubereitet. Weitere unwesentliche Zutaten, wie Zucker, Hefenahrung, Weichmacher und Salz können gegebenenfalls zugemischt werden. Der Teig gärt und wird dann in die ausgewählten, gewünschten meist länglichen Formen, die als ??Laibvorläufer?! (loaf precursor) bezeichnet werden können, gebracht Die "Laibvorläufer" werden dann in einen Ofen geschoben und gebacken, womit das Verfahren zur Herstellung eines gebackenen Brotlaibes abgeschlossen ist.

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    Öl Verfahren zur Behandlung von Getreidekörnern, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man die Getreidekörner bei Temperaturen von 15 bis 600C mit einem Gemisch aus Bäckerhefe oder Bierhefe und Wasser behandelt, wobei die Hefemenge etwa 28 g bis 453 g und die Getreidekörnermenge etwa 45 kg beträgt, bis die idasserabsorption der Getreidekörner 20 bis 80 Prozent des ursprünglichen Getreidekörnergewichts beträgt, und gegebenenfalls nach vorherigem Waschen die Getreidekörner trocknet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine ausreichende Menge Wasser verwendet, um die Getreidekörner am Anfang zu bedecken.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Getreidekörner Weizen verwendet.
  4. 4. Verwendung der Getreidekörner gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Mehl.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0216567A2 (de) * 1985-09-10 1987-04-01 Jack B. Siegel Behandlung von Getreide mittels Hefe und aus diesem Getreide hergestelltes Mehl

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0216567A2 (de) * 1985-09-10 1987-04-01 Jack B. Siegel Behandlung von Getreide mittels Hefe und aus diesem Getreide hergestelltes Mehl
EP0216567A3 (de) * 1985-09-10 1988-01-20 Jack B. Siegel Behandlung von Getreide mittels Hefe und aus diesem Getreide hergestelltes Mehl

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