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Verfahren zur Ansteuerung der steuerbaren Hauptventile zweier Wechselrichter
sowie Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Ansteuerung der steuerbaren Hauptventile zweier Wechselrichter,
deren Eingänge vorzugsweise an eine gemeinsame Gleichspannungsquelle angeschlossen
und deren Ausgangs spannungen transformatorisch zu einer Gesamtausgangsspannung
zusammengesetzt sind, wobei die Ansteuerung so vorgenommen wird, daß die beiden
Ausgangs spannungen einen rechteckförmigen Zeitverlauf besitzen, sowie auf eine
Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
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Für die Steuerung der Gesamtausgangsspannung zweier einphasiger Wechselrichter,
die an eine gemeinsame Gleichspannungsquelle angeschlossen sind, ist ein Verfahren
der eingangs genannten Art bekannt geworden (Siemens-Zeitschrift Okt. 1964, Heft
10, Seiten 775 bis 781, insbes. Bild 7 auf Seite 779), das nach dem Prinzip deselektronischen
Drehtransformators arbeitet. Dieses Verfahren wird auch als Schwenkverfahren bezeichnet.
Danach ergibt die Zusammensetzung der Ausgangsspannungen beider Wechselrichter über
zwei sekundär in Reihe geschaltete Transformatoren eine Gesamtausgangssparlnung,
die dem Betrage nach durch zeitliche Verschiebung der Steuerimpulse für den ersten
Wechselrichter gegenüber den Steuerimpulsen für den zweiten Wechselrichter änderbar
ist. Die Ausgangsspannungen beider Wechselrichter besitzen gleiche Amplitude und
Frequenz. Sie zeigen
einen rechteckigen Zeitverlauf mit einem positiven
und einem negativen Spannungsimpuls der Breite 1800 pro Periode. Eine Verschiebung
der Steuerimpulse für den ersten Wechselrichter bewirkt eine Phasenverschiebung
zwischen beiden Ausgangsspannungen. Die rechteckförmige Gesamtausgangsspannung ist
der Sinusform angenähert. Sie besitzt aber eine Anzahl von Oberschwingungen niederer
Ordnungszahl. Für viele Anwendungsfälle, z. B. bei der unterbrechungsfreien Stromversorgung,
insbesondere bei der Speisung einer Datenverarbeitungsanlage, ist dies unerwünscht.
Weiterhin ist die Steuergeschwindigkeit begrenzt. Sie entspricht ungefähr einer
Halbperiodendauer.
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Die Steuerung eines einzelnen Wechselrichters kann nach dem Prinzip
der Impulsbreitenmodulation durchgeführt werden (Siemens-Zeitschrift 45 (1971),
Heft 3, Seiten 154 bis 161).
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Nach diesem Prinzip erzeugt ein dreiphasiger Pulswechselrichter zwischen
seinen Ausgangsklemmen ein dreiphasiges symmetrisches Wechselspannungssystem, dessen
Grundschwingung eine vorgegebene Frequenz und eine steuerbare Amplitude hat. Die
drei Ausgangsspannungen zeigen jeweils einen rechteckförmigen Zeitverlauf mit einer
Anzahl positiver und negativer Spannungsimpulse pro Periode. Jede Ausgangsspannung
kann weitgehend der Sinusform angenähert werden; sie besitzt außer einem Grundschwingungsanteil
jedoch noch zwangsläufig Oberschwingungen verschiedener Frequenzen.
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Solche Spannungsoberschwingungen sind z. B. bei Betrieb einer Drehstrommaschine
unerwünscht, da sie Stromoberschwingungen zur Folge haben, die die Drehstrommaschine
zusätzlich belasten. Die Wahl der Anzahl und Lage der einzelnen Spannungsimpulse
und die Modulation ihrer Breite wird daher so durchgeführt, daß der Oberschwingungsgehalt
der Ausgangsspannung möglichst gering ist. Verbleibende Oberschwingungen sollten
hohe Frequenzen haben, damit die Oberschwingungsströme durch die in der Drehstrommaschine
vorhandenen Streureaktanzen klein gehalten werden. Ein hoher Grundschwingungsgehalt
der
Ausgangsspannung läßt sich erreichen, wenn man z. B.
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die Impulsbreiten proportional zu den Augenblickswerten der Grundschwingungen
variiert. Bei diesem Modulationsverfahren werden Oberschwingungen niederer Ordnungszahl
im allgemeinen nicht völlig vermieden, wenn die einzelnen Ausgangsspannungen steuerbar
sein sollen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei dem eingangs genannten
Verfahren dafür zu sorgen, daß das Oberschwingungsspektrum der Gesamtausgangsspannung-hinsichtlich
Zahl und Art seiner Ordnungszahlen bei einer Betragsänderung der Grundschwingung
konstant gehalten wird. Mit anderen Worten: Die Gesamtausgangsspannung soll steuerbar
sein und nur Oberschwingungen ab einer bestimmten hohen Ordnungszahl aufweisen;
die Ordnungszahlen dieser Oberschwingungen sollen sich aber im Steuerbereich nicht
ändern, insbesondere sollten beim Steuern keine Oberschwingungen mit neuer Ordnungszahl
hinzutreten.
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Diese Aufgabe-wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die erste Ausgangsspannung pro Periode aus einem positiven und
einem negativen Spannungsimpuls besteht, wobei der positive Spannungsim--puls von
300 bis 15O0el reicht und bei 450750, 1050 und 135 0el symmetrisch angeordnete Bücken
von einstellbarer Gesamtbreite aufweist, und wobei der negative Spannungsimpuls
von 2100 bis 33O0el reicht und bei 2250, 2550, 285o und 315 0el symmetrisch angeordnete
Lücken von derselben einstellbaren Gesamtbreite aufweist, daß die zweite Ausgangsspannung
pro Periode aus vier positiven und vier negativen Spannungsimpulsen jeweils von
der Breite 30°el mit mittig angeordneten Lücken von einstellbarer Gesamtbreite besteht,
wobei die positiven Spannungsimpulse symmetrisch bei 150, 1650, 2250 und.3150el
und die negativen Spannungsimpulse symmetrisch bei 450, 1350, 1950 und 345 0el liegen,
und daß die Höhe der Spannungsimpulse der ersten
Ausgangsspannung
um den Faktor (2 + ç) größer ist als die Höhe der Spannungsimpulse der zweiten Ausgangsspannung.
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Die Gesamtausgangsspannung ist bei diesem Verfahren unabhängig von
der Gesamtbreite der Lücken immer zwölfpulsig, d. h. es sind in der Gesamtausgangsspannung
neben der Grundschwingung nur Oberschwingungen der Ordnungszahl n = (12p + 1) mit
p = 1, 2, 3 ..., also nur Oberschwingungen der Ordnungszahl.n = 11, 13, 23, 25 ...
vorhanden. Beim Steuern der Gesamtausgangsspannung, d. h. bei einer Änderung der
Gesamtbreite der Bücken, ändert sich zwar die Form der Gesamtausgangsspannung, nicht
aber die Anzahl und Ordnungszahl der Oberschwingungen.
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Falls die Gesamtausgangsspannung noch weiter sinusförmig anzunähern
ist, ist zwischen Wechselrichteranordnung und Last ein Filter zu schalten. Dieses
muß für die niedrigste noch vorhandene Oberschwingung ausgelegt werden. Da Oberschwingungen
unterhalb der Ordnungszahl n = 11 nicht auftreten, ergibt sich der Vorteil gegenüber
den bekannten.
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Verfahren, daß dieses Filter klein gehalten und kostengünstig aufgebaut
werden kann. Das dynamische Verhalten des Filters wird dadurch günstig beeinflußt.
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Bevorzugt wird das Verfahren so durchgeführt, daß die Lücken in den
Spannungsimpulsen der ersten Ausgangsspannung dieselbe einstellbare Gesamtbreite
besitzen wie die Lücken in den Spannungsimpulsen der zweiten Ausgangsspannung.
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Es wurde bereits erwähnt, daß die Höhe der Spannungsimpulse der ersten
Ausgangsspannung um den Faktor (2 + 4 ) größer sein muß als die Höhe der Spannungsimpulse
der zweiten Ausgangsspannung. Um diese unterschiedlichen Amplituden zu erzeugen,
können prinzipiell getrennte Gleichspannungsquellen mit um diesen Faktor unterschiedlicher
Gleichspannung zur Speisung der beiden Wechselrichter herangezogen
werden.
Es ist jedoch vorteilhafter, die Eingänge beider Wechselrichter an dieselbe Gleichspannungsquelle,
die z. B.
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eine Batterie sein kann, anzuschließen und die unterschiedlichen Amplituden
durch unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse bei der transformatorischen Zusammensetzung
der beiden Ausgangsspannungen herzustellen.
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Die Gesamtbreite der einzelnen Lücken kann Stellgröße in einem Regelkreis
sein, der zur Regelung der Gesamtausgangsspannung vorgesehen ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, bei der Herstellung
der Steuerimpulse für beide Wechselrichter mit einem einzigen Synchronisiersignal
auszukommen. Eine Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich demgemäß dadurch aus,
daß die Schnittpunkte einer periodischen Synchronisierspannung mit einer einstellbaren
Steuergleichspannung bestimmt werden, und daß die Steuersignale für die Hauptventile
beider Wechselrichter in Abhängigkeit von diesen Schnittpunkten gebildet werden.
Als Synchronisierspannung kann vorzugsweise eine symmetrische Sägezahnspannung vorgesehen
sein.
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Eine mögliche Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß für beide Wechselrichter ein gemeinsames
Steuergerät vorgesehen ist, das ein Spannungsvergleichsglied zum Vergleich einer
einstellbaren Steuergleichspannung mit einer periodischen Synchronisierspannung
und zur Erzeugung von Ausgangssignalen bei Spannungsgleichheit enthält, das ein
Schieberegister zur Bildung von gegeneinander versetzten Schaltimpulsen enthält,
und das eine logische Verknüpfungsschaltung enthält, die durch logische Verknüpfung
der Ausgangssignale mit den Schalt impulsen die Zündsignale für die Hauptventile
der beiden Wechselrichter bildet.
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Insbesondere sollte hierbei zur Erzeugung des periodischen Synchronisiersignals
ein symmetrischer Sägezahngeneator vorgesehen sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Figuren näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Wechselrichteranordnung mit zwei
einphasigen Wechselrichtern zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur
2 verschiedene Zeitdiagramme für die Wechselrichteranordnung nach Figur 1 Figur
3 eine Wechselrichteranordnung mit zwei dreiphasigen Wechselrichtern zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur 4 verschiedene Zeitdiagramme für die Wechselrichteranordnung
nach Figur 3, Figur 5 weitere Zeitdiagramme für die Wechselrichteranordnung nach
Figur 3.
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Figur 6 den Verlauf von Grundschwingung und Oberschwingungen sowie
des Klirrfaktors der Gesamtausgangsspannung der Wechselrichteranordr.ung nach Figur
3 als Punktion des Steuerwinkels, Figur 7 eine Schaltungsanordnung für die Wechselrichtersteuerung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Blockdarstellung, Figur 8 den
zeitlichen Verlauf von Signalen der Schaltungsanordnung nach Figur 7, und Figur
9 den zeitlichen Verlauf weiterer Signale der Schaltungsanordnung nach Figur 7.
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In Figur 1 ist eine Wechselrichteranordnung dargestellt, bei der ein
erster und ein zweiter einphasiger Wechselrichter w1 bzw. w2 eingangsseitig an eine
gemeinsame Gleichspannungsquelle b angeschlossen sind. Die Gleichspannungsquelle
b liefert eine eingeprägte Gleichspannung ud, die auch veränderlich sein kann. Als
Gleichspannungsquelle b kann außer einer Batterie auch ein steuerbarer Gleichrichter
mit einer Drosselspule und einem Glättungskondensator, gegebenenfalls auch mit einer
Pufferbatterie im Ausgangskreis, vorgesehen.
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sein. Die Gleichspannungsquelie b ist durch einen fiktiven
Mittelpunkt
N in zwei Teilspannungsquellen b1 und b2 gleicher Teilspannung ud/2 unterteilt.
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Jeder Wechselrichter w1 und w2 umfaßt hier in bekannter Weise vier
steuerbare Hauptventile n11, n12, n14, n15 bzw. n21, n22, n24, n25 mit gegenparallel
geschalteter Rücklaufdiode dl bzw.
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d2 in Brückenschaltung. Als Hauptventile n1 bzw. n2 können insbesondere
Thyristoren eingesetzt werden. Mittel zur Zwangskommutierung (Selbstführung) der
beiden Wechselrichter w1, w2 sind vorhanden, Jedoch nicht eingezeichnet. Die Ausgänge
beider Wechselrichter w7 und w2 sind an die Primärwicklungen von Ausgangstransformatoren
t1 bzw. t2 von unterschiedlichem Übersetzungsverhältnis angeschlossen. Die Sekundärwicklungen
beider Ausgangstransformatoren t1 und t2 sind an einem Verbindungspunkt B miteinander
in Reihe geschaltet. Die beiden Ausgangstransformatoren t1 und t2 bilden zusammen
eine tbertragerschaltung, in der die Ausgangsspannungen U(A,B) und U(B,C) beider
Wechselrichter w1 bzw. 22 zu einer Gesamtausgangsspannung U(A,C) zusammengesetzt
werden, die zwischen den Ausgangsklemmen A und C abgegriffen wird. Die Gesamtausgangsspannung
U(A,C) versorgt z.B. ein Wechselstromnetz oder einen Verbraucher L, der einen induktiven
und einen ohmschen Lastanteil besitzt. Als Verbraucher L kann z.B. auch eine Datenverarbeitungsanlage
oder eine Anzahl von Drehstrommotoren vorgesehen sein.
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Figur 2 zeigt untereinander eine Winkel- oder Zeitachse ot, die sich
über eine volle Periode der Gesamtausgangsspannung U(A,C), also von 0° bis 360 erstreckt,
die Ausgangsspannung U(A,B) des ersten Wechselrichters w1, die Ausgangswechselspannung
U(B,C) des zweiten Wechselrichters w2 und schließlich die daraus transformatorisch
zusammengesetzte Gesamtausgangsspannung U(A,C).
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Aus Figur 2 ist ersichtlich, daB die erste Ausgangaspannung U(A,B)
pro Periode aus einem positiven Spannungsimpuls, der von 300 bis 1500 el reicht,
und aus einem negativen Spannungsimpuls,
der von 210° bis 330° el
reicht, besteht. Die positive Spannungsimpuls besitzt vier Lücken gleicher einstellbarer
Gesamtbreite 4 . Er wird dadurch in fünf rechteckförmige Teilimpulse von einstellbarer
Breite unterteilt. Die vier Lücken liegen an den Stellen 45°, 75°, 105° und 135°
el. Sie sind an diesen Stellen symmetrisch angeordnet. Der negative Spannungsimpuls
weist ebenfalls vier Lücken auf. Diese sind bei 2250, 255°, 285° und 315° el symmetrisch
angeordnet. Auch der negative Spannungsimpuls ist also in fünf Teilimpulse unterteilt.
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Die Lücken weisen alle dieselbe einstellbare Gesamtbreite 4 auf. Die
Höhe aller zehn Teilimpulse pro Periode ist gleich groß.
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Die GesamtbreiteXläßt sich beim positiven und negativen Spannungsimpuls
im Bereich zwischen "0 und 300 el einstellen.
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Die Gesamtbreite s bezeichnet somit das Doppelte des Steuerwinkels
d/2. Im Fall 4 = oO erhält man zwei nicht unterteilte = 0 Spannungsimpulse, im Fall
zu = 30 zehn einzelne Nadelimpulse verschwindender Breite. Durch eine Veränderung
der Gesamtbreite d in den angegebenen Grenzen läßt sich der Mittelwert der Grundschwingungen
der Ausgangsspannung U(A,B) verändern.
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Es soll noch einmal hervorgehoben werden, daß die Hauptventile nil,
n12, n14, n15 des ersten Wechselrichters w1 in der Weise gezündet werden, daß sich
die in Figur 2 dargestellte Ausgangsspannung U(A,B) ergibt. Das ist nach verschiedenen
Zündimpulsmustern möglich. Bevorzugte Zündimpulsmuster für den Wechselrichter w1
sind in Figur 4 in Diagrammen 2 und 3 dargestellt. Um eine lastunabhängige Ausgangsspannung
U(A,B) zu erhalten, muß dabei nacheinander durch gleichzeitige Zündung und Löschung
der Hauptventile nil bzw. n14 sowie n12 bzw. n15 das Potential an den beiden primärseitigen
Anschlußklemmen des Transformators tl stets definiert sein.
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Die vier steuerbaren Hauptventile n2 des zweiten Wechselrichters w2
werden so angesteuert, daß sich der in Figur 2 dargestellte zeitliche Verlauf der
zweiten Ausgangsspannung U(B,C)
ergibt. Diese zweite Ausgangsspannung
U(B,C) besteht pro Periode aus vier positiven und vier negativen Spannungsimpulsen.
Alle diese Spannungsimpulse haben dieselbe Breite von 300 el und sind rechteckig.
Die vier positiven Spannungsimpulse liegen symmetrisch bei 150, 1650, 2250 und 3150
el.
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Die vier negativen Spannungsimpulse liegen symmetrisch bei 45°, 135°,
195° und 345° el. Sie besitzen an diesen Stellen, also mittig angeordnet, symmetrische
Lücken der bereits erwähnten Gesamtbreite OL . Diese Gesamtbreite OL ist bei den
Lücken ebenfalls gemeinsam einstellbar, vorzugsweise zusammen mit der Gesamtbreite
der Lücken der ersten Ausgangs spannung U(A,B). Durch eine Veränderung der Gesamtbreite
# in den Grenzen i - 0° und α= 300 läßt sich der Mittelwert der Grundschwingung
der Ausgangsspannung U(A,B)tDie Hauptventile n21, n22, n24, n25 des zweiten Wechselrichters
w2 werden also in der Weise gezündet, daß sich die in Figur 2 dargestellte Ausgangsspannung
U(B,C) ergibt. Das ist wiederum nach verschiedenen Zündimpulsmustern möglich. Bevorzugte
Zündimpulsmuster für den Wechselrichter w2 sind in Figur 5 in den Diagrammen 7 und
8 dargestellt. Um eine lastunabhängige Ausgangsspannung U(B,C) zu erhalten, muß
dabei nacheinander durch gleichzeitige Zündung und Löschung der Hauptventile n21
bzw. n24 sowie n22 bzw. n25 das Potential an den beiden primärseitigen Anschlußklemmen
des Transformators t2 stets definiert sein.
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Beim Vergleich der beiden Ausgangsspannungen U(A,B) und U(B,a) ist
in Figur 2 festzustellen, daß die Höhe der zehn Einzelimpulse der ersten Ausgangsspannung
U(A,B) größer ist als die Höhe der sechzehn Einzelimpulse der zweiten Ausgangsspannung
U(B,C). Der Vergrößerungsfaktor beträgt (2+ Dies wird im vorliegenden Fall dadurch
erreicht, daß das Ubersetzungsverhältnis Eingangsspannung zu Ausgangs spannung des
Ausgangstransformators t2 um den genannten Faktor (2+ ) größer ist als das Übersetzungsverhältnis
des Transformators t1.
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Das Ergebnis der transformatorischen Zusammensetzung der beiden Ausgangsspannungen
U(A,B) und U(B,) ist im letzten
Diagramm der Figur 2 dargestellt.
Die sich ergebende Gesamtausgangsspannung U(A,C) ist weitgehend der Sinusform angenähert.
Sie besteht aus vierzehn einzelnen Teilimpulsen von rechteckförmigem, zumeist treppenförmigem
Verlauf. Alle 300 el findet sich jetzt eine Lücke. Die Lücken zwischen allen Teilimpulsen
haben dieselbe Gesamtbreite d . Die Gesamtbreite d aller zwölf Bücken pro Periode
ist gleichmäßig und gleichförmig um denselben Betrag veränderbar. Der Steuerwinkel
asc/2 liegt im Bereich von Oo bis 15 el. Wird er verändert, so wird die Amplitude
der Grundschwingung der Gesamtausgangsspannung U(A,C) beitragsmäßig verändert.
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Eine Analyse des Kurvenverlaufs ergibt, daß die zwölfpulsige Gesamtausgangsspannung
U(A,C) neben der Grundschwingung nur Oberschwingungen der 11., 13., 23., 25. ...
Ordnung besitzt.
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Oberschwingungen einer so hohen Ordnungszahl werden in den meisten
Anwendungsfällen nicht als störend empfunden. Bei einer Änderung des Steuerwinkels
ort/2 ändern sich nur die Amplitude der Grundschwingung und die Amplitude dieser
Oberschwingungen. Es treten dabei jedoch im gesamten Bereich des Steuerwinkels oil/2
keine Oberschwingungen einer anderen Ordnungszahl hinzu. Die Anzahl der Ordnungszahlen
ist also im gesamten Steuerwinkelbereich konstant.Zwischen der in Figur 1 dargestellten
Wechselrichteranordnung und der Last L kann zusätzlich noch eine (nicht gezeigte)
Filteranordnung aus Induktivitäten und Kapazitäten oder auch aus aktiven Filtern
angeordnet werden, die den Betrag der 11., 13., 23., 25.
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Oberschwingung der Gesamtausgangsspannung U(A,C) auf das notwenige
Maß herabsetzen, z.B. so, daß der Oberschwingungsgehalt kleiner als 5 % wird.
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Figur 3 zeigt eine Wechselrichteranordnung, die zur Erzeugung einer
zwölfpulsigen, dreiphasigen Gesamtausgangsspannung vorgesehen ist. Die Grundschwingung
dieser Gesamtausgangsspannung ist dem Betrage nach steuerbar.
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Die Wechselrichteranordnung besteht aus einem ersten und einem zweiten
dreiphasigen Wechselrichter w1 und w2, die beide eingangsseitig an derselben Gleichspannung
ud liegen. Diese Gleichspannung ud wird wiederum von einer Gleichspannungsquelle
b geliefert, die durch einen fiktiven Mittelpunkt M' in zwei Teilspannungsquellen
b1 und b2 gleicher Teilspannung Und/2 unterteilt ist. Jeder Wechselrichter w1 und
w2 umfaßt in bekannter Weise sechs steuerbare Hauptventile nil bis n16 bzw. n21
bis n26 in Drehstrombrückenschaltung. Als Hauptventile nil bis n26 können wiederum
insbesondere Thyristoren eingesetzt werden. Jedem. der Hauptventile n11 bis n26
ist eine Rückarbeitsdiode dl bzw. d2 gegenparallel geschaltet.
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In beiden Wechselrichtern w1 und w2 sind zusätzlich noch an sich bekannte
Kommutierungseinrichtungen vorgesehen, welche Löschkondensatoren und gegebenenfalls
zusätzlich auch steuerbare Löschventile enthalten. Auf die Darstellung dieser Eommutierungseinrichtungen,
die für die Funktion erforderlich sind, wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet. Die Eommutierungseinrichtungen sind so ausgebildet, daß die Hauptventile
n1 der in Reihe geschalteten Hauptzweige eines Stranges abwechselnd beliebig gezündet
und gelöscht werden können, ohne daß es zu einem Kommutierungskurzschluß kommt.
Es muß also z.B. das im ersten Wechselrichter w1 oben links gezeichnete Hauptventil
n16 in einer Periode beliebig häufig löschbar sein, bevor das rechts daneben eingezeichnete,
mit ihm in Reihe liegende Hauptventil n13 unmittelbar anschließend gezündet wird,
und umgekehrt. Diesen Anforderungen genügen die bekannten Kommutierungseinrichtungen
mit Einzellöschung oder mit Gegentaktlöschung (Siemens-Zeitschrift 43 (1969), Heft
11, Seiten 888 bis 893), nicht jedoch mit Ventilfolgelöschung oder mit Phasenlöschung.
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Die drei Ausgänge R1, S1, Tl und R2, S2, T2 jedes Wechselrichters
w1 bzw. W2 führen in eine Übertragerschaltung T, die zwei Transformatoren ml und
m2 enthält. In der Übertragerschaltung T werden die Ausgangsspannungen beider Wechselrichter
wl
und w2 zu einer Gesamtausgangsspannung zusammengesetzt, die an den Phasenklemmen
R, S, T erscheint.
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In Figur 3 sind die beiden dreiphasigen Transformatoren ml und m2
in der sogenannten DzO-Schaltung ausgeführt. Anstelle dieser DzO-Schaltung kann
auch eine Dz6-Schaltung verwendet werden. Insbesondedie DzO-Schaltung hat den Vorzug,
daß sie für eine gute Stromaufteilung auf der Primärseite bei Schieflast sorgt.
Weiterhin ist es auch möglich, eine Dy5- oder eine Dyll-Schaltung einzusetzen. Allgemein
gesprochen müssen am Ausgang beider Wechselrichter wl, w2 Transformatorschaltungen
verwendet werden, die die Sekundärspannung gegenüber der Primärspannung um denselben
Phasenwinkel drehen; weiterhin muß eine dieser Transformatorschaltungen einen auflösbaren
Sternpunkt besitzen, damit sie an die andere Transformatorschaltung angeschlossen
werden kann.
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Aus Figur 3 geht hervor, daß die beiden Transformatoren ml und m2
im wesentlichen gleichen Schaltungsaufbau besitzen.
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Die Primärwicklungen sind im Dreieck geschaltet. Sekundärseitig sind
auf jedem Schenkel jeweils zwei Sekundärwicklungen angeordnet. Jeweils zwei Sekundärwicklungen
benachbarter Schenkel sind in Reihe geschaltet. Die sekundärseitige Verbindung der
beiden Transformatoren ml und m2 ist so getroffen, daß die Reihenschaltung von zwei
Sekundärwicklungen des einen Transformators ml oder m2 mit der entsprechenden Reihenschaltung
von zwei Sekundärwicklungen des anderen Transformators m2 bzw. ml in Serie geschaltet
ist. Der eine Endpunkt dieser Gesamtserienschaltung ist jeweils an eine herausgeführte
Sternpunktklemme M gelegt, der andere Endpunkt führt an eine der Phasenklemmen R,
S, T. Die Ausgangsklemmen des Transformators ml sind mit Ul, Vl, W1 und die Ausgangsklemmen
des Transformators m2 sind mit U2, V2, W2 bezeichnet. An den Ausgangsklemmen U2,
V2, W2 des Transformators m2, die direkt zu den Phasenklemmen R, S bzw. T führen,
und an der Sternpunktklemme M des Transformators ml steht ein dreiphasiges, symmetrisches
Spannungssystem einschließlich der Sternspannungen zur Verfügung.
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Zum Zünden aller Hauptventile n1, n2 ist ein gemeinsames Steuergerät
C vorgesehen. Der Übersichtlichkeit halber ist für jeden der beiden Wechselrichter
wl, w2 nur eine einzige Verbindungsleitung zwischen einem Hauptventil n16 bzw. n26
und dem Steuergerät C eingezeichnet, über welche die Zündsignale z16 bzw. z26 gegeben
werden. Falls steuerbare Löschventile in den Kommutierungseinrichtungen der Wechselrichter
w1, w2 vorhanden sind, gibt das Steuergerät C auch Steuerimpulse an diese Löschventile
ab.
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Das Steuergerät bildet, wie später noch näher ausgeführt wird, ein
periodisches analoges Synchronisiersignal, aus welchem in Abhängigkeit von einer
von außen zugeführten Steuergleichspannung uc die Steuersignale gleichermaßen für
die Hauptventile n11 bis n16 und für die Hauptventile n21 bis n26 hergeleitet werden.
Die einzelnen Hauptventile n11 bis n26 werden dabei pro Periode mehrfach gezündet
und gelöscht. Die Frequenz beider Wechselrichter ul und u2 kann am Steuergerät C
gemeinsam mittels einer von außen zugeführten Frequenzsteuerspannung Uf fest eingestellt
oder in Abhängigkeit von anderen Größen geführt werden. Über die Steuergleichspannung
uc kann der Steuerwinkel &/2 verändert und damit der Betrag der Gesamtausgangsspannung
gestellt werden. Der Steuerwinkel &/2 ist im allgemeinen proportional zur Steuergleichspannung
uc. Die Steuergleichspannung uc kann in Abhängigkeit von anderen Größen geführt
oder-- wie in Figur 3 dargestellt - in einem Regelkreis gebildet werden.
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Bei der in Figur 3 dargestellten Wechselrichteranordnung läßt sich
durch einen Spannungsregelkreis die Gesamtausgangsspannung am Ausgang der Übertragerschaltung
T konstant halten. Die Gesamtausgangsspannung wird somit unabhängig von Schwankungen
der Gleichspannung ud und von Laststößen des Verbrauchers. Im Spannungsregelkreis
wird zunachst mittels eines Spannungswandlers W der Istwert der Gesamtausgangsspannung
zwischen den Phasenklemmen R, S, T erfaßt. Dieser Spannungsistwert u.
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wird mit einem Spannungssollwert us, der durch einen als
Potentiometer
dargestellten Sollwertgeber P vorgegeben ist, am Eingang eines Spannungsreglers
V verglichen. Der Spannungsregler V gibt in Abhängigkeit von der Regelabweichung
eine Steuergleichspannung uc ab, welche dem Steuergerät C zugeführt wird. Somit
wird der Steuerwinkel M/2 in Abhängigkeit von der Gleichspannung ud geführt. Nach
Auftreten eines von dem eingestellten Spannungssollwert us abweichenden Spannungsistwertes
Ui wird die Gesamtausgangsspannung so lange über den Steuerwinkel /2 nachgeregelt,
bis der Spannungsistwert ui den Spannungssollwert u5 wieder erreicht hat.
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Die transformatorische Zusammensetzung der Gesamtausgangsspannung
der Wechselrichteranordnung von Figur 3 wird unter Zuhilfenahme der Figuren 4 und
5 erläutert. Die in den Figuren 4 und 5 gezeigten Spannungs-Zeit-Diagramme beziehen
sich jeweils auf die oberhalb ebenfalls eingezeichnete Zeit- oder Phasenwinkelachse
ot.
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Nach Figur 4 wird eine periodische Synchronisierspannung, im vorliegenden
Fall beispielsweise eine symmetrische Sägezahnspannung uz, mit einer einstellbaren
Steuergleichspannung Uc verglichen. Die Sägezahnspannung uz besitzt den Scheitelwert
u zo und die zwölffache Frequenz der Grundschwingung der Gesamtausgangsspannung
der Wechselrichteranordnung. Haben Sägezahnspannung u z und Steuergleichspannung
uc denselben Wert, was an den eingezeichneten Punkten im Kurvenverlauf des ersten
Diagramms von Figur 4 der Fall ist, so wird in einem (nicht gezeigten) Spannungsvergleichsglied
jeweils eine Schaltflanke gebildet. Das Spannungsvergleichsglied erzeugt eine (nicht
gezeigte) Rechteckspannung, die z.B. eine abfallende Schaltflanke für den Winkel
ß1 = 15° + # 30° - α/2 und eine ansteigende Schaltflanke für den Winkel 3
= 150 + # . 30° + α/2 besitzt, wobei # = 0, 1, 2, 3 ... ist. Man erhält somit
eine Rechteckspannung mit der zwölffachen Frequenz der Grundschwingung der Gesamtausgangsspannung.
Die Schaltflanken dieser Rechteckspannung liegen also symmetrisch zu den Winkeln
&2 = 15° + # . 30°. Die Lücken an den Stellen ß2
haben entsprechend
der Größe der Sägezahnspannung uz, die sich im Bereich von Null Volt bis zum Scheitelwert
uzo, und umgekehrt, zeitlinear verändert, eine Gesamtbreite 2 . α/2, die im
Bereich von 300 bis 0° el liegt. Hat die Steuergleichspannung uc z.B. die Höhe des
Scheitelwerts uzo angenommen, dann beträgt die Gesamtbreite i = Oo el. Eine Verringerung
der Steuergleichspannung bedeutet dann eine Vergrößerung der Gesamtbreite CL und
damit des Steuerwinkels α/2.
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Aus dieser (nicht gezeigten) Rechteckspannung werden durch eine geeignete
elektronische Zähl- und Verteilschaltung die Steuerimpulse für die gesteuerten Hauptventile
n11 bis n16 des Wechselrichters w1 und für die gesteuerten Hauptventile n21 bis
n26 des Wechselrichters w2 gebildet. Die Steuerimpulsbildung wird so vorgenommen,
daß an den Ausgängen R1, S1, T1 des ersten Wechselrichters w1 gegen den fiktiven
Mittelpunkt M' der Gleichspannungsquelle b die Wechselspannungen U(R1, M'), U(S1,
M') bzw. U(T1, M') anliegen.
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Diese Wechselspannungen sind in ihrem zeitlichen Verlauf in den Diagrammen
2 bis 4 (vgl. die umrandeten arabischen Ziffern) der Figur 4 eingetragen. Die Wechselspannungen
U(R1, M'), U (S1, M') und Ut<Tl, M') bestehen aus einer Anzahl von positiven
und negativen rechteckigen Spannungsimpulsen und zeigen jeweils denselben Aufbau.
Sie sind aber gegeneinander jeweils um 120° el verschoben. Z.B. handelt es sich
bei der Wechselspannung U(R1, M') pro Periode um einen positiven, von Oo bis 180°
el reichenden Spannungsimpuls der Länge 180 , bei dem an den Stellen 150, 450, 1350
und 1650 el vier negative Span-0 pungsimpulse der Länge 1800, bei dem an den Stellen
195°, 225 3150 und 3450 el vier positive Spannungsimpulse gleicher Höhe und Breite
oC symmetrisch eingefügt sind. Die Breite der eingefügten Spannungsimpulse beträgt
also jeweils d und ist einstellbar. Die Wechselspannungen U(S1, M') und U(Tl, M')
zeigen pro Periode denselben, je um 120° verschobenen Aufbau. Die jeweils gezündeten
Hauptventile sind rechts neben den Diagrammen angegeben.
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*gleicher Höhe und Breite w symmetrisch eingefügt sind, und um einen
negativen Spannungsimpuls
Aus der erwähnten (nicht gezeigten) Rechteckspannung
werden auch durch geeignete elektronische Zähl- und Verteilschaltungen die Steuerimpulse
für die Hauptventile n21 bis n26 des zweiten Wechselrichters w2 gebildet. Die Steuerimpulsbildung
erfolgt derart, daß an den Ausgängen R2, S2, T2 des zweiten Wechselrichters w2 gegen
den fiktiven Mittelpunkt M' der Gleichspannungsquelle b die Wechselspannungen U-(R2,
M'), U(S2, M') bzw. U(T2, M') anliegen. Diese sind in den Diagrammen 7 bis 9 von
Figur 5 eingetragen. Daraus ist zu entnehmen, daß die einzelnen Wechselspannungen
U(R2, M'), U(S2, M') und U(T2, M') in gleicher Art und Weise aus Einzelspannungsimpulsen
zusammengesetzt und gegeneinander jeweils um 1200 el verschoben sind. Z.B. handelt
es sich bei der Wechselspannung U(R2, M') pro Periode um einen negativen Spannungsimpuls,der
von 00 bis 300 el reicht und bei dem an der Stelle 150 el ein positiver Spannungsimpuls
eingefügt ist, um einen positiven Spannungsimpuls, der von 300 bis 600 el reicht,
um einen negativen Spannungsimpuls, der von 600 bis 1200 el reicht, um einen positiven
Spannungsimpuls, der von 1200 bis 1500 el reicht, um einen negativen Spannungsimpuls,
der von 1500 bis 1800 el reicht und bei dem an der Stelle 1650 el ein positiver
Spannungsimpuls eingefügt ist, um einen positiven Spannungsimpuls, der von 1800
bis 2100 el reicht und bei dem an der Stelle 1950 el ein negativer Spannungsimpuls
eingefügt ist, um einen negativen Spannungsimpuls, der von 2100 bis 2400 el reicht,
um einen positiven Spannungsimpuls, der von 2400 bis 300° el reicht, um einen negativen
Spannungsimpuls, der von 3000 bis 3300 el reicht, und um einen positiven Spannungsimpuls,
der von 3300 bis 3600 el reicht und bei dem an der Stelle 3450 el ein negativer
Spannungsimpuls eingefügt ist.
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Die Breite der symmetrisch eingefügten positiven und negativen Spannungsimpulse
beträgt jeweils l und ist einstellbar.
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Sind die in den Diagrammen 2 bis 4 von Figur 4 und in den Diagrammen
7 bis 9 von Figur 5 angegebenen Wechselspannungsn positiv, sind die auf der Plusseite
der Gleichspannungsquelle b liegenden Hauptventile n13, n12, n11 bzw. n23, n22,
n21 gezündet;
sind sie negativ, so sind die auf der Minusseite
liegenden Hauptventile n16, n15, n14 bzw. n26, n25, n24 gezündet.
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An den angegebenen Stellen der Periodendauer sind alle eingefügten
Spannungsimpulse in ihrer Breite, nL in einem Steuerwinkelbereich Oo c 2 i/2 ' L
300 el durch die Steuergleichspannung uc gleichmäßig und gleichsinnig verschiebbar.
Der in den Figuren 4 und 5 beispielsweise dargestellte Fall gilt für einen Steuerwinkel
d/2 = 7,50 el.
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Die als Leiterspannung gemessene Ausgangsspannung zwischen den Ausgängen
R1, S1 des ersten Wechselrichters w1 ergibt sich als Differenz der Wechselspannungen
U(R1, M') und U(S1, M') in den Diagrammen 2 bzw. 3 von Figur 4. Diese Ausgangsspannung
U(R1, S1) ist in Figur 4 im Diagramm 5 eingetragen.
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Sie entspricht identisch dem Verlauf der ersten Ausgangsspannung U(A,B)
von Figur 2, ist allerdings demgegenüber um 300 nach links phasenverschoben. Sie
braucht im einzelnen nicht nochmals beschrieben zu werden. Entsprechend ergibt sich
die Ausgangsspannung U(S1, T1) des ersten Wechselrichters w1 als Differenz der Wechselspannungsverläufe
U(S1, M') und U(T1, M') in den Diagrammen 3 und 4 von Figur 4. Diese Ausgangsspannung
U(S1, 21) ist im Diagramm 6 von Figur 4 eingezeichnet. Sie ist gegenüber der Ausgangsspannung
U(R1, S1) von Diagramm 5 um 120° nach rechts verschoben. Die beiden Ausgangsspannungen
U(R1, S1) und U(S1, 1) erscheinen auch phasenrichtig an den Ausgangsklemmen U1,
Vl bzw. V1, W1 des Transformators ml als Wechselspannungen U(U1, V1) bzw.
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U(V1, W1).
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Die Äusgangsspannung U(R2, S2) des zweiten Wechselrichters w2 ergibt
sich als Leiterspannung zwischen den Ausgängen R2, S2 aus der Differenz der Wechselspannungen
U(R2, M') und U(S2, M') in den Diagrammen 7 und 8 von Figur 5. Diese Ausgangsspannung
U(R2, S2) ist in Diagramm 10 von Figur 5 eingetragen. Der zeitliche Verlauf entspricht
genau der Ausgangsspannung U(B,C) von Figur 2, ist demgegenüber jedoch um 300 nach
links phasenverschoben, Eine nähere Beschreibung dieser Ausgangsspannung U(R2, S2)
erübrigt sich somit.
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Die Ausgangsspannung U(S2, T2) des zweiten Wechselrichters w2, die
in Figur 5 im Diagramm 11 eingetragen ist, ergibt sich entsprechend als Differenz
der Wechselspannungen U(S2, M') und U(T2, M') in den Diagrammen 8 und 9 der Figur
5. Die Ausgangsspannung U(S2, T2) ist gegenüber der anderen Ausgangsspannung U(R2,
S2) um 1200 el phasenverschoben.
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Die beiden Ausgangsspannungen U(R2, S2) und U(S2, T2) erscheinen phasenrichtig
an den Ausgangsklemmen U2, V2 bzw. V2, W2 des Transformators m2, wenn dessen Sternpunkt
- abweichend von der Darstellung in Figur 3 - kurzgeschlossen ist, als Wechselspannungen
U(U2, V2) bzw. U(V2, W2).
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Verbindet man nun in der in Figur 3 dargestellten Weise die Sternpunktklemmen
des Transformators m2 mit den Ausgangsklemmen U1, Vl bzw. W1 des Transformators
ml, dann addiert sich die Ausgangsspannung U(R1, S1) von Diagramm 5 in Figur 4 zu
der Ausgangsspannung U(R2, S2) von Diagramm 10 in Figur 5.
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Die Addition ergibt eine Gesamtausgangsspannung U(U2, V2), deren zeitlicher
Verlauf für den Steuerwinkel a /2 = 7,50 el im Diagramm 12 von Figur 5 dargestellt
ist. Der Verlauf dieser Gesamtausgangsspannung U(U2, V2) entspricht der Gesamtausgangsspannung
U(A,) von Figur 2, ist jedoch gegenüber dieser um 300 nach links verschoben. Eine
nochmalige Erläuterung erübrigt sich daher.
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Entsprechend addiert sich auch die Ausgangsspannung U(S1, T1) von
Diagramm 6 in Figur 4 zu der Ausgangsspannung U(S2, T2) von Diagramm 11 in Figur
5. Die Addition ergibt eine Gesamtausgangsspannung U(V2, W2), deren zeitlicher Verlauf
für einen Steuerwinkel oC/2 /2 = 7,5° el im Diagramm 13 von Figur 5 dargestellt
ist. Diese Gesamtausgangsspannung U(V2, W2) ist gegenüber der Gesamtausgangsspannung
U(U2, V2) um 1200 phasenverschoben, zeigt aber sonst denselben zeitlichen Verlauf.
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Die (nicht dargestellte) Gesamtausgangsspannung U(U2, W2) zeigt ebenfalls
denselben Verlauf, ist aber um weitere 1200 phasenverschoben. Am Ausgang der Übertragerschaltung
T erhält
man somit ein symmetrisches dreiphasiges Wechselspannungssystem
mit den drei Gesamtausgangsspannungen U(U2, V2), U(V2, W2) und U(U2, W2).
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Im Diagramm 14 von Figur 5 ist die im Diagramm 12 dargestellte Gesamtausgangsspannung
U(U2, V2) für den Fall dargestellt, daß der Steuorwinkel ort/2 = Oo el beträgt.
Auch diese Gesamtausgangsspannung ist weitgehend der Sinusform angenähert. Sie ist
als Grundform anzusehen, aus der bei d/2 $ Wodurch Einfügen von Lücken Gesamtausgangsspannungen
mit geringerem Mittelwert entstehen.
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Es war eingangs vorausgesetzt worden, daß beide Wechselrichter w1,
w2 an derselben Gleichspannung ud liegen. Aus dem Vergleich zwischen den Diagrammen
5 und 6 in Figur 4 und den Diagrammen 10 und 11 in Figur 5 ist ersichtlich, daß
die Amplituden der Ausgangsspannungen U(R1, S1) und U(Sl, T1) gegenüber den Amplituden
der Ausgangs spannungen U(R2, S2) und U(S2, T2) größere Werte haben. Das wird durch
das unterschiedliche Übersetzungsverhältnis der beiden Transformatoren ml und m2
erreicht. Hat der Transformator ml das tbersetzungsverhältnis 1, dann muß der Transformator
m2 das Übersetzungsverhältnis (2 + 5) haben.
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Aus den Diagrammen 12 und 13 der Figur 5 ist ersichtlich, daß die
Gesamtausgangsspannung U(U2, V2) bzw. U(V2, W2) einen zwölfpulsigen Spannungsverlauf
hat. Dieser Spannungsverlauf enthält bei jedem Steuerwinkel </2 außer der Grundschwingung
nur Oberschwingungen der Ordnungszahl n = (12p + 1) mit p = 1, 2, 3 ..., also Oberschwingungen
der Ordnungszahl 11, 13, 23, 25 ... usw.
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Wegen der hohen Pulsigkeit der Gesamtausgangsspannung U(U2, V2), U(V2,
W2) und U(U2, W2) wird eine hohe Stellgeschwindigkeit erreicht. Mit anderen Worten:
Tritt eine Störung auf, so kann diese Störung.bereits durch Veränderung der Gesamtbreite
& der nächsten Lücke in den einzelnen Ausgangsspannungen berücksichtigt
und
rückgängig gemacht werden. Es braucht also nicht der Ablauf einer vollen Periode
abgewartet zu werden. Daraus resultiert eine kleine statistische Totzeit der Regelstrecke.
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Störungen können also mittels des Regelkreises sehr schnell ausgeregelt
werden.
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In Figur 6 ist für die Gesamtausgangsspannung U(U2, V2), U(V2, W2)
oder U(U2, W2) der Verlauf der Grundschwingung, der Verlauf der Oberschwingung mit
der Ordnungszahl n = 11, 13, 23, 25 und 35, der Verlauf des Klirrfaktors K und der
Verlauf des Gesamteffektivwertes Uilud als Funktion des Steuerwinkels 4/2 aufgetragen.
Daraus ist zu entnehmen, daß mit zunehmendem Steuerwinkel 4/2 die Amplitude der
Grundschwingung (n = 1) praktisch linear abnimmt. Weiterhin ist erkennbar, daß der
Klirrfaktor K zwar mit zunehmendem Steuerwinkel 4 /2 insgesamt zunimmt, daß dabei
aber außer den angegebenen keine weiteren Oberschwingungen auftreten. Dargestellt
ist jedesmal der Effektivwert der Spannungen.
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Bei der Wechselrichteranordnung nach Figur 3 werden die drei Ausgangswechselspannungen
U(U2, V2), U(V2, W2) und U(U2, W2) gemeinsam geregelt. Eine solche Regelung ist
angebracht, wenn eine symmetrische Last vorliegt. Ist das nicht der Fall, so kann
eine einphasige Regelung vorgenommen werden. Dazu sind drei Wechselrichteranordnungen
nach Figur 1 jeweils mit einem Spannungsregelkreis zu versehen. Dabei wird die Mittelsymmetrie
der Grundschwingung bei Einhaltung der Zwölfpulsigkeit der Phasenspannung beibehalten.
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In Figur 7 ist in schematischer Darstellung ein Ausführungs beispiel
eines Steuergerätes C veranschaulicht. Es dient zur Bildung von Zündsignalen z11
bis z16 sowie z21 bis z26 für die Hauptventile der beiden Wechselrichter w1 bzw.
w2 bei gemeinsamer dreiphasiger Spannungsregelung. In den Figuren 8 und 9 ist der
zeitliche Verlauf der Signale, die bei diesem Steuergerät a auftreten, dargestellt.
Die Figuren 7 bis 9 werden im folgenden gemeinsam betrachtet.
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Nach Figur 7 wird die Frequenzsteuerspannung Uf einem Spannungs-Frequenz-Wandler
F zugeführt, der zwei zueinander inverse rechteckförmige Ausgangssignale d und e
(vgl. Figur 8) abgibt. Die Frequenz dieser Ausgangssignale d und e ist gleich dem
Zwölffachen der Grundschwingung der Gesamtausgangsspannung. Beide Ausgangssignale
d und e werden in einen Sägezahngenerator G gegeben, der als periodische Synchronisierungsspannung
eine symmetrische Sägezahnspannung uz liefert. Die Sägezahnspannung uz wird dann
einem Eingangs eines Spannungsvergleichsgliedes H zugeführt. Der andere Eingang
dieses Spannungsvergleichsgliedes H ist durch die Steuergleichspannung uc beaufschlagt.
Die beiden Eingangsspannungen uz und uc werden miteinander verglichen. Das Spannungsvergleichsglied
H, das bevorzugt noch eine Einrichtung zur Aussteuerbegrenzung besitzt, liefert
zwei zueinander inverse pulsförmige Ausgangssignale a und b. Jeweils bei Spannungsgleichheit
der Spannungen u, z und u c besitzen diese beiden Ausgangssignale a und b eine inverse
Umschaltflanke (H L H). Beide Ausgangssignale a und b sind einer logischen Verknüpfungsschaltung
L zugeleitet.
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Die Ausgangssignale d und e des Spannungs-Frequenz-Wandlers F werden
nicht nur in den Sägezahngenerator G, sondernauch in ein Schieberegister N gegeben.
Hier werden nacheinander Schaltimpulse cl bis c12 gebildet, die über zwölf getrennte
Leitungen ebenfalls der logischen Verknüpfungsschaltung L zugeleitet werden. Die
einzelnen Schaltimpulse cl bis c12, von denen pro Periode und pro Kanal nur einer
gebildet wird, sind bei jeder Frequenz der Ausgangssignale d, e jeweils um 300 el
gegeneinander versetzt. Ihre Länge beträgt 300 el.
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Dem Schieberegister N sollte noch eine Setzschaltung P zugeordnet
sein, mit der das Schieberegister N im Anlauf gesetzt werden kann.
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Die logische Verknüpfungsschaltung L besitzt eine Anzahl von UND-
und ODER-Verknüpfungsgliedern, mit denen aus den eingegebenen
Signalen
a und b sowie aus den eingegebenen Schaltimpulsen cl bis c12 die Zündsignale z11
bis z16 für die Hauptventile n11 bis n16 des ersten Wechselrichters w1 sowie die
Zündimpulse z21 bis z26 für die Hauptventile n21 bis n26 des zweiten Wechselrichters
w2 gebildet werden. Der Aufbau dieser logischen Verknüpfungsschaltung L ist beliebig;
sie muß nur infolge ihrer logischen Verknüpfungen in der Lage sein, die in Figur
9 dargestellten Zündsignale z11 bis z16 zu liefern.
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Eine genauere Betrachtung des zeitlichen Verlaufs z.B. der Zündsignale
z11 und z14 in Figur 9 ergibt, daß sie zueinander invers sind. Das heißt, solange
das Hauptventil n11 gezündet ist, ist das benachbarte Hauptventil n14 gesperrt,
und umgekehrt. Die Zünd- und Löschzeitpunkte sind so gewählt, daß sich der im Diagramm
2 von Figur 4 gezeigte Verlauf der Wechselspannung U(R1, M') einstellt. Der Verlauf
des Zündsignals z11 ergibt sich - dargestellt in Boolescher Schreibweise -aus folgender
Verknüpfung: z11 = (bAc1)v(b^c2)vc3vc4v(bac5)v(bac6)v(anc7)v(aac8)v (aAc1 1 )v(aAcl
2) (1) Der Verlauf des Zündsignals z14 ergibt sich aus dem Negativem der Verknüpfung
des Zündsignals z11.
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Der Verlauf des Zündsignals z12, der gegenüber dem Verlauf des Zündsignals
z11 um 1200 el phasenverschoben ist, läßt sich durch folgende Verknüpfung darstellen:
z12 = (a^c3)v(aac4)v(b^c5)v(bac6)vc7vc8v(bac9)v(bAc10)v (aac11)v(aac12) (2) Die
Negation dieser Verknüpfung liefert den Verlauf des inversen Zündsignals z15. Die
beiden Zündsignale z12 und z15 liefern eine Wechselspannung U(S1, M'), deren zeitlicher
Verlauf im Diagramm 3 in Figur 4 dargestellt ist.
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Die beiden letzten Diagramme von Figur 9 zeigen den Verlauf der Zündsignale
z15 und z16 für die beiden benachbarten Hauptventile n13 bzw. n16. Auch diese beiden
Zündsignale z13
und z16 sind zueinander invers. Ihre Zünd- und
Löschzeitpunkte sind so gewählt, daß sich der im Diagramm 4 von Figur 4 gezeigte
Verlauf der Wechselspannung U(21, M') ergibt. Der Verlauf des Zündsignals zl3 ist
gegenüber demjenigen des Zündsignals z12 um 1200 phasenverschoben. Er ergibt sich
aus der folgenden Verknüpfung: z13 = (bAc1)v(bzc2)v(a^c3)v(ac4)v(a^c7)v(azc8)v(b^c9)v
(boc10)vc11vc12. (3) Der Verlauf des Zündsignals z16 ergibt sich aus dem Negativen
der Verknüpfung des Zündsignals z13.
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Zusammenfassend ist also zu sagen, daß die logische Verknüpfungsschaltung
logische Bauelemente enthält, die aus den eingegebenen Signalen a, b und Schaltimpulsen
cl bis c12 gemäß den Verknüpfungen (1), (2) und (3) sowie dem Negativen dieser Verknüpfungen
(1), (2) und (3) die Zündsignale z11 bis z16 für den ersten Wechselrichter wl bilden.
Ganz entsprechend lassen sich aus den Diagrammen 7 bis 9 in Figur 5 auch die Zündsignale
z21, z24 und z22, z25 sowie z23, z26 für die Hauptventile n21 bis n26 des zweiten
Wechselrichters w2 aufzeichnen. Für diese Zündsignale z21 bis z26 lassen sich dann
ebenfalls formelmäßige Verknüpfungen angeben, die ebenfalls durch logische Bauelemente,
insbesondere UND- und ODER-Verknüpfungsglieder, realisiert werden können.
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9 Figuren 9 Patentansprüche