DE2419911C3 - Spültoilette - Google Patents
SpültoiletteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spültoilette mit einem an
eine Frischwasserzuleitung ungeschlossenen, dem KIosettbecken nachgeordneten Zerkleinerungsgerät für die
Feststoffe im Abwasser, einem Auffangbehälter und einer Förderpumpe für das Abwasser sowie einer
Zuleitung für ein Desinfektionsmittel.
Bei Eisenbahnen ist es bisher nicht üblich, die Toiletten mit einer Einrichtung zu versehen, durch die
eine Desinfektion der Abfälle bei jeder Ingebrauchnahme der Toilette erfolgt. Üblich ist es dort vielmehr, nach
der Benutzung der Toilette, die Abfälle nach unten aus dem Wagen herauszubefördern. Während der Fahrt
werden jedoch durch den Fahrtwind Anteile der Abfälle wieder hochgewirbelt. Dadurch werden die Seiten des
Zuges verschmutzt und bei offenen Fenstern können erhebliche Mengen an Bakterien in Zugabteile wie auch
beispeilsweise in einen Speisewagen und seine Küche .so
eindringen.
Beim Bewohnen von Yachten und anderen Sportbooten ist es von Nachteil, daß die dort vorhandenen
Spültoiletten wegen der Verschmutzung des Wassers nicht benutzt werden dürfen, wenn sich das Schiff auf ss
einem Liegeplatz im Hafenbecken befindet.
Um dem abzuhelfen, ist es bekannt, ein Yacht-Klosett mit einer Einrichtung für die Zugabe eines
Desinfektionsmittels zu versehen, wie die US-PS 30 94 707 zeigt. Dort muß jedoch für die Zugabe des (10
Desinfektionsmittels eine Handpumpe betätigt werden und die Dosierung des Desinfektionsmittels ist demzufolge
nicht abhängig von der Abfördermenge. Für die Praxis ist eine solche Lösung unzureichend, da die
vollkommene Desinfektion abhängig zu sein hat von der fts Menge der zerkleinerten Feststoffe des Abwassers,
damit die Abwasser nicht zu viel Chlor enthalten, denn ein überschüssiger Chlorgehalt ist schädlich für die
Fischwelt und die Wasserfauna, wenn die entsprechenden Abwasser aus einer Schiffs- oder Yachttoilette
herausgepumpt werden.
Eine andere bekannte Anordnung gemäß US-PS 33 74 490 besitzt einen Auffangbehälter, in dem eine
Zerkleinerungsanlage angeordnet ist, vor der eine Desinfektionsleitung mündet. Diese Ausführung besitzt
nicht einen Mischbehälter, welcher der Zerkleinerungsanlage nachgeschaltet ist und in den eine Zugabe des
Desinfektionsmittels in Abhängigkeit von der Fördermenge möglich ist, die aus dem ersten Auffangbehälter
abgepumpt wird. Auch hier läßt sich also nicht sicherstellen, daß das Desinfektionsmittel in der für
biologische Zwecke geeigneten Menge zugegeben wird.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von Abwässern (DT-OS
15 17 711) insbesondere für Schiffe, durch die ein
Entleeren von unbehandeltem Abwasser über Bord in Binnengewässern vermieden werden soll. Dabei wird
dem Abwasser Ätzkali zugestzt, das das Wasser aufspaltet und aufbereitet. Danach wird weiteres
Ätzkali in das System eingeführt, um dasjenige zu ersetzen, was mit dem Abwasser reagiert hat. Die
Aufspaltung der in dem Abwasser vorhandenen Zellulosesubstanz wird im übrigen beschleunigt durch
die Anwendung eines Zerkleinerers für die Lösung und das Abwasser. Eine derartige Anlage arbeitet im
Umwälzverfahren mit einem pumpenbetriebenen Flüssigkeitskreislauf, durch den bei jedem Spülvorgang
Spülflüssigkeit aus einem Sammelbehälter entnommen, gereinigt und nach Beimengung eines Zusatzmittels in
die Toilette zurückgeführt wird, wie es auch gemäß einem älteren Vorschlag in der DT-OS 24 14 959
beschrieben ist. Diese bekannten, im Umwälzverfahren arbeitenden Einrichtungen sind jedoch verhältnismäßig
aufwendig und bedürfen fortlaufend eines Bedienungsund Wartungsaufwandes, wie er von Laien niehl
erwartet werden kann, so daß solche Einrichtungen beispielsweise für Sportboote nicht geeignet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spültoilette insbesondere für Transportmittel wie Eisenbahnen,
Yachten und Omnibusse zu schaffen, deren Abwässer in Abhängigkeit von ihrer Menge vor ihrer Ableitung in
die Umgebung desinfiziert werden, ohne daß es dafür einer besonderen Betätigung zusätzlicher Hilfsmittel
von Hand bedarf, wie beispielsweise der Betätigung von Pumpen oder von Ventilen durch Hand.
Gemäß der Erfindng ist als Lösung vorgesehen, daß das Zerkleinerungsgerät am Eingang und die Förderpumpe
am Ausgang des Auffangbehälters angeordnet sind und daß der durch die Füllhöhe im Auffangbehälter
gesteuerten Förderpumpe ein Mischbehälter nachgeschaltet ist, in den die Zuleitung für das Desinfektionsmittel
mündet, welche ein Ventil aufweist, das beim Betrieb der Förderpumpe geöffnet ist.
Durch eine solche Anordnung lassen sich vor einer Abgabe bzw. Freigabe verschmutzter Abwässer die
Feststoffteilchen bis auf eine Teilchengröße von etwa nur 1 mm zerkleinern und mit einem wirksamen
Desinfektionsmittel wie beispielsweise Hyperchlorid bzw. Chlorbleichlauge derart durch Mischen behandeln,
so daß alle Anteile des Abwassers wirksam in Abhängigkeit von ihrer Menge desinfizier: werden und
ohne ein manuelles Zutun in die Umgebung abzuführen sind.
Durch die Anordnung der Mischkammer läßt sich eine vollkommene Desinfektion in Abhängigkeit von
der Menge der bereits zerkleinerten Feststoffe des
Abwassers erreichen, so daß die Desinfektion einerseits ausreichend ist, die Abwässer andererseits jedoch nicht
mehr Chlor enthalten, als sie enthalten dürfen, um keine Schaden für die Fischwelt hervorzurufen. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß die Zugabe des Desii;fektionsmittels
abhängig gesteuert wird von der Fördermenge der Pumpe und in einem Mischbehälter erfolgt, in dem die
Feststoffe der Abwasser bereits zerkleinert eingeleitet sind. Von Vorteil ist dabei, daß sich der Chlorgehalt auf
dem Wege vom Mischbehälter bis zum Abflußrohr messen läßt damit nicht zuviel und nicht zuwenig
zugegeben wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ein wirksamer Abtötungseffekt nur erreicht wird durch die
Verwendung des Mischbehälters, in dem eine gründliche Durchmischung der bis auf 1 mm zerkleinerten Fest-Stoffteilchen
mit dem Desinfektionsmittel stattfindet. Dabei läßt es sich einrichten, daß die Abwässer am
Ausgang des Mischbehälters noch einen Chlorüberschuß von 1 mg pro Liter aufweisen, der sich auf dem
Wege bis zur Abflußmündung verbraucht, so daß einerseits eine vollsiändige Tötung der Bakterien
erreicht wird, andererseits jedoch die Abwasser ohne
Chlorüberschuß in die Umgebung abzupumpen sind. Im übrigen besteht durch den Auffangbehälter und die
Förderpumpe die Möglicheit, die Toilette mehrfach zu benutzen, bevor das Abwasser mit den zerkleinerten
Feststoffteilchen über die Pumpe in den Mischbehälter geführt wird und dort mit dem Desinfektionsmittel
vermischt wird, um danach in die Umgebung abgefördert zu werden. Das ist dann der Fall, wenn der
Auffangbehälter mit einem Niveauschalter versehen ist, der die Förderpumpe in Betrieb setzt, nachdem das
Abwasser in dem Auffangbehälter eine vorgegebene Füllhöhe erreicht hat.
Für einen vollautomatischen Betrieb der Toilette ist v>
es weiterhin von Vorteil, wenn sie mit einem Fußschalter versehen ist, durch dessen Betätigung das
elektrisch angetriebene Zerkleinerungsgerät in Betrieb zu setzen ist und ein Ventil für die Zuführung des
Spülwassers gleichzeitig zu öffnen ist. Außerdem kann in dem Becken über dem Zerkleinerungsgerät noch ein
Verschlußmittel angeordnet sein, das durch Betätigung des Fußhebels zu öffnen ist, so daß also bei Betätigung
des Fußhebels einerseits eine Entleerung des Spülbekkens und gleichzeitig die Inbetriebnahme des Zerkleinerungsgerätes
erfolgt, wobei durch geeignete Schaltungen außerdem gleichzeitig die Förderpumpe in Betrieb
gesetzt werden kann, wenn eine Abförderung bei jeder Benutzung der Toilette erfolgen soll und weiterhin eine
automatische Zugabe von Desinfektionsmittel durch Öffnen eines Magnetventils, welches das Desinfektionsmittel
freigibt für die Mischkammer.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert.
Die in der Zeichnung wiedergegebene Toilette mit Wasserspülung hat ein Becken 13, dessen Abflußöffnung
mit einem Verschlußmittel 2 versehen ist, das in der Art eines Schiebers ausgebildet ist und durch einen
Fußhebel 1 zu betätigen ist Unterhalb des Fußhebels 1 befindet sich ein Elektroschalter 3, mit dem über einen
Elektroschaltschrank 4 ein Magnetventil 5 für die Zugabe von Spülwasser zu betätigen ist, das stromlos
geschlossen ist und das Spülwasser in das Becken 13 bei Betätigung des Fußschalters 1 einleitet
Unter dem Verschlußmittel 2 befindet sich in der Abflußöffnung des Beckens 13 ein Zerkleinerungsgerät
20, mit dem alle Feststoffe des Abwassers auf eine Größe von ca. 1 mm innerhalb einer halben Minute zu
zerkleinern sind. Dieses Zerkleinerungsgerät 20 ist mit einem Antriebsmotor 6 versehen, der zeitgesteuert ist.
Unterhalb des Beckens 13 befindet sich ein Auffangbehälter 7, der mit einem Niveauschalter 8 versehen ist.
Von dem Auffangbehälter 7 führt eine Abwasserableitung 14 ab, in der eine Förderpumpe 9 liegt. Diese
Förderpumpe 9 wird gesteuert über den Niveauschalter 8 und fördert das Abwasser mit den zerkleinerten
Feststoffen in einen Mischbehälter 11. An den Mischbehälter U ist eine Zufuhrleitung 15 für ein
Desinfektionsmittel angeschlossen, in der ein Magnetventil 10 liegt. Das Magnetventil 10 wird geöffnet und
gibt die Zufuhr eines Desinfektionsmittels in den Mischbehälter U frei, wenn sich die Förderpumpe 9 in
Betrieb befindet. Dadurch wird alles Abwasser innerhalb der Mischkammer U mit einem Desinfektionsmittel
innig vermengt, bevor es über die Ableitung 16 nach außen abgefördert wird.
1st der Auffangbehälter 7 leer, so erfolgt automatisch
über den Niveauschalter 8 ein Ausschalten der Förderpumpe 9 und damit gleichzeitig auch ein
Schließen des Magnetventils 10.
I Iieizu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Spültoilette mit einem an eine Frischwasserzuleitung
angeschlossenen, dem Klosettbecken nach- S geordneten Zerkleinerungsgerät für die Feststoffe
im Abwasser, einem Auffangbehälter und einer Förderpumpe für das Abwasser sowie einer
Zuleitung für ein Desinfektionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerkleinerungsgerät
(20) am Eingang und die Förderpumpe (9) am Ausgang des Auffangbehälters (7) angeordnet sind
und daß der durch die Füllhöhe im Auffangbehälter gesteuerten Förderpumpe (9) ein Mischbehälter (11)
nachgeschaltet ist, in den die Zuleitung (15) für das Desinfektionsmittel mündet, welche ein Ventil (10)
aufweist, das beim Betrieb der Förderpumpe (9) geöffnet ist.
2.Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Fußschalter (3) versehen ist,
durch dessen Betätigung das elektrisch angetriebene Zerkleinerungsgerät (20) in Betrieb zu setzen ist und
ein Ventil (5) für die Zuführung des Spülwassers zu öffnen ist.
3. Toilette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Auslauf des Klosettbeckens (13) über dem Zerkleinerungsgerät (20) ein
Verschlußmittel (2) angeordnet ist, das durch Betätigung eines Fußhebels (1) zu öffnen ist.
.10
Priority Applications (1)
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DE2419911A1 DE2419911A1 (de) | 1975-10-30 |
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